MKS 180

Begonnen von RonnyM, 23 Februar 2014, 11:30:28

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Jach

#30
Nochmals die Frage in die Südheide: Wie tief stecken Sie in der Materie? Welche Profession haben Sie (ich frage dies zum dritten Mal)? Wenn Sie der Realität näher sind, dann belegen Sie doch bitte, wie Ihnen dieses gelungen ist.

Glauben Sie allen ernstes, dass hier nach 40 Jahren unveränderte Technik in den Schiffen verbaut wird/werden sollte oder halten Sie es nicht eher für möglich, dass sich auch hier Forderungslagen angepasst haben und die Systeme damit nicht verglaichbar sind?

Um welche Kühlung handelt es sich. Kennen Sie die Geschichte der Entwicklung dieser Kühlungsanlage?

Haben Sie mal den Weltmarkt der Zulieferer betrachtet? Glauben Sie ernsthaft, dass BAE und DAMEN durchgängig andere Komponentenlieferanten haben als tkms oder Lürssen?

Kaufen Sie jetzt auch Opel statt VW weil Sie mit den Einspritzdüsen von Bosch unzufrieden sind?
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

Hastei

hallo Herr Jach ,                                                                        danke für Ihre Erläuterungen , die ich eigentlich teile.                       Da gibt es m:M nach verschiedene Blickrichtungen.
Da ist die Sicht des Normalbürgers, der sich auf die Berichte in den Medien verläßt und da gibt es die Bürger, die auch ein bisschen was von der Materie verstehen und hinter die Kulissen schauen. Die Berichte in den z. B. Zeitungen sind oft reißerisch und das liebt der Leser anscheinend.
Kritik ist angebracht, natürlch, aber wem sollte sie gelten ?
Da ist in meinen Augen die Verwaltung , die Beschaffungsämter und was weiß ich noch, angesprochen. Unsere 6 ausgefallenen U Boote sind doch wohl fast identisch mit den Booten, die wir an andere Natopartner verkauft haben . Und da höre ich nicht das die auch so Probleme haben wie wir. Und das viel Kritik eingefahrene Gewehr G ? ist wohl nur bei verschiedenen Personen, die nicht damit "arbeiten" müssen auf der Abschußliste. Komisch, ich kenne viele Soldaten pers. die in aller Welt damit unterwegs waren, keiner kann diese Kritik nachvollziehen.
Gruß Hastei

RonnyM

...na gut Herr Jach, die 3-malige Rückfrage soll nicht unbeantwortet bleiben...

Die letzten 30 Jahre war ich bei einem Dienstleister tätig, auch TÜV genannt, der von A wie Auto bis Z wie Zentrifuge alles unter seine Fittiche nahm. Und wenn Sie Ihre 220 Emder ins Feld führen, führe ich die 30.000 Tausend Arbeitnehmer ins Feld, welche durch den überhasteten Ausstieg aus der Kernkraft ihren Arbeitsplatz verloren haben.  Dazu kommt noch der Mittelstand - Maler, Klempner, Elektriker die dadurch schließen mussten. Abere darüber spricht heute keine Sau...

Aber heute zählt ja der Bachelor mehr als der erfahrene Praktiker. Nein, die "funktionierende" Technik vor 50 Jahren wird heute nicht mehr verbaut - leider, denn sie funktionierte bei - 20° wie auch bei + 30°. Den roten Kreis bei Kälte, den blauen Kreis bei Hitze. Ich war begeistert, denn neben meiner - oben 3. Koje - waren die Regler stationiert.

Bei der 125-Kühlung waren die simplen Kühlschreänke gemeint, welche nicht funktionierten. Einfachg traurig. flop

Nein Herr Jach, da haben sich Werften und Industrie ins Bein geschossen. Da gibt es nix zu beschönigen. Leider kenne ich die 56-Seitige Begründung nicht, aber wenn Werft und Indusrie eine Stellungnahme verweigern, muss da doch irgewndwie was Wahres dran sein. Und noch einmal, ich bewundere den Mut der Ausschreiber endlich einmal Zeichen zu setzen. Nix Mittelfinger.

Grüße Herr Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Jach

Hallo RonnyM,

ich komme da gerade zugegeben nicht mehr mit. Weil die Atomindustrie nach Fokuschima eingestampft wurde ist es auch okay, dass der deutsche Marineschiffbau eingestmpft wird, weil auf F125 Kühlschränke nicht funktionierten?

Ich stecke da wohl nicht so Tief im Thema wie Sie. Welche Kühklschränke machen den Ärger und reduzieren die Wehrfähigkeit? Ich möchte gerne dazu lernen. Können sie mir das Problem etwas detaillierter darstellen?

Zusatzfrage: Was haben sie denn beim TÜV gemacht? Der macht ja nicht nur alles von A wie Auto bis Z wie Zentrifuge, sondern beschäftigt auch alles von B wie Bürobote bis V wie Vorstand.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

RonnyM

...herrlich Ihre Zynismus Herr Jach...

Schön, dass sie Fokushima mit seinen Erdbeben und Tsunamis mit der BRD vergleichen. Aber wo habe ich geschrieben das der deutsche Schiffbau eingestampft werden muss?  Wenn Sie 2 Jahre an Bord ohne Lebensmittelkühlung auskommen - Gratulation. Hier hat jedenfalls die Kühlung nicht funktioniert.

Auch Ihre Neugier bezüglich meiner Tätigkeiten beim TÜV will ich befriedigen. :-D

Neben dem Umweltschutz war ich im Kraftfahrweswn, Druckbehälter und Kraftwerksbereich, Aufzüge und im Kernkraftbereich tätig. Reicht das?
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

smutje505

Hallo Ronny das reicht aber nun zu dem Thema:Deutsche Werften gehen bei Großauftrag der Marine leer aus
Ein Großprojekt der Marine findet ohne direkte deutsche Beteiligung statt: Der Bund schließt das Konsortium von Thyssen-Krupp und Lürssen aus.

Hier geht es ja schon ins Private

Jach

Also ins private gehe ich hier nur insoweit, wie hier auf besondere Kenntnisse verwiesen wird, die den einen näher an die Realität stellen als den anderen.

Und ich möchte hier schon gerne wissen, worauf sich so manche markige Aussage stützt.

Bislang ist festzustellen, dass scheinbar Kühlräume bei F125 nicht funktioniert haben, Wie das nun zwei Jahre lang so gewesen sein soll entzieht sich mir. Ebenso entzieht es sich mir, wieso es deshalb gut gefunden wird, dass damit ein 4-Mrd.-Auftrag ins Ausland geht, wo die Probleme sicher nicht geringer sein werden.

Mit freundlichem Gruß

K. Jach

neg

Noch ist ja nichts entschieden:
Handelsblatt
siehe die letzten drei Absätze...
Viele Grüße
Robert

Tostan

Naja, aber nur gegen die Industrie zu schießen ist meiner Meinung nach einseitig. Die Beschaffung der Bundeswehr ist ebenso für Probleme verantwortlich. Siehe die Probleme bei Leopard und Tiger. Ersatzteile nicht zu beschaffen ist sehr kurzsichtig. Und es war zum Produktionsbeginn(2002), evtl. sogar vor endgültiger Bestellung(1999) des Tigers schon absehbar, dass das fehlende Kinn-MG der deutschen Version in verschiedenen realistischen Einsatzszenarien negative Auswirkungen hat. Kann die Industrie nichts dafür.

Bei den K130 sind auch beide Seiten "schuld" - die Bundeswehr, die die Spezifikationen vorgibt, und die Industrie die zusagt ohne zu prüfen. Meines Wissens nach haben ja deutsche Getriebehersteller dankend abgewinkt, als sie die geforderten Daten gesehen haben.....

Der Niedersachse

Beide schuld ja, ABER das kommt meistens von Profiländerungen nach Bestellung oder durch Sparzwänge.
Ich verstehe allerdings nicht wirklich, warum hier davon die Rede ist, das BaInBW würde die Lürrsen-Gruppe ins Feuer schießen. Es wurde doch richtig begründet warum und wenn es begründete Bedenken gibt, dass eine Werft den Auftrag nicht erfüllen kann, dann ist es doch mehr als richtig, den Zuschlag einem anderen Bieter zu geben. Das ist der Sinn von Ausschreibungen.

Matrose71

#40
Salve,

könnte mich mal bitte Jemand aufklären, warum hier geschrieben wird, das deutsche Werften leer ausgehen?
Ich hatte diesen Artikel aus der Welt nur in einem anderen Thread eingestellt.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,15843.msg334185.html#msg334185

Aus dem Welt Artikel geht eindeutig hervor das die Kieler GERMAN NAVAL YARDS noch dabei ist, nebem der nierderländischen  Damen-Werft,steht etwas anderes in dem Handelsblatt Artikel?
Und gehört die Kieler GERMAN NAVAL YARDS nicht zur deutschen Werften Industrie?
https://de.wikipedia.org/wiki/German_Naval_Yards_Holdings
Viele Grüße

Carsten

kalli

Das ist richtig, Carsten.
Ganz nebenbei sie die Frage gestattet, was ein deutscher Konzern im Sinne von internationalen Kapitalverflechtungen eigentlich ist. Zählt da nur der Sitz der Körperschaft? Was ist denn mit dem deutschen Kapital, das sich munter im Ausland vermehrt? Wie wird das mal mit einem angedachten europäischen Werftenverbund ähnlich Airbus?

Und zu verlorenen Ausschreibungen kann ich nur sagen, schlimme Sache für den Unterlegenen. Ich habe in die Ausarbeitung diverser Ausschreibungsunterlagen sehr viel Zeit verwendet, hin und her gerechnet und dann war es doch nichts. Ärgerlich, weil man im Hinterkopf ja schon ein wenig mit der damit verbundenen Beschäftigung/ Umsatz / Gewinn gerechnet hatte. Wenn ich dann gesehen habe, wer der Gewinner war, bin ich so manches Mal ins Grübeln gekommen. Aber vielleicht hat derjenige auch gegrübelt, der bei einem anderen Mal auf der Strecke geblieben ist. Was die Begründungen in den Ablehnungsbescheiden betrifft, die kann man vergessen. Begründungen mit wohlfeilen Formulierungen sind das A und O der Ausschreibenden.
Meine Meinung ist aber die eines ehemals ,,Betroffenen" und wohl nicht ganz objektiv.

The Voice

Zitat von: Matrose71 am 05 März 2018, 17:51:58
Salve,

könnte mich mal bitte Jemand aufklären, warum hier geschrieben wird, das deutsche Werften leer ausgehen?
Ich hatte diesen Artikel aus der Welt nur in einem anderen Thread eingestellt.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,15843.msg334185.html#msg334185

Aus dem Welt Artikel geht eindeutig hervor das die Kieler GERMAN NAVAL YARDS noch dabei ist, nebem der hierderländischen  Damen-Werft,steht etwas anderes in dem Handelsblatt Artikel?
Und gehört die Kieler GERMAN NAVAL YARDS nicht zur deutschen Werften Industrie?
https://de.wikipedia.org/wiki/German_Naval_Yards_Holdings
Moin!
Also ich halte GERMAN Naval Yard auch für eine Deutsche Werft!
Vermutlich kam man darauf, dass die Wert zuvor Abu Dhabi Mar hieß und zur  Privinvest - Gruppe gehört,
dessen Besitzer Iskandar Safa, ein französischer Geschäftsmann libanesischer Herkunft ist.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

neg

handelsblatt.de ist etwas seltsam, manchmal kann man den Artikel komplett lesen und am nächsten Tag wieder nur mit Anmeldung.  :?

Im letzten Abschnitt steht jedenfalls:
"Auch wenn der Frust bei Lürssen und TKMS tief sitzt – eine Restchance haben sie noch auf MKS 180. Die Schiffe werden zwar vom Verteidigungsministerium ausgeschrieben, das Geld wird aber vom Bundestag freigegeben.

Zuvor aber muss das Projekt den Haushaltsausschuss passieren, und dort sitzen eingefleischte Freunde von TKMS und Lürssen. Als den beiden Unternehmen im vergangenen Jahr die Aufträge auszugehen drohten, verschafften sie ihnen einen Auftrag zum Bau neuer Korvetten.

Die mächtigen Haushälter könnten den Werften noch einmal zur Seite springen. Nicht ausgeschlossen sei es nämlich, so ein Insider, dass im Haushaltsausschuss MKS 180 die Finanzmittel versagt werden und die Ausschreibung gekippt werde. MKS 180 müsste dann neu ausgeschrieben werden, hieß es in Berliner Kreisen.

,,Auf eine europaweite Ausschreibung – wie derzeit – wird dann aber verzichtet." Für TKMS und Lürssen ist das ein Hoffnungsanker. Nur die Marine müsste noch einige Jahre länger auf die dringend benötigten Schiffe warten." [Handelsblatt
Viele Grüße
Robert

Jach

#44
Zitat von: Matrose71 am 05 März 2018, 17:51:58
Aus dem Welt Artikel geht eindeutig hervor das die Kieler GERMAN NAVAL YARDS noch dabei ist, nebem der nierderländischen  Damen-Werft,steht etwas anderes in dem Handelsblatt Artikel?
Und gehört die Kieler GERMAN NAVAL YARDS nicht zur deutschen Werften Industrie?
https://de.wikipedia.org/wiki/German_Naval_Yards_Holdings

Wahrscheinlich kommt das daher, dass es hier hauptsächlich um die Wertschöpfung/den Standort der Arbeitsplätze geht.
tkMS(darunter Atlas Elektronik)/Lürssen machend das für das Schiff und das Waffensystem in Deutschland.

Bei German (Abudabi) Naval Yards ist der Waffensystempartner BAE. Das Waffensystem macht einen erheblichen Anteil des Gesamtauftrages aus.

DAMEN erklärt sich von selbst.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

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