Welches Marine-Buch liest Du derzeit ???

Begonnen von Mario, 27 Mai 2006, 18:30:29

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bettika61

Ich vermute eher von Borghese selbst das Buch in englisch
Im original 1954
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Richard Aigner

Autor: Borghese; Titel der ital. Ausgabe von 1950: "Decima Flottiglia Mas"; Titel der engl. Ausgabe: "Sea Devils", herausgegeben vom US Naval Institute 1995

Richard Aigner

"Anatomy of a Campaign: The British Fiasco in Norway, 1940", von John Kiszely fand ich ganz ausgezeichnet.
Ist ex aequo mit "Mussolini unleashed" von Macgregor Knox mein Buch des Jahres.


Violoncello

Hallo zusammen,

viele Forumsmitglieder werden dieses Buch bereits kennen: Cai Boie und Bernd Oesterle: Die deutsche Handelsschiffahrt bei Kriegsausbruch 1939, Elbe-Spree-Verlag, Hamburg/Berlin 2000. Das Buch ist gut lesbar geschrieben und eindrucksvoll bebildert. Die Bildunterschriften allein sind eine Klasse für sich. Mit dem auf die Lage der Handelsschiffe im August/September 1939 gelegten Schwerpunkt ist das Buch eine sinnvolle Ergänzung zu Dinklage und Witthöft: Die deutsche Handelsflotte 1939-1945.

Viele Grüße

Violoncello

Violoncello

Hallo zusammen,

Bruellau, Heinrich: Seemannsdrama in Goa. Vier brennende Schiffe und ein Superspion, den es nie gab, BoD-Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 9783749436682.

Erstmals wird die Legende, die die Briten unmittelbar nach der Tat am 9. März 1943 gedichtet hatten richtiggestellt, wird die Selbst-Glorifizierung des Haupttäters, des SOE-Colonels Lewis Pugh, über das Buch von James Leasor "The Borading Party" (1978) und den Kinofilm "The Seawolves" (1979) widerlegt.

Es gab weder eine Superspion noch auf der "Ehrenfels" einen Supersender, über den U-Booten Informationen über Kurse alliierter Frachtsschiffe übermittelt wurden. Durch Auswertung insbesondere von Archivalien in den Archives of Goa, BArch und dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes sowie TNA kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass es für die Tat, den fehlgeschlagenen Angriff auf neutralem Boden keinerlei Rechtfertigung gab. Was bleibt ist die Ermordung von sechs unbewaffneten
Zivilisten, deutschen Seeleuten, darunter der Kapitän der "Ehrenfels", Johannes Röfer, die sinnfreie Verschleppung von drei weiteren Seeleuten - und eine jahrelange Leidensgeschichte der Opfer.
Lesenswert.
Viele Grüße
Violoncello

Violoncello

Hallo zusammen,

vor wenigen Wochen hier im Forum aus einer Bibliotheksauflösung erworben:

"David Howarth: Sie fuhren den Shetland-Bus, Tübingen 1959".

Das Buch über die Pendelfahrten norwegischer Widerstandskämpfer mit ihren Fischkuttern zwischen Norwegen und den Shetlands ist einfühlsam geschrieben - und ebenso gut übersetzt. Als ich den Namen des Übersetzers las, war ich zunächst irritiert: Dietrich Niebuhr. Niebuhr, sieben Jahre lang bis 1943 Marineattaché Buenos Aires, zuständig für Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay und gleichzeitig Angehöriger des Amtes Ausland/Abwehr, letzter Dienstgrad Kapitän zur See, hat sich seinen Lebensunterhalt nach dem Krieg als Übersetzer zahlreicher Bücher aus dem Englischen und Spanischen verdingt.

Viele Grüße

Violoncello


M-54842

Klingt sehr spannend. Als ich im Sommer in Aalesund war, wurde von diesen Fahrten kurz berichtet.

Darius

#1373
Hallo zusammen,

nach der intensiven Konvoi-Lektüre zu den WS-Geleitzügen (interessant im Fußnotenapparat: a) die Angaben der Ladung der jeweiligen Schiffe - i.d.R. ja Truppen, b) Positionen der Fahrzeuge im Geleitzug, c) Hinweise auf die verwendeten Akten) bin ich nun an einem etwas kleineren Werk dran:

Beaufort Special, von Bruce Robertson, Verlag Ian Allan, 1976

Werde wieder den einen oder anderen Hinweis hier im Forum einstellen.


:MG:

Darius

Violoncello

Hallo zusammen,

Dmitrey Degtev und Dmitry Zubov: The Luftwaffe`s secret WWII missions, Barnsley, South Yorkshire 2020.

Dem Titel entsprechend handelt es sich um kein "Marine-Buch". Gleichwohl erscheint es mit angemessen, dieses Buch der beiden in Nischni Nowgorod lehrenden Hochschullehrer, des Historikes Degtev und des Psychologen Zubov, anzusprechen:

1.Das Buch enthält ein Kapitel über die Angriffe der aus der Küstenfliegergruppe 806 hervorgegangenen Kampfgruppe 806 auf die Schleusen des Weißmeer-Ostsee-Kanals im Sommer 1941 mit eindrucksvollen Berichten russischer Augenzeugen u. a. über den Tod des Gruppen-Kommodore Oberstleutnant Hans Emig.

2. Nicht zu erwarten, aber angesichts der Ausbildung Zubovs entsprechend fast naheliegend enthält das Buch ein mehrseitiges psychologisches Porträt des Chefs der Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris ("Wilhelm Canaris. Ein chronischer Verlierer an der Spitze der Abwehr"), das zweifellos geeignet ist, neue Einsichten zu vermitteln.

Mein Fazit: Man möchte mehr von diesen beiden ausgezeichneten Autoren zumindest in englischer Sprache auf den Tisch bekommen.

Viele Grüße

Violoncello


M-54842

Zitat von: Violoncello am 19 Februar 2022, 15:04:06
Hallo zusammen,

vor wenigen Wochen hier im Forum aus einer Bibliotheksauflösung erworben:
"David Howarth: Sie fuhren den Shetland-Bus, Tübingen 1959".
Das Buch über die Pendelfahrten norwegischer Widerstandskämpfer mit ihren Fischkuttern zwischen Norwegen und den Shetlands ist einfühlsam geschrieben - und ebenso gut übersetzt.

Violoncello

Danke für den Hinweis auf das Buch. Ich habe es beschafft und lese es inzwischen auch. Eine interessante Darstellung.

Bergedorf

Zitat von: Violoncello am 06 März 2022, 11:28:25
Hallo zusammen,

Dmitrey Degtev und Dmitry Zubov: The Luftwaffe`s secret WWII missions, Barnsley, South Yorkshire 2020.

Dem Titel entsprechend handelt es sich um kein "Marine-Buch". Gleichwohl erscheint es mit angemessen, dieses Buch der beiden in Nischni Nowgorod lehrenden Hochschullehrer, des Historikes Degtev und des Psychologen Zubov, anzusprechen:

1.Das Buch enthält ein Kapitel über die Angriffe der aus der Küstenfliegergruppe 806 hervorgegangenen Kampfgruppe 806 auf die Schleusen des Weißmeer-Ostsee-Kanals im Sommer 1941 mit eindrucksvollen Berichten russischer Augenzeugen u. a. über den Tod des Gruppen-Kommodore Oberstleutnant Hans Emig.

2. Nicht zu erwarten, aber angesichts der Ausbildung Zubovs entsprechend fast naheliegend enthält das Buch ein mehrseitiges psychologisches Porträt des Chefs der Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris ("Wilhelm Canaris. Ein chronischer Verlierer an der Spitze der Abwehr"), das zweifellos geeignet ist, neue Einsichten zu vermitteln.

Mein Fazit: Man möchte mehr von diesen beiden ausgezeichneten Autoren zumindest in englischer Sprache auf den Tisch bekommen.

Viele Grüße

Violoncello

Hallo Violoncello,

aufgrund Deiness Posts hatte ich mir auch das Buch gekauft... leider bin ich nicht so begeistert wie Du... das Buch arbeitet leider völlig ohne Quellennachweise und wenn ich dann lese dass eine Brandenbuger-Einheit unter "Lange" (der war der Führer des nicht ganz so erfolgrreichen Unternehmens Schamil) die Raffinerie Lenin in Grozny genommen und über einer Zeit gehalten haben soll, worüber ich in den Akten des BAMA keinerlei Anhaltspunkte für finde, dann habe ich über die vielleicht verzeihbaren Übersetzumgsfehler hinaus leider kein Vertrauen in die Aussagen des Buches.

Viele Grüße

Dirk

Darius


Q

Ich habe mir mal wieder nach langer Zeit das Buch "Hoffnung auf Frieden" im Original "Washington a hope of peace" von H. G. Wells geschnappt.


Wird dieses Jahr 100 Jahre alt.





P.S. steht deshalb in diesem Faden, weil es um die Eindruecke Wells bei der Washington Konferenz geht.
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

ufo

Zitat von: Q am 24 März 2022, 11:23:02
Ich habe mir mal wieder nach langer Zeit das Buch "Hoffnung auf Frieden" im Original "Washington a hope of peace" von H. G. Wells geschnappt.

Wird dieses Jahr 100 Jahre alt.

P.S. steht deshalb in diesem Faden, weil es um die Eindruecke Wells bei der Washington Konferenz geht.

Ja, das ist wirklich ein ausgesprochen schoenes Teil: tiefsinnig dabei unterhaltend, nachdenklich ohne Truebssinn, mit Hoffnung aber auch Vorsicht. Da habe ich letzthin auch mal wieder drin gelesen. War mir gar nicht gegenwaertig, dass das 100 wird.

Ufo

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