Siamesische Kriegsmarine im 2wk

Begonnen von Huszar, 17 Juli 2006, 18:45:28

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Huszar

Hallo Leute,

Bezüglich der Schiffsliste zu den japanischen Werften bin ich über die in Japan für Siam gebauten Schiffe gestolpert:

- Dhonburi und Sri Ayuthia sind klar (Kawasaki Kobe) - obwohl das Datum der Kiellegung fehlt.
- 2 1.400 Tonnen-Sloops von Uraga. Hier fehlt alles (wie sahen die überhaupt aus??)
- 3 110 Tonnen T-Boote von Ishikawajima: Kantan, Kylongyai, Takbai
- 4 kleine U-Boote von Mitsubishi (Zweigwerk?)

Hat einer Infos zu diesen Schiffen?

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Hallo ALEX!

nach Weyer 1940:

Kanonenboote
MAEKLONG und TACIN
Uraga, 1936-1937
1450 ts, 14 kn, 4x12cm, 2x2cm, 4 TR45,6cm

Küstenwachboote
KANTANG, KHLONGYAI und TAKBAI
Ishikawajima 1935-1937
110 ts, 18 kn, 1x7,5cm, 2x2cm, 2 TR45,6cm

Uboote
MUJHCHANU, PLAI CHUM PHOI, SIN SMUT und VI ROON
Mitsubishi, Kobe, 1936-1938
370 ts, 14,5/8 kn, 1x7,cm, 1 MG, 5 TR53,3cm
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Hallo zusamme,

sah eben diesen Beitrag.

Hate die Flotte 1941 noch Schiffe und gibt es Angaben zum Verbleib ?

Dank und Gruß
Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Urs Heßling

moin, Theo,

Zitat von: TD am 12 Oktober 2020, 11:58:14
Hate die Flotte 1941 noch Schiffe und gibt es Angaben zum Verbleib ?
2 x ja, siehe https://www.naval-encyclopedia.com/ww2/thai-navy

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

schiffbauer

Hier, falls von Interesse, ein Modell des siamesischen Küstenpanzers RATANAKOSINDRA im Maßstab 1:100:
LG
Schiffbauer

Spee

Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Ekki

RATANAKOSINDRA und SUKHODAYA hatten ein langes Leben.

Die anderen beiden Küstenpanzer dagegen ein kurzes.

Was mich wundert, ist die Politik der Thais vor dem 2 WK, möglichst kleine Schiffe möglichst schwer bewaffnet zu haben. Ob das jetzt die beiden Vickers-Armstrong Panzer sind oder was dann aus Italien und Japan kam. Miniaturen. Interessantes Detail: Einige der von den Italienern gelieferten Mini-Zerstörer fuhren noch bis Ende der 70er...


Ekki

Dhonbury´s vorderer 20.3-cm-Turm (gunhouse) und die vorderen Aufbauten stehen doch noch vor der Marineakademie. Einstweilen besser zum Anschauen als Maeklong (die auch ein guter Entwurf war). Die Frage ist: Warum 2 RATNAKOSINDRAS und 2 SUKHODAYAS? Für das Geld hätte man sicher 1 SVERIGE bekommen (oder noch besser 2 ILMARINEN), und da wäre dann sicher inklusive schwerer Kreuzer nix in den Golf von Siam eingelaufen. Warum 9 Miniaturzerstörer, dafür hätte man 3 gescheite Schiffe haben können? Diese Schiffe waren dafür bestimmt, Convoy Escort zu laufen, vor allem Minenfelder zu beschützen und den Fluss. Die Thais haben viel Geld ausgegeben, um ihre Armee gut auszurüsten (hatten sogar Panzer!), Ihre Luftstreitkräfte (160 Kampfflugzeuge 1941) waren top of the pops. Aber diese Marine.... nix halbes und nix ganzes...

Ekki

Streiche 2 SUKHODAYAS, ergänze 2 DHONBURYS

maxim

Du beantwortest die Frage ja: für eines der Schiffe, die Du vorgeschlagen hast, hat die siamesische Marine mehrere bekommen. Das ist offensichtlich ein Vorteil, wenn man die gesamten Küstengewässer patrouillieren will. So viel schlechter ist eine Thonburi im Vergleich zu einer Ilmarinen ja auch nicht.

Die Frage ist doch, was die mit diesen Schiffen erreichen wollten. Ich glaube nicht, dass die dachten, dass sie mit der Marine einen Angriff durch eine erstklassigen abwehren zu können.

Einen Angriff einer kleineren Streitmacht hätte man mit solchen Schiffen schon abwehren können. Ich denke nicht, dass die siamesische Niederlage in der Schlacht von Koh Chang durch das Material bedingt war. Die französische Marine setzte ja auch nicht gerade erstklassiges Material ein: ein alter Leichter Kreuzer, zwei neuere Aviso und zwei alte Aviso. Ich vermute, dass es eher an der Ausbildung lag.

Ekki

Die Franzosen haben auf Koh Chang angegriffen, weil es an der Landfront und im Luftkrieg nicht gut lief gegen die Thais. Möglicherweise haben sie darauf spekuliert, dass die Thais ihr Material nicht so beherrschen. Tatsächlich hatten die Franzosen Glück, DHONBURY hat LAMOTTE-PIQUET wohl mehrfach gestraddelt. Die hätten aber gar nicht angegriffen, wenn da sowas wie Ilmarinen da gewesen wäre. Tausche 120 kg-Sprenggranate gegen 225 kg. Oder Sverige, das wäre dann 300 kg. Nur ein Nahtreffer, und der Franzose sinkt. Das hätten die sich ganz genau überlegt.

Mit zwei solchen Schiffen kannst Du ein großes Minenfeld vor dem Chao Praya verteidigen. Genau dass war und ist das primäre Ziel dieser Streitmacht. Lässt Du die 9 italienischen Miniaturen weg und kaufst Dir 3 A-I Zerstörer beim Engländer dafür, hast Du sogar eine offensive Variante...

maxim

Unter den Umständen hätten die französische Marine genauso angegriffen - wie Du schreibst, gingen sie wohl davon aus, dass sie von der Ausbildung überlegen waren. Mit 20,3-cm-Granaten hätte man Lamotte-Picquet auch schwer treffen können, mit solchen Geschützen wurde der schwerer gepanzerte Schwere Kreuzer HMS Exeter außer Gefecht gesetzt (ein Nahtreffer durch Sverige oder Ilmarinen hätte Lamotte-Picquet wohl kaum versenkt; dafür war die zu gut unterteilt).

Die Frage ist, was die siamesische Marine mit ihren Schiffen erreichen wollte. Qualitative Überlegenheit wollte sie wohl bei der Auswahl sicher nicht erreichen und ein derartiger Ansatz hätte ja auch bei den Nachbarn nicht funktionieren können. Ich glaube nicht, dass die Marine dafür gedacht war, gegen eine der damaligen Großmächte eingesetzt zu werden. Mit Deinem Ansatz hätte sie nur ein Bruchteil der Schiffe gehabt und somit kaum Möglichkeiten, die thailändischen Küsten zu patrouillieren. Das war sicher ein wichtigerer Punkt. Die Situation von 1941 war in den 1930ern keineswegs absehbar und eine Marine für eine solche Situation zu bauen, wäre auch sehr kurzsichtig gewesen. Die wäre dann einmal in einer Situation zum Einsatz gekommen, in der Japan sowieso politisch (mit ihrer militärischer Überlegenheit im Hintergrund) jeden Konflikt entschieden hätte - also vollkommen egal, was die  siamesische Marine erreicht hätte. Aber in den Jahren und Jahrzehnten davor und danach hätte man deutlich weniger Schiffe gehabt, die im Unterhalb deutlich teurer gewesen wären.

Ekki

Interessanter Vergleich...

HMS Exeter war ein "Sparkreuzer" und keinesfalls standkräftig. Es mutet an ein Wunder an, dass Exeter am River Plate wenigstens 7 Treffer von Admiral Graf Spee überstanden hat (300 kg Panzersprenggranaten).  In 2nd Java Sea langte ein Treffer von einer 8zölligen Granate, um sie effektiv auszuschalten.

Zu Nahtreffern: Diese können den Seitenpanzer eindrücken und das Torpedolängsschott. Wenn dann der Kessel- oder Maschinenraum volläuft (HMS Exeter, 2nd Java) ist Schluss mit lustig. Exeter war aber auch von 4 schweren Kreuzern der Japaner gestellt worden. Das muss ein Wald von weißen Fontänen gewesen sein...

Es geht aber um Power Projection. Hätten die Thais Schiffe mit wenigstens 10-Zoll-Bewaffnung gehabt, wäre dann der Franzose nach Koh Chang gefahren? Und wie gesagt: Es geht eigentlich nur um die Verteidigung des Chao Praya. Das kann man mit weniger und größeren, besseren Schiffen machen


Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ekki am 07 Dezember 2020, 09:17:47
Das muss ein Wald von weißen Fontänen gewesen sein...
Exkurs: Das ist die Frage ... (Hamlet)
Denn: Es wird auch berichtet, daß die japanischen Schiffe Granaten verfeuerten, die farbige Aufschlagsfontänen erzeugten, um die eigenen Aufschläge erkennen und ihr Schießen danach korrigieren zu können
siehe 2 x Gambier Bay
http://www.ussgambierbay.org/wp-content/uploads/2013/12/1.jpg
https://en.wikipedia.org/wiki/USS_Gambier_Bay#/media/File:LeyteGambierBayStraddle.jpg

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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