österrreich. Schulboot Forelle;

Begonnen von TD, 06 Juni 2013, 03:17:43

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TD

Hallo zusammen,

es dürfe ja sicher auch Boote der ehemaligen österreichischen Streifkräfte dabei sein

Ich fand gerade:

Gazelle ( . .33) 26.5.33 österrreich. Schulboot Forelle; 15.10.34 Schulboot Gazelle, Brückenbataillon; 1935/36 Umbau zum Kajütboot; Stabsboot Pioniertruppe Krems; 23.3.38 dt. Gazelle, Sperrversuchskdo. Linz; 1944 + ? Verbleib 1944 – 1950 ?; nach erneutem Umbau ab etwa 1950 Arbeitsschiff Kamp – A 254, Finanzlandesdirektion f. Wien, Niederösterreich u. Burgenland  Ybbs, Strombauleitung  Waled; 2006 als Struden vhd. b. Adolf Friedl, Ardagger

Sicher läßt sich dazu noch einiges finden.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Peter K.

Es gab zwei Motorboote namens FORELLE bei den österreichischen Flusstreitkräften:
FORELLE (I), ex DARLING, später B16 - von 1914-30
FORELLE (II), ab 1934 GAZELLE, später B16 - ab 1933
Details, wenn gewünscht, am Abend ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Hallo Peter,

Infos immer erwünscht !

Es ergibt sich in diesen Zusammenhang die Frage ob es irgendwelche Quellen und Listen zu den Fahrzeugen der Österreichischen Dienstfahrzeuge ( Wasserbauämter, WSD usw.) vor 1938 gibt.

Erst mal Dank.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Karsten

#3
Zitat von: Peter K. am 06 Juni 2013, 08:33:01
FORELLE (I), ex DARLING, später B16, von 1914-1930

Es gab vor 1914 mehrere deutsche private Motoryachten namens DARLING. Handelt es sich um eine derselben?
Viele Grüße,

Karsten

Peter K.

FORELLE, ex DARLING
Das Boot wurde am 16.08.1914 von der Heeresverwaltung um 12.000 Kronen angekauft.
Der Hartholzrumpf des Bootes war etwa 9,0 m lang und rund 2,2 m breit. Der etwa 5,25 m lange Vorderteil des Bootes war geschlossen und der achterne Teil wurde von einem etwa 2,25 m hohen Motorenaufbau beherrscht, der durch ein kleines Schiebedach zugänglich war und einen 45 PS Benz-Benzinmotor beherbergte. Der hinten offene Passagierteil war nach vorne durch eine dreiteilige Windschutzscheibe gedeckt und etwa 2,75 m lang. Auf einer Querbank fanden drei Leute, darunter an Steuerbord der Steuermann, Platz und dahinter folgten Längsbänke für je drei Personen, die wiederum durch eine Querbank verbunden waren. Insgesamt konnten außer drei Mann Besatzung noch sieben Personen befördert werden.
Nach dem Ersten Weltkrieg war das Boot zunächst beim Volkswehr-Motorbootskommando Nußdorf und wurde im Herbst 1920 zum technischen Bataillon Nr. 3 nach Krems überführt. Ab 1925 gehörte es zum Kommando " Vereinigte Brückenzüge" und im Februar 1928 erhielt es das Zivilkennzeichen B16. In Laufe der Zeit wurde der Holzrumpf zu schadhaft und der völlig veralterte Motor verbrauchte zu viel Treibstoff. Daher wurde das Boot am 31.10.1930 außer Dienst gestellt und abgebrochen.
Foto:
FORELLE an einem Landungsponton im Strudengau bei Grein, August 1929
in Erwin Steinböck, Marine- und Flußkriegseinheiten in den Streitkräften der Ersten Österreichischen Republik, Seite 79

FORELLE, später GAZELLE
Das Boot wurde in den Jahren 1930 bis 1933 nach Plänen von Prof. Ing. Eckert bei der Technischen Zeuganstalt Krems zu einem Preis von 116.000 Schilling gebaut.
Ursprünglich sollte es folgenden Daten aufweisen: Länge 14,0 m, Breite 2,64 m, Tiefgang 0,65 m, Gewicht 9,8 t
Fertiggestellt wurde es dann mit diesen Parametern: Länge 15,3 m, Breite 2,8 m, Tiefgang 0,65 m, Gewicht 10,7 t
Als Antriebsmotor diente ein 150 PS Sechszylinder-Dieselmotor vom Typ Maybach G 04, der alleine über 37.000 Schilling kostete. Zum Betrieb eines Hilfskompessors und eines Generators waren außerdem zwei 1,5 PS Benzinmotoren der Firma Adler & Rauch installiert. An Treibstoffen befanden sich 500 kg Dieselöl und 40 l  Benzin amn Bord. Als Bewaffnung war ein MG mit 4.000 Schuß Munition vorgesehen. Bei der Probefahrt am 26.05.1933 wurden im Totwasser 29,6 km/h erreicht, gegenwärts 20,4 und nauwärts 38,8 km/h. Außer der 5 Mann starken Besatzung konnten 16 Personen befördert werden.
Der vordere Teil des Bootes hatte ein geschlossenes Verdeck. Dem vorderen Kollisionsschott folgte ein Mannschaftsraum, der durch ein Mannloch zugänglich war. Dahinter folgten die beiden seitlichen Einstiegsklappen in den Maschinenraum, vor denen am Aufbaudeck zwei Lüfter standen. Das Dach war im hinteren Teil des Maschinenraumes etwas höher. In der niedrigeren Vorderwand waren fünf schmale schlitzförmige Fenster angebracht. Alle Dächer waren gewölbt. Hinter dem Maschinenraum folgte der offene Steuerstand, der druch eine dreiteilige Windschutzscheibe geschützt war. Dahiner kam der offene Passagierraum.
Das Boot wurde als Schulboot FORELLE in Dienst gestellt und war im September 1933 an einer Donaufahrt bis Engelhartszell beteiligt, wo es dann auch im März 1934 wieder zu finden war. Am 15.10.1934 wurde es in GAZELLE umbenannt. Im Winter 1935/36 wurde das Boot durch den Einbau eines neuen Aufbaus in ein Stabsboot umgebaut und am 20.02.1936 beim Brückenbataillon wieder in Dienst gestellt. Beim Umbau wurde der Steuerstand in ein Steuerhaus verwandelt, dessen Dach über eine achtere Kajüte und noch ein kleines Stück darüber hinaus weiterlief. An jeder Seite wurden zwei große, rechteckige Fenster und achtern eine Glastür in den offenen Teil des Passagierraumes eingebaut.
Foto:
GAZELLE vor dem Umbau in Fahrt im Donaukanal in Wien, Herbst 1935
GAZELLE nach dem Umbau an Land in der Technischen Zeuganstalt Krems, Frühjahr 1936
in Erwin Steinböck, Marine- und Flußkriegseinheiten in den Streitkräften der Ersten Österreichischen Republik, Seite 78

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Karsten

Zitat von: Peter K. am 06 Juni 2013, 19:30:47
FORELLE, ex DARLING
Das Boot wurde am 16.08.1914 von der Heeresverwaltung um 12.000 Kronen angekauft.

Hallo Peter, danke für die Informationen. Weist Du, von wem angekauft?
Viele Grüße,

Karsten

Peter K.

ZitatWeist Du, von wem angekauft?
... leider, nein!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Karsten

In den mir vorliegenden Registern habe ich sie (noch) nicht gefunden. Aber ich muss die alten Verbandszeitschriften noch durchgehen.
Viele Grüße,

Karsten

Karsten

Viele Grüße,

Karsten

halina

Moin , unter der Bau-Nr.205 wurde von A & R 1911 ein Tourenkreuzer mit einer Länge von 9,9 meter gebaut die den Namen
" DARLING IX " erhielt und für einen Skipper aus Berlin gefertigt wurde .
                                                                                                                                                                            Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Karsten

Zitat von: halina am 06 Juni 2013, 23:29:00
Moin , unter der Bau-Nr.205 wurde von A & R 1911 ein Tourenkreuzer mit einer Länge von 9,9 meter gebaut die den Namen
" DARLING IX " erhielt und für einen Skipper aus Berlin gefertigt wurde .
                                                                                                                                                                            Gruss Halina

@ halina: Danke, aber des Lesens bin ich auch mächtig!
Viele Grüße,

Karsten

Peter K.

Zitat... und für einen "Skipper" aus Berlin gefertigt wurde.
Das war niemand geringerer, als der damals recht bekannte Marine(ober)baurat Harry WUSTRAU!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

halina

Hallo Karsten , habe meine Angaben aus einer anderen Suchfunktion von A&R entnommen ohne Dich ärgern zu wollen.  :MG: Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Karsten

Zitat von: halina am 07 Juni 2013, 10:57:28
Hallo Karsten , habe meine Angaben aus einer anderen Suchfunktion von A&R entnommen ohne Dich ärgern zu wollen.  :MG: Halina

@ halina: Und stell Dir vor - ich kann sogar eine Internet-Suchmaschine bedienen. Manchmal ist es besser, wenn man sich einfach zurückhält. Si tacuisses, ...
Viele Grüße,

Karsten

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