Foto-Impressionen aus Wilhelmshaven

Begonnen von halina, 18 Oktober 2013, 19:39:54

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halina

Mit diesem Thread möchte ich einen kleinen Beitrag dazu leisten , die Erinnerung an eine traditionsreiche Marine-Stadt zu bewahren die wie keine andere in Deutschland die Auswirkungen des WK II , mit der Auslöschung der Werft-und einige Hafen -
Anlagen die bis 1949 erfolgten , zu spüren bekam und bis heute noch nachwirken . 
Doch der Neubeginn macht auch Fortschritte , auch wenn es am JWP zeitweise noch etwas trostlos aussieht , doch im Hafen selbst
machen zunehmend Spezialschiffe fest und auch die Jade-Werft ist gut beschäftigt , auch das Marine -und das Küstenmuseum
erfreuen mit ihren Exponaten die Besucher .
Beginnen möchte ich mit einigen Schnappschüssen vom Marinemuseum , das Gebäude eine Werkstatt der "Alten Torpedowerft"

Bild # 1  Das Minenjagdboot "WEILHEIM"  M 1077 ,  1959 in Dienst gestellt , ein Boot der Lindau-Klasse , nach Umbau 1978 der
              Klasse 331 zugeordnet , Konstruktionsverdr. ca.370 t , Länge ca.47 m, Br. 8,3 m , die Antriebsleistung wurde mit 4.000 PS
              Diesel - Motore beziffert , übertragen auf 2 Wellen mit Verstellpropeller und einem Speed von ca. 16 Kn , die Besatzungs-
              Stärke mit ca.43 angegeben . Sehr beeindruckend das grosse Minenjagdsonar im Rumpfboden eingebaut .

             Foto vom 5.5.2007 , Author: Wer Wil , Lizenz: CC-BY Share Alike 3.0 Unported

Bild # 2 Die "Weilheim" neben den Lenkwaffenzerstörer "Mölders"                                      Eigenaufnahme

Bild # 3  Wohl der Leitstand für die Antriebsmotore                                                                        "

Bild # 4  Der Hauptarbeitsplatz in der Kombüse  (für unseren Smutje interessant)                         "

Bild # 5 Die Offiziersmesse                                                                                                                "

Bild # 6 Die beiden Antriebswellen der "Weilheim" mit den Verstellpropellern , ca. 1,80 m Kreisdurchmesser         "


Edit : Das Minenjagdboot "Weilheim" wurde zu Ehren des letzten Befehlshabers der Kaiserlichen Flotte , Admiral Franz v. Hipper
         so getauft der hier in Weilheim 1863 das Licht der Welt erblickte .
                                                                                                                                                                 Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Hier noch einige Aufnahmen vom Ausstellungsgelände   ( Eigene Fotos )                                                   :MG:

Bild # 1  Ein Torpedo-Schnellboot der ehemalgen Volksmarine

Bild # 2  Die allgemeinen und technischen Daten zum Boot  ( der Speed von ca.48 Kn für Urs interessant )

Bild # 3  Das Mittelstück des 14 meter langen 28 cm-Geschützrohres der "SEYDLITZ"

Bild # 4  Hierzu die allgemeine Beschreibung

Bild # 5  Eine Ankertaumine mit Fahrstuhl aus dem WK II

Bild # 6  Die ehemalige Ausbildungs-Yacht der Marine die "NORDWIND" im Museumshafen , kann auch gechartert werden
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Urs Heßling

moin, Günter,

Zitat von: halina am 18 Oktober 2013, 22:09:00
.. der Speed von ca.48 Kn für Urs interessant
Nö. Ich war immer stolz darauf, nicht als Raser, sondern als guter Seemann anerkannt und mit heilen Motoren nach Hause gekommen zu sein.

Die 48 kn waren übrigens mW auch nur bei Seegang < 2 zu erreichen. Wer weiß mehr ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Hastei

hallo Günter,
war vor drei Wochen in W`haven. Was hat sich die Stadt zum Positiven gewandelt.
Ich wohnte in Altengroden 1971/72 , nur ein gutes Jahr und in meiner Erinnerung sieht die Stadt
noch triste aus. Die Marktstraße und Karstadt sind noch in Erinnerung. Und Heute ? Hat sich unheimlich gemacht, die graue Stadt am Meer. Dafür sieht man in der Stadt keine mariner mehr, ich habe jedenfalls keine gesehen. Wobei ich sagen muß, ich ging auch nur in Uniform an Land , wenn ich tagsüber mal was "Privates" erledigen wollte.
Am Bontekai hätte ich auch gerne eine Wohnung in den oberen Geschossen.
Gruß Hastei



RonnyM

...da wollen wir aber mal was richtig stellen, lieber Hastei. Die graue Stadt am Meer ist immer noch HUSUM... :O/Y

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Hastei

Ronny ,
das war mir bekannt, passte aber doch gut zu meiner Ausführung , oder ?
Gruß Hastei

RonnyM

...na gut, laß ich mal so durchgeh`n... :-D :MG:

Grüße Ronny`



PS Nicht das wir Ärger mit Beate bekommen. :angel:
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

halina

Moin lieber Hastei , freut mich dass Du noch WHV in hoffentlich guter Erinnerung hast , mit Trümmerbergen aus Schutt und Asche
bis 1952 noch in Stadt und Hafen zu sehen , war es bis dato eine graue Stadt , doch heute so wie damals ist WHV wieder zur
"Grünen Stadt am Meer" geworden . Leider sieht man im Stadtzentrum fast keine "Blauen Jungs" mehr und im Grossen Hafen  nur noch selten grosse Pötte am Bonte-Kai festgemacht , aber der Tourismus kommt dafür in Fahrt .
                                                                                                                                                                        Grüsse Günter
                                                                                                                                                                                         
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RonnyM

Moin lieber Günter,

bleiben wir mal bei deiner grünen Stadt am Meer.  :ML:
Der 100 t-Schwimmkran Jade-Lift 1 wurde 1960 auf der VEB MT-Werft in Wismar gebaut. Wie und wann kam er nach WHV :?

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Albatros

Zitat von: Urs Heßling am 19 Oktober 2013, 07:39:06


Die 48 kn waren übrigens mW auch nur bei Seegang < 2 zu erreichen. Wer weiß mehr ?

Gruß, Urs

Seegang bis 2, also Windstärke 2-3, damit ist also die Geschwindigkeit überwiegend gar nicht erreichbar gewesen.
Eine ganz interessante Seite zum Boot hier.....http://www.parow-info.de/Einheiten/206/131.html

Wir haben doch hier im Forum VM - Schnellbootfahrer....... :MZ:

:MG:

Manfred

Langensiepen

#10
Tach Herr Halina:
mit der Auslöschung der Werft-und einige Hafen -
Anlagen die bis 1949 erfolgten , zu spüren bekam und bis heute noch nachwirken . 
 

Die Auswirkungen des Krieges ( Sie meinen den Hitler Krieg, für meine Enkel der Krieg der Urgroßväter) sind schon in den frühen 60zigern bau- und beschäftigungsmäßig beseitigt gewesen. Es wäre nach knapp 70 Jahren seltsam wenn es so wäre . Es sei denn, man trauert der Kriegsmarine nach .

Was die Probleme von WHV heute ausmachen sind nicht Nachwirkungen der Kriegszeit, sondern der Abbau von ganzen Industriebereichen (Olympia , Kuhlmann, Kammgarn usw usw ) Dazu natürlich auch weniger Beschäftigung durch die Bundeswehr. Hohe Arbeitslosigkeit. Die Bevölkerung nehmt ab, der Anteil der über 60zig jährigen liegt bei knapp 30% usw usw. Die Entwicklung ist parallel zu Bremerhaven. Da war es nicht Hitlers Marine sondern das Ende von Fischerei und Werften.
Und nun das Zauberwort "Tourismus"  Wenn es in der BRD ein Beschäftigungsproblem gibt, wenn Industrien wegbrechen, ja was hilft da? Woll ! "Der Tourismus"  Toll für BHV und WHV. Ein Zubrot vielleicht, nicht mehr. Von den Löhnen in diesem Bereich ganz zu schweigen.

Ähnliches gilt für die "Windkraft(Energie)anlagen / See " Das war ja auch so ein Allheilmittel für die deutschen Küstenstädte. Da wird nun auch nix Großartiges mehr kommen. Ich fahre täglich längest der Sietas Werft. Die sollte durch den Bau von Offshore-Superschiffen sich erholen. Seit einigen Tagen weht dort am Eingang eine große Fahne. Die der Volksrepublik China.


halina

Dieser Beitrag ist der I. Einfahrt gewidmet die im Brennpunkt der Zukunftsplanung gerückt ist , es wird erwogen diese wieder zu
öffnen um möglichst kleine Frachter und die gesamte Sportboot-Armada hier durchzuschleusen , dies würde Sinn machen und
etwas mehr Leben im zivilen Hafenbetrieb entfachen .
Während des 2. Bauabschnittes von 1875-1886 wurde die I. Einfahrt gebaut mit einer lichten Breite von 24 meter und einer nur
bescheidenen Kammerlänge von 114 m . Mit der Wiederherstellung der IV. Einfahrt 1964 wurde der Schleusenbetrieb eingestellt ,
die seit 1947 als einzige noch funktionsfähige Schleuse in WHV betriebsbereit war . Nach der Stilllegung wurde die Klappbrücke
entfernt und auf dem äusseren Schleusentor eine Fahrbahndecke gelegt .

Die im Anhang eingestellten Fotos von 2-6  sind Eigenaufnahmen und sind vom September 2013                      :MG:       Halina

Bild # 1  Die I. Einfahrt mit der Klappbrücke im Zustand bis 1964

Bild # 2  Die altehrwürdige Signalstation der I.Einfahrt von der Kaiserlichen Marine , ca.1880 gebaut und noch heute genutzt von
              einer Dienststelle des WSA und der Lotsenbruderschaft von WHV

Bild # 3  Das Schleusentor vom seeseitigen Vorhafen aus gesehen

Bild # 4  Hier ein Blick auf die Schleusenkammer von der Hafenseite aus gesehen , rechts der Tonnenhof des WSA

Bild # 5  Ein Blick über den Zaun auf die Schleusenkammer

Bild # 6  Das Peilschiff "JADE" vom WSA-WHV am Tonnenhof festgemacht , wird eingesetzt für die Tiefenpeilung und Vermessung
              der Fahrrinnen im Bereich südliche Nordsee und Jadebusen in enger Zuzammenarbeit mit dem Saugbagger "NORDSEE"

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Moin lieber Ronny , der von Dir angesprochene Kran " JADE-LIFT I " ex "Johann Frehse", ex "Bodo 1" wurde wohl aus einer
Konkursmasse ersteigert und ist im April 2008 von Wismar durch den NOK mit abgesenkten Hubausleger nach Wilhelmshaven überführt worden und ist derzeit der einzigste selbsfahrender Schwimmkran für den zivilen Einsatz in WHV .
                                                                                                                                                                       Grüsse Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RonnyM

...danke lieber Günter, dass ist ja mehr als ich erhofft habe... top :MG:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

halina

Und hier noch weitere Aufnahmen vom Hafenbereich in WHV , aufgenommen im September 2013 .                   :MG:       Halina

Bild # 1  Der ehemalige schnelle Minensucher "M 1091 - Steinbock" der Klasse 341 , Indienststellung 1960 , ausgemustert 1974 ,
              seit 1976 Clubschiff der Marinejugend Wilhelmshaven , im Hintergrund ein ehemaliges Marine-Dienstgebäude

Bild # 2  So ähnlich wie das M-Boot "Fische hat "Steinbock" in der Dienstzeit ausgesehen , beim 5. Minensuchgeschwader in
              Olpenitz stationiert gewesen ,  Foto von 1972,  Author:Ulrich Stelzner , Lizenz: CC-BY-Share Alike 3.0 Unported

Bild # 3  Zwei Containerschiffe an der ehemalgen III. Einfahrt , hier seit vielen Monaten als Auflieger festgemacht

Bild # 4  Der in den Niederlanden beheimatete Ankerzieher die "VOS SHINE", Länge ca.60 meter und Breite 16 m wird vorwiegend
              im Offshore -Service eingesetzt , rechts davon der Kabelleger

Bild # 5  Der mit holländischer Besatzung fahrende Kabelleger "TOPAZ INSTALLER" wird hauptsächlich eingesetzt für die Verlegung
             der 110 KV-Kabel von der Umspann-Plattform im Windpark bis zum Festland-Umspannwerk, zuletzt vor der Insel Norderney
             im Einsatz . Das 86 meter lange und 24 meter breite Schiff kann in dem Kabelkarussell ca. 3.600 t mitführen , was etwa
             einer Kabellänge von ca. 60 Km entspricht . Hier vor der Insel wird z.Zt. ein Windpark installiert mit 84 Turbinen und soll
            2014 mit einer durchschnittlichen Nennleistung von ca. 500 MW ans Netz gehen .

Bild # 6 Die beiden Stahl-Schiebetore der 390 meter langen und 60 m breiten Doppel-Seeschleuse von WHV von der Hafenseite aus
            betrachtet . Der Betrieb und Unterhaltung der Schleusen wird vom WSA wahrgenommen
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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