Verhältnis Lothar Günter Buchheim - Lehmann-Willenbrock

Begonnen von Taucherin, 05 Oktober 2013, 15:25:40

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Steuermannsmaat

Schorsch !!
Ay, zur Kenntnis genommen. Wird beim nächsten Male berücksichtigt.  :MG:

Gruß Frank

suhren564

Hey ihr beiden,

also haben die "Milchkühe", Versorgungsschiffe allgemein, die Minenräumer, die Sperrbrecher, und alle anderen Boote/Schiffe, die nicht offensiv eingesetzt wurden, keine Feindfahrten absolviert? da habt ihr euch aber die Sache sehr leicht gemacht!
Wenn die Fahrt von U 309 keine FF war, dann eine Vergnügungsfahrt? Alle Fahrten, die zu einem Zusammentreffen mit feindl. Kräften führen können, sind mMn Feindfahrten.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Steuermannsmaat

Wenn Du das so zählst eröffnen sich ganz neue Welten.
Dann gehört jede Prüfungsfahrt, jede Ausbildungsfahrt, jede Probefahrt ebenfalls dazu weil im Kriegsfall eigentlich ständig die Gefahr eines zusammentreffens mit feindlichen Kräften besteht.
Egal ob aus der Luft oder zu Wasser, Feind ist Feind.

Trimmer

#48
Na Ulf - nun sei mal nicht gleich so sauer. Ich denke da besteht doch ein gewisser Unterschied zwischen dem Einsatz aller von Dir genannten Schiffe im Kampf gegen den Feind in irgend einer Form ( Versorgung von Frontbooten, Minen räumen usw. )oder wie bei U 309 als reine Rettungsaktion. Ja und U 309 sollte ja auch den Feindkontakt vermeiden weil es gar nicht in der Lage war Kampfhandlungen durch zu führen.

Gruß - Achim - Trimmer

PS: U 48 hatte bis Juni 41 12 Feindfahrten - anschließend Einsatz als Schulungsboot - da war U 48 ja auch auf See - aber nicht mehr unter Feindfahrt aufgeführt
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

wirbelwind

Hallo,
war es nicht so, lt. LGB im Buch,, Die Festung" das trotz anderem Auftrag(Evakuierung") es zu Feindkontakt kam :?Auftauchen in Cherbourg,dass schon von Amerikanern besetzt war, wenn ich mich nicht irre. Außerdem,  das U-Boot-Abzeichen wurde doch verliehen und der Verleiher musste doch auch prüfen, ob der zu Beleihende die Voraussetzungen erfüllte oder nicht.
MfG Rüdiger

großneffe

VG Sven

wirbelwind


Trimmer

Hallo Rüdiger - zum U-Boot Abzeichen - normaler Weise war es so wie Du da geschrieben hast aber als es dann " drunter und drüber " ging hat doch teilweise kein Hahn mehr danach gekräht.
Mir ist bekannt das beim Heer die EK 2 und teilweise sogar die EK 1 ab Ende 44 mit dem Kochgeschirr verteilt wurden wenn Orden statt Verpflegung und Munition nach vorne gekommen ist. Teilweise nahm sogar der Spieß noch " leichte Änderungen " im Soldbuch vor.
Ich will damit jetzt keinen Soldaten oder Matrosen beleidigen der auf ehrliche Weise zu seiner Auszeichnung gekommen ist

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

wirbelwind

Okay, Achim, dass ist für mich nachvollziehbar, dass zuletzt die strengen Regeln für Ordens- und Abzeichenverleihungen zumindest teilweise aufgehoben waren.
MfG Rüdiger

M-54842

Zitat von: Taucherin am 05 Oktober 2013, 15:25:40
Hallo in die Runde!

Aus allen von LGB geschriebenen Büchern geht sein besonderes Verhältnis zu Lehmann-Willenbrock hervor. Die Grundlage dessen ist aber nirgendwo erwähnt. Auf der einen Seite der junge, unbekannte PK-Berichter und auf der anderen der hoch dekorierte, ältere Kriegsheld. Warum und wieso hat sich Lehmann-Willenbrock so für Buchheim eingesetzt?

Wer kennt eventuell Äußerungen von Lehmann-Willenbrock darüber? Oder ist bei diesem geschilderten Verhältnis eher der Wunsch Bucheims Vater des Gedanken?

LG Taucherin

Jordan Vause zitiert Karl-Friedrich Merten dazu wie folgt:
"Vielleicht dachte Lehmann-Willenbrock sehr milde über Buchheim, hatte dieser doch in seinem Buch das einzig anständige Denkmal dem Kommandanten gesetzt." Natürlich schloss er (Merten d. A.) eher unnachsichtig, "konnte er später nicht von dieser ungewöhnlichen Freundschaft abrücken und verteidigte Buchheim, wenn auch nur sehr vorsichtig."

Vgl. Vause "Die Wölfe", S. 114 

Taucherin

@ M-54842

Danke für den substantiellen Beitrag! Diese Textstelle kannte ich noch nicht!

Wenn ich das Zitat richtig interpretiere bezieht es sich aber auf die Zeit NACH dem Krieg. Oder ist mit dem Buch das nicht erschienene Werk "Jäger im Weltmeer" von 1943 gemeint? Dann könnte sich der Ausspruch von Merten tatsächlich auf die Kriegszeit beziehen.

Danke, Taucherin.

M-54842

Zitat von: Taucherin am 09 Juli 2014, 18:45:52
@ M-54842

Danke für den substantiellen Beitrag! Diese Textstelle kannte ich noch nicht!

Wenn ich das Zitat richtig interpretiere bezieht es sich aber auf die Zeit NACH dem Krieg. Oder ist mit dem Buch das nicht erschienene Werk "Jäger im Weltmeer" von 1943 gemeint? Dann könnte sich der Ausspruch von Merten tatsächlich auf die Kriegszeit beziehen.

Danke, Taucherin.

Als Quelle gibt Vause einen Brief Mertens vom 01.04.1991 an.

ZwiWo

... für die Beantwortung der Frage nach dem Verhältnis Lothar Günter Buchheims und Heinrich Lehmann-Willenbrock möchte ich noch die Lektüre des Buches "Der Abschied" von L.G.B. (erschienen 2000) ans Herz legen, das nach "das Boot" und "Die Festung" als dritter Band der Trilogie um die gemeinsamen Erlebnisse der beiden Herren gilt. Ich hatte das Buch vor ca. zehn Jahren gelesen. :MG:

Hier berichtet L.G.B. in Romanform von einer Reise, die er Ende der 70er Jahre auf dem deutschen Atom-Frachter "Otto Hahn", dessen Kommandant  Heinrich Lehmann-Willenbrock war. Hier schildert L.G.B. viele Gespräche mit "seinem2 alten u-Boot-Kommandanten, in denen die beiden ihre gemeinsame vergangenheit Revue passieren lassen.

Das Buch scheint aber inzwischen nur noch antiquarisch erhältlich zu sein; empfehle einen Blick ins ZVAB (zentralverzeichnis antiquarischer Bücher), das ich hier 'mal verlinke
[ich hoffe, das ist hier im Forum erlaubt, soll jetzt keine kommerzielle Werbung sein!  :MV:]

http://www.zvab.com/advancedSearch.do?title=%22Der+Abschied%22&author=Buchheim,+Lothar-G%FCnther&iref=suggest07

:O/Y

Andreas
(ZwiWo)
"Navigare necesse est, vivere non est necesse, sed sine vita non navigamus!"

Taucherin

@ ZwiWo

"Der Abschied". Habe ich natürlich. Das Buch ist ein Roman ohne jegliche Quellenangaben.

Meines Erachtens wird meine Frage hinischtlich des Grundes für das ungewöhnliche Verhältnis der beiden Protagonisten in diesem Buch nicht ansatzweise behandelt. Sorry, da war die Info von M-54842 zielführender.

Letzendlich könnte wohl nur noch jemand Auskunft geben, der 41/42 an der Atlantikküste war. Außer Reinhard Hardegen lebt leider niemand mehr. Hat da nicht jemand Kontakt?

LG Taucherin

ZwiWo

Hallo Taucherin,

dass du "Der Abschied" schon gelesen hast, wußte ich nicht; aber auch "Das Boot" und "Die Festung" sind letztendlich Romane, die aber auf den Erlebnissen basieren; in diesem Sinne wäre ja auch "Der Abschied" zu gebrauchen.

:O/Y

Andreas
(ZwiWo)
"Navigare necesse est, vivere non est necesse, sed sine vita non navigamus!"

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