12 deutsche U-Boote für die australische Marine?

Begonnen von t-geronimo, 23 Januar 2015, 19:57:25

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maxim

In Bezug auf die Frage, wann die Australier welche Bedenken geäußert haben, gibt es unterschiedliche Versionen. Öffentlich haben sie sich noch im August zu dem Programm bekannt und anscheinend noch im September bestätigt, dass es nach Plan verläuft.

Es gibt aber auch Berichte, dass nach den letzten australischen Schätzungen sich das Programm verzögern würde. Aber nicht auf 2040, sondern 2034. Die Collins-Klasse sollte ursprünglich ab 2036 außer Dienst gestellt werden.

Das Atom-U-Boote sind für 2040 geplant. Wenn das Programm aber wieder so läuft - die U-Boote sollen ja wieder von einer unerfahrenen australischen Werft gebaut werden - würde man ja wieder Verzögerungen erwarten. D.h. es läuft wahrscheinlich nicht auf 2040 hinaus.

Wenn es Überlegungen gab, eine Klasse zwischen die Collins- und Attack-Klasse zu schieben, wäre dies bizarr. Diese Klasse hätte ja auch gebaut werden müssen. Selbst wenn sie Mitte der 2020er in Dienst gekommen wäre (was vollkommen unrealistisch ist), also bevor die Collins-Klasse außer Dienst gestellt werden sollte, wäre sie dann Mitte der 2030er immer noch modern. Jetzt, da die neuen U-Boote in den 2040ern in Dienst gehen soll, wäre so etwas eher eine sinnvolle Überlegung.

AndreasB

Vielleicht ein paar Kilos as Zwischenlösung.

Was die Australier da machen ist nur 'Briefing', die erzählen ihrer Presse eine Story, und die drucken die dann.

Nicht mal fünf Minuten auf Google zeigen dieses Joint Statement:

Zitat21 - Both sides committed to deepen defence industry cooperation and enhance their capability edge in the region. Ministers underlined the importance of the Future Submarine program. They agreed to strengthen military scientific research cooperation through a strategic partnership between the Defence Science and Technology Group and the Directorate General for Armaments.

https://www.diplomatie.gouv.fr/en/country-files/australia/news/article/australia-foreign-and-defence-ministers-meeting-press-release-videoconference

Alles Gute

Andreas

juergenwaldmann

 Das eigentlich Gravierende an dem überraschenden Sicherheitsabkommen zwischen Australien, Großbritannien und den USA ist, dass vorab keine Konsultationen mit den Nato-Verbündeten stattgefunden haben. Das böse Erwachen für Deutschland hat erst begonnen.

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/gravierende-veraenderungen-in-der-sicherheitsstrategie-der-usa/

LG  Jürgen


maxim

Wegen der möglichen Atom-U-Boote für die australischen Marine:

der Bau der 3. und 4. Einheit der britischen Astute-Klasse brauchte 11 bzw. 12 Jahre, dafür war das 3. Boot 58% teurer als erwartet und das 4. nur 16% teurer...

Matrose71

Zitat von: maxim am 25 September 2021, 16:25:34
Wegen der möglichen Atom-U-Boote für die australischen Marine:

der Bau der 3. und 4. Einheit der britischen Astute-Klasse brauchte 11 bzw. 12 Jahre, dafür war das 3. Boot 58% teurer als erwartet und das 4. nur 16% teurer...

Hast du dafür Belege?
https://de.wikipedia.org/wiki/Astute-Klasse

ZitatZu Beginn der Entwicklung war geplant, pro U-Boot nicht mehr als eine Milliarde Pfund (ca. 1,5 Milliarden Euro) auszugeben. Im Verlauf der Entwicklung kam es jedoch mehrfach zu Problemen und Verzögerungen, die die Kosten in die Höhe trieben. Nach offiziellen Angaben wird die Royal Navy für die ersten drei U-Boote nun insgesamt 3,5 Milliarden £ zahlen. Für die drei U-Boote der zweiten Bauserie wird derzeit ein Budget von 2 Milliarden Pfund veranschlagt, da die Entwicklungskosten ausschließlich auf die ersten drei U-Boote umgelegt wurden. Für das siebte U-Boot sind 680 Millionen Pfund eingeplant. Hieraus ergibt sich ein Durchschnittspreis von etwa 900 Millionen Pfund pro U-Boot, was innerhalb des ursprünglichen Kostenrahmens liegt.

Ich habe nur das gefunden und da sind Boot 3, 4, 5 mit 666,66 Millionen Pfund veranschlagt, denn wie aus dm Text klar hervor geht, beziehen sich die 2 Milliarden Pfund auf das gesammte 2 Baulos, aus drei Booten.
Viele Grüße

Carsten

maxim

Siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Astute-class_submarine

Die Kosten je U-Boot sind von 1,18 Milliarden Pfund für die ersten drei auf 1,49 Milliarden für das vierte gestiegen. Das siebte soll 1,64 Milliarden kosten.

juergenwaldmann

Mit dieser Kostensteigerung erkauft sich Australien U Boote zu erwerben ,
die über 3 Monate getaucht und unsichtbar bleiben können .
War  es das Wert ?
LG  Jürgen

kalli

Zitat von: juergenwaldmann am 26 September 2021, 14:45:50
Mit dieser Kostensteigerung erkauft sich Australien U Boote zu erwerben ,
die über 3 Monate getaucht und unsichtbar bleiben können .
War  es das Wert ?
LG  Jürgen

Die Antworten auf Deine Frage werden davon abhängig sein, an wen Du sie richtest.

AndreasB

Zitat von: juergenwaldmann am 26 September 2021, 14:45:50
Mit dieser Kostensteigerung erkauft sich Australien U Boote zu erwerben ,
die über 3 Monate getaucht und unsichtbar bleiben können .
War  es das Wert ?
LG  Jürgen

Australien kaufte sich damit auch eine strategische und Waffensystem entwicklungstechnische Partnerschaft die ihnen wohl wertvoller erschien als die mit Frankreich.

Alles Gute

Andreas

juergenwaldmann

So sehe ich das auch , denn wer mit den USA mithalten kann , der zählt für sie als Partner !
Deutschland hatte nur die Otto Hahn als Versuchsschiff für die Antriebstechnik Atomkraft ,
Als der Reaktor aus dem Schiff entfernt wurde war ich Zuschauer in Hamburg . Leider ist
Kernenergie in Deutschland nicht mehr " gewollt " , wird uns aber bald sehr fehlen .
LG  Jürgen

maxim

Australien hat jetzt ein militärisches Bündnis mit den USA.

Mithalten können sie militärisch damit noch lange nicht. Weder qualitativ noch quantitativ. Dafür ist das australische Militär viel zu schwach, die australische Rüstungsindustrie genauso.

Australien nutzt keine Atomkraft, also auch nicht zivil. Es ist unwahrscheinlich, dass Australien die Fähigkeit erhält, Reaktoren selbst zu bauen. Sie wollen wahrscheinlich Reaktoren kaufen, die während der gesamten Nutzungszeit nicht mehr befüllt werden müssen.

Das geht nur mit hochangereicherten Uran (wie in den britischen und US-amerikanischen U-Booten), was aber problematisch ist, da daraus eine Bombe gebaut werden kann und im Endeffekt der Atomwaffensperrvertrag verletzt wird (und anderen Staaten eine Ausrede für die Verletzung bietet). Soweit ich es verstehe, hat Australien zugesichert, dass sie das Uran nicht selbst anreichern - d.h. noch ein Argument, dass sie die Reaktoren nicht selbst betreiben können.

juergenwaldmann


maxim

Der Chief of Naval Operations der US Navy, Admiral Mike Gilday, denkt, dass es Jahrzehnte brauchen wird, bis die australische Marine Atom-U-Boote haben wird, geht also auch von den 2040ern aus:

CNO Gilday: Developing, Building Australian Nuclear Submarine Could Take Decades


bettika61

Hallo,
ZitatDie Regierung in Canberra hat sich bereiterklärt, wegen eines geplatzten U-Boot-Deals Entschädigung an den französischen Schiffbauer Naval Group zu leisten. An das Unternehmen sollen 555 Millionen Euro fließen, damit es einen seit Jahren bestehenden Vertrag über den Kauf französischer U-Boote auflöst.
https://www.tagesschau.de/ausland/australien-frankreich-u-boot-streit-entschaedigung-101.html
Das sind noch nicht mal 1% der geplanten Auftragssumme von 56 Mrd €
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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