Gefallenbeförderung

Begonnen von suhren564, 20 Juni 2013, 20:47:55

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suhren564

Hallo Interessierte,

gab es in der KM eine Bestimmung/einen Befehl, auf Grund dessen eine Gefallenenbeförderung festgelegt wurde?
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Hallo Ulf - jetzt bringst Du mich etwas ins zweifeln. Meinst Du eine dienstgradmäßige Beförderung eines Gefallenen ( post mortem - also nach dem Tod ) oder meinst Du eine Beförderung eines Gefallenen in die Heimat - was es ja teilweise auch gegeben hat

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

suhren564

Zitat von: Trimmer am 21 Juni 2013, 11:05:41
Hallo Ulf - jetzt bringst Du mich etwas ins zweifeln. Meinst Du eine dienstgradmäßige Beförderung eines Gefallenen ( post mortem - also nach dem Tod ) oder meinst Du eine Beförderung eines Gefallenen in die Heimat - was es ja teilweise auch gegeben hat

Gruß - Achim - Trimmer

Hallo Achim,

ich meine das Erstere!
Das Andere ist doch eine Überführung, oder? :wink:
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Gut Ulf - also diese nachträgliche Beförderung lag im ermessen des Kommandeurs der Einheit. Er konnte diese Beförderung einreichen und nachträglich bei Bestätigung aussprechen. So wurde z.B. mein Onkel - gefallen im August 44 als Gefreiter nachträglich im Oktober 44 zum Unteroffizier befördert und mit dem EK 1 ausgezeichnet. Wichtig war das besonders für Familienangehörige da damit z.B. auch ein anderer, höherer Anspruch auf Witwenrente entstand.
Irgendwo gibt es da auch eine Heeresdienstvorschrift aber wo   :/DK:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

suhren564

#4
Danke Achim,
diese Vorschrift würde ich auch gern mal lesen!

Mir ist es beim x-ten Lesen von Busch/Röll Band 1 aufgefallen, daß es dort sehr große Unterschiede bei der Gefallenenbeförderung gibt. So sind einige Kmdt. schon zum Anfang des Krieges posth. befördert worden, obwohl sie grade erst (normal) ihren Dienstgrad erhalten hatten(z.B. W.Barten). Andere wiederum kamen nicht zu diesen Ehren, obwohl sie dienstaltersmäßig zur Beförderung anstanden (z.B. v. Fischel).
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Hallo Ulf - das ist doch eigentlich wie im gesamten Leben. " Manchen gibts der Herrgott im Schlafe" :-D ja und andere Leute können sich einen gewissen Körperteil aufreißen und stehen doch mit leeren Händen da. Kommt doch immer auf den Chef bzw. den Kommandeur an. Oder vielleicht auch so . Für die einen war er ein Held der ehrenvoll fürs Vaterland gefallen ist und  ein leuchtendes Beispiel gegeben hat - ja und für den anderen......

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

suhren564

Hi Achim,

klar spielt die Subjektivität eine gewisse Rolle. Aber es muß doch trotzdem gewisse Kriterien geben, nach denen eine Gefallenenbeförderung erfolgen kann, oder? Barten z.B. wurde am 4. Tag seiner 2. FF versenkt, er hatte keine Versenkungserfolge. Trotzdem wurde er posth. zum 01.10.39 zum KK befördert (er war am 01.10.39 grade regulär KL geworden).
Unno v. Fischel starb am 12.01.42 auf U 374. Er war (und blieb) Oltn.z.S. und hätte spätestens am 01.04.42 seinen Kaleu-Stern bekommen. Warum wurde er nicht posthum dazu befördert? v.Fischel hatte zumindest ein Handels- u. 2 Kriegsschiffe versenkt, im Gegensatz zu 0 Schiffen bei Barten.
Habe ich mich verständlich ausgedrückt? Verstehst du was ich meine?
Barten und v. Fischel sind hierbei nur Beispiele, es gab noch genug andere derartige Fälle.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Ulf - Du hast Dich schon verständlich ausgedrückt. Das Problem war aber ( ist es noch heute ) das der Eine ebend eine gute Nummer z.B. bei Dönitz hatte und der Andere ebend nicht. Gründe dafür gibt es genug.
Mal ein vielleicht doch gar nicht so spaßiges Beispiel. " Der junge Leutnant P. war 1922 bei eine Rede von Lenin. Aufmerksam verfolgte er dessen Rede und merkte dabei nicht das ihm der Mantel geklaut wurde.
Jedesmal wenn er später zur Beförderung anstand wurde diese mit der Begründung - wärend Rede von Lenin wurde ihm der Mantel geklaut - gestrichen.  1945 beendete der Leutnant P. seinen Dienst in der Roten Armee und ging in Rente "Nun ist Leutnant P. nicht gefallen aber der Rest ....
Ja Ulf und so kann ich mir das auch vorstellen.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

suhren564

HI Achim,

möglich wäre es....

Die Anekdote könnte von I. Babel sein..oder?
Gruß Ulf

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Erich Kästner

Trimmer

Ulf- ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen wo diese Anekdote gestanden hat. Eigentlich hatte ich Manfred Krug da in "Verdacht" der u.a. damals auch die wunderbare Anekdote über die "Entwicklung des sowjetischen Flugwesens - Kuh im Propeller " brachte - geht aber nun an Deiner Frage total vorbei.

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

moin, Ulf,

Zitat von: suhren564 am 21 Juni 2013, 16:08:00
Unno v. Fischel starb am 12.01.42 auf U 374. Er war (und blieb) Oltn.z.S. und hätte spätestens am 01.04.42 seinen Kaleu-Stern bekommen. Warum wurde er nicht posthum dazu befördert?
Meiner Meinung nach ist gerade in diesem Fall davon auszugehen, daß die Person des Vaters http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Fischel einen Einfluß hatte, durch ihn selbst (?) oder durch einen "Neider" und persönlichen Gegner.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

suhren564

#11
Hallo Urs,
ich habe extra nicht angegeben, daß v. Fischel jun. der Sohn eines Adm. war. Eben weil es bei anderen Fällen keine Beziehung zu höheren Verwandten gab.

Es gab z.B. auch Fälle der posthumen Beförderung, die darauf hinweisen, daß der nachträglich Beförderte bei bestimmten Entscheidungsträgern unbeliebt war. M.Mn. zb. Hopmann,Schepke.
Gruß Ulf

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Erich Kästner

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