U-Boot Versorgung durch Do X

Begonnen von Seelöwe, 05 März 2013, 22:49:58

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Seelöwe

Ich habe mal gehört, dass die Entwicklung des Großflugbootes Do X in den 20 er Jahren von der Reichsmarine gefördert wurde um damit eine Versorgung von U-Booten durchführen zu können. Hat jemand dazu Näheres oder Quellen?
Beste Grüße
Peter

redfort

Hi Peter,
so abwägig war die Sache garnicht.

Auf Seite 587 des Bandes XXXIV der Nürnberger Prozeßakten wird geschildert das Dornier 1927 im Auftrage der Reichsmarine das Großflugboot Do X, das in den Dornierwerken Altenrhein gebaut wurde, entwicklet habe.
Es heißt dann: "Die Do X war als seefähiges Versuchsboot mit größten Ausmaßen für die Verwendung als Fernaufklärer, Minenleger und Torpedoflugzeug gedacht." Es wird zwar dann weiter bemerkt, das die tatsächlicher Verwendbarkeit im Seeflugdienst der Marine gering war, die Tatsache bleibt bestehen das die Do X als Militärflugzeug geplant war, und die 1925 entstandenen 10 und 12 motorigen Entwürfe nichts mit der Do X zu tun hatten.

Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

R.B.

#2
Das war eine Idee von Werner Fürbringer. Er fürchtete, die Briten würden, wie im ersten Weltkrieg, mit Minen und Flugzeugen die Marschrouten der deutschen U-Boote von ihren Stützpunkten (in der Nordsee) zu ihren Einsatzgebieten (im Atlantik) und zurück blockieren.

Deshalb wollte der die U-Boote in ihren Einsatzgebieten mit großen Wasserflugzeugen mit Nachschub versorgen.

Rheinmetall

Hallo Leute !

Ich kenne die ganze Geschichte in der umgekehrten Variante.

Die Bv 138 (Fliegender Holzschuh") war mit Dieselmotoren ausgerüstet, um bei weitreichenden Einsätze auf See von deutschen U-Booten versorgt werden zu können.
Ob dies jedoch (auch nur testweise) in die Tat umgesetzt wurde, entzieht sich jetzt aber meinem Wissen.

Rheinmetall

Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

suhren564

Zitat von: Rheinmetall am 29 Januar 2014, 11:59:06
Hallo Leute !

Ich kenne die ganze Geschichte in der umgekehrten Variante.

Die Bv 138 (Fliegender Holzschuh") war mit Dieselmotoren ausgerüstet, um bei weitreichenden Einsätze auf See von deutschen U-Booten versorgt werden zu können.
Ob dies jedoch (auch nur testweise) in die Tat umgesetzt wurde, entzieht sich jetzt aber meinem Wissen.

Rheinmetall

Ja dies ist vorgekommen und zwar im Nordmeerbereich /Kara-See. Weiß aber augenblicklich die U-Boot-Nr. nicht. Könnte u.a. U255 mit beteiligt sein.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

ARANTALES

Hallo,

Einiges zu UBoote in Verbindung mit die BV138 steht im HMA-Projekt DUIKBOOT. Betrachte Bitte das Ergebnis nach Eintragung von BV138 in die Suchmaske (Spalte REFERENTIE).
Richtig, U255 war dabei. Jemand hat da ein sehr gutes Gedächtnis!

Met vriendelijke groeten,
Frans & Walter

Urs Heßling

#6
moin,

aus der Chronik des Seekriegs

11.– 30.8.1942
Nordmeer
Zur Vorbereitung eines dt. Unternehmens gegen den sibirischen Seeweg klärt U 255 (Kptlt. Reche) zusammen mit einem BV 138 Flugboot vor Spitzbergen auf,


1.– 28.8.1943
Nordmeer

Unternehmen »Wunderland II«: Dt. Operationen auf dem Sibirischen Seeweg. U 255 (Oblt.z.S. Harms), das bereits auf dem Anmarsch am 27.7. das sowj. Vermessungsschiff Akademik Shokalski (300 t) versenkt hat, richtet am 1.8. bei Spory Navolok an der Nordostküste von Novaya Zemlya einen Stützpunkt ein. Dort betankt es am 4.8. ein BV 138-Flugboot, das am 5., 6., 7. und 11.8. Aufklärung bis in die Vilkitsky-Straße fliegt, um für den Einsatz der U-Boot-Gruppe »Wiking« mit U 302, U 354 und U 711 und des im Altafjord absprungbereit liegenden Schweren Kreuzers Lützow gegen sowj. Schiffskarawanen Unterlagen zu liefern.

mit Bildern http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/4308-bilder/wunderland2.htm

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Rheinmetall

Hallo zusammen !

Tatsächlich, es war Reche´s Boot (U 255).
Hab hier ein Bild gefunden, welches die beiden Einheiten beim Rendezvous zeigt.  :-D

http://i58.tinypic.com/257osut.jpg

Viele Grüße,

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

halina

Moin Seelöwe , auch wenn die DO X für militärische Einsätze geeignet war , hierzu ist es aber nicht mehr gekommen , denn am
9.5. 1933 wurde das Ende des Flugbootes bei einer Bruch-Wasserung auf einem Passauer Stausee eingeläutet , hierbei wurde
das Leitwerk abgerissen ,danach erfolgte die Ausserdienststellung mit Zerlegung in Travemünde .
                                                                                                                                                                         Gruss  Halina

Foto vom 9.5. 1933 , Urheber: Grammatikus,Vater , Lizenz: CC-BY-Share Alike 3.0 Unported
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Trimmer

Ich muß hier mal Günter - Halina - unterstützen . Die Do X - war ja wohl die Fragestellung - war nie im Kriegseinsatz.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

redfort

Zitat von: Trimmer am 29 Januar 2014, 15:34:47
Ich muß hier mal Günter - Halina - unterstützen . Die Do X - war ja wohl die Fragestellung - war nie im Kriegseinsatz.

Gruß - Achim - Trimmer

Genau im Kriegseinsatz nicht, aber als Militärvariante schon, bei den Ital. Streitkräften die DO X2 und DO X3.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Trimmer

Hallo Axel - ist Dir bekannt ob sie dort im Äthiopen - Einsatz war  :? Wenn ich es richtig in Erinnerung habe wurde die Do X ja dann auch von den Italienern ausgemustert

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

redfort

Hi Achim,
Es sollten die ital. DO X als Truppentransporter für Äthiopien eingesetzt gewesen sein.
Wohl gemerkt Gerüchteweise. :/DK:

Na jedenfalls sind diese Grossflugboote 1935 in La Spezia verschrottet wurden,
bzw. eine soll vorher schon zu Bruch geflogen sein.

Wie gesagt es gibt dafür keine konkreten Hinweise.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

R.B.

#13
Die umgekehre Variante scheint realistischer, aber oben ist von U-Boot Versorgung durch die alte riesige Do X und 20 er Jahren die Rede. Und in dieser Zeit gab es diese Idee der U-Boot Versorgung durch Flugzeuge tatsächlich.

Die Versorgungs-Flugboote sollten auch noch durch Begleit-Flugboote geschützt werden. Eine große Zahl von U-Booten sollte bereits vor einem Kriegsausbruch in den Atlantik auslaufen und dort solange aus der Luft versorgt bleiben, bis der Krieg gewonnen war. Der zeitaufwendige und gefährliche An- und Abmarsch zum Operationsgebiet entfällt, alle U-Boote befinden sich ständig dort im Einsatz, nicht nur wie wie sonst üblich lediglich 1/3-tel. So war wohl die Idee.

redfort

Zitat von: R.B. am 30 Januar 2014, 00:51:29
Die umgekehren Variante scheint realistischer, aber oben ist von U-Boot Versorgung durch die alte riesige Do X und 20 er Jahren die Rede. Und in dieser Zeit gab es diese Idee der U-Boot Versorgung durch Flugzeuge tatsächlich.

Die Versorgungs-Flugboote sollten auch noch durch Begleit-Flugboote geschützt werden. Eine große Zahl von U-Booten sollte bereits vor einem Kriegsausbruch in den Atlantik auslaufen und dort solange aus der Luft versorgt bleiben, bis der Krieg gewonnen war. Der zeitaufwendige und gefährliche An- und Abmarsch zum Operationsgebiet entfällt, alle U-Boote befinden sich ständig dort im Einsatz, nicht nur wie wie sonst üblich lediglich 1/3-tel. So war wohl die Idee.

Diese Idee der U-Boot Versorgung wurde erst viel später erprobt und zwar 1944. In einer Testphase mit der BV 222 V 7  und dem U-Boot UD 4 wurde diese Betankungtechnik auf hoher See durchgeführt. Das Ergebnis war nicht zufriedenstellend.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

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