Nach dem klanglosen Niedergang der Kurfürstlich
Brandenburgischen Flotte Anfangs des 18. Jahrhunderts
gab es praktisch bis 1816 - ja eigendlich sogar bis 1848
keine erwähnenswerte "deutsche" Marine.
Preußen war zwar zum Beginn des 19. Jahrhunderts
auf dem Lande Großmacht, aber bis 1816 gab es kein
einziges Kriegsschiff in Preußen.
Da ich zu meinem Bedauern längere Zeit nicht mehr das Forum besuchen konnte, bitte ich zunächst um Nachsicht, wenn ich dieses "alte" Thema noch einmal aktiviere.
"Cum grano salis" kann ich obige Aussage (siehe Zitat) bedingt teilen, gleichwohl kann die Feststellung, dass es bis 1816
kein einziges Kriegsschiff in Preußen gab, so nicht stehen bleiben.
1758 - 1759 gab es die "Erste Stettiner Flottille,
die zur Bekämpfung der schwedischen Okkupationspläne aufgestellt worden war. Anzumerken ist, das König Friedrich II. dem Präsidenten der Pommerschen Kriegs- und Domänenkammer in Stettin, Georg Wilhelm von Aschersleben, am 16. und 24 Juli 1757 den Auftrag erteilt hatte, Stettin "mit einer Defension von Schiffen zu versehen". Tatsächlich wurden dann durch Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Bevern die ersten Kriegsfahrzeuge beschafft.
Es gab schließlich 4 Galioten, 4 als Galleeren bezeichnete Kähne und 4 Espings. Später kamen noch andere Fahrzeuge hinzu.
Diese Flottille wurde durch die Schweden am 10. September 1759 geschlagen.
1760 - 1763 gab es dann die "Zweite Stettiner Flottille".
Auf Befehl des Herzog von Braunschweig-Bevern wurde im Februar 1760 mit der Ausrüstung einer neuen Kriegsflottille begonnen.
Diese Flottille bestand aus 2 Fregatten, 2 Galeeren, 2 Bombardierprähme, 4 Espings und 2 Barkassen.
Nach dem siebenjährigen Krieg wurden die Fahrzeuge "allen möglichen Verwendungen" zugeführt.
Was auch nicht allgemein bekannt sein wird, ist, dass Preußen 1786 eine Anzahl von 791 Handelsschiffen besaß.
Zu Erbauung noch der Entwurf eines preuß. Kriegsschiffes um 1761