Zollkreuzer Freiherr vom Stein

Begonnen von Klaus F., 09 Januar 2014, 21:15:15

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Klaus F.

Wer kann über das Schicksal des ehemaligen Zollkreuzers Freiherr vom Stein irgendwelche Angaben machen. Am 15./16. Juni 1944 im Geleit mit dem Flottentorpedoboot T31 unterwegs nach Tallin (Reval).
Als Küstenmotorschiff "Freiherr vom Stein" im KTB bezeichnet. Einsatz in der Ostsee gilt als sicher.
Möglicherweise Umbau und Umbenennung. Wäre dankbar für jeden Hinweis.
Grüße
von
Klaus F.


TD

Hallo zusammen,


Im Gröner steht zum Schiff:

Freiherr vom Stein (10.3.39) 18.8.39 A als UJ 172; 1.5.40 Versuchsschiff, N.E.K.; 1.8.41 Versuchsverband NVK/ 1945 brit. Beute: Royal Harald, Stationsyacht des Komm. Admiral Deutschland; 16.1946 Zollgrenzschutz See: Eileen (Flaggschiff Controler General); 1951 re an Royal Navy: Royal Albert, Führungsschiff  R.N. Elb-Squadron bis 1956; 19.. griech. Olympos


Also auch Ende offen und schon ein sehr interessanter Lebenslauf.

Kurz vor Kriegsbeginn war der Zollkreuzer noch bei der Werft Nobiskrug GmbH in Bau, machte am 15.8.1939 seine Probefahrt und wurde noch vor Kriegsbeginn am 18.08.1939 als UJ 172 in Dient gestellt.
Am 29.07.1943 erhält das Schiff bei einen US- Luftangriff auf Kiel einen Treffer und sackt auf Grund.
Der Zollkreuzer wird bald gehoben und bleibt wohl im Verband des Versuchskommandos des Nachrichtenversuchskommandos in Kiel.

Zum Kriegsende habe ich bisher noch nichts finden können.

Gruß


Theo

P.S.: Es ga aber auch ei Motorschiff  FREIHERR VON STEIN  !!


0611.) ms  FREIHERR VOM STEIN    DJRBDGKK    (Schoner)
Februar/24.4.1936 Schulte & Bruns, Emden  (104)
198/96  561/273  300
34,857,642,403,00 m
1 Mot. HDoEP 4Te 6x280/450    150=200  (200)
Humboldt Deutz Mot. AG, KölnD    6
299/154  847/436  550/500/-
42,807,642,903,55 m    (V und E März 1953 Hamburg)
(5.5.1936) "Freiherr vom Stein" Wilhelm H. Numssen, Hamburg (DEU). 1940 Kriegsmarine-Untern. ,,Seelöwe" (29.8.1940). 1942 Marineintendantur Kiel (3.8.1942) und 2.5.1946 Rückgabe. 17.10.1963 Hans R. Mumsen. Seit 1954 (Johs. Thode). (14.4.1971) verkauft zum Abbruch in der BRD, der schon im I. Quartal gemeldet wird.

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Klaus F.

Hallo Theo,
herzlichen Dank für die Angaben zu dem Zollkreuzer "Freiherr vom Stein".
Die beiden weiteren (fast) baugleichen Boote "Nettelbeck" (später Flakjäger 26) und "York"
(Flakjäger 25) konnte ich leicht zuordnen. Ostsee-Einsatz, der 9. Sicherungsdivision in der
3. Minensuchflottille unterstellt (lt. Gliederung der 9. Sich.-Div. noch am 09.02.1945). Doch mit
"Freiherr vom Stein" ist das etwas problematisch. Als UJ 172 bei der 17. U-Jagdflottille kommen mir
schon Zweifel, denn im Buch von Hans Kohl - Fischdampfer und Walfangboote im Krieg werden in der
Flottillenaufstellung alle Boote, auch "Freiherr vom Stein" als (FD) = Fischdampfer bezeichnet.
Text: "Bei ihrer Aufstellung im August 1939 bildeten 8 U-Jäger den Grundstock der 17. U-Jagd-
flottille." Im weiteren Inhalt wird grundsätzlich über Fischdampfer gesprochen, niemals hat der Autor
von einem schnellen ex. Zollkreuzer geschrieben. Nun ja, - ob bei dem "Unternehmen Weserübung"
nun ein ex. Zollkreuzer oder ein umgebauter Fischdampfer im Einsatz war - als UJ 172 -
(Kriegsschiffgruppe 9, April 1940) kann wohl nicht mehr belegt werden, - oder doch? Später wurden
die U-Jäger bei der 17. U-Jagdflottille umnummeriert, aus UJ 172 wurde dann UJ 1702, so schreibt
Hans Kohl. Ab Mai 1940 als Versuchsschiff beim N.E.K. / N.V.K. und letztlich britische Beute klingt
wohl logisch, denn die englischen Freunde wären wohl nie auf einem alten Fischdampfer rumge-
schippert. Doch zurück zum Geleit mit T 31, - es ist wohl doch möglich, dass dieses Kümo "Freiherr
vom Stein" dieser von dir zuletzt beschriebene Schoner war! - Doch um sicher zu sein muss ich auf
ein Büchlein warten, mit dem Titel: Mein Bruder Ontje. - Dort wird im ersten Kapitel der Dienst auf
dem Kümo "Freiherr vom Stein" beschrieben. - " Ein etwas heruntergekommenes Boot, welches den
Krieg überlebt hat." Mal sehen, ob etwas Aufschlussreiches drin steht. Auch bei "Nettelbeck" gab es
da und dort Missverständnisse mit dem R-Bootbegleitschiff und dem Flakjäger 26.
Grüße sendet
Klaus F.

TD

Hallo Klaus,

1939 war der Zollkreuzerneubau FREIHER VON STEIN ganz sicher  der UJ !

Glaub auch kam das Jemand so ein Schiff als KÜMO bezeichnet hat.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Trimmer

Hallo Theo - ich habe hier zwar nur den Zollkreuzer " Nettelbeck " aber ich denke auch das man diese Boote nicht als Kümo bezeichnen kann

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Klaus F.

Besten Dank für die Antworten und das Bild von "Nettelbeck".
Sobald ich das Büchlein "Mein Bruder Ontje" habe, gebe ich über evtl. Neuigkeiten bescheid.
Theo,-  mit den vielen Abkürzungen bei dem Motorschiff "Freiherr vom Stein" komme ich leider
nicht ganz klar. Kannst du mir davon die ersten 8 Zeilen etwas genauer aufschlüsseln?
Herzlichen Dank schon mal dafür.

Grüße
sendet
Klaus F.


Klaus F.

Nun, es ist also soweit klar, dass jenes Kleingeleit mit T 31 im Juni 1944 u.a. mit dem Küstenmotor-
schiff "Freiherr vom Stein" unterwegs war, und nicht mit dem ex-Zollkreuzer "Freiherr vom Stein".
Das kleine Buch, - "Mein Bruder Ontje" beweist dies. Sogar ein Bild des Kümo ist dort veröffentlicht
(nach Kriegsende, 1954). Der ex-Zollkreuzer Freiherr vom Stein war ab Mai 1940 als Versuchsschiff
beim Nachrichtenmittel-Erprobungskommando (N.E.K), bzw. Nachrichtenmittel-Versuchskommando
(N.V.K) eingesetzt.
Nun noch eine Frage - wer kennt die Bewaffnung der Flakjäger 25 (ex-York) und 26 (ex-Nettelbeck)?
Diese ex-Zollkreuzer sind für den Geleiteinsatz umgerüstet worden. Nirgendwo sind genauere Infos
zu diesen Booten zu finden.

Grüße
sendet
Klaus F.

Bergedorf

Hallo Klaus,

ich habe zwar keine konkrete Aufstellung über die Bewaffnung der Flakjäger 25 und 26, in dem KTB der Flakjägergruppe ist für den Herbst 1940 jedoch von 3,7cm Doppelflak und 2cm Flak die Rede. Ich denke nicht, dass mehr als eine 3,7cm Doppelflak an Bord war, ob nur eine oder mehr 2cm diese ergänzt haben, weiß ich nicht.

Gruß

Dirk

P.S.: Habe gerade in meinen Aufzeichnungen noch etwas gefunden. Soll RM 74/17 entstammen und müßte auch aus dem Herbst 1940 sein:
Flakjäger 21-26: 1-3,7cm S.K. in Doppellafette, 1-MG C/30, 1-MG C/34, W.B.Einzellager

Klaus F.

Hallo Dirk,
vielen Dank für die Hinweise zu der Bewaffnung der Flakjäger.
Vielleicht finde ich mal ein Bild dieser Boote in "Kriegsausrüstung".
Als Zollkreuzer gibt es ja sehr schöne Bilder von "Freiherr vom Stein",
"Nettelbeck" und "York".

Grüße
sendet
Klaus F.


OWZ

 War "F. v. St." eigentlich ca. 1m länger als die Schwesternboote? Jedenfalls hatte er doch ein zusätzliches Dingi im Heckbereich ...
:?
OWZ

Klaus F.

Hallo OWZ,
1 mtr. mehr? Glaub ich nicht,-  hier habe ich die Grundmaße der drei Zollkreuzer (ohne Gewähr):
Freiherr vom Stein: - L: 42,85 / Br: 6,63 /  Tiefgang: 2,57 / Baujahr 1939
Nettelbeck: - L: 42,80 / Br: 6,40 / Tiefgang: 2,65 / Baujahr 1935
York: - L: 42,75 / Br: 6,40 / Tiefgang: 2,65 / Baujahr 1936
Quelle: www.zollgrenzschutz.de (mit "Friedensbilder" der drei Boote).
Grüße
sendet
Klaus



OWZ

 Vielen Dank, Klaus. - Man kann auf dem Photo (auch) wunderbar die Davits für das kl. Rettungsboot erkennen ...
OWZ

Bergedorf

Moin,

Im Fox (Werner Fox: Der Wasserzolldienst...)werden die Daten von F. v. Stein bestätigt, bei den anderen beiden gibt es aber Abweichungen:
In der Anlage: Nettelbeck und Yorck jeweils:42,0x6,4x4,0m

Wobei mir 4m Tiefgang als eindeutig falsch erscheinen, vielleicht wurde hier die Seitenhöhe angegeben?

Im Text auf S. 73 sind die Maße für Nettelbeck mit 42/6,4/2 und 1600PS angegeben. Das passt schon eher.

Viele Grüße

Dirk

Klaus F.

Ja, - das ist so eine Sache...
je mehr Informationen man sammelt, je unterschiedlicher
sind oftmals die zusammengekommenen Daten. Am Ende
herrscht die totale Wirrniss!!! Entscheidet man sich für eine
Information, schreibt das in guter Hoffnung ab, - dann ist es
zum Ärger auch noch falsch! 
:MS:
Grüße sendet
Klaus F.

Dido

#14
Here are some details on the postwar story of the ship.
As ROYAL ALBERT she was sold to a Belgian firm for civilian use without a name change.
She was sold again in 1959 to Greek owners (J.Tripos, Piraeus) and converted into a passenger ship named MAHI. Her final fate is not recorded.
Also the name change to OLYMPOS which is mentioned above, did not took place. When she was registered for the first time in Piraeus, she is mentioned as MAHI "ex-ROYAL ALBERT, build 1939 at Rendsburg".

Attached is a photo of her when she plied Piraeus with the Saronic Islands.
There some photos of her as the ROYAL ALBERT under the British flag at : http://www.worldnavalships.com/forums/showthread.php?goto=newpost&t=13839

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