Granaten

Begonnen von wer, 23 Juni 2006, 12:35:28

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wer

ahoi!

Warum hat man nicht einfach konische Rohre verwendet?Waren doch sehr effizient!

Gruß

Christian

Spee

...und sehr schnell verschlissen. Logistisch gesehen eine Katastrophe.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Peter K.

.... und chromintensiv - für ein Mangelmetall in Deutschland keine sehr gute Idee!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

wer

Aber meines Wissens hat Krupp ein Rohr entwickelt, dessen Spitze konisch und abschraubbar war. So konnte man die abgenutzte Spitze einschmelzen und nach Zugabe einer geringen Menge Chrom ein neues herstellen.

Gruß

Christian

Spee

#19
...welches nach sehr kurzer Zeit wieder auszuwechseln war. Kostet auf die Dauer sehr viel Chrom. Außerdem wurden mit diesen Geschützen Geschoßes mit Wolframkern verschossen und das war ebenso schwer zu beschaffen.

EDIT: Eh ich's vergesse, aus solchen Rohren kann man keine vernünftige HE-Munition verschießen, da das Kaliber einfach zu klein ist.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Peter K.

... sehr richtig, THOMAS!

Sehr schön lassen sich die signifikanten Unterschiede zwischen Geschützen mit normalen bzw. konischen Rohren anhand der bekannten 7,5 cm Pak 40 und der weniger bekannten 7,5 cm Pak 41 vergleichen:












Kriterium7,5 cm Pak 407,5 cm Pak 41Differenz in %
Kaliber in cm7,57,5/5,5-
Gewicht in Feuerstellung in kg1.4251.390-2,46
Herstellungsaufwand in Std.2.2002.800+27,27
Kosten in RM12.00015.000+25,00
Rohrlebensdauer6.0001.000-83,33
Mündungsgeschwindigkeit in m/s der Hartkernpatrone9301.220+31,18
Geschoßgewicht in kg der Hartkernpatrone4,12,6-36,59
Durchschlagsleistung in mm auf 100 m der Hartkernpatrone126193+53,18
Durchschlagsleistung in mm auf 1.000 m der Hartkernpatrone67136+102,99
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Wilfried

Moin Peter,

krasser könnte der Vergleich ja nicht ausfallen; ich habe doch richtig gelesen, die Pak - Panzerabwehrkanone ...
Kann man die Kosten für ein Geschütz noch eben einmal in Relation zum Einkommen eines Arbeiters im Jahre 1939 setzen?
Weil, dann komme ich auch besser klar mit den Kosten für die Tageskosten einer Einheit unserer Marine am Horn von Afrika von 25.000 Euro ...

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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Thomas

Hallo,
nach diesem Text:
"Zu diesem Zweck wurde neben einer drastischen Gewinnabführung für Unternehmer ein Kriegszuschlag von 50 Prozent auf Lohn- und Einkommensteuer erhoben. Allerdings nur für Jahreseinkommen von mehr als 3000 RM - eine extrem hohe Freigrenze. Nach den Zahlen für das Jahr 1937 blieben sämtliche 15,5 Millionen Arbeiter im Deutschen Reich unter dieser Grenze, von den 3,7 Millionen Angestellten immerhin 53 Prozent. Überstunden-, Nacht- und Feiertagszuschläge mussten seit dem Sieg über Frankreich nicht mehr versteuert werden. Hinzuzuzählen wären die kleinen Beamten, damals bei Post und Bahn in großem Umfang beschäftigt, und die Bauern: Sie lebten in einer "besonderen Steuer-Oase", wie einer der führenden Finanzfachleute des Dritten Reichs 1943 klagte. Obwohl sich das deutsche Steueraufkommen im Zweiten Weltkrieg bis 1942 ungefähr verdoppelte und dann stagnierte, erhöhte sich das Steueraufkommen der Landwirtschaft zwischen 1938 und 1945 um nicht einen Pfennig (wohingegen die staatlich subventionierten Erzeugerpreise um bis zu 30 Prozent stiegen)."
Quelle: http://www.perlentaucher.de/artikel/395.html

kann man das in etwa einschätzen.
Grüße
Thomas

P.S: Die Nacht-Feiertags-und Sonntags-Begünstigung wurde danach im Zuge des Bombenkriegs wieder eingeführt - zur Steigerung der Rüstungsproduktion. Dieses ist die Vorläufer-Vorschrift im heutigen Einkommensteuerrecht - und gilt nicht für Freiberufler (ich warte mal auf den Ersten, der deswegen vor das BVerfG zieht :MLL:)

Peter K.

#23
Hm, ich habe hier eine Angabe, wonach das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines deutschen Arbeiters vor Kriegsbeginn etwa RM 150,-- betrug!

In diesem Zusammenhang ist auch die folgende Einkommensstruktur von Teilnehmern an KdF-Seereisen nach/in Italien interessant:










EinkommenKreuzfahrt (Reisepreis RM 65,--)Rundreise (Reisepreis RM 155,--)
keines8,4 %10,1 %
bis RM 100,--16,8 %11,5 %
bis RM 150,--13,8 %20,3 %
bis RM 200,--23,5%21,4 %
bis RM 250,--13,6 %13,1 %
bis RM 300,--11,3 %15,3 %
über RM 300,--12,7 %8,4 %

Die Aufschlüsselung der Passagiere nach Berufsgruppen gibt folgendes Bild wieder:








BerufsgruppeKreuzfahrtRundreise
Arbeiter19,3 %15,1 %
Angestellte36,4 %39,3 %
Handwerker10,3 %11,3 %
ohne Beruf/Ehefrauen20,1 %19,7 %
SonstigeRestRest
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Thomas

Hallo,

ich schätze mal, Deine Tabellen betreffen Monatslöhne, da kein Zeitraum angegeben ist. 150*12 wären so um die 1800 RM. Stundenlöhne bei 48-Std-Woche und ca. 200 Monatsstunden betrugen so um die 50-90 Pfennig.

Dazu noch folgendes zu den Reallöhnen: Demnach stieg das Nettoeinkommen (real, d.h. bereinigt mit Hilfe des Preisindex für die
Lebenshaltung) aus unselbständiger Arbeit je durchschnittlich beschäftigtem Arbeitnehmer (Skiba 1969: 196) in der Zeitspanne von 1925 bis 1967 auf etwa das 2,7-fache an. Der kontinuierliche Anstieg wird nur durch die Kriegs- und unmittelbare Nachkriegszeit unterbrochen. Auch die Berechnung des Reallohnindex (Arbeiterverdienste in der Industrie) für den Zeitraum 1950 bis 1993 (Bundesrepublik Deutschland: Westdeutschland) zeigt einen fast kontinuierlichen Anstieg. Setzt man das Jahr 1981 gleich 100, so steigt der Index von 29,4 für das Jahr 1950 auf 121,7 für das Jahr 1994 an, lediglich für die Jahre 1982, 1983 und 1984 wird eine geringe Reallohneinbuße beobachtet.
Quelle: Sahner, in: Gabriel/Holtmann, Handbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, München.

Die Kosten für eine Pak dürften dann so 6-10 Arbeiter-Jahreeinkommen betragen haben.

Grüße
Thomas

Ralf

Das ist heut bestimmt nicht billiger... Wo liegte der Durchschnittslohn bei einem Arbeiter? 30.000-35.000 Euro??

6-10 Löhne = 180.000-300.000 Euro... Siehste...
Ich müsste die dann auch über 25 Jahre finanzieren...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Woelfchen

Wenn man die Kosten für einen Eurofighter betrachtet und umrechnet, komme ich zu schluss:
Eine Pack war ziemlich billig.  :-)

Huszar

Das wiederum ist äpfel mit Birnen vergleichen.

ok, eine Pak kostete damals 12.000,-RM, aber eine Bf 109E mit Motor 85.970,-RM, eine JU 87B 131.175,-RM, eine Ju 88A 306.950,-RM...(leider weiss ich nicht, ob Waffen, Ausrüstung, usw in den Preisen inbegriffen sind). Von einer Me 262,Ar 234, oder HE 177 ganz zu schweigen...

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Woelfchen

@ Huszar, du hast recht.
Aber ein Ju88 scheint ja mindestens 25x so teuer zu sein.
Deshalb bleib ich bei meiner Meinung.

Das folgende bitte nicht ernst nehmen, muß aber sein:
Wir rechenen mal:
20 000 Ju88, da hätte man ja 25 x  20.000 Paks bauen können und mit 0,5 Mio Panzerabwehrgeschützen.......  :-)
Dann stellt sich nur noch die Frage, wie mache ich aus 1er Melonen 25 Äpfel (oder Birnen)?

wer

Vielen Dank für diese hilfreichen Informationen, mein Wissensdurst bezüglich dieses themas  ist nun gestillt, dank euch!

gruß

Christian

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