Havarien in der "Deutschen Bucht"

Begonnen von halina, 01 März 2013, 19:24:47

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halina

Wenn auf den Zeitpunkt bezogen zwar nicht aktuell , aber von der allgemeinen
Gefahrenlage her betrachtet ist der folgende Bericht erwähnenswert , zeigt er doch
sehr deutlich die Gefahren auf die im Schiffsverkehr dieses Seegebietes allgegen -
wärtig und wohl nicht immer beherrschbar sind .
Am 14. August 2012 nachts gegen 1:00 Uhr war der Tanker "KATJA" nahe der Vogel-
Schutzinsel "Minsener Oog" bei Niedrigwasser infolge Navigationsfehlers der
Schiffsführung aufgelaufen . Das Schiff 1995 in Japan gebaut und unter der Fagge
Bahamas laufend wird von einer finnischen Reederei betrieben . Der Tanker mit
einer Länge von 232 metern war mit einer Ladung Rohoel von 87.000 t unterwegs
von GB nach Wilhelmshaven . Das mit erfahrenen Unfall-Spezialisten besetzte
Havarie-Kommando in Cuxhaven übernahm sofort die Gesamteinsatzleitung , und
so gelang es mit Hilfe mehrerer Schleppfahrzeuge bei Hochwasser gegen 6:00 Uhr
morgens das Schiff wieder freizubekommen , so dass dieses mit eigener Kraft die
Tankerlöschbrücke in WHV gegen Mittag erreichte . Dass diese Bergungsaktion so
reibungslos gelang ist vor allem dem Notschlepper "NORDIC" zu verdanken der mit
seinem Pfahlzug von ca.200 t grossen Anteil daran hatte . Wäre das Abschleppen
nach ein oder zwei Versuchen gescheitert , so hätte dies gravierende Folgen haben
können , denn dann hätte der gefürchtete Mahlsand sein Werk begonnen und evtl.
blieb im günstigsten Fall nur noch das Abpumpen der Ladung auf kleinere Tanker .
        Zum Unfallhergang ergeben sich viele Fragen :  warum kam das Schiff so weit
vom Kurs ab obwohl ein Lotse an Bord war und auch der Schiffsführung war dieses
Revier bekannt ; denn die "KATJA" hat schon viele Male Wilhelmshaven angelaufen.
Die radargestützten Verkehrsüberwachungs-Zentralen von Helgoland und WHV
sollen festgestellt haben , dass der Tanker bereits 15 Minuten vor dem Auflaufen
die vorgeschriebene Fahrroute verlassen hatte und sicherlich angefunkt wurde .
Bei einem Schiff dieser Grösse sollte man wohl davon ausgehen können , dass eine
GPS-unterstützte Navigation im Einsatz war , die doch bei Verlassen des Kurses ein
Alarmsignal auslösen müsste .
Dieser unerklärliche Vorgang zeigt mal wieder , dass auch die modernste Technik
nicht zum Tragen kommt wenn diese aus welchen Gründen auch immer von den sie
bedienenden Personen nicht verarbeitet werden kann .
                                                                                        Gruss Halina

Die folgenden Fotos sind unter der Quellen-Angabe freigegeben .

Bild #1 Titel: Einsatzkräfte befreien die "KATJA" vom Grund der Nordsee
                    Quelle : Wasser und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven  , 14.8.2012

Bild #2 Titel: Der Havarist ist sicher mit der "NORDIC" verbunden
                   Havariekommando 20120814- Katja

Bild #3 Titel: Die "KATJA" aus eigener Kraft auf dem Weg nach Wilhelmshaven
                    Quelle : Wasser und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Auch das Jahr 2013 hat mit einem Unfall in diesem Seegebiet begonnen ,in den
späten Abendstunden des 31. Januar gab es eine Schiffskollision zwischen zwei
Schiffen die glimpflich verlaufen ist .    Auf der Reede "Neue Weser Nord" lagen
zu diesem Zeitpunkt vor Anker der Massengutfrachter "Coral Ace" mit einer Länge
von 186 meter , registriert in Panama und das Containerschiff "Lisa Schulte" von
230 meter Länge , unter zyprischer Flagge fahrend ,beide Schiffe ohne Ladung .
Bei aufkommenden Sturmboeen hielt offenbar der Anker der "Lisa Schulte" nicht,
so dass dieses abdriftete und sich mit dem Bug-Auftriebskörper in den Rumpf der
"Coral Ace" bohrte ,was ein 3 x 4 meter grosses Loch oberhalb der Wasserlinie zur
Folge hatte , wäre dies unterhalb passiert hätte es grosse Probleme gegeben .
Das Havariekommando von Cuxhaven übernahm die Einsatzleitung und beorderte
das Mehrzweckschiff "Mellum" zum Kollisionsort da nicht feststand ob Schadstoffe
ausgelaufen waren , beide Havaristen liefen zunächst zwecks Inspektion WHV an,
der Schaden der "Coral Ace" wurde in Bremerhaven behoben .
                                                                                           Gruss Halina

Folgende Fotos sind unter Nennung der Quelle freigegeben :

Bild # 1 Titel: 31.01.2013 , Die beschädigte Backbordseite der "Coral Ace"
                                       Quelle : Havariekommando

Bild # 2 Titel: 31.01.2013 , Das Loch in der Backbordseite der "Coral Ace" misst
                                      3 m x 4 meter , Quelle : Bundespolizei

Bild #3 Titel: 31.01.2013 , "Lisa Schulte" auf Reede vor Wilhelmshaven
                                        Quelle :  Bundespolizei

Bild #4 Titel: 31.01.2013 , Begleitet vom MZS "Mellum" erreicht die "Coral Ace" den
                                     Hafen von Wilhelmshaven , Quelle : Bundespolizei
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                      Phil Borman

halina

Hierzu ein weiterer Bericht , am 18.4. 2013 lief das Containerschiff "NORFOLK EXPRESS" , 245 meter lang und unter Flagge
Bermudas laufend morgens um 9:30 auf einen Leitdamm in der Aussenweser auf. Das Havarie-Kommando Cuxhaven übernahm
umgehend die Gesamteinsatzleitung und beorderte einige Seeschlepper zur Unfallstelle , so gelang es nach einem günstigen
Hochwasserstand den Havaristen gegen 16:45 wieder freizubekommen und nach Bremerhaven zu schleppen .

Quelle:   Havarie-Kommando , dazu noch dankend einige Bilder                                                      Gruss Halina

Bild # 1  Titel : Die "NORFOLK EXPRESS" liegt seit dem Morgen auf , vom 18.4.2013 , Quelle : Bundespolizei

Bild # 2  Titel : Um 16:45 war der Havarist wieder frei , vom 18.4. , Quelle :  Bundespolizei

Bild # 3  Titel : "NORFOLK EXPRESS" vor der Stromkaje in Bremerhaven am 18.4 . , Quelle : Havariekommando
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                      Phil Borman

halina

Wie gefährlich dieses Seegebiet geworden ist , wird von einem weiteren Unfall bestätigt der sich am 7.5. 2013 auf der Aussen-
Weser ereignet hat . Gegen 16 Uhr kollidierten das Containerschiff "MAERSK KALMAR" mit ca.300 m Länge und das Feederschiff
"CONMAR AVENUE" , Länge ca. 150 m . Die Unfallursache ist bisher noch nicht festgestellt , Menschen wurden nicht verletzt .
Um 18 Uhr übernahm das Havariekommando Cuxhaven die Einsatzgesamtleitung , das Containerschiff konnte die Fahrt nach
Bremerhaven fortsetzen , das Feederschiff verlor beim Zusammenstoss 16 Container und lief anschliessend auf Grund . Gegen 19
Uhr konnte das Schiff freigeschleppt und nach Bremerhaven verbracht werden . Wegen Gefährdung der Schifffahrt musste die
Aussenweser für grössere Schiffe zunächst gesperrt werden bis zum Bergen der Container , insgesamt waren an diesem Einsatz
18 Schiffe beteiligt , darunter auch der Schwimmkran "ENAK" . 14 Container mit Holzladung konnten aufgefischt werden , weitere 2
Container mit Papierladung sind untergegangen , befinden sich aber ausserhalb des Fahrwassers . Nach Erreichen des Schlepp -
Verbandes Bremerhaven mit den Containern am 9.Mai konnte das Havariekommando den Einsatz erfolgreich beenden .
                                                                                                                                                                                            Gruss Halina
Im Anhang noch einige Fotos vom Einsatz mit Dank an das Havariekommando

Bild # 1 Titel : 7.5.2013 , Die Conmar Avenue liegt beschädigt vor Anker , Quelle : Havariekommando

Bild # 2 Titel : 7.5.2013 , Die Maersk Kalmar erreicht Bremerhaven aus eigener Kraft , Quelle : Havariekommando

Bild # 3 Titel : 7.5.2013 , Gegen 21 Uhr hatten die Schlepper den Havaristen in Bremerhaven , Quelle : Havariekommando

Bild # 4 Titel : 8.5. 2013 , ENAK im Einsatzgebiet , Quelle : Havariekommando

Bild # 5 Titel : 8.5. 2013 , Das Mehrzweckschiff "NEUWERK" mit Containern im Schlepp , Quelle : Havariekommando

Bild # 6 Titel : 9.5. 2013 , Der Schleppverband mit den 14 Containern erreicht Bremerhaven , Quelle : Havariekommando
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
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                      Phil Borman

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                      Phil Borman

halina

Wenn auch der breiten Öffentlichkeit nicht so bewusst, so wird auch in der Ostsee dem Umweltschutz höchste Priorität eingeräumt
um bei Havarien schnellstmöglich überregional Hilfe leisten zu können .        Am 13.6.2013 wurde darum eine internationale Oel -
Bekämpfungsübung im Seegebiet vor Rostock-Warnemünde unter Leitung des Havariekommandos Cuxhaven mit ingesamt 23
Spezialschiffen aus den Ostsee-Ländern Dänemark , Finnland , Lettland , Litauen , Polen , Russland , Schweden und Deutschland
durchgeführt . Das Übungsziel war eine optimale Kooperation und Kommunikation zwischen den Einsatzschiffen bei derartigen
Oel-Katastrophen zu simulieren . Es waren 2 "Oelteppiche" zu bekämpfen die aus Popkorn bestanden und mittels der Oelsperren
gebunden und wieder abgesaugt werden mussten. Die Übung wird turnusmässig jährlich von den genannten Ländern ausgerichtet

Im Anhang noch einige Fotos von der Oelbekämpfungsübung mit Dank an das Havariekommando            Gruss Halina

Bild # 1 Titel : 13.06.2013 , Die "OW COPENHAGEN" ein Schiff der Europäischen Schiffssicherheitsagentur ( EMSA )
                                            Quelle : Havariekommando

Bild # 2 Titel : 13.06.2013 , Die "ARKONA" bringt eine Oelsperre aus , Quelle : Havariekommando

Bild # 3 Titel : 13.06.2013 , die Fairplay-Schlepper bilden die sogenannte U-Formation an deren Ende die "VILM" das Oel aufnimmt
                                            Quelle :  Havariekommando

Bild # 4 Titel : 13.06.2013 , die "SAKIA" aus Litauen und die "VALPAS" aus Lettland ziehen eine Oelsperre und die "LOUHI" aus
                                            Finnland nimmt das Öel auf ,  Quelle : Havariekommando

Bild # 5 Titel : 13.6.2013 , die Oelbekämpfungsschiffe "VILM" und "STRELASUND"im Übungseinsatz , Quelle : Havariekommando

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                      Phil Borman

halina

Vom Havariekommando Cuxhaven wird berichtet , dass  am 14.4. morgens gegen 5:00 Uhr die Besatzung des ca. 55 meter
langen Forschungsschiffes MS "BEUFORT" aus Norddeich einen Seenotfall gemeldet hat , da die gesamte Stromversorgung an
Bord ausfiel und das Schiff somit manöverierunfähig war , zu diesem Zeitpunkt betrug die Wellenhöhe  ca. 5 meter , es war
Glück dabei , dass der Anker hielt auf der Position 18 Sm nördlich von Borkum , mitten im Schifffahrtsweg . Der Schleppversuch
eines privaten Bergungsunternehmens schlug fehl , so dass die fünfköpfige Besatzung abgeborgen werden musste . Daraufhin
übernahm das Havariekommando die Einsatzleitung und beorderte die Bergungsschlepper "NORDIC" und "ARION" zum Havaristen,
letzterer konnte dann eine Schleppverbindung herstellen , so dass in Kürze bei Wetterbesserung der Havarist abgeschleppt
werden kann , auch das MZS "MELLUM" ist vor Ort als zusätzliche Sicherung , die "Nordic" ist wieder auf Seeposition vor Norderney,
wahrscheinlich wird der Seenotfall wohl in Kürze vom Havariekommando als beendet erklärt werden .
                                                                                                                                                                          :MG:  Halina

Titel :  MS "BEAUFORT" im Seegebiet nördlich Borkum  , am 14.4. Quelle :   Havariekommando

Titel :  Die "NORDIC" und "ARION" sind beim Havaristen  ,  Quelle :  Havariekommando
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                      Phil Borman

halina

#7
Der am 11.1. 2015 bei stürmischer See im Seegebiet vor Norderney wegen Ausfall der Hauptmaschine havarierte Tanker
"Silver Carla" mit 23 Seeleuten an Bord ist gestern von 2 Bugsier-Schleppern in den Binnenhafen verbracht worden und hat
zunächst am Nordfrost-Terminal in Wilhelmshaven festgemacht . Der ca. 183 m lange unbeladene Tanker ist wohl nicht
beschädigt , in den nächsten Tagen werden Motor-Spezialisten auf dem fast neuen Schiff nach der Havarie-Ursache suchen.
          Das Havarie-Kommando aus Cuxhaven hatte die Gesamteinsatzleitung am 11.1. übernommen und konnte diese nach
2 Tagen gestern beenden , nachdem bei Wetterberuhigung der Schleppzug seine Fahrt nach WHV aufnehmen konnte .

                                                                                                                                                                       :MG:   halina

Bild # 1  Titel: Die "Silver Carla"  mit 3 Schleppern und dem MSZ "Mellum" im Seegebiet vor Norderney am 11.1.2015
              Quelle :  Havariekommando

Bild # 2  Titel : Der Schleppverband manöveriert bei Windstärke bis zu 100 Km/h ,  Quelle :  Havariekommando
               
Bild # 3  Eigenfoto des MZS "Mellum" vom WSA - WHV , schon mehrmals erfolgreich im Einsatz
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                      Phil Borman

Blinki

Der Schlepper Nordic hat sich dabei einen Schaden an der Winde(http://www.cn-online.de/lokales/news/einsatzzum-abschluss-gebracht.html eingefangen und dafür hat die BALTIC in die Nordsee verlegt. Hierfür kann ich im Moment nur die Headlines der KN bieten, da die Berichte nicht freigeschaltet sind.
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Aus-dem-Land/Sturmschaden-Notschlepper-aus-Ostsee-abgezogen

f28

für diejenigen, die irgendwann wissen wollen, wie es eigentlich zu diesen Vorfällen kam: die BSU gibt doch diese wunderschönen Unfallberichte heraus, in denen man dann ein bis zwei Jahre später alles haarklein nachlesen kann. Hochinteressante Lektüre meistens.

Hier der Bericht zum Unfall der "KATJA" (erster Beitrag von halina):
http://www.bsu-bund.de/SharedDocs/pdf/DE/Unfallberichte/2014/UBericht_289_12.pdf?__blob=publicationFile

Ursache war in diesem Fall eine flammneue "Sandbank-Einschwemmung" in der Trasse, deren Existenz der Seelotse nicht mitbekommen hatte. Der Radarlotse kannte sie, dachte aber, der Seelotse wüßte bereits Bescheid. Alles ganz wie im richtigen Leben...

halina

Hier ein Unglücksfall im Seegebiet vor Helgoland , der noch mal glimpflich verlaufen ist , hierzu eine Zusammenfassung :

In den späten Abendstunden des 25. Mai 2015 meldete die Schiffsführung des Mehrzweckfrachters "Purple Beach"  erhöhte
Temperatur und leichte Rauchentwicklung im Laderaum III , das Schiff befand sich auf dem Weg von GB nach Brake wo noch
weitere Ladung aufgenommen werden sollte . Geladen hatte die PB insgesamt 20.000 t Stickstoff-Phospat-Kaliumdünger ,
davon befanden sich ca. 6.000 t im unteren Laderaum III . Zunächst versuchte die Besatzung den Schwelbrand zu löschen
was jedoch nicht gelang , daraufhin ging der Frachter 30 Km westlich vor Helgoland auf der Tiefseerede vor Anker .
Noch in der Nacht übernahm das Havariekommando Cuxhaven den Gesamteinsatz und beorderte das MZS "Mellum" und
einen Seenotkreuzer zum Havaristen , danach wurde auch ein Hubschrauber der Bundespolizei in Marsch gesetzt der ein
Expertenteam auf die PS absetzte was zur Folge hatte , dass die gesamte Besatzung wegen teilweiser Atembeschwerden
evakuiert werden musste , im inneren der Luke wurden schon ca.100° gemessen und an der Aussenwand ca. 45 ° .
Am 27.5. gab es eine so starke Rauchentwicklung , dass sogar Explosionsgefahr bestand . In den Küstenregionen wurde
Alarm ausgelöst mit der Aufforderung Türen und Fenster geschlossen zu halten .
Inzwischen wurden nun das MSZ "Neuwerk" und der Notfallschlepper "Nordic" zum Havaristen beordert die dann stundenlang
mit Wasserfontänen den kritischen Bereich  kühlten , was dann auch erfolgreich war .
Am 29.5. ging die "Neuwerk" längsseits und pumpte mit mehreren  Schläuchen ca. 5.000 t Löschwasser in den erhitzten
Laderaum mit der Folge dass nun das Vorschiff tief im Wasser lag .
Am 31. 5. wurde vom Havariekommando das Abschleppen genehmigt , so dass sich der Scheppverband am 1.6. mit der PB
über Heck laufend Richtung WHV in Bewegung setzte wo es dann abends am JWP anlegen konnte .
Nachdem keine Gefahrenlage mehr bestand beendete am 12.6. das Havariekommando die Einsatzleitung und übertrug den
örtlichen Behörden die Einleitung weiterer Massnahmen . Bis zum 13.8. verblieb der Havarist am JWP , in dieser Zeit wurde
auch das Löschwasser abgepumpt und es erfolgte die Verlegung in den Nordhafen von WHV , wo es wohl noch einige Zeit
verbringen wird .  Das Entladen ist zeitraubend , das Schiff hat ein Unter-Zwischen-und Oberdeck , in den beiden oberen
Decks befinden sich noch mehrere Ladungen mit Maschinenteilen , danach wird man erst die unteren Laderäume inspizieren und die Unfallursache klären können .
Die "Purple Beach" wurde 1998 gebaut , hat eine Länge von ca.192 meter , eine BRZ von 23.400 und eine Tragfähigkeit
von ca. 33.720 t ,  es fährt unter der Flagge der Marschall-Inseln .
                                                                                                                                                        :MG:   halina

Hier noch einige Fotos von 1-7 ,   Quelle :   Havariekommando Cuxhaven

Bild # 1  Das MSZ "Mellum" vom WSA -WHV ist in den Morgenstunden des 26.5. als Sicherung beim Havaristen

Bild # 2  Ein Hubschrauber der Bundespolizei bringt ein Expertenteam zur PB

Bild # 3  Am 27.5. eine gewaltige Rauchwolke über dem Schiff , der bis an die Küste geweht wird .

Bild # 4  Die "Neuwerk" und "Nordic"  mit Löschkanonen vor Ort , auf dem Schiff soll die Temp. schon fast 200° betragen

Bild # 5  "Neuwerk" geht am 29.5. längsseits und pumpt Löschwasser in den Laderaum III

Bild # 6  Der Schleppverband auf dem Weg zum JWP , die PB mit dem Heck voraus

Bild # 7  Hier das Schiff festgemacht am Westende des Terminals , gut zu sehen das tieliegende Vorschiff

Bild # 8  Eine Eigenaufnahme vom September , hier im Nordhafen von WHV liegend
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                      Phil Borman

halina

#11
Wie das Havariekommando in Cuxhaven mitteilt , wurde am 8.9. 2018 eine Notfallübung in der Deutschen
Bucht mit dem 396 m langen Containerschiff "Marco Polo" von der französischen Reederei CMA CGM unter
Beteiligung der Mehrzweckschiffe "MELLUM" und "NEUWERK" sowie dem Notschlepper "NORDIC" und einem
Hubschrauber der Bundespolizei durchgeführt .
Zweck der Übung war der realistische  Einsatz bei der Havarie eines grossen Containerschiffes , das auf dem
Haupt-Schifffahrtsweg der Deutschen Bucht wegen Ausfall der Hauptmaschine und Feuer an Bord liegen
blieb und nun gesichert werden musste . Die folgenden Fotos zeigen die über mehrere Stunden laufenden
Einsätze bei der Sicherung und Abschleppen des Havaristen aus der Gefahrenzone .
                                                                                                                                   :MG:  halina

Bild # 1 Das MZS  "MELLUM" vom WSA-Wilhelmshaven ist beim Havaristen und übergibt seine Schleppleine
             an das Boardingteam vom Havariekommando , das zuvor vom Hubschrauber auf das Vorschiff
             der "Marco Polo" abgesetzt wurde .  Quelle:  Havariekommando

Bild # 2  Das Boardingteam beim Belegen der Schleppleine an dem grossen Poller, der speziell nur für das
              Abschleppen angebracht ist . Leider war ein solcher nicht auf der "Glory Amsterdam" vorhanden ,
              sonst hätte es die "Nordic" locker geschafft mit dem Abschleppen Ende Oktober 2017 .
              Quelle :  Havariekommando

Bild # 3  Die "Mellum" sichert das Containerschiff , damit es nicht unkontrolliert im Fahrwasser driftet und
             so die Schifffahrt gefährden könnte .

Bild # 4 Die "Nordic" hat das Schleppen übernommen und zieht den Havaristen aus dem Fahrwasser auf die
             Tiefseereede westlich von Helgoland , von dort werden dann im Normalfall die Hochseeschlepper
             der Bergungsreedereien das Abschleppen in die Reparatur-Werften übernehmen .
             Quelle :  Bundespolizei
             
             
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                      Phil Borman

halina

Hier noch ein Nachtrag zur Antwort # 11 , die "Purble Beach" die ab September 2015 zur Entladung in WHV
am Lüneburgkai lag ,ist nach Begutachtung durch Sachverständige als nicht mehr reparabel erklärt und zum Abbruch Anfang 2017 in den türkischen Hafen ALIAGA geschleppt worden .
                                                                                                                             :MG:  halina
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                      Phil Borman

halina

#13
Wie vom Havariekommando in Cuxhaven mitgeteilt wurde, ist  heute morgen der unbeladene Frachter
M/S  "SANTORINI"  mit einer Länge von 159 metern ca. 64 Sm nordwestlich von Helgoland bei einer
Windstärke 9 und ca. 6-7 m hohen Wellen wegen Ruderschaden in Seenot geraten .
Ein Assistance-Team vom Havariekommando ist bereits an Bord des Havaristen und hat festgestellt , dass
das Ruderblatt durch den hohen Wellengang abgerissen wurde .
Der Notfallschlepper "NORDIC" ist unterwegs und wird eine Schleppverbindung herstellen .

                                                                                                                                :MG:  halina

Edit :  Die Schleppverbindung ist heute Mittag zwischen dem Havaristen und der "NORDIC" hergestellt
          worden , so dass morgen 2 von der Reederei angeforderte Schlepper den Havaristen übernehmen
          können , bis dahin wird die "NORDIC" den Frachter auf Position halten .


Hier noch 2 Fotos von der "SANTORINI"  vom 25. 2.  Quelle :  Havariekommando Cuxhaven
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                      Phil Borman

halina

Inzwischen befindet sich der Schleppverband mit dem Kopfschlepper "BUGSIER 30" mit Sicherung der
"NORDIC" auf dem Weg zur Wesermündung mit 5 Kn  Fahrt und Eintreffen in den Abendstunden .

                                                                                                                             :MG:   halina

Hier noch ein Foto vom 25.2. , es zeigt die "NORDIC"  beim Havaristen mit der Herstellung einer
Schleppverbindung .  Quelle :  Havariekommando  Cuxhaven
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zu lassen"
                      Phil Borman

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