Betonbomben

Begonnen von Eddy, 14 Juli 2014, 10:06:14

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Eddy

Hallo Männer,
ich habe mal eine Frage. Beim Recherchieren rund um die Geschichte des Seefliegerhorstes Bug haben wir auch von einer "Bomben-Bäckerei" gelesen, sie diente der Herstellung von Betonbomben für Übungszwecke. Im Libben, Ostseeteil zwischen Rügen und Hiddensee liegen im ehemaligen Zielgebiet 40 x 40 m noch einige von diesen Dingern. Eine bzw. zwei Bruchstücke haben wir auch im Museum liegen. (Foto)
In diesen Tagen sind nun wieder Taucher im Küstenbereich Nordwest Wittow unterwegs und ich hatte gestern ein kurzes Treffen mit ihnen. Sie haben mir von vielen interessanten Dingen erzählt, die auf dem Meeresgrund liegen. Aber, nun meine Frage, ist jemanden von Euch bekannt, wie diese Betonbomben transportiert wurden? Gab es dazu besondere Wagen ober Nachläufer? Die Taucher haben nämlich ein umgekipptes Gestell mit zwei Achsen und Metallrädern gefunden, schalenförmiger  Boden aus Holz (wahrscheinlich Nadelholz). Die Länge etwa 120 cm, der mögliche Durchmesser der Schalung etwa 50 cm. Nun habe ich schon mal kurz und schnell bei der Luftwaffe recherchiert aber nichts ähnliches gefunden. Diese Tauchgänge sind noch bis Mittwoch geplant und ich stehe mit den Männern in Kontakt.
Da dieser Fund im Bereich der ehemaligen Küstenartillerie von Wittow liegt, könnte es auch ein anderes Gefährt sein, aber welches?
Kann jemand helfen?
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

OWW

Hallo,

Deine Frage kann ich leider nicht belegbar beantworten, denke aber auch, dass die Betonbomben auf vergleichbaren Wägelchen transportiert wurden wie richtige Bomben. Das ist insofern naheliegend, dass Betonbomben eben auch sehr schwer waren und genau dort im oder am Flugzeug transportiert wurden, wo auch die richtigen Bomben eingeklinkt waren.

Aber Deine Anfrage beinhaltet eine weitere Frage für mich ! Was meinst Du mit ehemaliger Küstenartillerie von Wittow ?? Ist das die dritte Marineflakstellung des Seefliegerhorstes neben Dranske und Enddorn ?
Gruß
Oliver

Eddy

Zitat von: OWW am 14 Juli 2014, 17:28:06
...
Aber Deine Anfrage beinhaltet eine weitere Frage für mich ! Was meinst Du mit ehemaliger Küstenartillerie von Wittow ?? Ist das die dritte Marineflakstellung des Seefliegerhorstes neben Dranske und Enddorn ? ....
Hallo Oliver,
danke für die kurze Antwort. Leider hilft das nicht viel weiter aber mal sehen, die Luftwaffe zeigt da schon etwas mehr als die Marineflieger.
Richtig, ich meine diese Stellungen, die nordwestlich Dranske und mit Gegenstück auf dem Enddorn. Diese Einrichtungen waren nur kurz 1939 besetzt, soweit wir das wissen. Genaueres haben wir leider auch nicht, noch nicht, weil bisher noch nicht in dieser Richtung recherchiert,
Gruß
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Eddy

Übrigens hat sich inzwischen ergeben, dass das von mir eingestellte Foto keine ganze Bombe zeigt sondern zwei Frontteile, deren Heck weggesprengt wurde. Auch diese Zementbomben (ZC 50) hatten kleine Sprengladungen und ein vierteiliges Leitwerk. Das Gewicht dieser Übungsbombe betrug 50 kg und gehörte also nicht zum "Handgepäck".
Die nachfolgenden Bilder zeigen ein Prinzipschema einer ZC 50 (Zementbombe Übung), Bruchstücke von Zementbomben, die die Taucher gestern geborgen haben und ein Stück Leitwerk.
Vielleicht hat einer von Euch eine Idee, wo ich eventuell etwas über Transportmittel für Bomben finden kann / Könnte.
Das letzte Bild zeigt eine SC 200 (Sprengbombe 200 kg) auf einem Transportwagen mit einer Achse und sehr stabilem Unterteil.
Grüße von der großen Insel
Eddy
Eddy von der großen Insel

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bettika61

Hallo Eddy,
ich seid sicher im Kontakt mit dem Munitionsbergungsdienst    Mecklenburg-Vorpommern,
da würde ich auch mal nach dem Transportmittel fragen.
Die Betonbombe gab es auch in der Ausführung ZC-250
Nähere Info darüber
http://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=18349&postdays=0&postorder=asc&start=10

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

olpe

Zitat von: bettika61 am 15 Juli 2014, 22:16:26
... seid sicher im Kontakt mit dem Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern ...
Hallo,
bei einem Besuch beim Kampfmittelräumdienst in Mellenthin auf Usedom im Jahre 2003 lagen im kleinen "Museum" auch die u.a. Bomben. Neben den stark verrosteten Exemplaren fielen auch die hier zu erkennenden ins Auge. Leider kann ich mich nicht an die Kommentierung hierzu erinnern ... Vielleicht können die Spezialisten mehr erkennen ...
(Q: OLPE)
Grüsse
OLPE


Eddy

Danke redfort,
da habe ich noch nicht geguckt aber werde mich mal durchkämpfen. Obwohl ich bei diesen Bildern mit solchen komplizierten Transportgeräten zweifle, dass das Gerät auf dem Grund der Ostsee in diese Richtung gehört. Aber kommt Zeit, kommt Rat.
Die Skizze ist in etwa so, wie ich sie bei den Tauchern gezeigt bekommen habe.
Eddy
Eddy von der großen Insel

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bettika61

Hallo Eddy,
dieses Foto hat gewisse Ähnlichkeit
Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bodrog

@bettika

von den Größenverhältnissen stimmt das aber garnicht... da liegt eine Tragfläche drauf und keine Bombe!

Eddy

Zitat von: bettika61 am 17 Juli 2014, 10:55:34
... dieses Foto hat gewisse Ähnlichkeit ...
Das stimmt schon Beate aber die Größe ist nicht stimmig, da gebe ich bodrog Recht.
Ich habe ja schon Fotos von Transportwagen für Bomben gefunden, alle einachsig oder als Schlitten für den Wintereinsatz. Mal sehen, ob die Taucher schon Fotos gemacht haben oder ob es erst im August beim nächsten Törn dran ist.
Eddy
Eddy von der großen Insel

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