Museum Peenemünde

Begonnen von der erste, 06 Juli 2014, 19:07:44

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kalli

Zitat von: juergenwaldmann am 12 November 2021, 09:24:48
Es ist sehr verwunderlich , dass über die Raketentechnik so wenig zu finden ist .
Als ich vor 25 Jahren in Peenemünde war , da suchten Urlauber aus den USA
nach einem Museum über V1 und V2 , fanden aber nichts brauchbares . Ich
wollte ihnen helfen , war dann leider auch erfolglos !?
LG  Jürgen

Siehe HIER

juergenwaldmann

Danke für den Link : Das werde ich mir unbedingt ansehen , davon war wenige Jahre nach der Wende nichts zu hören und sehen .
Auch von den Erfindern der Motorisierung gibt es Zeugnisse in Museen , warum sollte die Raketentechnik fehlen :


mechaniker575

Noch ein paar Impressionen von den 4 polnischen Projekt 1241. Diese waren ja bis auf einige Details Baugleich mit denen der VM.

https://www.youtube.com/watch?v=lENAxPZfluE

Gruß Toralf

mechaniker575

In Ergänzung zu den  Antworten  #122 + 123 habe ich noch einige Bilder von der Steuerbordseite. Im Gegensatz zur Bb.-Seite, die ja öffentlich zugänglich ist, war sie dem Besucherverkehr entzogen. Bis auf Details, die der Demilitarisierung zum Opfer gefallen sind, ist sie noch im ursprünglichen Zustand.

Gruß Toralf

2M3

Hallo Toralf,

schöne Bilder von der AK-176. Kannst du uns aufklären, welche beiden Besatzungsmitglieder laut Rollenplan bei Stromausfall die Kurbeln der Munitionsförderanlage hinten links und rechts im Geschütz bedienen mussten. Ich habe dazu unterschiedliche Antworten erhalten. Am logischsten wäre für mich, der FM-Gast und der FMWL-Gast. Deren Bedienkonsolen waren durch die jeweiligen Techniker weiter besetzt.

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

mechaniker575

Die genaue Aufteilung laut Rollenbuch kenne ich leider auch nicht. Der Ari-E Gast wäre bei Stromausfall z.B. arbeitslos . Im Übrigen kann man da jeden auf diese Position setzten, der gerade nichts zu tun hat oder im Weg steht. Bei einer Übung durfte ich auch schon einmal selber kurbeln (hatten bei der Schiffssicherung gerade nichts zu tun).

Gruß Toralf

der erste

Einer war der Ari-E Gast (sonst an der Kolonka/Visiersäule), der andere der Fla-Raketenschütze. Im Prinzip ging aber auch jeder andere, der kurbeln kann und dann noch verwendungsfähig wäre. Diese Variante des Schießens war ja die letzte Möglichkeit sich noch zu wehren.

mechaniker575

In Peenemünde bin ich in diesem Jahr von 3 aufmerksamen Besuchern, unabhängig voneinander, zu einer speziellen Besonderheit der Hans Beimler befragt worden.
Das Gespräch fing meist mit ,, Das Schiff wurde doch in der Sowjetunion für die DDR gebaut. Warum gibt es dann an einigen Teilen diese Beschriftung? " an.

Ich stelle erst einmal passend zur Frage ein paar Beispiele ein. Es sollte nicht schwer zu erkennen sein, was hier nicht stimmt. Wie gesagt, gebaut für die VM in der SU.

Gruß Toralf

maxim

War es geplant die von anderen NATO-Marine erproben zu lassen? Wie Rudolf Eglhofer, die spätere Hiddensee?

der erste

Nein, so vorausschauend war man damals nicht. Es sind auch nicht alle Geräte an Bord englisch beschriftet.

smutje505

Hier mal zum Vergleich - bei den Robben war alles in deutsch und nicht so modern
und nicht im Museum

mechaniker575

Zitat von: maxim am 24 Dezember 2021, 08:47:46
War es geplant die von anderen NATO-Marine erproben zu lassen? Wie Rudolf Eglhofer, die spätere Hiddensee?
Die Amerikaner hätten jedenfalls etwas weniger Arbeit mit der Beschriftung gehabt, als bei der Rudolf Egelhofer.

Tatsache ist aber, das es eine gemischte englisch-russische Beschilderung bei den anderen 4 Einheiten nicht gab. Standardsprache war nun einmal russisch.
Darüber, warum es das nur auf der Hans Beimler gab, haben wir uns auch schon Gedanken gemacht. Am Wahrscheinlichsten läßt sich das wohl mit der Reihenfolge und Vergabe der Bauaufträge erklären.

Das erste Schiff der Baureihe Pr. 1241RÄ mit der Werk-Nr. 01710 diente in Riga als Ausbildungsschiff für die ausländischen Besatzungen.
Für Polen wurden danach die Werk-Nr. 01711 als ORP Gornik  BN 434 und Werk-Nr. 01712 als ORP Hutnik BN 435 gebaut.

Die DDR hatte am 02.09.1983 einen Vertrag über den Bau und die Lieferung von vier kleinen Raketenschiffen Pr. 1241RÄ mit den nachfolgenden Einheiten abgeschlossen.

Werk-Nr. 01713  i.D. am 31.10.1984 als Albin Köbis   BN 771

Werk-Nr. 01714  i.D. am 16.01.1985 als Rudolf Egelhofer   BN 772

Werk-Nr. 01715  i.D. am 05.10.1985 als Fritz Globig   BN 773

Werk-Nr. 01716  i.D. am 12.02.1986 als Paul Eisenschneider   BN 774

Ursprünglich war wohl vorgesehen alle Einheiten der VM Pr. 205 durch Pr.1241RÄ zu ersetzen. Mit Vertragsabschluß 11.10.1985 wurde allerdings nur noch der Bau eines weiteren Schiffes in Auftrag gegeben.

Werk-Nr. 01717  i.D. am 28.10.1986 als Hans Beimler  BN 775

Zum gleichen Zeitpunkt wie die DDR scheint sich auch Indien für den Kauf einiger Einheiten entschlossen zu haben.  Werk-Nr. 01718 als INS Veer  BN K40 diente als Namensgeber der ganzen Klasse. In Frage kommt auch noch Werk-Nr. 01719 als INS Nirbhik   BN K41

Da sich die Bauzeit der Werk-Nr. 01717 bis 01719 zu überschneiden scheint, ergeben sich zwei Möglichkeiten. Entweder die 01717 war ursprünglich für Indien vorgesehen und wurde dann für die DDR weiter gebaut. Wahrscheinlicher ist aber, das einige Baugruppen und Geräte der indischen Schiffe, für die Fertigstellung der späteren Hans Beimler verwendet wurden.
Auf dieser Grundlage beantworte ich auch immer die Frage der Besucher, solange sich keine neuen Erkenntnisse ergeben.

Gruß Toralf


olpe

Hallo Thoralf,
gut recherchiert und gut dargelegt ... top :MG: ...
Grüsse
OLPE

2M3

Moin,

seit dem Arbeitseinsatz am letztem WE ist jetzt auch ein Komplex der Startcontainer inklusive Dummy für das damals geplante Schiff-Schiff-Raketensystem 152, welches auf den Schnellbooten des Projektes 151 installiert werden sollte, in P'münde am Musemsschiff für die Öffentlichkeit zu besichtigen.

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Big A

Euer Museum ist also um noch eine Attraktion reicher geworden.
Danke an Alle, die an der Bewahrung dieses Stücks maritimer Technikgeschichte beteiligt waren. Euer ehrenamtlicher Einsatz hat in Peenemünde ein wirklich sehenswertes Ensemble aus einem tollen Museum (nicht nur maritim sondern auch fliegerisch) und Stücken "zum Anfassen" entstehen lassen. (Und das in einer geschichtsträchtigen und landschaftlich tollen Umgebung)
Bin immer wieder gerne dort. (und das nicht nur wegen der leckeren Soljanka auf dem Boot :wink: )

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

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