Alles Herbert A. Werner oder

Begonnen von Trimmer, 21 April 2014, 19:43:31

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Trimmer

Hallo " Leseratten " - ich habe gerade " Die eisernen Särge "  von Werner gelesen und nun kommt mir so ein " komischer " Gedanke. Wo hat Buchheims " Das Boot " seinen geistigen Urvater - könnte es Herbert A. Werner mit den " Eisernen Särgen " sein  :? Also mir drängt sich dieser Gedanke förmig auf und ich würde gerne mal Eure Meinung lesen.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

AND1

Buchheim war nur einmal als Kriegeberichterstatter auf Feindfahrt mit einem U-Boot mitgefahren.

Urs Heßling

moin, Achim,

ich habe damals vor fast 40 Jahren (?) beide Bücher kurz nach dem Erscheinen gelesen.

Mir ist dieser Gedanke nicht gekommen, und ich weiß, daß ich (in aller Bescheidenheit  :roll:) relativ gut darin bin, Querverbindungen zu erfassen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Hallo Urs - glaube ich Dir ja gerne aber ich habe bei  " Die eisernen Särge " immer das Gefühl eine gekürzte Ausführung von " Das Boot " zu lesen. Da werden auch " Silberlinge " mit an Bord genommen, da geht es auch um einen Durchbruch, da stimmen sogar bestimmte Zustände an Bord überein. Nun schrieb  Werner ja sein Buch 1968 und Buchheim dann 1973 ( bitte jetzt nicht mich auf diese Angabe festnageln - habe keine andere Angabe gefunden )

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Schorsch

Hallo Achim,

Dir sind ein wenig die Bücher durcheinander geraten. Die Schilderungen Buchheims zum Transport von Silberlingen mittels U-Boot von Brest nach La Pallice stammen aus dem Roman ,,Die Festung". Und wenn es bezüglich der Geschehnisse dieser beiden Durchbrüche Ähnlichkeiten in den Schilderungen von Werner und Buchheim gibt, dann liegt das daran, das Buchheim auf U 309 und Werner mit U 953 innerhalb von fünf Tagen mit dem gleichen Auftrag und dem gleichen Ziel aus Brest ausgelaufen sind. Insoweit ist in ,,Das Boot" dann doch einiges anders gelaufen als bei Werners ,,Eisernen Särgen".

Interessant ist, dass ein Buchheim eine Begebenheit der Erlebnisse während seiner Fahrt auf U 309 schon in ,,Das Boot" verwendet hat, nämlich die Versenkung von U 981 durch Minen- und Fliegerbombentreffer am 12.08.1944, als dieses Boot zusammen mit U 309 auf die Geleitaufnahme vor La Pallice wartete. In meiner Interpretation hatte Buchheim 1973 deshalb noch nicht vor, später noch zwei weitere Romane, die mit ,,Das Boot" thematisch zusammenhängen, zu schreiben.

Wenn Du einen geistigen Vorläufer zu ,,Das Boot" suchst, empfehle ich einen Blick in Wolfgang Otts ,,Haie und kleine Fische" aus dem Jahr 1956. Hier wurde das erste Mal aufrichtig versucht, der Rechtfertigungsliteratur über den U-Boot-Krieg eine andere, weniger heroische Sichtweise gegenüber zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Trimmer

Hallo Schorsch - richtig -habe ich mit " Die Festung " verwechselt  :BangHead:  Wolfgang Ott habe ich natürlich auch hier. Möglich das er der " geistige Vorläufer "ist aber vom Stil doch ganz anders d.h.  ihn habe ich da überhaupt nicht " in Verdacht einer Doktor-Arbeit  :-D"

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

M-54842

Ich hatte die Möglichkeit, Herbert A. Werner "Die eisernen Särge" und Joachim Schepke "U-Boot-Fahrer von Heute" schon Mitte der 80er Jahre in der DDR zu lesen. Habe beide Bücher gegen ein Poster von AC/DC getauscht. Das war damals ein riesen Erfolg. Herbert A. Werner habe ich gut fünf mal gelesen, hätte ihn aber nie mit Buchheim in Verbindung gebracht.   

Trimmer

Hallo M-54842 -  da warst Du damals einer der " Glücklichen "  top Diese Literatur war ja in der DDR " Goldstaub ". " Das Boot " konnte man ja zumindest bei guten West-Empfang noch im Fernsehen sehen aber ansonsten sah es doch relativ mau aus. " Tod auf allen Meeren " war dann ein Renner obwohl in der Betrachtung des Autors auch etwas mit roter Farbe versehen.
Mich würde jetzt nur wirklich mal interessieren wer zuerst sein Buch geschrieben hat - Werner oder Buchheim -

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

M-54842

Zitat von: Trimmer am 23 April 2014, 17:29:26
Hallo M-54842 -  da warst Du damals einer der " Glücklichen "  top Diese Literatur war ja in der DDR " Goldstaub ". " Das Boot " konnte man ja zumindest bei guten West-Empfang noch im Fernsehen sehen aber ansonsten sah es doch relativ mau aus. " Tod auf allen Meeren " war dann ein Renner obwohl in der Betrachtung des Autors auch etwas mit roter Farbe versehen.
Gruß - Achim - Trimmer

Und dann gab es ja noch den Tatsachenroman "Irrfahrt" von Gerhard Grümmer. Den habe ich auch verschlungen. Kennst Du das Buch ?

suhren564

Hallo Achim,

der große Unterschied zwischen LGB und Werner ist ja der Erzählrahmen.
Während in den "Eisernen Särgen" die gesamte Kriegserfahrung des Autors ab Dez. 39 beschrieben wird, erzählt ja LGB von "eigentlich" einer FF. Auch war LGB auf U 96 ja  nur Beobachter, nicht Akteur, was auch in der Art der Beschreibung z.B. des alltäglichen Bordlebens Unterschiede erkennen läßt.

M-54842,

"Irrfahrt" gefiel mir sehr gut, erinnert aber irgendwie an W. Ott's Buch.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

suhren564

Habe zz auch mal wieder " Eiserne Särge" am Wickel.

Gewisse Ähnlichkeiten sind vorhanden, z.B. die Eimerkettenbildung (schönes Wort, gelle?) nach Wassereinbruch im jeweiligen Boot ( U 557 bzw. U 96 ).

Gibt es im Ausbildungs- KTB U557 einen Hinweis auf diese Tauchpanne? Das muss kurz vor dem 26.04.1941 gewesen sein, auf der Fahrt nach Kiel. Lt. Werner gab es dabei einen Toten.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

bodrog

Bei der "Eimer-Kette" muss man ehrlicherweise sagen: Die gabs es schon zu Kaisers Zeiten und nannte sich schon damals so...

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