Höhn, Josef : Untergang M-4620

Begonnen von Höhn, Reinhard, 28 Januar 2014, 09:24:04

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Höhn, Reinhard

Am 11.03.1943, 2.00 Uhr nachts, sank M-4620 nach einem Treffer. Das Schiff befand sich auf Fahrt im Kanal Richtung Atlantik. Nach 3 Std. im Wasser wurden ich und ein Teil der Besatzung gerettet, die meisten ertranken. Nach einem Urlaub bestiegen wir in Rotterdam ein neues Boot, fuhren nach St. Malo,wo es als M-4627 der 46. Minensuchflottille zugeteilt wurde. Am 2. Weihnachtstag 1943 steuerten wir die Insel Guernsey an, liefen auf eine Mine und verloren den Bug. Als Signäler rief ich 2 Boote heran,die uns nach Cherbourg in die Werft zogen.                                                                                               
Im Juni 1944 erhielten wir in Le Havre ein neues Geschütz. Bei Landung der Alliierten ( Normandie ) liefen wir aus, gerieten in ein Durcheinander von Landungsbooten und erhielten den Befehl zur Rückkehr nach Le Havre. Ehe die alliierte Luftwaffe alle deutschen Schiffe in Le Havre versenken konnte,erreichten wir den Bunker. Die Besatzung von M-4627 wurde anschließend auseinander gerissen.
Josef Höhn, Montabaur, 27.01.2014

TD

Hallo Herr Höhn,


erst einmal herzlich willkommen auf unseren Seiten !

Es ist immer wieder schön wenn sich bei uns Menschen melden die auch alles mitgemacht haben und genau wissen wovon hier geschrieben steht.

Ihre beiden Boote waren ja stramme neue deutsche Fischdampfer:

Harvestehude (12.7.39) 20.8.39 S/fi Harvestehude = HH 257 (Andersen & Co.); 12.10.39 M 1201; 1.11.42
M 4620; 11.3.43 + 02h53 Morlaix: 48°56,5 n/03°38 w / T-franz. ,,MTB 94, 96" / 30 Tote.

sowie

Kurmark ( .8.37) 25.8.37 S/fi Kurmark = PG 494 (Nordsee); 24.9.39 M 1508; 15.4.43 M 4627; 14.6.44 + Le Havre:
49°30 n/00°07 o /FliBo.


Mich würde ja internieren ob Sie 1944 noch von der Invasionsküste weg gekommen sind und dann natürlich gern ob Sie noch ein neues Kommando auf einen Vorposenboot bekommen haben.

Ich habe mich sehr gefreut ihre Zeilen zu lesen und hoffe das es noch nicht die letzten waren.

Viele Grüße


Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Höhn, Reinhard

Hallo, Theo (?),

nachdem wir dem Invasionsdurcheinander entkommen und anschließend die Bombardierung von
Le Havre überstanden hatten, kam ich nicht mehr auf ein Schiff, sondern wurde zu einer Schleusen-
bewachung ( Ort ? ) an die Seine abkommandiert. Nach dem Rückmarsch aus Frankreich musste ich nach Ostfriesland zum Marinebatallion 312, um dort zum Infanteristen ausgebildet zu werden. Dann gings nach Elbing in Ostpreußen, wo wir 14 Tage von Russen eingeschlossen wurden. Wir entkamen der russischen Umklammerung, wurden in Heiligenbeil eingeschifft zur Fahrt nach Kiel. Von dort verbrachte man mich in ein Internierungslager der Engländer auf der Insel Fehmarn. Schließlich durfte ich von hier nach Hause.
Josef Höhn, 89 Jahre , Montabaur,30.1.2014

TD

Hallo Josef,

Dank für deine Informationen.

Also bist Du, wie mein Onkel Willi immer sagte, beim Reiseunternehmen Adolf auch gut rum gekommen und hast noch  Glück gehabt.
Mein Schwiegervater war nach der Invasion auch zur Seine verschlagen und erzählte immer von den Jaboangriffen Tag für Tag.
Ich freue mich sehr dich bei uns zu haben und hoffe dass noch weitere Zeitzeugen sich hier einfinden und etwas schreiben.

Bis dann

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

donheini

Moin Herr Höhn,
ich versuche einfach mal mein Glück und hoffe, dass Sie für mich erreichbar sind. Mein Großvater müsste mit Ihnen zusammen auf der M-4620 gedient haben. Er hieß Hans Schwabe und müsste Bootsmannsmaat gewesen sein.
Die Torpedierung und den Untergang des Bootes am 11.03.1943 überlebte er und wurde später auf dem Torpedoboot "Möwe" eingesetzt.
Er fiel bei der Bombardierung des Hafens von Le Havre am 15.06.1944.
Hatten Sie persönlichen Kontakt zu meinem Großvater ? haben Sie eventuell Informationen für mich ?
Mit Dank im voraus für Ihre Mühe ...

Gruß Christian Heini aus Hamburg

TW

Reinhard Höhn war zuletzt 2017 im HMA zu Besuch.

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