Russlands Marine blamiert die Royal Navy

Begonnen von Albatros, 12 Januar 2014, 20:15:08

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Tostan

Zitat von: hillus am 13 Januar 2014, 16:03:02
JEDER PRAKTISCHE FAHRBETRIEB EINES KRIEGSSCHIFFES  ist immer der Einsatzfähigkeit dienlich und schult die Besatzung. Von Hafen vollscheissen erreicht man keine Kampffähigkeit, das war früher so und ist es auch noch heute. Das Training in See ist das Salz in der Suppe.

Sehe ich genauso.

Zusätzlich trainiert das "nebenherfahren" natürlich noch mehr. Schon bei der Annäherung die Ortung am realen Objekt. Dann evtl. der UAW-Helikopter. Wird der Träger von Unterseeboten begleitet oder nicht? Und nicht zuletzt ist elektronische Spionage immer noch nur eine Seite - beim  "nebenherfahren" werden sicher eine Menge Kameras benutzt - nicht nur für Erinnerungsfotos. Eine gute Gelegenheit für Hochauflösende Detailaufnahmen wo kein Satellit mithalten kann - Haben die seit der Letzten Sichtung was umgebaut? wie ist der allgemeine Zustand etc. pp.... Auch elektronisch lässt sich aus der Nähe evtl. viel mehr erfahren(geringe Abstrahlungen elektronischer Systeme...), allerdings weiss ich nicht wie gut die ELINT- Fähigkeiten des Zerstörers sind...

harold

Lieber Bernd,

sei gnädig mit den doofen Ösis und dem was die so in der Zeitung immer lesen müssen ... zumindest mit den eher unterbelichteten Redakteuren der "Presse".

Denen gilt: neben einem andern Schinnakl herumfahren und a bissl tröööt!-machen mit dem Dings-da, na der Hupe was die so haben, also im kleinen Wörterbuch find ich das jetzt grad ned... also jedenfalls, das ist schon fast wie a richtige Seeschlacht! Bumsti!

a) das-da ("Die Presse") ist ein in der Wolle schwärzest gewaschenes und als solches selbsternanntes "Intelligenz"-Blatt für eine leicht bibbernde Bourgeoisie der pensionierten Beamten - oder für Menschen, die es sich als Lebensziel setzen, möglichst schnell-&-profitabel ebensolche zu werden.
Dieses Blatt hatte vor Jahren ja schon Probleme damit, dass bei uns überwinternde Zugvögel partout nur "russische Saatkrähen" waren ... (mein Vorschlag: malt ihnen doch n roten Stern auffe Flügels... schaut zum schwarzen Gefieder doch sicher recht schick aus!).
Die Biesters gingen aber tatsächlich auf "unseren" Feldern nach Nahrung... na so was!

b) alles, was a bissl größer ist als ein Schlauchboot mit Außenborder:  ist für einen "Presse"- Jung-Redakteur (= leider eben nur mit Aus-Bildung, jedoch ohne wirkliche Allgemeinbildung) bereits ein "Kampfschiff"; isses länger als zwei Autobusse, setze man "Groß-" davor.

c) kommt das Ding aus Russland angeschwommen: hej, Stimmung! -endlich wieder mal vom bösen Iwan bedroht (ach wie-so-wohlig-gruselich auch, huch!)  -und dazu noch schön rumspielen mit den Maßeinheiten, hie 55 Seemeilen, hie Kilometer (1000 km machen sich besser als schnöde 540 sm ...).
Das Ganze nu noch an der wildumtosten Ecke, wo immer die so schönen Rosamund-Pilcher-Filme gedreht werden ...
... also das ist nun wirklich zuviel für'n braven Bauernbuben mit nachsichtiger Matura im katholischen Stifts-Gymnasium.
Dem juckt's ja dann in all seinem kleinen Universum (Iwan=früher ganz-ganz böse / Iran=heute ganz-ganz böse / ... äh, wie böse jetzt wer? / egal : böse=böse. Punkt.)

Da muss doch flink so ein Artikelchen geschrieben werden, das ein wenig von Clancy's Geist oder anderen -als historische Inspiration verstandenen- Quellen gespeist wird.---------

Next to follow, in der "Presse":
"Moldawischer [sic! -eigentlich kommt er aus der Ukraine!] Großkampf-Fisch (äh? ah-ja: n Stör; -; ...na der Name spricht ja schon Bände!) lauert vor Hainburg".
(ich stell mir schon die Leserbriefe dazu vor:
"Nein, wir kaufen prinzipiell jetzt nur noch den Kaviar vom kaspischen Meer"  ... "wir haben Angst, mit dem Tragflügelboot nach Bratislava in die Oper zu fahren, der Stör könnte uns ja stören dabei" ... "diese russischen Fische machen uns unsere schöne blaue Donau rot",
etc).
:MV:


4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Langensiepen

Harold! Mann  !  :birthday:

Na ja. Jedem seine Meinung. Ich halte weiterhin das Ganze für ein Relikt aus guter alter Zeit. Das Militär will Geld und muß ständig seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen.
Wenn man nun weiß, wie der Russe aussieht, wie sich seine UBoote anhören und so weiter und so weiter, hilft das einem im Krieg gegen Russland nicht. Moskau dreht den Gashahn zu ! Krieg gewonnen.
PS: Ist Rußland eigentlich ein potenzialer Gegner für GB? Hoffentlich können wir uns daraus halten, sonst....siehe oben...da hilft uns auch kein Gerhard Schröder mehr.    :cry:    -FIN-

Tostan

Zitat von: Langensiepen am 13 Januar 2014, 16:43:31
Wenn man nun weiß, wie der Russe aussieht, wie sich seine UBoote anhören und so weiter und so weiter, hilft das einem im Krieg gegen Russland nicht. Moskau dreht den Gashahn zu ! Krieg gewonnen.
PS: Ist Rußland eigentlich ein potenzialer Gegner für GB? Hoffentlich können wir uns daraus halten, sonst....siehe oben...da hilft uns auch kein Gerhard Schröder mehr.    :cry:    -FIN-

Naja, ich glaube nicht dass es derzeit eine reale Option für einen Konflikt GB-RU(Der ja de facto ein Konflikt NATO-RU wäre) gibt. Trotzdem schadet es nie zu wissen, was sich da so in der Russischen Flotte tut. Genauso wie in jeder anderen Flotte auch. Und neben der Aufklärung als solches ist da auch wieder das Training am realen Objekt, was sich bezahlt macht.

Zitat von: hillus am 13 Januar 2014, 16:03:02
Trotzdem meine ich auch, die Engländer haben sich ganz schön blamiert. Ja, keine NIMROD's mehr da und die Royal Air Force wurde nicht gerufen! :MLL: :MLL: :MLL:

noch ein kleiner Nachtrag: Wie ist denn der Tenor in der britischen Presse, oder wurde das dort gar nicht zur Kenntnis genommen?

Achja: Das Nimrod-Programm war ja schon fast durch, fertig entwickelt, Tests beendet und der Serien-Bau schon begonnen(bzw. schon fertig?) Hat man da wirklich so viel gespart bei der Einstellung? BA wird sich das sicher gut bezahlen lassen. Evtl. ist der Vorfall ja auch dafür da, das Programm wieder aufzunehmen(Schon wieder sind die Russen da und wird sind immer noch blind!)?

ufo

Journalismus ... unendliche Weiten ... Tiefsinn, Weitsicht, Schwachsinn, Brett vorm Kopf – alles Vertreten.

Die Presse.com kenne ich nicht aber mal im Ernst – die Bebilderung des Artikels ist ja doch eher hahnebuechen. Fehlt noch ein zwanziger Jahre Poster mit einem Iwan mit Messer zwischen den Zaehnen und geknechteten Grossbauern unterm Stiefel aber sonst ist ja alles dabei.  :sonstige_154:

Abgepinnt ist das offenbar vom Daily Mail.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2533846/Battle-stations-Navy-scrambles-destroyer-challenge-Russian-warship-British-coast-takes-24-hours-make-600-mile-journey-Portsmouth-base-Putin-testing-response-time.html
Das ist auch – aehm – ich sag mal journalistisch eher leichte Kost.

Und passiert ist ... ja, wohl eher nix. Russische Schiffe laufen um Britannien durch die Gegend. Flugzeuge gucken sich das lange voeher an und die RN schickt einen Zerstoerer als Begleiter / Begruesser / Zugucker hin. Gute Manieren halt.

http://www.royalnavy.mod.uk/News-and-Events/Latest-News/2014/January/09/140209-HMS-Defender-Russian-Task-Force

Gerade nach dem Verlust der Kursk und der Beteiligung der RN an Bergungsmassnahmen ist die Zusammenarbeit der beiden Marinen relativ eng und freundschaftlich.


'Scheinheilig' ... menschenskinner man staunt ja manchmal doch   :roll:


Das soll nicht heissen, dass nicht geschnueffelt wird. Das Nebeneinanderherfahren hat auch im Zeitalter der Satelitenspionage noch Bedeutung. Man will zum Beispiel die Geraeuschsignaturen der beteiligten Schiffe haben. Und zwar nicht, weil man Krieg mit dem Iwan fuerchtet, sondern, weil man weiss, dass die Russische Flotte ihre alten Schiffe irgendwann irgendwohin verscherbeln wird. Und wenn da mal eine Argentinische oder sonst eine Flagge drauf flattert, dann moechte man die Files gern schon in der Schublade haben.

Auch werden die Maschienenanlagen, die da brubbeln und die Schrauben, die da sirren in andere Russische Exportprodukte eingebaut. Auch denen mag man mal in weniger freundlichem Zusammenhang gegenueberstehen. Gut schon mal zu wissen wie die klingen. 

Schliesslich guckt man ueber Wasser gespannt und hofft interessante Manoever zu sehen – Vollbremsungen, Drehkreise, Sprints, Slamming, Rolling, ... nicht, weil man mit dem Russen kaempfen will, sondern weil man vielleicht Schiffe an die selben Kunden verkaufen moechte wie die Russen. Dann schaded es nicht echte Seedaten der wirtschaftlichen Konkurenz zu haben.

Diese Sorte gucken kann aber dann auch eine Trafalgar Class oder eine Astute erledigen. Da allerdings bekommt die Regenbogenpresse nichts von mit. Wie langweilig.


Und warum die ganze Aufregung? Im September geht es zur Wahlurne ob Schottland aus dem dann Un-Vereinigten Koenigreich austreten wird. Die Nationalisten kraehen, dass die RN ja keinen Finger krum macht und erst 24 Stunden nach der Russischen Besetzung von Schottland mal angelatscht kommt. Das kann man denn ja wohl alleine auch besser.
Die Unionisten rufen, dass die Schotten offenbar 24 Stunden lang unter der Bettdecke schlottern muessen, wenn der Iwan kommt und dann vom Englaender gerettet werden. Und die wollen alleine ... lachhaft!   

Tja - viel Laerm um nix.

Ufo

Big A

Der Artikel ist ja unter BLÖD - Niveau, und das will denn doch schon was heißen...

Einfach nicht ignorieren 8-) :wink:

@Jens

Brilliant, prägnant, besser kann man es nicht ausdrücken, BRAVO ZULU


Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Redfive

Nebenher fahren um an Fotos und Infos zu kommen? Tostan, der Russe macht regelmäßig Hafenbesuche mit seinen Schiffen in Deutschland, England und und und. Da bekommst in aller ruhe bei nen Glas Wodka genügend Infos.  :-P  ;)

Gruß
Sven  :MG:
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

der erste

Zitat von: Redfive am 14 Januar 2014, 01:28:34
.... der Russe macht regelmäßig Hafenbesuche mit seinen Schiffen in Deutschland, England und und und. Da bekommst in aller ruhe bei nen Glas Wodka genügend Infos.  :-P  ;)

Gruß
Sven  :MG:

Nee, das ist nicht ganz so. Man baut schon bestimmte Anlagen ab bzw. aus, bevor man ins Ausland fährt. Oder man lagert sie an Bord dort, wo man bei einem Rundgang nicht hinkommt. Und trotz Wodka, wissen sie ganz genau, was sie einem sagen wollen oder sollen oder doch lieber nicht mitteilen.

Langensiepen

#23
Man erkläre mir mal was damit erreicht wird wenn z.B. Geräte abbaut oder keiner in die OPZ blicken darf.
Ich hatte jahrzehntelang  das Vergnügen an derlei Spielchen teilzunehmen. Das "Innenleben" ist von Interesse, alles was das Auge sieht kann man nicht verbergen. Elektronische Infos. sich Ziel der Ausspähung, auch was unter Wasser blubbert, aber doch nicht ob die nun ne Antenne mehr oder weniger haben.

Was wäre denn so schlimm ,wenn Russenoffiziere durch die OPZ der  F124 dackeln. Sie würden eine Reihe von Geräten sehen, die ihnen doch schon bekannt sind. Da wurde z.B.  der Goalkeeper als so was von geheim eingestuft und dann treffe ich in Hengelo  die halbe Welt bei Verkaufsgesprächen. Da war ne MEKO fertig und die Marine Attachés wurden auf ein Bier inne OPZ durch den Dampfer gezogen. Was geht an Unterlagen an UAN und sonst wenn ?  Von bösen Agenten mal ganz abgesehen.
Da sind bis heute Gen.-Pläne "Geheim" und werden in roten Kisten im Safe aufbewahrt und nur gegen Quittung heraus gegeben. Und was passiert? So um 1982 herum erschient in Soldat und Technik ganzseitig der Generalplan der Argt. Meko Korvette. Wir schauen und warten darauf das der MAD über uns herfällt. Nix passiert. An Hand der Pausen Nr. war zu erfahren, wer die Zeichnung an Herrn H. Fock weiter geleitet hatte. Es war der der sich später als "Vater der Fregatte" feiern ließ. Passiert ist nix. So viel zum Thema  GEHEIM

Kleine Geschichte zum Schluß betr. Marine und die Wirklichkeit.
An der Nordschleuse Bremerhaven befand sich bis so in die 70ziger die Marinesignalstation. Dort war ein W18ner damit beschäftigt in ein großes Buch alle "Ostblock"-Dampfer einzutragen die just ein- oder auslaufend die Station passierten. In Fall des großen Krieges hätte man so eine Aufstellung der zu beschlagnehmenden Schiffe gehabt. Das war schon 1960 ne Lachnummer, da die betr. Hafenämter , Schiffsmeldestellen, Lotsenstationen gleiches zur Hand hatten. Zudem hätte die Bremerhavener Kampfgruppe erst mal Dampf aufmachen und durchschleusen müssen. 

Alles Kasperei und so schließe ich mit den Worten  Prof. Theodor Heuss : "Na, dann siegt man schön! "  :-D   
 



Trimmer

Hallo Hr. Langensiepen - so geht das aber nicht.  :-D Dann müßten ja einige Herrn erkennen das sie "überflüssig " sind. Übrigens hatte das Militär ja immer einen besonderen Fimmel wenn es um " Geheimhaltung " geht. Man schrieb zwar Berichte mit zig Durchschlägen aber immer schön den Stempel " Geheim " drauf.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Redfive

@ der erste,

" ich sehe du hattest mit den Bösen Brüdern schon zu tun".  :-P
Alles Geheim, wie Bernd schon schrieb. Kann nur sagen, wenn alles so geheim ist versteh ich nicht warum der Russe 2004 oder 2005 war es, sich gemütlich die Sachsen anschauen konnte und wir im gegenzug auf der Admiral Lewschenko. Danach wurde erst mal ordentlich gefeiert mit den ach so Bösen Genossen.
Aber mit den auf und abbauen mal noch mal, 2003 hatte sich Zerstörer Lütjens als russischer Raketenkreuzer getarnt, wurde auch auf und abgebaut und keiner hat´s geglaubt.  :-P

Gruß
Sven
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

stechlin

Alles Kasperei und so schließe ich mit den Worten  Prof. Theodor Heuss : "Na, dann siegt man schön!

Das war nicht Heuss, sondern Heinemann

der erste

Zitat von: Redfive am 14 Januar 2014, 15:56:03
@ der erste,

" ich sehe du hattest mit den Bösen Brüdern schon zu tun".  :-P
:-P

Gruß
Sven

Lange genug und ich lern immer noch dazu. So böse sind die gar nicht. Man muss nicht immer alles verstehen, man muss ihre Eigenheiten akzeptieren. Sie haben nun mal in den letzten Jahrzehnten ihre Erfahrungen gemacht.

Langensiepen

Das war nicht Heuss, sondern Heinemann..ich bin so was von rechthaberisch ! Ergo kann ich das nicht widerspruchlos hier stehen lassen. Es war Heuss 1958. Heinemann war so was von humorlos, der hätte so was nie gesagt. Der war "der Vater aller Gutmenschen" und hat -glaube ich - niemals nicht mit Soldaten " im lockerem Ton " gesprochen.  8-)

ede144

Ja Herr Langensiepen, der Spruch stammt von Bundespräsident Heuss, der das zu dem ersten Kontingent des Wachbatalions gesagt haben soll, als es antrat um seinen Amtssitz zu bewachen.
:-)

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