Alles 38cm oder was?

Begonnen von Josef, 04 Juli 2006, 19:21:47

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Thoddy

ZitatIch glaube nicht, dass das "e" Eisenbahn bedeutet, weil Bismarck dieses Geschütz hatte. Ich vermute eher techn. Änderungen in der Zeit von Beginn der Konstruktion 1934 bis zum Einbau auf Schiffen 1939/1940.

die Kleinbuchstaben geben offenbar Rohrkonstruktionen an der Konstruktion wurde offenbar laufend verbessert um andere Pulversorten zu verwenden bzw um zu vereinfachen.

gefunden habe ich bisher 
ohne kleinbuchstaben das urprüngliche Rohr
e Bismarck
f Tirpitz

g oder h Siegfried Kanone in norwegischen Unterlagen(fällt mir gerade nicht ein)

Bedeutung
"ohne" bzw "e" scheint mit Verwendung von RPC 32 zu korrespondieren bei e scheint dann noch die rohrkonstruktion vereinfacht zu sein
"f" RPC 38
"g/h" Gudolpulver größerer Ladungsraum da Gudolpulver eine geringer Explosionswärme besitzt

Eisenbahn hat Großes "(E)" in Klammern
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Herr Nilsson

S.K. C/34e in Drh.L. C/34e Aufstellung in Schlachtschiff "F" und "G" (Geschossgewicht entspricht Kaliber 38 cm)

S.K. C/34f in Drh.L. C/34f Aufstellung in Schlachtschiff "H" und "J" (Geschossgewicht entspricht Kaliber 40,6 cm)

aus: "Hauptsächliche Angaben über an Bord befindliche Geschütze für das Handbuch für Admiralstabsoffiziere Stand 1.1.1939"
Gruß Marc

Thoddy

Tirpitz 38 cm  C/34 f gemäß Vermerk überschwere Kaliber für Kriegsschiffneubauten
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Herr Nilsson

Nee, Tirpitz 38 cm C/34f steht da eben nicht. Lies Dir die Überschrift nochmal genau durch.
Gruß Marc

Rymon

Hallo Thoddy,

das sind ja wirklich interessante Zahlen in dem Scan.

Besonders die Kaliberlänge fällt total aus dem Rahmen.

Außer bei den 6- und 8-Zoll Geschützen der DKM kenn ich das gar nicht.

Da wiegt das Rohr allein bestimmt eine ganze Menge...

Gruß

Stefan

Thoddy

#110
Die Kriegsmarine hatte weder 6 Zoll noch 8 Zoll Geschütze
sondern 20,3 cm oder 15 cm Geschütze
im Sprachgebrauch ist DKM  ebenfalls unüblich. :wink:

Im Anfangsstadium der Entwicklung der 38 cm Kanone war ebenfalls ein Rohr mit 56 Kaliberlängen und 865 m/s Vo im Gespräch. Aus Gewichtsgründen wurde auf Durchkonstruktion verzichtet

ZitatNee, Tirpitz 38 cm C/34f steht da eben nicht. Lies Dir die Überschrift nochmal genau durch.

in der Überschrift steht "Hauptdaten der Turmentwürfe C/42 nach den Konstruktionsbedingungen für C/34 f."

in der Tablle für den Tirpitzturms steht
"38 cm DrH.L.C/34"

die Frage ist hier eventuell: Darf man das "f." in der Überschrift als Typbezeichnung verstehen, welches vielleicht aus Platzgründen in der Tabelle weggelassen wurde oder darf man es nicht so verstehen.

oder steht das f vielleicht für "folgende".

Meine Interpretation ist, f gehört zur Typenbezeichnung des Tirpitzturms, da es der einzige im Dokument erwähnte C/34 Turm ist.
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Herr Nilsson

Zitat von: Thoddy am 17 Mai 2018, 10:48:49
ZitatNee, Tirpitz 38 cm C/34f steht da eben nicht. Lies Dir die Überschrift nochmal genau durch.

in der Überschrift steht "Hauptdaten der Turmentwürfe C/42 nach den Konstruktionsbedingungen für C/34 f."

in der Tablle für den Tirpitzturms steht
"38 cm DrH.L.C/34"

die Frage ist hier eventuell: Darf man das "f." in der Überschrift als Typbezeichnung verstehen, welches vielleicht aus Platzgründen in der Tabelle weggelassen wurde oder darf man es nicht so verstehen.

oder steht das f vielleicht für "folgende".

Meine Interpretation ist, f gehört zur Typenbezeichnung des Tirpitzturms, da es der einzige im Dokument erwähnte C/34 Turm ist.


@Thoddy

Das kann man sicherlich so sehen, allerdings bin ich mittlerweile der Meinung, dass man genauer differenzieren sollte.

Ich interpretiere "Hauptdaten der Turmentwürfe C/42 nach den Konstruktionsbedingungen für C/34 f" so, dass sich die alten Konstruktionsbedingungen wirklich nur auf die Turmentwürfe C/42 beziehen.

Anscheinend gibt es drei Begrifflichkeiten:


  • Konstruktionsbedingungen
  • Entwürfe
  • Ausführungen

Interessant ist dabei, dass sich für Entwürfe niemals eine Kaliberangabe finden lässt (jedenfalls habe ich bisher keine finden können):


  • S.K. C/34e in Drh.L. C/34e
  • S.K. C/34f in Drh.L. C/34f

oder Turm


  • C/42i
  • C/42h

Ebenso finde ich bezeichnend, dass ich "e" (aber kein "f"!) nur in recht alten Dokumenten finden kann (BBV-S F u G), aber nicht in solchen bei denen bereits ein fertiger Turm als Ausführung anzunehmen ist (BBV-W BS und TP und weitere Bedienungsanleitungen zum Turm). Dort tritt plötzlich eine Kaliberangabe hinzu und das "e" fällt weg. Ab dort heißt es dann nur noch

38 cm S.K.C/34 in 38 cm Drh.L. C/34

Meiner Interpretation nach werden die Buchstaben bei Entwürfen verwendet und verschwinden sobald ein Turm fertig konstruiert ist und eine Ausführung gibt.

Achso, wenn auf BS "e" und TP "f" tatsächlich eingebaut gewesen wären, dann hätten beide Hülsenkartuschen in unterschiedlichen Abmessungen verwenden müssen und das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Gruß Marc

Götz von Berlichingen

Zitat von: Herr Nilsson am 18 Mai 2018, 09:52:13Interessant ist dabei, dass sich für Entwürfe niemals eine Kaliberangabe finden lässt (jedenfalls habe ich bisher keine finden können):


  • S.K. C/34e in Drh.L. C/34e
  • S.K. C/34f in Drh.L. C/34f

oder Turm


  • C/42i
  • C/42h

Ebenso finde ich bezeichnend, dass ich "e" (aber kein "f"!) nur in recht alten Dokumenten finden kann (BBV-S F u G), aber nicht in solchen bei denen bereits ein fertiger Turm als Ausführung anzunehmen ist (BBV-W BS und TP und weitere Bedienungsanleitungen zum Turm). Dort tritt plötzlich eine Kaliberangabe hinzu und das "e" fällt weg. Ab dort heißt es dann nur noch

38 cm S.K.C/34 in 38 cm Drh.L. C/34

Meiner Interpretation nach werden die Buchstaben bei Entwürfen verwendet und verschwinden sobald ein Turm fertig konstruiert ist und eine Ausführung gibt.

Kann es sein, daß dies aus Geheimhaltungsgründen so gehandhabt wurde?
Solange in der Entwurfsphase verschiedene Geschützkaliber diskutiert wurden, könnte man diese mit o.g. Buchstaben getarnt haben, damit nicht jeder Uneingeweihte (Schreibkräfte usw.), der das Dokument in die Hand bekam, aus der Geschütz-, bzw. Turmbezeichnung unmittelbar die erwogenen Kaliber entnehmen konnte.
Bei den BV BS & TP (vermutlich nach dem Stapellauf gedruckt wg. des Schiffsnamens im Titel) und den Bedienungsanleitungen war solche Geheimhaltung dann ja nicht mehr erforderlich, da die schließlich ausgeführte Bewaffnungsvariante ja schon in den einschlägigen Fachpublikationen (z.B. Weyer) veröffentlicht worden waren.

Gruß
Thomas

Strandurlauber

#113
Moin,

nachdem ich von Marc / Herrn Nielsson auf diesen Thread aufmerksam gemacht wurde, mal ein Nachtrag der eventuell die Laufzeitverkürzung der Granate im Rohr von 35,7ms auf 33,3 ms auch erklären könnte.

Ich hatte mich an einen Ausflug der Schulklasse meines Sohnes in die Technischen Sammlungen erinnert, genauer an ein Experiment mit einer doppelspurigen Kugelbahn.
Zwei baugleiche Kugeln wurden gleichzeitig, aus der gleichen Höhe gestartet, beide nur von der Schwerkraft beschleunigt und beide Bahnen waren gleich lang, aber die Bahnneigung bzw. das Profil der Strecken unterschiedlich. (siehe Bild, stark vereinfacht)
Beide Kugeln hatten anfangs die gleiche potenzielle Energie (durch die Höhe) und am Ende die selbe kinetische Energie (und damit die selbe (End-) Geschwindigkeit!) aber trotzdem war eine der Kugeln früher da.

Bezogen auf den diskutierten Fall mit den unterschiedlichen Laufzeiten im Rohr der 38-cm L/52, würde das der Fall sein, wenn Treibladungen verwendet werden, die zwar die selber Energie an das Geschoß abgeben, aber ein unterschiedliches Abbrandverhalten haben ("offensive" Pulver erreichen schneller einen Druckanstieg der dann aber stärker abfällt als das bei langsamer brennenden "progressiven" Pulvern der Fall ist), also wo die Kurve Druck zu Zeit anders verläuft.
Neben dem Wechsel des Pulvers von RPC/32 auf RPC/38 könnte dafür schon einen Änderung an Form und Größe der Röhrchen ausschlaggebend sein.

Gruß
Ulf


... und darauf hatte auch Alex / Huszar im April 2007 hier hingewiesen.
"Damn the torpedoes! Full speed ahead!" D. G.  Farragut

(1864 Battle of Mobile Bay; ... er wusste offenbar was USS Cairo auf dem Yazoo River zum Verhängnis wurde, aber auch dass die Minen schon längere Zeit im Wasser lagen und durchsickerndes Wasser in den Trimmtanks diese nach und nach absacken ließ ...)

Thoddy

#114

Als Bestätigung der bisherigen Erkenntnisse
Sowohl auf Tirpitz als auch Bismarck wurde  Version e eingebaut

Nara 1022 R1874

Ausweislich eines weiteren Dokuments auf der Rolle fielen die Bezeichnungen e und f später fort und es wurde danach nur noch von 38 cm S.K. C/34 gesprochen.

leider für Tp nicht so gut sichtbar
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

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