Geltinger Bucht. Mai 1945

Begonnen von bettika61, 18 September 2013, 22:03:24

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Urs Heßling

#15
moin, Beate,

Zitat von: bettika61 am 20 September 2013, 22:01:21
Gibt es denn in der Literatur oder anderweitig keine Erinnerungen von Schnellbootfahrern an dieses einprägenden Ereignis, letze Kriegstage, erste Friedenstage. Beginn Gefangenschaft ?
Unter Andrem hier http://www.amazon.de/wird-nicht-zur%C3%BCckgeschossen-Erinnerungen-Kriegsende/dp/392130699X mit einem Beitrag "We are going home" von Eduard Lohse, 1945 Oberfähnrich zur See und Kommandant "S 68", später Theologe und Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Lohse
Ich hatte die Ehre und die Freude, ihn am Samstag in Göttingen besuchen und ein zweistündiges Gespräch mit ihm führen zu können.
Er sprach sehr positiv über seinen ersten Flottillenchef Felix Zymalkowski, den er 1956 in Kiel wiedertraf, als beide dort Professor waren, er für Theologie, Zymalkowski für pharmazeutische Chemie, über die gute Besatzung des Bootes und darüber, daß die Engländer mit Absicht den 31. Mai als Datum der Übergabe der Boote in der Flensburger Förde an die Royal Navy ausgesucht hätten.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

Hallo,
danke für Eure Unterstützung  bei der Recherche  :MG: Ich bin immer wieder überrascht was Ihr auf den Fotos erkennen könnt.
Was ich mitnehme, ist ein Hinterfragen von Zeitzeugenaussagen.
Urs, danke für das persönliche Engagement, aber auch am Termin 30.5. für die Internierung habe ich Zweifel .
Wolfgang Heibges von U999, der  nach der Versenkung vor Habernis schon am 6.5.1945 mit der Donau nach Flensburg kam, schreibt:
ZitatAm 13.Mai wurden die Besatzungne der versenkten U-boote in Richtung Westküste in Marsch gesetzt
Über diese Zeit der Internierung/Kriegsgefangenschaft, (beides trifft es nicht), in Schleswig-Holstein
hat Holger Piening geschrieben : https://www.google.de/#newwindow=1&q=holger+piening+als+die+waffen+schwiegen&safe=active ,die Marine und Flensburg  kommt aber nicht  vor.

Von den Schiffen würden mich noch die "Frachtschiffe  :?" im Hintergrund auf den Fotos vom Holzsteg bei der  Abreise interessieren.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin, Beate,

Zitat von: bettika61 am 22 September 2013, 21:04:15
.. aber auch am Termin 30.5. für die Internierung habe ich Zweifel .
Nun, Deine Zweifel widerlegen kann ich nicht.

Ein Argumentieren mit U-Boot-Besatzungen halte ich für nicht zielführend, denn diese hatten ja keine Boote mehr (bei "Regenbogen" versenkt).

Ich erfuhr von einem anderen ehemaligen S-Boot-Kommandanten, er habe sein Boot im Juni 1945 in Wilhelmshaven an die Briten übergeben.

Insofern erscheint mir die o.a. Aussage absolut glaubhaft.

Gruß, Urs
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bettika61

Zitat von: Urs Heßling am 22 September 2013, 21:26:20
Ein Argumentieren mit U-Boot-Besatzungen halte ich für nicht zielführend, denn diese hatten ja keine Boote mehr (bei "Regenbogen" versenkt).
Ich erfuhr von einem anderen ehemaligen S-Boot-Kommandanten, er habe sein Boot im Juni 1945 in Wilhelmshaven an die Briten übergeben.
Insofern erscheint mir die o.a. Aussage absolut glaubhaft.
Gruß, Urs

Hallo Urs,
da haben wir uns wohl missverstanden  :-), mir ging es um den Abreisetermin der U-Bootbesatzungen mit den Schnellbooten von Norgaardholz nach Flensburg-Mürwik.
Gut möglich, das die Schnellbootbesatzungen erst später ihre Schiffe abgeben mussten und interniert wurden. Wohin auch mit den vielen deutschen Soldaten.
Wie auch hier nachzulesen http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,14852.15.html
sind die Ereignisse in den Wochen nach Kriegsende rund um die Schiffe noch ziemlich unerforscht.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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Urs Heßling

moin, Beate,

Ja, ein Mißverständnis.

Allerdings wurden die Soldaten nicht zu Internierten, sondern zu Kriegsgefangenen, von denen die Briten alle, die in der britischen Zone zu Hause waren, so schnell wie möglich entließen ...

Gruß, Urs
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bettika61

Zitat von: Urs Heßling am 23 September 2013, 09:19:41
Allerdings wurden die Soldaten nicht zu Internierten, sondern zu Kriegsgefangenen, von denen die Briten alle, die in der britischen Zone zu Hause waren, so schnell wie möglich entließen ...
Hallo Urs,
die meisten  Soldaten  waren weder Internierte noch Kriegsgefangene sondern Kapitulationsgefangene
ZitatIn der britischen Besatzungszone wurden vier Auffangräume für die Kriegsgefangenen bzw. Kapitulationsgefangene (SEP) eingerichtet
SEP  -  ,,Surrendered Enemy Personnel"   =   nicht zu versorgendes Personal des Feindes
Für die Kriegsgefangenen galten die Vorschriften der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konventionen (z.B. mit dem Recht auf unmittelbare Entlassung nach der Beendigung der Kampfhandlungen - mit dem Recht auf eine Versorgung, wie die Besatzungstruppen sie erhielten u.a.).
Für die Kapitulationsgefangenen galten die Vorschriften der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konventionen nicht. Bereits 1943 hatten die Alliierten bei der Planung ihrer Besatzungspolitik diese völkerrechtswidrige Verweigerung des Kriegsgefangenenstatus festgelegt. So waren ab dem 08.05.1945 (Kapitulation des Deutschen Reiches) alle zu Internierenden Kapitulationsgefangene

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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Urs Heßling

moin, Beate,

Danke  top :MG: .. so wissen wir nun beide mehr  :wink:

Im Übrigen
Zitat von: bettika61 am 22 September 2013, 21:04:15
Urs, danke für das persönliche Engagement, ...
Das verabredete Gespräch mit Herrn Lohse führte ich - natürlich - in eigenem Interesse, der Zusammenhang mit Deiner Frage ergab sich also zufällig.

Gruß, Urs
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RonnyM

Moin Beate,

die 2 Frachtschiffe links würde ich als Kümo einstufen. Die gabs zu der Zeit noch bannig viel. :-)

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

bettika61

Hallo,
Bernhard Asmussen hat mich dankenswerterweise darüber informiert,
das er die Beiträge jetzt in einer Neufassung online gestellt hat.

http://www.steinbergkirche.de/fileadmin/user_upload/Geltinger_Bucht/Regenbogen_GeBu_Neufassung.pdf

Einige dabei aufgeworfene Fragen werde ich bei Gelegenheit hier stellen.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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TD

Hallo Beate,

ein doch in großen unbekanntes wichtige Zeitdokument !

Gerade in den Heimatarchiven und den Sammlungen der Vertriebenenverbände sind ja noch viel maritime Schätze zu finden.
Vielen Dank  das Du uns an deinen Funden teilhaben lässt.

Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Albatros

Zitat von: TD am 11 Januar 2014, 03:31:46
Hallo Beate,

Vielen Dank  das Du uns an deinen Funden teilhaben lässt.

Theo

Ja..... :TU:)

:MG:

Manfred

bettika61

Hallo,
heute vor 75 Jahren https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/Regenbogen-Befehl-U-Boot-Versenkung-vor-75-Jahren,geltingerbucht106.html
aus der  bekannten Fotosammlung   :-D

Auch das verschrottete "U-Boot"  :wink: taucht hier auf.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

hoch-am-wind

Hallo Beate,
vielen Dank für den Link - interessanter Artikel!
Viele Grüße,
Ralf

Urs Heßling

moin,

leider hat der Artikelschreiber einiges durcheinandergebracht.

Es gab drei Vorfälle:
1. Die Sabotage am Kompass, für die drei Männer hingerichtet wurden, fand auf dem vor Mürwik liegenden Zerstörer Z 5 Paul Jacobi statt.
2. Zur Meuterei auf M 612 gab es schon gestern einen Thread https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,33114.msg376075.html#msg376075
3. Die Desertion von vier Schnellboot-Soldaten, von denen dann drei Männer hingerichtet wurden, wurde auch schon hier angesprochen. Stichwort "Rudolf Petersen"

Gruß, Urs
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bettika61

Grüße
Beate

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