Das schöne und seltene Foto!

Begonnen von hillus, 09 April 2013, 00:20:31

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Spee

Da die Japaner keinen Kriegszustand mit der Sowjetunion hatten, wäre eine Kontrolle auf offenem Meer rechtswidrig. Mit welcher Begründung hätte man die "neutralen" Frachter kontrollieren wollen? Faktisch ist es doch eher positiv für die Japaner, denn alles Kriegsmaterial, welches die USA in die Sowjetunion liefert, kann nicht gegen Japan eingesetzt werden.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Götz von Berlichingen

Nun ja, die Engländer haben ja in beiden Weltkriegen auch allerlei neutrale Schiffe untersucht. Es geht ja darum, daß bei einer Untersuchung den Japanern vermutlich kaum verborgen geblieben wäre, daß es sich nur um pro forma ausgeflaggte US-Schiffe mit US-Besatzung handelte - und die hätte man ja als Prise einbringen können, denn alles US-Kriegsmaterial, das die Japaner beschlagnahmen, kann nicht nur nicht gegen sie eingesetzt werden, sondern von ihnen sogar gegen die USA verwendet werden.  :wink:

Die von den Japanern in dieser Angelegenheit an den Tag gelegte Korrektheit ist ihnen von der Sowjetunion dann im August 1945 bekanntlich nicht gut vergolten worden.

Ich habe die ganze Angelegenheit aber, wie gesagt, nur ganz vage im Hinterkopf und kann mich leider nicht mehr an die Quelle erinnern, so daß evtl. Fehler in der Darstellung möglich sind.

suhren564

#317
Zitat von: Spee am 27 April 2013, 16:14:22
Faktisch ist es doch eher positiv für die Japaner, denn alles Kriegsmaterial, welches die USA in die Sowjetunion liefert, kann nicht gegen Japan eingesetzt werden.

Hallo Spee,

dies ist aus mehreren Gründen nicht ganz richtig.

Die wahrlich großen Massen an Kriegsmaterial, das via Wladiwostok in Innere der UdSSSR floß, war auf eine andere Art der Kriegsführung zugeschnitten. Diese Größenordnungen Panzer , LKW´s  und PKW´s waren im pazifischen Raum, beim "Inselspringen" gar nicht einsetzbar, max. im europ. Kampfgebiet.
Weiterhin war die amerikan. Rüstungsindustrie 1942 noch nicht mal "auf Höchstform", dies kam erst 1943. Dies bedeutete aber auch, daß die USA sehr viel mehr herstellte, als sie selbst benötigte. Auch die Bestellungen der anderen Alliierten konnten erfüllt werden. (Wobei man nicht vergessen sollte, daß die Sowjetunion den größten Teil ihrer Kampftechnik selbst produzierte, der größte Teil der Importe waren Transportfahrzeuge, Bekleidung, Nachrichtenmittel, hochoktaniges Flugbenzin,Stahl, Nichteisenmetalle und Lebensmittel. Auch GB , einschließlich seiner Dominions, war in einigen Bereichen autark, deshalb lieferten auch sie z.B. Panzer an die SU.) Die Menge der militär. Ausrüstungsgüter, die direkt von den USA zur SU geliefert worden, war der mengenmäßig höhere Anteil als derjenige, der auf die anderen Strecken fiel, ca. bei 47% lag der Anteil. Der Nachteil der der pazifischen Versorgungsroute war die Länge der Transportwege bis in den europ. Teil der SU.
Der überwiegend größte Teil der Versorgungsschiffe waren sowj. Frachter und Tanker.

Dies hat aber mit dem Hauptthema wenig zu tun, dies müßte eigentlich gesondert behandelt werden.(Falls es nicht schon irgendwo steht) Sonst ist diese schöne Galerie-Serie empfindlich gestört!
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Urs Heßling

moin, Achim,

Zitat von: Trimmer am 27 April 2013, 09:22:48
... bitte mal erläutern was " erstmals für die Bundesmarine aufgeklärt "konkret bedeutet. Seid Ihr die Ersten gewesen die die "Jasmund " gesichtet haben
meines Wissens: Ja.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Hallo Urs - ich muß nun doch wieder nachfragen. Wenn ich es richtig lese ist Dein Schreiben vom 04.0ktober 85  Die " Jasmund " wurde aber am 15.05. 85 i.D. gestellt. Dann die erste Sichtung erst im Oktober oder September  :?

Gruß - Achim -Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

moin, Achim,

Zitat von: Trimmer am 27 April 2013, 18:58:57
Dann die erste Sichtung erst im Oktober oder September  :?
Nein. Das Schreiben des Flottenkommandos vom Oktober 1985 bezieht sich auf einen Aufklärungsbericht von "S 74 Nerz" vom 29. Juli 1985.
Das ist in der zweiten Textzeile gerade noch lesbar. Ich sagte ja schon, daß das Schreiben schlecht lesbar sei, aber ich ging davon aus, daß es in Verbindung mit Jochen´s JASMUND-Bildern und einem tatsächlichen Erlebnis von Interesse sei.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

kgvm

Ganz unrecht hat Götz mit dem "Ausflaggen" nicht. In der Tat haben die USA in den Jahren 1943/45 zahlreiche Frachter und auch einige Tanker im Rahmen von Lend-Lease an die UdSSR abgetreten (allerdings fuhren sie mit sowjetischer Besatzung!). Darunter waren sowohl ältere Schiffe (Kriegsbauten aus dem 1. Weltkrieg bzw. zum Teil sogar von davor), aber auch eine ganze Reihe nagelneuer Liberty-Frachter.
Diese sind zumindest auch, wenn nicht sogar vorzugsweise im Transpazifik-Verkehr eingesetzt worden. Ich habe meine Zweifel, ob die Japaner diese neuen Sowjets anerkennen MUSSTEN, aber es war wohl - neben dem Aspekt, daß diese Schiffe nicht mehr für die Amerikaner fahren konnten - letztendlich auch die Sorge, die Sowjets zu verärgern, die die Handlungen der Japaner bestimmte. Schließlich hatten sie im kurzen Landkrieg 1938 ja sehr schlechte Erfahrungen gemacht, und die japanischen Truppen in der Mandschurei (und China) wurden ohnehin schon laufend geschwächt, da viele gute Einheiten zur Verteidigung der pazifischen Inseln abgezogen wurden.

Götz von Berlichingen

@ kgvm & Ulf:

Danke für Eure Ergänzungen und Erläuterungen!  top

Matthias Strauß

Hallo Gemeinde,

unter diesem Thema würde ich gern ein, zumindest für mich, sehr interessantes Foto vorstellen. Es verbindet See- mit Seekriegsgeschichte und hat den Effekt (vielleicht), dass ich die abgebildeten Schiffe sicherer zuordnen könnte. Natürlich mit Eurer profunden Hilfe, für die ich mich schon im Voraus bedanken möchte. Das Foto zeigt den Hafen von Talcahuano im Jahre 1916. Ganz sicher bin ich mir bei dem Vollschiff auf der rechten Seite. Es ist die Magdalena Vinnen. Bei den anderen bin ich mir unsicher! 

Schönen Sonntag noch für Euch
Jack

P.S. Ich besitze das Nutzungsrecht an diesem Foto aus dem Nachlaß eines kaiserlichen Marineoffiziers!

Urs Heßling

#324
moin, Matthias,

Dann fangen wir einmal an: links im Bild der chilenische Geschützte Kreuzer CHACABUCO (1897), 4500 t

Die Viermastbark in der Mitte:
- anhand des Anstrichs denke ich: offensichtlich kein Laeisz-Schiff
- daher ständen also zur "Auswahl":
* G. J. H. Siemers & Co., Hamburg mit den Viermastbarken "Edmund" und "Herbert",
* Knöhr & Burchard Nfl., Hamburg mit der Viermastbark "Jersbek",
* H. H. Schmidt, Hamburg mit den Viermastbarken "Carla", "Henriette" und "Lisbeth",
* Reederei AG von 1896, Hamburg mit den Viermastbarken "Oceana", "Olympia", "Onda" und "Ophelia",
* F. A. Vinnen & Co., Bremen mit den Viermastbarken "Barthold Vinnen" und "Magdalene Vinnen";
aufgrund der Farbgebung (die der anderen Reedereien kenne ich nicht) wäre mein Tipp ein Vinnen-Schiff.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Matthias Strauß

Hallo Urs,

vielen Dank für Deine schnelle Hilfe. Bei der "Chacabuco" war ich mir unsicher, ob es nicht die "Ministro Zenteno" sei. Es ist natürlich schwierig bei der Auflösung dieser alten Bilder. Beide Kleine Kreuzer, bei Armstrong gebaut, sind sich ja sehr ähnlich.
Bei dem linken Vollschiff tendiere ich auch zu einer Vinnen. Speziell interessieren mich die Dampfer, da auf der "Memphis" in Talca der Rest der Seeadlermannschaft (3 Offiziere + 55 Mann Besatzung) während der Internierung von 1918-1919 untergebracht war.

Jack

hillus

Hallo,
nach einem anstrengenden Tag sah ich wieder ins FMA und meine, es sollte wieder ein schönes Foto eingestellt werden.

Ich zeige eine Schiffsklasse, die sonst auch in den anderen Flotten kaum eine Rolle spielt. Es handelt sich um den schwimmenden Stützpunkt Typ "62", genau um die Baunummer 62/3. Es war als Stabswohnschiff eingesetzt. Er ging am 15.05.1990 außer Dienst und wurde verkauft.

smutje505

Hallo Jochen auf diesen Wohnschiff war ich 3 Monate untergebracht als ich noch bei den Labo's war.Ist das der Typ 62?

hillus

Hallo Hartmut,

das auf diesen Wohnschiffen auch LaBo-Besatzungen drauf waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist aber ein schwimmender Stützpunkt "62", den Du abbildest. Das Merkmal der fünf aneinandergereihten Fenster, die für den Strahlenschutz entsprechend mit von innen verriegelbaren Vorsätzen für die Kabinenfenster (außen mit Blech) ausgerüstet waren, ist schon typisch. Allerdings sollte man sich nicht täuschen, denn wenn diese Vorsätze montiert waren, hatte die Ansicht eine ganz andere Front!!! Die Schiffe hatten keinen Eigenantrieb, auch wenn da ein Schornstein mit schräger Kappe zu sehen war. Er leitete die Abgase der Hilfsdiesel (Jockel) nach draußen, die für die elektrische Versorgung in Eigen- und Fremdbedarf sorgten. Dazu notwendigerweise ein Dieselgeneratorsatz. Der Schornstein war aber auch zur Ableitung der Abgase der Dampfkessel da, aber da bin ich mir nicht so sicher.
Es war erstaunlich, wie bei einer Verlegung die Schlepperkapitäne die Dinger sicher und zügig durch alle sich in den Weg stellenden Hindernisse brachten.
Auch Olpe sollte da etwas wissen, denn die Baunummer "62.8" war so um 1984 herum bei der Peenewerft in Wolgast als Wohnschiff für sowjetische Besatzungen bei der Übernahme der PARCHIM's staioniert.

Bis gleich!

Jochen

Hastei


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