Lang ist es her oder Damals wars

Begonnen von habichtnorbert, 22 November 2012, 19:38:36

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habichtnorbert

nun bin ich wohl auch mal wieder dran, eine Episode zum besten zugeben, auch unser damalige 1 WO und Kommandant kann da alles  Verjährt ist keine Strafe mehr aussprechen  :-D

muß so um 1968 gewesen sein, wir mit unserer "R 11" mußten mal wieder Begleitaufgabe fahren für unsere "Freunde" von der Bundesmarine, weiß nun aber nicht mehr, ob es die "A 51 Trave" oder die "A 52 Oste" war, jedenfals Kommandant war in Urlaub und der 1 WO war daher Kommandant, nach unserer allgemaeinen Begrüßung, so wir haben Euch gefunden  :-D ,  ging es dann gemüdlich los,
dann wurde von der A 51 oder A52 hinten Müll über Bord geworfen, da kan der Befehl, ein Schlauchboot auszusetzen und hin zufahren zwecks nachsehen was dort Überbord geworfen wurde und einiges mitzubringen, gemacht getan, selbst unsere "Freunde" warteten ab, was nun passiert,
es wurden also leere Kartons und Flaschen eingesammelt, aber was war das?, ein Karton schwamm etwas tiefer im Wasser, der war nicht leer  8-) also nach guggen, große Freude  :-D , dort waren unten leere Flaschen als Schwimmkörper drin, darüber 5 Flaschen Klarer und 1 Flasche  Braunen sowie 6 Stangen Zigaretten, wie nun das unbemerkt an Bord bringen, wir hatten ja ein Schlauchboot, also wurde alles zwischen Boden und Luftkörper untergeklemmt, das durfte aber keiner von den Zuschauern bei uns an Bord mitbekommen,
dann wieder zurück, das Leergut hochgegeben, ging nach begutachtung von 1 WO wieder über Bord, dann das Schlauchboot wierder auf die Back hoch ziehen, in der Hoffnung das nichts rausfällt, alles gut gegangen, Schlauchboot wieder auf gestapelt, keiner hatte was mitbekommen, nun hatten wir als Zusatzverpflegung etwas Alkohol und Zigaretten,
im dunkel wurde das nun obere Schlauchboot mit dem 2 umgetauscht, denn wenn irgend wann wieder ein Schlauchboot ausgesetzt werden sollte, darf nichts drin sein, auch durfte auf der Brücke keiner etwas davon mitbekommen, ging alles klar, später wurde dann ab und an mal was raus gehohlt und verkonsumiert,

eigendlich müßte jetzt noch eine Frage von uns kommen, woher wustet Ihr das wir mehr auf Klaren stehen als auf Braunen? es gab bei uns nur 3 Mann, welche Braunen Tranken, alle anderen tranken lieber Klaren,

Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

F.B.


Hastei

hallo Norbert,
eine Geschichte zum Schmunzeln, danke.
Übrigends, Anno 68, wenn Du da rumfuhrst, haben wir uns bestimmt schon mal gesehen,                     ( theoretisch) . Mit A 58 sind wir oft da auch rumgegurkt .
Gruß Hastei

ps. Deine Frage ist aber noch nicht beantwortet worden.

Urs Heßling

moin, Norbert,

Zitat von: habichtnorbert am 22 November 2012, 19:38:36
eigendlich müßte jetzt noch eine Frage von uns kommen, woher wustet Ihr das wir mehr auf Klaren stehen als auf Braunen?

ja, gute Story  top :ML: :MLL: :MZ:  und eine schöne Geste  :MG:

und: ja, "Wissen" wäre schon eine Möglichkeit.  KKpt Schwander, Kommandant der "Oste" und bekannt als der "Elch von Pillau", war schon ein "Fuchs" der Aufklärung ... 

Immerhin mußten sowohl Sprit als auch Zigaretten der Zolllast entnommen und - vermutlich - als "Bruch und Verderb" abgeschrieben werden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

habichtnorbert

Hallo Harald,
möglich wärs schon, aber unsere Spielgefährten waren meistens "A51 Trave" und "A52 Oste", einmal auch die "A59 Deutschland" , dazu gibts auch eine kleine Geschichte, die aber später mal,

Hallo Urs,

Zitat von: Urs Hessling
ja, gute Story  top :ML: :MLL: :MZ:  und eine schöne Geste  :MG:

und: ja, "Wissen" wäre schon eine Möglichkeit.  KKpt Schwander, Kommandant der "Oste" und bekannt als der "Elch von Pillau", war schon ein "Fuchs" der Aufklärung ... 
Immerhin mußten sowohl Sprit als auch Zigaretten der Zolllast entnommen und - vermutlich - als "Bruch und Verderb" abgeschrieben werden.
Gruß, Urs

das ist nun mal so passiert, die Geschichte kam mir wieder in den Sinn, als ich im Buch von Ingo Pfeiffer einiges gelesen habe, wie andere Boote und Schiffe sich zu den "Geschenken" verhielten, 
warum soll man solche Geschehnisse nicht auch mal allen zur Kenntnis geben, es wird nicht immer alles so heis gegessen wie es gekocht wird, wie manche es in den Büchern geschrieben  und Filmen  gezeigt haben, wie es gewesen sein sollte,
an einen anderen Tag wärs vieleicht auch anders gelaufen,  dann wär vieleicht dicht rangefahren worden und mit dem Bootshaken was rausgefischt worden, aber die Geschenkekiste hätte dann von den Kameraden der anderen Feldpostnummer wieder aufgefischt werden müssen, falls sie nicht beim wieder anfahren untergegangen wär,
auf jeden Fall, waren wir 2 Schiffe alleine und auch die Beobahtungsstellen an Land waren weitgenug weg, es konnte also kein Weiterer etwas davon mitbekommen,

es gab ja nun mal 3 VM Flottillen, unsere 1. in Peenemünde, die 4. in Warnemünde Hohe Dühne, die 6. in Dranske, dazu auch noch die Grenzbrigade Küste mit Schiffen in Warnemünde und anderen Liegestellen und ihren Beobachtungsstellen an Land, dazu kamen auch Unterschiede zwischen den Flottillen und auch zwischen den einzelnen Schiffen und Booten,
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Urs Heßling

moin, Norbert,

Zitat von: habichtnorbert link=topic=18477.msg205193#msg205193quote author=Urs Hessling]
ja, gute Story  top :ML:

das ist nun mal so passiert, die Geschichte kam mir wieder in den Sinn, [/quote]

ich bitte um Entschuldigung, falls ich mich mißverständlich ausgedrückt haben sollte, das Wort "Story" sollte keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt Deiner Geschichte ausdrücken.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Gebirgsmarine

Hallo Norbert!

Wir waren nicht immer so lieb zu Euch. Ich kann mich erinnern, daß wir 1964 einmal mit Kartoffel nach Euch geworfen haben. Der Kommandant des S-Bootes, ein junger Leutnant, lachte herzhaft darüber. Ich hatte nur diese eine Tagesfahrt auf HUGIN oder MUNIN mitgemacht, ich weiß nicht mehr welches Boot es war. War damals beim Schiffserprobungskommando in Kiel.

Gruß
Gerhard

Trimmer

Ja und dann gab es leider auch noch die andere Seite der Medaille. Mein Schulfreund war 18 Monate an der Grenze. Mit seinem Postenführer hat er 2 Schachteln Zigaretten auf gelesen. Vom BGS wurde das fotografiert und dann das Bild im Großformat am Grenzzaun gezeigt. 3 Tage Bau mit Androhung von Schwedt sowie Versetzung in eine andere Grenz-Kompanie. Passiert 1967 in der Rhön.

Gruß - Achim - Trimmer 

PS: Zur Information. An der Grenze standen nicht nur Zeitsoldaten sondern auch 18 Monate dienente.
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Hastei

Achim,
überall gibt es Provokateure. Was die sich so dabei gedacht haben mögen ?

Gruß Hastei

michael-1

@ Achim-Trimmer
@ Hastei

So ganz habe ich das jetzt nicht verstanden.

Bezieht sich Provokateuere jetzt auf diejenigen, die die Bilder aufhängten, oder diejenigen die dort die Zigaretten "verloren" hatten, um die Zuverlässigkeit der Streifen zu testen? Die 3-Tage Bau hättest es ohne Bild doch wohl auch gegeben.

Schon mal vielen Dank für einen klärenden Hinweis.
micha

Trimmer

Hallo michael-1 - ohne die Bilder wäre überhaupt nichts passiert. Wo kein Kläger- da kein Richter .Die Zigaretten hatte der BGS "rüber gewurfen ", passierte öfters mal ob nun als Provokation oder nicht lag wohl auch an den BGS-lern. Normalerweise hatte der DDR-Grenzer diese Schachteln zu zertreten. 

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Hastei

ich sehe die BGSler und die Kartoffelwerfer als Provokateure. Zigaretten rüberwerfen -- na gut,      aber dann Bilder machen und aufhängen finde ich nicht so gut.

Gebirgsmarine

Also Hastei!

Wir waren keine Provokateure. Der Geleitbock kam so dicht ran, daß er in Kartoffelwurfweite fuhr und uns bei der Arbeit störte. Auf Anruf des Kommandanten, mittels der Flüstertüte, reagierten die Jungs nicht.
Für die Stammbesatzung war dies nichts neues.
Hugin und Munin machten wohl doch neugierig. Diese kleinen S-Boote waren doch ziemlich neu, sonst wären sie nicht zur Erprobung gekommen.

Gruß

Gerhard

Bugsierstefan

Hallo Hastei,

das ganze Mal aus der Sicht eines ehemaligen BGS Angehörigen. Ich fand es damals ziemlich "affig", wenn man sich mal während der Grenzstreife im Gelände traf, noch nicht einmal der Tagesgruß erwidert werden durfte. Teilweise stand man sich nur 5m entfernt gegenüber und die DDR Grenzer bekamen das Fernglas nicht mehr von den Augen weg.
Einmal habe ich sogar den eigentlichen Grenzverlauf nicht mehr richtig erkannt und bewegte mich einige Meter auf DDR Gebiet. Empfangen wurden wir von sogenannten "Grenzaufklärern" der DDR Grenztruppen mit einer Kalaschnikow im Anschlag, verbunden mit der Aufforderung sofort meine Waffen niederzulegen, (welche ich übrigens nicht im Anschlag hatte).
Wir taten es nicht und gingen einfach in Richtung Westen weiter, wir hofften auf deren Nichtgebrauch der Waffen. Es war uns verdammt mulmig dabei, "cool" waren wir in diesem Moment wirklich nicht! :/T(
Ich selbst erlebte es einmal des Nachts, dass wir auf Grenzstreife die wie Soldaten aussehenden und auch bewaffneten Grenzaufklärer teilweise weit auf Bundesgebiet aufstöberten, diese zogen sich daraufhin sofort in Richtung Grenzverlauf zurück. Auch das waren mulmige Momente!
Natürlich wussten wir, dass die DDR Grenzer auch nur Menschen waren, in einer versteckten Ecke konnten wir damals beobachten, wie ein Grenzer ein Maßband entrollte und es uns zeigte. Wir begriffen, dass es seine letzten 100 Tage der Dienstzeit waren.
Auch von uns wurde ab und zu mal eine Schachtel Zigaretten rübergeworfen, provozieren wollten wir damit nicht! Dass es dann von der Propaganda so ausgelegt wurde, erzählte man uns auch und wir unterließen es seitdem!
Auch wurden wir immer wieder seitens unserer Führung darauf hingewiesen, dass auf der DDR Seite der Sperranlagen viele Wehrpflichtige ihren Dienst verrichten und wir deshalb alles unterlassen mögen, was denen schaden könnte.
Tut mir leid, aber Provokateur lasse ich so nicht gelten!

Viele Grüße

 

Hastei

ich meinte in diesem Fall auch nur das Aufhängen des Bildes und das Kartoffelwerfen.                                               

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