Angriff auf GPS

Begonnen von Ulrich Rudofsky, 30 Juli 2013, 20:56:05

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Ulrich Rudofsky

Hans:  Gibt es schon Abwehr gegen Hacker-Angriffe auf GPS oder muss man sich immer nocht auf Augen, Wetter, Zeit, Fahrt, Kompass und Sexstant verlassen.

Im Juni wurde das Navigationssystem der 213 ft (65 m)  der Yacht "WHITE ROSE of DRACHS" http://www.superyachtfan.com/superyacht/superyacht_white_rose_of_drachs.html  von einer Studenten-Team  von der Uni Texas hoppgenommen.  Mit einem Laptop, einer kleinen Antenne und einem GPS 'spoofing Ding"  sendeten sie ein stärkeres Signal in das Steuersystem der Yacht und überwältigten  das echte,  schwächere GPS Signal von den Satelliten.   Glücklicher Weise handelte es sich nur um Studenten und nicht Piraten, und die Kontrolle der $80 Mio. Yacht wurde sofort abgebrochen.
Die Studenten, unter Führung von Professor Todd Humphreys, kaperten vor Kurzem auch eine Überwachungsdrohne.  Aber das brachte die "Federal Aviation Administration" und "Department of Homeland Security" in Aufruhr.  Das GPS "spoofing" Gerät kostet ungefähr  $1000.  Die gute Nachricht:  die Software ist ziemlich kompliziert und  die Universität von Texas brauchte vier Jahre um es zu entwickeln.  (Kommt aber auf die Studenten drauf an  :-D )

http://www.oldsaltblog.com/2013/07/how-secure-is-shipboard-gps-not-very-gps-spoofing-takes-control-of-80mm-yacht/
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Prof. Humphries' Predig ....  ~~~~> Minute 10.20 http://www.ted.com/talks/todd_humphreys_how_to_fool_a_gps.html
Ulrich Rudofsky

Tostan

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 30 Juli 2013, 20:56:05
Hans:  Gibt es schon Abwehr gegen Hacker-Angriffe auf GPS

Obwohl ich nicht Hans bin, versuche ich mal zu Antworten. Meiner Meinung nach gibt es dazu ein klares JAIN als Antwort.

Zum einen ist das nicht das erste mal, das so was veröffentlicht wird, diese Angriffsmethoden sind schon länger bekannt.

Angriffe zur "Übernahme", also gefälschte, aber gültige Positionsdaten lassen sich noch halbwegs abwehren, allerdings mit Kosten - ein 08/15-Empfänger ist da überfordert. Grundlage solcher Abwehrmaßnahmen sind richtungsempfindliche Antennen welche die Richtung der GPS-Signale bestimmen(kommen die wirklich "von oben" oder evtl. von der Erdoberfläche) sowie die korrekte Position der GPS-Sender untereinander(siehe http://www.syssec.ethz.ch/research/ccs139-tippenhauer.pdf, Seite 10). Auch die Nutzung verschlüsselter Signale (militärisches GPS/kostenpflichtiges Gallileo) könnte hilfreich sein, ist aber kein sicheres Mittel. Diese Abwehrmaßnahmen lassen sich wieder umgehen, mit höherem Kostenaufwand auf Angreiferseite. Es ist also ein Wettrüsten, wobei die Angreifer im Vorteil sind, denn für fundamentale Änderungen zur Abwehr ist GPS zu weit verbreitet. Auch Glonass/Gallileo/Compass wurden meines Wissens nach mit Schwachstellen entwickelt, wirklich sicher ist keines der Verfahren.

Häufig muss man ja nicht mal ein GPS kapern, es reicht, wenn man es "verwirrt" und so zum Beispiel eine Drohne zum Absturz bringt. sowas lässt sich noch schwerer abwehren, es recht ja, das schwache original-GPS-Signal mit einem ausreichend starken Störsender zu überlagern. sowas ist noch schwerer abzuwehren, denn das original-Signal ist naturgemäß recht schwach, zum einen hat so ein Satellit nicht die Stromversorgung für einen Ultrastarken Sender, zum anderen ist er immer weiter entfernt als ein Störsender.

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 30 Juli 2013, 20:56:05oder muss man sich immer nocht auf Augen, Wetter, Zeit, Fahrt, Kompass und Sexstant verlassen.

Vor 15 Jahren(als ich noch die Pprivatpilotenlizenz hatte) galt in der Luftfahrt "GPS ist ein unterstützendes Hilfsmittel und ersetzt in keinem Fall aktuelle Karten und eine gründliche Flugvorbereitung". Heutzutage sieht man das nicht mehr so eng und auch beim IFR(Instrument Flight Rules) stützt man sich immer mehr auf GPS. VOR-Funkfeuer werden zurückgebaut etc.... Naja, mal sehen was daraus wird. Zumindest der klassische russische Pilot hat mit GPS-Ausfällen weniger Probleme, zur Not hat er es immer noch gelernt mit Hilfe seiner Papirossi-Schachtel zu navigieren... http://www.lipsigorod.de/lipsigorod/data/images/belomorkanal.jpg ;)

... in der Seefahrt wird es wohl ähnlich sein.


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