Neuigkeiten von Atalanta

Begonnen von codog, 28 Juni 2014, 07:51:07

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codog

Hallo Big A:

Dein Zitat:
"Dann schau eben in die Zahlen von Lloyd's oder anderer Versicherer, die sind auch nicht anders, da auf gleichen Quellen beruhend."
Du hast es erkannt! Die Zahlen beruhen immer auf der gleichen Quelle.

Dein Zitat:
"Oder den Jahresbericht der UN zur weltweiten Piraterie, der übrigens ganz interessante Entwicklungen auch in anderen, in der Öffentlichkeit kaum bekannten Seegebieten aufweist."
Du hast es wieder richtig erkannt. Der Jahresbericht der UN zur weltweiten Piraterie beschreibt eben das Problem in anderen Seegebieten, aber bestimmt nicht Somalia.

@ede144:
Wenn Du nun mal eine freiwillige Feuerwehr und eine Berufsfeuerwehr hättest. Welche würdest Du an den Brandherd (z.B. Südostasien im übertragenem Sinne schicken)?

Gruß
codog

P.S. Ich kann es nicht sein lassen:
Hier schreibt mein Lieblingsjournalist zu den weltweiten Piratenüberfällen:
http://seefahrer.blog.de/2014/06/28/aktuelle-pirateriefaelle-weltweit-18748202/

Alles im asiatischem Bereich. Haben alle nichts mit dem Horn von Afrika zu tun. In seinem Kommentar vom 29.06.2014 @ 01:19:50 fängt der im eigenen Blogbeitrag wieder mit Somalia an....

Zitat Seefahrer:
"Ja, natürlich hat es etwas mit Überfischung zu tun: Es gibt übermäßig viele Fische und deshalb kann sie niemand mehr sehen.

Ich drücke der Piratenpartei alle Daumen. Vielleicht klappt's ja, das bedingungslose Grundeinkommen in Somalia einzuführen. "


codog

Hallo Rheinmetall,

es soll sogar internationale Versicherungen geben, die für die "ausgeflaggten" Reeder einen Teil der Kosten für private Sicherheitsdienste übernehmen. Ist für alle günstiger, als mit der Versicherungspolice nach oben zu gehen.

Und da machen die ehemaligen "harten" Soldaten dann das mit den Piraten, was Sie schon immer mal machen wollten. Vom Oberdeck eines Handelsschiffes aus gut gedeckter Positionmal so richtig mit scharfer Munition "losballern".

Und da bekommen die richtig viel Geld für! Die Piraten wissen das, Glaubt mir mal.

Gruß
codog

Spee

#17
Servus,

da mag ja gern jeder ein wenig recht haben, aber die Massnahmen werden von Niederländern, Franzosen, Chinesen etc. getroffen. Definitiv nicht von der Deutschen Marine und deshalb sei die Frage erlaubt, warum die deutschen Schiffe vor Ort sind? Wenn sie die Logistik stellen, in Ordnung. Dann aber bitte auch so darstellen und nicht von "Kampfeinsatz" reden. Der erscheint mir so hart wie hier https://www.youtube.com/watch?v=Fa9wh7M12qI besungen und die dazugehörige Fernsehserie gab's schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Love_Boat .
"AIDA-Augsburg" oder "Mecklenburg-Vorpommern-PRINCESS" wirken eher wir das Kostenlos-Beschäftigung-und-Bespassungsprogramm der Marine für die Frage: Wozu sind wir eigentlich da?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Trimmer

Hallo Rheinmetall - ich denke mit Deinen " Mördern und Volkswirtschaftsschädlingen " gehst Du m.M. nach einen Schritt zu weit. Ich denke es sind auch Opfer - a ) Opfer ihrer eigenen Regierung die nicht in der Lage ist ( oder will ) Ordnung im eigenen Lande zu schaffen
b ) Opfer auch einer gnadenlosen Ausbeutung der Meere durch letztlich auch der immer wieder hochgelobten europäischen Staaten  - Geiz ist geil - koste es für andere Länder( in Afrika )was es wolle. Ja und irgendwann greift man dann auch zur Kalaschnikow oder zur RPG wenn es ums eigene Überleben geht - der falsche aber manchmal auch der einzige Weg denn bis dahin ( Beginn der Piraterie ) haben wir uns doch einen Sch..... dreck z.B. um Somalia gekümmert. Und das ist ja dann auch nicht das einzige Beispiel - siehe nun auch Nigeria oder Irak. Die Einen versuchen nun ein Stück vom Kuchen mit Gewalt ab zubekommen und die Anderen findet man als Bootsflüchtlinge im Mittelmeer wieder . Das sie letzlich auch da immer auf der Seite der Verlierer stehen ....

Nein Rheinmetall - so lange hier noch Lebensmittel vernichtet werden und in anderen Teilen der Welt Hunger herrscht ist am ganzen System etwas oberfaul

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Elektroheizer

Vielen Dank für Deinen Beitrag, Achim  top

:MG:

Nur eine kurze Anmerkung noch:
ZitatOpfer auch einer gnadenlosen Ausbeutung der Meere
Ich weiß nicht, ob das für Somalia heute noch stimmt oder überhaupt je gestimmt hat, ist aber auch egal. Wenn der Westen den Rest der Welt nur aus seinen eigenen Augen sieht, müssen wir halt mit den Folgen leben.
Ich habe das Grauen gesehn

Albatros

Zitat von: Trimmer am 29 Juni 2014, 15:25:10
Opfer auch einer gnadenlosen Ausbeutung der Meere durch letztlich auch der immer wieder hochgelobten europäischen Staaten  -

Nein Rheinmetall - so lange hier noch Lebensmittel vernichtet werden und in anderen Teilen der Welt Hunger herrscht ist am ganzen System etwas oberfaul

Gruß - Achim - Trimmer


Zitat von: Elektroheizer am 29 Juni 2014, 16:56:49
Vielen Dank für Deinen Beitrag, Achim  top

:MG:

Nur eine kurze Anmerkung noch:
Wenn der Westen den Rest der Welt nur aus seinen eigenen Augen sieht, müssen wir halt mit den Folgen leben.

Es ist immer einfach alle Schuld auf den Staat abzuschieben, kauft Ihr eigentlich z.B. Fair Trade ein, ich eher selten, Geiz ist geil kann jeder für sich selbst entscheiden. Da muss man nicht auf die EU den nationalen Staat oder den Handel warten bis dies sozusagen per Gesetz vorgeschrieben wird.
Man kann seinen Fisch z.B. auch aus nachhaltiger Fischerei beziehen die ausschließlich in EU-Gewässern gefangen wird.
Ich will Euch jetzt nicht auf den Schlips treten, nur vieles kann man selber ändern, wenn man denn wirklich wollte....... :MZ:
Falls es einer von Euch tut....... :TU:)

Opfer ihrer eigenen Regierung......, genau das trifft in den meisten Fällen zu.
Die meisten der betreffenden Staaten haben die Rechte zum Fischen in ihrer ausschließlichen Wirtschaftszone an den meistbietenden verkauft oder auf Zeit verpachtet.
Das bedeutet wenn`s die  hochgelobten europäischen Staaten oder der ,,Westen" nicht macht, dann eben China,Russland oder sonst wer.
Im Falle Somalia war es so, dass es keine staatlichen Organe und Institutionen mehr gab die Funktionierten, also wurde die Situation ausgenutzt und dort einfach gefischt und zwar von vielen Nationen.Es gab keine Somalische Fischindustrie mehr die den Fisch hätte verkaufen können, es gab nur Terror, Gewalt und Krieg.Wobei wir wieder bei der desolaten Politischen Situation in den Ländern wären.

Ganz wenige Staaten die die Rechte nicht verkauft haben, können ihre ausschließliche Wirtschaftszone nicht schützen, wenn dort EU-Fischer unterwegs sein sollten, dann illegal.

:MG:

Manfred





Big A

ZitatDu hast es erkannt! Die Zahlen beruhen immer auf der gleichen Quelle.
ZitatDu hast es wieder richtig erkannt. Der Jahresbericht der UN zur weltweiten Piraterie beschreibt eben das Problem in anderen Seegebieten, aber bestimmt nicht Somalia

Es sind die gleichen Quellen, wie gemeldete Überfälle etc. Aus diesen (Mehrzahl!) werden dann Jahresberichte verschiedener Organisationen erstellt.

Tja, und weshalb wird dann der Jahresbericht der MSL abgetan? In diesem nimmt die Piraterie übrigens nur einen kleinen Teil ein.

Die UN sagt auch etwas zu Somalia, und das sprechen die deutlich zurückgegangenen Zahlen ein eindeutiges Bild.
Und wenn mal nichts drin stehen sollte, dann heißt das doch nur, dass die Bemühungen de vergangenen Jahre erfolgreich waren.
Und wenn Du lieber das Recht an unkontrollierbare zivile Sicherheitsfirmen abgeben willst, dann müssen aber auch die Konsequenzen klar erkannt werden. Mein Verständnis von Rechtstaatlichkeit ist jedenfalls - bei allen damit verbundenen Problemen, Schwierigkeiten und Einschränkungen - ein anderes.


@Rheinmetall:

Ich glaube, hier ist ein Missverständnis:
ZitatDas Chinesen und Koreaner aufgegriffene Piraten erschießen war mir neu

Die haben die Piraten beim Sturm gekaperter Schiffe erschossen, nicht, nachdem sie welche aufgegriffen hatten.
Das wäre wohl nicht nur in meinen Augen Lynchjustiz.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Big A

@Achim und Manfred

Ausgesprochen gute Beiträge!  top

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

codog

Hallo Big A,

Dein Zitat:
"Und wenn Du lieber das Recht an unkontrollierbare zivile Sicherheitsfirmen abgeben willst, dann müssen aber auch die Konsequenzen klar erkannt werden. Mein Verständnis von Rechtstaatlichkeit ist jedenfalls - bei allen damit verbundenen Problemen, Schwierigkeiten und Einschränkungen - ein anderes."

Nein, ich möchte nicht dass das Recht an private Wirtschaftsinteressen abgegeben wird. Aber es ist halt so gekommen, weil die Politik und das Militär nicht in der Lage waren in ausreichender Schnelligkeit zu reagieren.
Der von Dir gewählte Begriff "Rechtsstaatlichkeit" ist in diesem Fall sehr unglücklich, weil es sich in internationalen Gewässern halt nicht um einen Staat handelt. Und genau aus diesem Grund wurde und wird dort mit Hilfe privater Sicherheitskräfte (ich finde die Situation übrigens auch unglücklich) bei Bedarf halt einfach nur selbst verteidigt. Es funktioniert und es gibt praktisch keine Überfälle mehr.

Gruß
codog

Urs Heßling

#24
moin,

Zitat von: codog am 29 Juni 2014, 17:58:33
.. wird dort mit Hilfe privater Sicherheitskräfte .. bei Bedarf halt einfach nur selbst verteidigt.
Das "Problem" ist auch nicht neu ..
Es war bereits Plinius dem Älteren (24 - 79 n. Chr.) bekannt ..

Auf Handelsschiffen fuhren damals (offensichtlich privat angeheuerte) Bogenschützen mit.
https://archive.org/stream/dienatugeschicht03plin#page/452/mode/2up

.. und das Motiv "Gewinnsucht" hat sich auch nicht geändert  :-D

Also: alles schon einmal dagewesen  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Zitat von: codog am 29 Juni 2014, 14:07:06

Wenn Du nun mal eine freiwillige Feuerwehr und eine Berufsfeuerwehr hättest. Welche würdest Du an den Brandherd (z.B. Südostasien im übertragenem Sinne schicken)?

Frag mal in Köln nach wieviel Freiwillige Feuerwehr da nach dem Einsturz gearbeitet hat? Gleiches gilt für Düsseldorf, Essen oder Mühlheim in den letzten Tagen.

Du hast keine Ahnung von Feuerwehr und vergleichst zwei Dinge die du nicht beurteilen kannst.

Also verwende nicht Vergleiche die nicht stimmen.


ZwiWo

... tja, ich befürchte nur, wir können uns am Horn von Afrika einen Wolf atalanten, solange man die politischen Probleme im "Staat" Somalia nicht löst; hier ist die Politik/Diplomatie gefragt!

Nur 'mal so am Rande!

:O/Y

ZwiWo
"Navigare necesse est, vivere non est necesse, sed sine vita non navigamus!"

codog

@ede144:
Ich meinte das Beispiel mit der freiwilligen Feuerwehr im übertragenem Sinne. Ich habe das auch so geschrieben. Natürlich weiß ich um den Verdienst der freiwilligen Feuerwehr und dem der Berufsfeuerwehr.
Natürlich werden bei großen Einsätzen möglichst viele erfahrene Leute gebraucht. Und bei kleinen Einsätzen eben weniger, oder siehst Du das mit Deiner ERfahrung anders?

Das Problem ist, das bei Atalanta der Großeinsatz durchgeführt wird, aber lediglich die Technik und Personal für einen kleinen Einsatz benötigt wird.

Gruß
codog

Trimmer

Hallo codog - nur mal eine ganz bescheidene Anfrage - auf welcher Grundlage basieren Deine Einschätzungen zu Atalanta  :? Z.B. Deine Feststellung " ... das bei Atalanta der Großeinsatz durchgeführt wird, aber lediglich die Technik und Personal für einen kleinen Einsatz benötigt wird. "
Ich persönlich kann zwar hier auch über vieles nur den Kopf schütteln - siehe unsern Flughafen - aber ich würde mir nie getrauen solche Einschätzungen wie Du sie bei Atalanta machst - Einsatz von Technik und Material - ab zu liefern.
Hast Du da Beziehungen zu Führungskreisen der BW oder ähnlich gelagerten Personen  :?
Bitte nimm es nicht persönlich aber für mich klingt es so . Man kann für etwa dafür oder dagen sein = ok und gestehe ich jedem gerne zu. Aber wenn es ins Detail geht .....

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

ZwiWo

... zum Thema Überfischung vor der Küste Somalias fand ich übrigens einen interessanten Beitrag aus 2010 auf SPIEGELonline.

Schon vor vier Jahren wurde demnach berichtet, dass sich die Fischbestände vor der Osafrikanischen Küste wieder erholen würden, da - sozusagen als KollateralNUTZEN - durch die Piratengefahr ausländische Fischtrawler diese Region meiden würden.  "Es gibt jetzt mehr Fisch, als gefangen werden kann", sagte der Vorsitzende des Fischereiverbands von Kenia laut SPIEGELonline, und auch in Somalia würden über die gesteigerten Fangquoten heimischer Fischer die Preise für Fisch wieder sinken.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ostafrika-piraterie-staerkt-fischbestaende-a-671468.html
"Navigare necesse est, vivere non est necesse, sed sine vita non navigamus!"

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