Fragen zur Erprobungsstelle See -> Einheiten und Tarnung auf Zerstörung

Begonnen von dwarslöper, 27 Mai 2014, 07:55:23

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dwarslöper

Hallo, ich bin mir nicht sicher, ob ich in diesem Sub-Forum richtig bin. Ich schreibe gerade an einem Buch und habe ein paar Fragen bzw. Fachfragen zur Erprobungsstelle (E-Stelle) See (vor dem Krieg auch Flugplatz Lübeck-Travemünde).

Weiß zufällig irgendjemand welche Einheiten auf dem Gelände der E-Stelle See untergebracht waren?

Und weiß vielleicht jemand, wer dort die "Tarnung auf Zerstörung" (Erfindung von Gen.d.Fl., Ludwig Wolff, vom 1. April 1939 bis Kriegsende, leitender General vom Luftgaukommandos XI, wie er in seiner - nach dem Krieg niedergeschriebenen - "Geschichte des Luftgaus XI" schreibt.) auf den Dächern der Gebäude angebracht hat?

Beleg/Quelle: Alliiertes Luftbild, NCAP, BestellNr.: "NCAL-000-000-046-512" -> Flug (Sortie) 106G/5302 Bild (Frame) 3190 datiert auf den 14. April 1945.

Hier in Hannover wurden - laut Wolff - Theatermaler um 1940/41 für diese Arbeit herangezogen.

Hat jemand "zufällig" Informationen darüber, wer diese Arbeit in Priwall (Pötenitzer Wiek) geleistet hat und wenn ja, woher stammt diese Information?

Auch wenn ich zur letzten Frage nicht unbedingt mit einer Antwort rechne, so möchte ich mich vorab für Zeit und Mühe bedanken.

Euer
Dwarslöper

redfort

Hallo Dwarslöper,
zunächste einmal , die Erprobungssstelle (See) Travemünde  war eine reine Angelegenheit der Luftwaffe !

Die Einheiten der Erprobungsstelle (See) waren rein technischer Natur, sogenannte Erprobungsgruppen mit den Kennbuchstaben A,B,E,F,G,M

Ansonsten würde ich dir die weiterführende entsprechende Literatur dazu empfehlen:

--/>/> http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=5064.0

--/>/> http://www.amazon.de/Flugerprobungsstellen-bis-1945-Johannisthal-Peenem%C3%BCnde-West/dp/3763761179



Hans A. Caspari u.a.: E-Stelle See Band 1–3, Luftfahrt-Verlag Walter Zuerl, Steinebach-Wörthsee

Heinrich Beauvais, Karl Kössler, Max Mayer, Christoph Regel: Deutsche Luftfahrt – Flugerprobungsstellen bis 1945, Bernard & Graefe, Bonn 1998, ISBN 3-7637-6117-9

Christine Vogt-Müller, Ulrich Nieschalk: Fliegerei auf dem Priwall, Bernard & Graefe, 1998, ISBN 3-7637-6117-9

Bodo Dirschauer: Lübecker Luftfahrtgeschichte, Steintor-Verlag, Lübeck
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

oefi

Hallo dwarslöper,

das Buch "Geschichte des Luftgaus XI" interessiert mich jetzt aber, wo könnte man dieses denn herbekommen?

Gruss

Andreas

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

dwarslöper

@ ALl

Danke für die Antworten... falls jemand was "kompakt" über die Einheiten dort hat (ich meine nicht nur die technischen Einheiten, sondern z.B. auch die Bezeichnung des Baukommandos, das u.a. von Travemünde nach Tarnewitz geschickt wurde um die dortige E-Stelle aufzubauen). Es gab da doch noch ein wenig mehr.
Aber ich vermute, das ich mich wegen ein paar Einheiten durch jede Menge Literatur "quälen" muss, wo nicht einmal klar ist, worauf hier der Fokus gelegt wurde. Denn wahrscheinlich geht es in den meisten Büchern eher über die Arbeit und die Tests in der E-Stelle. Ich habe mir kürzlich ein Buch über die E-Stelle Tarnowitz besorgt, dieses Buch war für mich der totale Reinfall.  :-o

Zitat von: oefi am 27 Mai 2014, 12:33:18
das Buch "Geschichte des Luftgaus XI" interessiert mich jetzt aber, wo könnte man dieses denn herbekommen?

Hallo Andreas,

die "Geschichte des Luftgaus XI" ist eigentlich kein "echtes" Buch, sondern viel mehr eine niedergeschriebene Geschichte mit Beginn (1.4.1939, wo Gen.d.Fl. Ludwig Wolff, die Leitung des Luftgaukommando XI in Hannover übernommen hat, bis zum Ende April bzw. Mai 1945. Der Text ist im Juni/Juli 1945 verfasst worden. Ebenfalls dazu zählen noch Berichte einzelner Abteilungen/Bereiche. Wie z.B. Lw Baukommandos/-kompanien, Luftabwehr, Luftschutz, Quartiersmeister, Versorgung, usw.
Das ganze ist recht kompakt ohne viel taraa niedergeschrieben. Sprich: wenn man die Gesamtgeschichte sucht, wird man eher enttäuscht sein. Es liefert aber - z.B. bei Recherchen - ein paar Antworten auf konkrete Fragen. Wenn Dich z.B. interessiert, in welcher größeren Stadt im ehem. Luftgau XI wieviele Flakgeschütze, wieviele Baukompanien, wieviele Flugwachen vorhanden und wo zugeordnet waren, dann erhälst Du antworten.
Suchst Du konkret Antworten z.B. zur Funktions-/Arbeitsweise von Flak-Batterien, gehst Du leer aus. Versteh die "Geschichte des Luftgaus XI" eher als eine Art Kurzgeschichte, über die Probleme, vor die der leitende General und seine direkten Untergebenen gestellt war, und eben unter den schwierigen Bedingungen, die ein Krieg mit sich bringt. Wie gesagt: suchst Du Zahlen... PERFEKT. Suchst Du ausführlichere Informationen, die über ein paar wenige Sätze, die bereits viel Wissen voraussetzen, wirst Du eher enttäuscht sein.

Wenn man sich mit dem ehemaligen Luftgau XI (Schwerpunkt Norddeutschland, Küste) interessiert, dann sollte man es sicherlich mal ansehen. Aber wie gesagt: viele Antworten erhält man "leider" nicht. Eher noch ein paar Fragen mehr...  :wink:

Gruß
vom
Dwarslöper


oefi

Hallo,

oh genau mein Ding. Weiss jemand ob man bei der Uni Hamburg eine Knipse benutzen darf.

Gruss

Andreas

redfort

Zitat von: oefi am 27 Mai 2014, 19:00:03
Hallo,

oh genau mein Ding. Weiss jemand ob man bei der Uni Hamburg eine Knipse benutzen darf.

Gruss

Andreas


Genau, so sehe ich es auch, scheint höchst interessant zu sein. ;)
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Bergedorf

Mich würde es auch interessieren...

... mir scheint der Standort aber eher das Staatsarchiv HH zu sein.  Und ob man da knippsen darf, da habe ich- da man in dem, nach Aussagen einiger Forenmitglieder doch deutlich hilfsbereiteren Bundesarchiv, nicht knipsen darf- dorch so meine Zweifel.... wenn doch (oder wenn eine offiziell erlaubte Form der Kopie gewählt wird) würde ich mich gerne an evtl entstehenden Kosten gerne beteiligen.

Gruß

Dirk

oefi

Hallo,

im Bestand BA-MA RL 19/424 scheint es auch diesen Bericht zu geben.

Gruss

Andreas

klaushh

Moin, moin!

@dwarslöper
Schreibe bitte nicht immer etwas vom "Leitenden General". Das hört sich grausig an.
Der General der Flieger Wolff war "Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau XI".


@alle
Im Staatsarchiv Hamburg darf man weder selber kopieren noch fotografieren. Über Sinn und Unsinn dieser Regelung müssen wir hier nicht diskutieren.
Stattdessen kann man Kopien bei den Elbewerkstätten in Auftrag geben (0.60 € pro Kopie DIN A 4). Auf Wunsch kann man Kopien auch digital auf CD/DVD bekommen.
Die Preisliste findet man hier:
http://www.hamburg.de/contentblob/1094160/data/elbe-werkstaetten-antrag.pdf

Gruß
klaushh

dwarslöper

Moin,

obwohl hier schon seit gut drei Jahren keine Zeile mehr geschrieben wurde, möchte ich einen Nachtrag nachschieben.

Leider hatte ich in den vergangenen Monaten nicht die Zeit, mich hier zu äußern. Vielleicht wird es jetzt etwas besser.

Im Bundesarchiv in Freiburg/Breisgau liegt unter der Bestandsbezeichnung RL 19/427 die mit Schreibmaschine verfasste Version. Die Anhänge sind unter der Bestandssignatur RL 19/429 zu finden. In Hamburg im Staatsarchiv findet man unter Archivbestand 731-1 / Handschrift 2937 die Entwurfsversion von Gen.d.Fl. Ludwig Wolff.

Soviel mal zur Aufklärung.

@ KlausHH

"Leitender General" / "Kommandierender General" - letztendlich geht es doch um die Funktion, und auch wenn der Begriff vielleicht nicht der richtige ist (was ich im übrigen für Korinthenkackerei halte - ich bin kein Militär!) - kann sich jeder sicherlich etwas unter der Funktion vorstellen. Ich denke wer sich eingehender mit dem Thema befassen möchte, der wird schon früher oder später die zeitgenössisch korrekte Bezeichnung wählen.

Das ist jedenfalls meine persönliche Meinung.

Gruß
vom
Dwarslöper

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