Video & Fotos zum im Golf von Mexiko gesunkenen Boot U-166

Begonnen von Albatros, 18 Juli 2014, 11:38:16

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Big A

"Nazi"-U-Boot, bescheuerter geht's wohl nicht :MS:

Aber schöne, gruselige Aufnahmen

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Bugsierstefan

Die Aufnahmen sind Klasse!!!! Der Text............den übersehen wir mal.

Viele Grüße!!

Taucher

Klasse Aufnahmen, nur das ewige NAZI Uboot...die NAZIS stösst mir gewaltig auf  :x

An Bord waren doch sicher viel weniger Nazis, als junge Männer die keine andere Wahl hatten !!!
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Teddy Suhren

Hai

Okay, wir sind Freaks die sich in einem Nischenhobby auf hohem Niveau austauschen.
Aber:
Zitat
Lange hat man ja nach mehr als nur einem Beweis für die Nazi-U-Boote vor der amerikanischen Küste gesucht. Jetzt wurde als auch im Golf von Mexiko eines gefunden, was belegt, wie weit die Nazis in US-amerikanisches Seegebiet vorgedrungen sind.

:BangHead:
Bei solchen Kommentaren im Focus Online weis ich nicht ob ich Rot vor Scham oder vor Wut werden soll und dabei geht's noch nicht mal um dieses bescheuerte Nazi-U-Boot Wortkonstrukt.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

wirbelwind

Hallo,
vielleicht schwingt in der Wortwahl auch ein gewisser Neid mit. Von U-Booten der US Navy im 2. WK, die es von der amerikan. Ostküste bis in die deutsche Bucht geschafft haben, ist mir nichts bekannt :-D Außerdem sind doch viele Amerikaner von ihrem Selbstwergefühl her die größten Patrioten. Daher verwundern mich dererlei Verunglimpfungen stets aufs Neue.
MfG Rüdiger


ufo

Mal ganz neugierig und wertneutral von einem Auslandsdeutschen gefragt:

Was habt Ihr denn immer mit: ,Nazi-U-Boot'? Das bezeichnet im angelsaechsischen Sprachraum ein U-Boot des Dritten (oder eben kurz ,Nazi-) Reiches. Man fuehlt sich ja fast an ,,Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" erinnert, jener wunderbaren Geschichte wo eine banale Phrase mit einer neutralen ersetzt werden muss.

Ich entsinne mich, dass ich mal in irgend einem Thread Zeitschriften aus der Kriegsmarine (oder Nazimarine) als Nazi-Kram bezeichnete. Herrschaftszeiten – das Bellen und Heulen der getroffenen Dackel faerbete den Monitor. Warum?

Fast fuehlt man sich bemuessigt wie bei ,,Life of Brian" von einem Bein aufs andere zu hopsen und ,Nazi, Nazi, Nazi' zu rufen.   


Ja, und damit, dass da nun so wenig Nazis und so viele Verfuehrte auf dem U-Boot gewesen sein sollen, da hab ich so meine Probleme  mit!

Ich hatte ja juengst in dem Thread zu Oskar Kusch kritisiert, dass auch Heute noch die Idee der ach so relativ unpolitischen Kriegsmarine existiert, die dann von listenreichen Nazis unterwandert wurde. Da glaube ich ehrlich gesagt nicht dran.

Wenn man sich die Vernehmungsberichte der Allierten zu ueberlebenden U-Bootfahrern durchliest gewinnt man doch meist den Eindruck, dass da allerlei junge Maenner waren, die auf ihr (Nazi!-)Reich leidlich stolz waren und ihr Tun so auch ganz in Ordnung fanden.

Muessen wir die nur weil ,Nazi' zu so einem Buhwort geworden ist jetzt zu armen, irgendwie Verfuehrten machen? Das kann es doch nicht sein.

Ich hatte das Glueck mit Vorfahren aufwachsen zu duerfen, die ihre Vergangenheit nicht mit Weichspueler und Weissmacher behandelt hatten. Es war toll zu erfahren wie aufregend, wie bewegend, wie schoen und schwungvoll die Jahre 1934 bis 1940 gewesen sind – wie endlich, endlich Deutschland wieder wer war, wie es Arbeit gab und Ordnung und die Streiterei, das Gezaenk die Unsicherheit der Systemzeit vorbei war. Die Turnfeste, endlich Arbeit, Das reiche Vereinsleben, das Zusammengehoerigkeitsgefuehl; Toll! Na, und erst die Olympiade! Die tollen Bauwerke, die Umzuege – Herrlich! Und dann war halt Krieg. Doof! Aber Krieg war halt immer mal und dieser ging ja total gut. Auch schoen! Und so ist das glaube ich Millionen anderer Menschen auch gegangen. Darf man die Nazis nennen? Klar! Logisch! Warum denn nicht?!

Und die (Nazi-)Marine ... Liest man Crewzeitschriften, Crewbuecher, Rundbriefe, Besatzungszeitungen aus dem Dritten Reich dann waren die stolz auf ihr Land, stolz auf ihr Nazi-Reich, auf das Ereichte und Geschaffene; Nazis durch und durch.

Erst wird ein U-Boot gleich von einem Widerstandskaempfer kommandiert. Muessen wir jetzt noch eines  haben voll mit Verfuehrten? Ist das wirklich Deutsche Geschichte? Das Land der Millionen verfuehrten Idioten? Duerfen die nicht einfach stolz auf ihr Nazireich gewesen sein und da unten drin in ihrem Boot als Nazis gefallen sein? Entehrt die das irgendwie?

Oder ist da nur jemand unvorsichtig, der gar zu leichtfertig ,Nazi' und ,Verbrecher' gleichsetzen will? Ist das wirklich schon soweit, dass jeder ,Nazi' in Deutschland ein ,Verbrecher' sein muss?

Ich hab in meiner Familie allerlei ueberzeugte Nazis gehabt. Von Verbrechern wuesste ich nichts. Geht diese Trennung heutzutage in Deutschland nicht mehr? Haben wir ein Orwellsches Unwort geschaffen? Aus dem Ausland beguckt wirkt diese Aufregung seltsam.   

Nachdenklich ...
Ufo

Teddy Suhren

Wertneutral vom Inlandsdeutschen beantwortet:
Man merkt, das Du schon lange im Ausland lebst.
Wir müssen Weltmeister im besser machen sein. Ohne das ist "du (ihr) Nazis" das erste was man von allen Seiten und inzwischen weitgehend pauschal zugetragen bekommt.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Ulrich Rudofsky

#9
Die meisten von euch sind nicht im 2 WK aufgewachsen.  Mit beinah 80, habe ich die Kriegszeit und die so genannte Nachkriegszeit als 5-16 Jähriger in Böhmen (bitte nicht Sudentenland!) und, Gott sei Dank, dann in Bayern überlebt.....usw. 

Nach 63 Jahren in Amerika, stört es mich immer noch furchtbar, wenn deutsche Kriegsschiffe und deren tapfere Besatzungen als NAZI bezeichnet werden.  Die Japaner waren damals NIPS oder JAPS usw., aber hierzulande ist es seit Jahren  ein großes No-No diese Bezeichnungen zu benutzen.

Nun hat ja das N-Wort sogar dazu noch eine neue Bedeutung in USA z.B. Neo-Nazis i.e. Skin Heads. 
Ulrich Rudofsky

Rheinmetall

Wie Axel schon schrieb, sehr gespenstische Aufnahmen.

Hätte nie gedacht dass das Boot nach soviel Jahrzehnten bei diesem Druck und dem aggressiven Salzwasser in so einem außergewöhnlich guten Zustand ist.
Ein ehernes Seemannsgrab für Kaleun Kuhlmann und seine 51 Männer.  :MG:

Ruht in Frieden,

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

M-54842

Zitat von: ufo am 19 Juli 2014, 19:18:29
Und die (Nazi-)Marine ... Liest man Crewzeitschriften, Crewbuecher, Rundbriefe, Besatzungszeitungen aus dem Dritten Reich dann waren die stolz auf ihr Land, stolz auf ihr Nazi-Reich, auf das Ereichte und Geschaffene; Nazis durch und durch.

Ufo

Ich weiß nicht Ufo.......
Vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen, was den Begriff des Nazis (für mich schwerpunktmäßig Parteigänger bzw. mit der NSDAP Sympathisierende) betrifft.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Masse der Angehörigen der KM war. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass der Stolz auf das Land einen Nazi ausmacht. Ich denke, hier sollte man genauer hinsehen.

ufo

Zitat von: M-54842 am 22 Juli 2014, 19:43:10
Zitat von: ufo am 19 Juli 2014, 19:18:29
Und die (Nazi-)Marine ... Liest man Crewzeitschriften, Crewbuecher, Rundbriefe, Besatzungszeitungen aus dem Dritten Reich dann waren die stolz auf ihr Land, stolz auf ihr Nazi-Reich, auf das Ereichte und Geschaffene; Nazis durch und durch.

Ufo

Ich weiß nicht Ufo.......
Vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen, was den Begriff des Nazis (für mich schwerpunktmäßig Parteigänger bzw. mit der NSDAP Sympathisierende) betrifft.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Masse der Angehörigen der KM war. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass der Stolz auf das Land einen Nazi ausmacht. Ich denke, hier sollte man genauer hinsehen.

Hmmm... je genauer ich da ueber die Jahre hingesehen habe, desto weniger mag ich mich mit der Idee vom Lande der Verfuehrten anfreunden.

Bewegende Bilder von U 166 da. Gerade U-Boote, die dafuer gebaut sind auch unter Wasser noch gut auszusehen geben oft Bilder, Eindruecke, Filmstreifen her, die einen schon Hochachtung vor dem Mut und der Opferbereitschaft derer, die darin losgefahren sind, empfinden lassen. Aber die Maenner da unten in U 166 – duerfen die ihren Nazi-Staat nicht geliebt haben?
Ich denke halt, dass das Konstrukt von denen, die von Allem nichts gewusst haben und die nur einfach gute Deutsche waren, notwendig war, um die junge Republik ueber die 50er Jahre zu bringen. Aber wird das den Soldaten von damals jetzt noch gerecht? Alles Verfuehrte? Alles nur Mitlaeufer?

Dienstkenntnis; der Leitfaden fuer den Unterricht an der Marineschule macht unter 'Verfassungsrecht' deutlich wie der Fuehrerstaat die Maengel der parlamentarischen Demokratie ueberwunden habe und fuer Einheit und Gemeinschaft im Volk gesorgt habe. Klingt gut. Liest sich auch Heute noch leidlich ueberzeugend. Nicht so ueberzeugend liesst sich dass da Juden nix drin zu suchen haben. Stand da aber auch schon drin. 

Kriegsmarinezeitungen, Crewzeitschriften, Bordzeitschriften befassen sich wenig mit der Tagespolitik des Dritten Reiches. Aber der Fuehrer ist da schon jemand Verehrenswuerdiges. Und ich denke das war er denen auch praktisch bis zum Schluss. Auf mich wirkt es nicht wie Zufall, dass der 20. Juli in der Marine so gar keinen Rueckhalt fand.
Um mal eine boese These aufzustellen ... man denke sich nur Adolf Hitler waere am 20. Juli 1944 mit einer Bombe in der Aktentasche in eine Sitzung von Parteibonzen gegangen, haette Himmler, Goering und noch einige im Volk zu der Zeit unpopulaere Charaktaere in die Luft gejagt und hinterher im Radio gesagt, das Reich brauche eine Zweite Erweckung. Ich fuerchte die Marine haette sehr geschlossen mit ihm Putsch gemacht.

In dem Sinne ... Anhaenger von ,der Partei'? Von Allem darin? Nein. Aber das waren glaube ich so gesehen wenige. Da waren zu viele schraege Voegel drin, Goering, der Unfaehige, Goebbels das Plappermaul, Himmler, der Unheimliche ... und vorher all die Proleten und Schlaeger um Roehm. Ich denke die NSDAP ist immer vielschichtig gewesen, hat jedem Deutschen was zum nicht moegeen gegeben; hat es jedem Deutschen leicht gemacht hinterher kein Nazi gewesen zu sein ... irgendwie.

Aber die Ablehnung der Republik, die Fuehrerverehrung, die ganz unbedingte Fuehrrertreue: gute Nazis

Auch zum Beispiel Robert Buttmi in "Werben fuer den Frieden" wo er seine Fahrten auf dem Schulkreuzer Karlsruhe beschreibt, erzaehlt von der Freude, dem Spass das Neue Deutschland, das Deutschland des Fuehers vertreten zu duerfen. Auf Fragen von Amerikanern nach der Situation von Juden in Deutschland scheinen ihm damals nicht recht Antworten eingefallen zu sein.
Ja, und auch in den Reisebuechern der Offiziersanwaerter finded sich neben allerlei Stolz auf Deutschland eben auch allerlei Stolz auf Fuehrerdeutschland.

Einfach nur gute Deutsche ... nein, die wuerde ich gar nicht als Nazis bezeichnen wollen! Die gab es glaube ich zum Beispiel auch recht zahlreich in den Marinebrigaden der 20er Jahre. Ich denke es ist kein Zufall, dass von jenen allerlei den Tod im KZ fanden. Nur Deutschland lieben reichte nicht.
Nein, Nazis, das braucht schon den Fuehrerstaat und die Verehrung fuer Adolf Hitler, der das Reich wieder gross gemacht hat. 

Mit dem Tode des Grossadmiral Doenitz flammte in verschiedenen Crewpublikationen die Debatte um die Person Doenitz und die Verbrechen des Dritten Reiches auf. Da fuehrt jemand das Beispiel an von der Offiziersmesse seines Schiffes, wo jemand sein neues Portemonaie herumreicht: "Judenleder! Das kriegste jetzt in Polen!". Er macht klar, dass niemand damals auf dem Schiff wirklich gelaubt habe, dass das Ding aus Menschenhaut gemacht war. Er macht aber auch deutlich, dass jedem im Raum klar war worauf die Angeberei beruhte. Man schwieg. Man machte weiter. Wenn der Krieg vorbei ist raeumt der Fuehrer auf mit den Fehlentwicklungen im Reich.     

Natuerlich sind die nicht fuer die Judenverfolgung, nicht fuer den Kommissarbefehl und nicht fuer das Ermorden Franzoesische Farbiger Soldaten ins Feld gezogen. Aber fuer ihren Fueher – ja, ich denke fuer ihren Fueher sind die ins Feld gezogen. 

Tja, je genauer ich so uber die Jahre hinsehe ... Ja, ich glaube da waren zu einem grossen Teil Nazis damals in der Kriegsmarine – Nazis, keine Verbrecher!


Und von daher habe ich auch keine Probleme damit, wenn man mir hierzulande zu dem Mut und der Tapferkeit meines lieben Vorfahren gratuliert , der mit seinem – wie es dann meist bezeichnet wird - Nazi-U-Boot im Little Minch liegt.       

So – zurueck zu meiner Hausolympiade, den Commonwealthgames 2014 in Glasgow, die grad mit einer bunten Eroeffnungsveranstaltung beginnen. Wird bestimmt nett. Das Rennradteam von Sri Lanka wurde grad gestern gesehen als sie auf dem Randstreifen der Autobahn trainierten. 

Ufo

Teddy Suhren

Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

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