Allg. Frage zum Fotografieren auf U-Booten im 1. Weltkrieg

[Albertus]

Hallo miteinander,

war es eigentlich üblich, dass U-Bootfahrer den Untergang ihrer versenkten Schiffe akribisch fotografierten? Oder hatte man seinerzeit schon Kriegsberichterstatter/Fotografen an Bord gehabt?

Der Grund meiner Frage:
Vor mir liegen serienweise postkartengroße Fotos eines ertrunkenen Crew-Mitgliedes die von der U-34 aus entstanden sind. Der Fotograf hatte offensichtlich ein gutes Auge.
Die Bilder zeigen viele Versenkungen in Folge, bis hin zum völligen Untergang der Schiffe. Augenscheinlich hat man gerne große Segelschiffe unter Segeln versenkt UND fotografiert ...

Kann mir bitte jemand etwas dazu berichten, würde mich freuen.

Viele Grüße
Jane

[Urs Heßling]

moin, Jane,

Falls Du es noch nicht kennst, in Verbindung damit http://www.uboat.net/wwi/boats/successes/u34.html

Meines Wissens wurden sehr viele dieser Schiffe mit der Bordkanone oder mit Sprengpatronen versenkt, um Torpedos zu sparen (und solange kein gegnerisches Kriegsschiff in der Nähe war).

Das gab einem Fotografen erst einmal die Gelegenheit, anders als bei Angriffen auf gesicherte Konvois, in Ruhe auf den Auslöser zu drücken ...

Gruß, Urs

[Trimmer]

Hallo Jane - auch im 1.Weltkrieg gab es schon Kriegsberichterstatter. Findest Du auch da schon bei allen Waffengattungen. Ziel war das "Hurra-Erlebnis " an die Heimat zu übermitteln um so die Moral zu heben. Die Mittel waren zwar noch nicht so hoch entwickelt wie dann im 2.WK aber die Ziele waren die Selben. Wenn Du davon aus gehst welche Preise für Kamera und Filmmaterial damals noch bezahlt werden mußten - ein Matrose der " Kaiserlichen " hätte es sich von seinem Sold nicht leisten können

Gruß - Achim - Trimmer

PS: soweit mir bekannt ist hatten diese Berichterstatter aber noch keinen militärischen Rang sondern waren Zivilisten - Erst in der Wehrmacht militärischer Rang

[kgvm]

Ein Matrose vielleicht nicht, aber ein Offizier schon.
Und das war offensichtlich auch durchaus üblich, mein Urgroßvater (im 1. Weltkrieg bei einer Sanitätshundeeinheit eingesetzt) berichtet in seinem Tagebuch wiederholt, daß seine Einheit von Offizieren fotografiert wurde.

[Albertus]

Nabend Urs, Achim u.a.a.

>>>Das gab einem Fotografen erst einmal die Gelegenheit, anders als bei Angriffen auf gesicherte Konvois, in Ruhe auf den Auslöser zu drücken ...

Urs, stimmt, wo Du es sagst ...
Darum wirken die Fotos auch so entspannt ...
Da wurden sogar im Wasser treibende Menschen geknipst. *Kopfschüttel*

Danke für den Link

auch im 1.Weltkrieg gab es schon Kriegsberichterstatter. Ziel war das "Hurra-Erlebnis " an die Heimat zu übermitteln um so die Moral zu heben.

Ja, Achim ungefähr so habe ich es vermutet, darum auch das Format ...
Werd' morgen mal ein paar "Schnappschüsse" einstellen, vielleicht interessiert sich der ein oder andere ja dafür.

Gruß und Dank
Jane

[Jong]

Hallo miteinander,

war es eigentlich üblich, dass U-Bootfahrer den Untergang ihrer versenkten Schiffe akribisch fotografierten? Oder hatte man seinerzeit schon Kriegsberichterstatter/Fotografen an Bord gehabt?

Hallo Jane,

das sind eher die Ausnahmen und die meisten heute bekannten Fotoserien sind Privataufnahmen die im Laufe der Zeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden sind ( eBucht u.ä. ) Eine Kamera und das nötige Filmmaterial konnten sich damals die wenigsten leisten.

Berichterstatter bzw. Filmkorrespondenten gab es erst in der zweiten Kriegshälfte
Bufa

mit erstaunlichen Ergebnissen
Der magische Gürtel

Gruss
Jong

[Albertus]

Hallo miteinander,

vielen Dank für Eure Hilfe!

mit erstaunlichen Ergebnissen
Der magische Gürtel

Welch ein Link! *Staun & freu*
Da habe ich ja viele meiner Fotos als laufendes Material entdeckt...
Sehr interessant, besten Dank dafür.

Grüsse! Jane