25. Jahrestag des Mauerfalls

Begonnen von Trimmer, 07 November 2014, 12:18:40

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t-geronimo

Geht mir genauso.
Ich hatte zur damaligen Zeit noch einige Verwandte in der DDR und auf einmal wurden Besuche oder simple Telefonate ohne Hindernisse wie endlose Anträge, Genehmigungsverfahren usw. möglich.
Einfach mal eben für einen Kaffee vorbei fahren - einfach unglaublich, wenn man mit dem Kalten Krieg, Pershing II, Petting statt Pershing und all dem Gedöns groß geworden ist.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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H.Bleichrodt

Ich kann mich nur anschließen und euch mitteilen
das es schon was hat wenn man als kleiner Junge bei seinem Vater
in Neustadt  b. Coburg(Sonneberg) direkt an der Grenze
einen Teil seiner Kindheit verbracht hat.

Meistens war ich auf Rollschuhe unterwegs immer schön zur Grenze, die vielleicht
der ein oder andere als gebrannte Brücke kennt. Dort angekommen blickte ich oft
zum Grenzturm hinüber und sah auch die Grenzer mit ihrem Fernglas.
Jegliche Winkversuche wurden Anfang der Achtziger nicht erwiedert. :/DK:

Autos waren sehr selten und die Verbindungsstrasse nach Sonneberg war nur noch als
Stummel zu erkennen. Von Minen und Selbstschussanlagen wusste ich damals eigentlich nichts.
Ich sah sogar einmal zwei Grenzer im Niemandsland in einem Gebüsch hocken.
Heute weiß ich das es geheime Durchgänge für Schleusungen usw. gab.
Als dann die Mauer fiel war ich an dem Tag bei meiner Mutter in Coburg und ich weiß
noch wie ich sie genervt habe mit dem Zug hochzufahren.  :ML:
Sie gab nur wiederwillig nach, denn meine Mutter mußte damals (44/45)aus Schlesien
flüchten und sie stand dem skeptisch gegenüber was da passierte.
Oben angekommen fielen mir sofort die Menschenmasse auf. Und die Trabis,
ja da waren sie, bekannt aus dem Serien: Polizeiruf 110 und Treffpunkt Flughafen.
So sehen die aus  :MV:

Zum Abschluß eins dazu:
Ich persönlich bin froh darüber das die Mauer gefallen ist. Ich weiß von einigen das nicht alles
schlecht war und einige wiederum möchten (zumindest einen Teil davon)
die DDR wiederhaben. Es muss jeder für sich entscheiden ob und wie er Leben möchte.
Ich für meinen Teil find es jetzt besser so, denn wenn ich an diese Menschen denke
die an der Grenze gestorben sind.......... :MG:

VG Alex
Auf Sehrohrtiefe !

juergenwaldmann

Aus Schweden erhielten wir 1963 Besuch , der unbedingt die Zonengrenze sehen wollte .
Da ich gerade den Führerschein gemacht hatte , fuhr ich von Mönchengladbach die Freunde
nach Lüchow / Dannenberg an den neuen Zaun mit Sicherung aus Minen und Stacheldraht .
Auf meine Frage , " warum wollt ihr das sehen ? " .  kam die Antwort ( wörtlich ) :

" wir wollen einmal sehen , wo der dritte Weltkrieg beginnt ! "

Auch in anderen Nachbarländern waren die Menschen , nicht alle Politiker , froh ,
dass die Hrenzen zum Osten verschwanden !
Gruss  Jürgen


RonnyM

Damals: Zuhause 4 Kinder, 2 Pferde und 2 Hunde(Airedales). Warum nicht fragten wir uns und nahmen noch ein Geschwisterpäärchen, sie 23 er 25 Jahre auf. Die Bürokauffrau konnten wir in Uetersen in Lohn und Brot bringen, ihn als Tischler brachte ich in Hamburg unter.

Das war unsere praktizierte Wiedervereinigung. :-D

Der jüngste Sohn auf dem Pinneberger Gymnasium hatte einen Lehrer, der enge Squaredance-Verbindungen nach Dresden pflegte. Mehrere Fahrten gingen dort hin. Auf der AB Berlin-Dresden durfte ich 2 x den Stossdämpfer wechseln. Leitplanken gabs nicht und so war es normal, dass die Bauern vom Feld auf der AB wendeten.

In Dresden selbst war ich geschockt, in welchen Häusern die Bewohner hausten. Da wäre im Westen der Vermieter im Bau gelandet. Auch die Schlangen vor den Geschäften erinnerte mich an die Nachkriegszeit. Ins Lokal und an einen Tisch setzen ging nicht. Man blieb an der Tür und wenn es den Herrschaften genehm war, wurden wir reingelassen, obwohl nur 1/4 besetzt war.

Ganz klar, dass ein Umdenken nicht von heut`auf Morgen geht. Aber beneidet habe ich die Bevölkerung nicht. Leider sind die Spuren bis heute nicht beseitigt und es wird noch ein Weilchen dauern. :|

Grüße Ronny

...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Trimmer

Mein lieber Ronny - Du wurdest in den Gaststätten " plaziert " - wenn Du mit ein paar " blauen Fliesen " gewinkt hättest so wäre alles etwas schneller gegangen
Für " Ortsunkundige "  blaue Fliesen = DM
Wie antwortete E.Honecker auf die Frage wie es ihm beim Besuch in der BRD gefallen hat " Nun Genossen, ist wie bei uns - für DM bekommt man alles "

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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