"UNDINE" in Gefahr aus der SVZ von 02.08.2012

Begonnen von habichtnorbert, 09 August 2012, 22:25:41

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habichtnorbert

Moin, moin,

für das Seebäderschiff "UNDINE" besteht die Gefahr der Verschrottung!
etwas zur Geschichte des unter Denkmalsschutz stehenden Schiffes:
als Seebäderschiff "Kronprinz Wilhelm" 1910 in Rostock in Dienst gestellt, im ersten Weltkrieg als Versorger und Tender "Kronprinz Wilhelm" in Wilhelmshaven eingesetzt, danach dann wieder als Seebäderschiff "Kronprinz" in Rostock, wärend des zweiten Weltkrieges zum Hilfsminensucher "DWO 152" in der Ostsee eingesetzt, nach Bombentreffer schwer beschädiegt in Warnemünde liegend, dann verholt nach Gelsdorf, zwischen 1946 und 1949 wiederaufbau, von 1949 bis 1955 Einsatz als Taucherschiff "Undine" bei der Schrottbergung vor der Ostseeküste der DDR,
von 1955 bis 1990 als Seebäderschiff bis 1972 Reederei Hahn, ab 1972 bis 1990 beim VEB Weiße Flotte für Hafenrundfahrten eingesetzt,
von 1990 bis 1992 als "Kronprinz" beim Verein Schiffe in Arbeit Hamburg auf der Ostsee und den Barther Bodden eingesetzt,
nach Havarie 1992 als Museumsschiff unter Denkmalschutz gestellt,  nach Bergung sollte bis 2010 auf der Laubegaster Werft Dresden der Wiederaufbau erfolgen, bis heute ist nichtsgeschehen,
seht den Artikel der SVZ vom 02.08.2012, mündliche Genehmigung der SVZ zum Einstellen hier,
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Karsten

Danke für die Information, Norbert.

Ich habe mich schon gewundert und gefragt, wie da wohl der Stand der Dinge ist, nachdem die Homepage nicht mehr aktualisiert worden scheint.

Es wäre sehr schade, wenn sie nicht gerettet werden würde!
Viele Grüße,

Karsten

smutje505

Hallo Norbert und Karsten ..Ich glaube nicht daran,daß die "Undine" wieder aufgebaut wird.(Nach den heutigen Sicherheits-Standard's ein teures Unternehmen).Es wäre wirklich schade-im Oktober wissen wir mehr.

Trimmer

Hallo - ich muß jetzt mal nach fragen. Ist das die " Undine" über die damals in Warnemünde die tollsten Sachen erzählt wurden. Versuchte Republikflucht, deshalb leistungsschwächere Maschine usw.

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

habichtnorbert

Moin, moin, Achim,

da liegst Du vollkommen Richtig, das ist die Undine, Republickflucht war immer dann, wenn sie die große Fahrt bis zum Feuerschiff Gedser raus gefahren sind,
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Trimmer

Danke Norbert - funktionieren meine "grauen Zellen " doch manchmal noch  :-D Irgendwie hatte ich in Erinnerung das es die Fahrten dann plötzlich zum Gedser Feuerschiff nicht mehr gab weil dort immer einige Leute unbedingt " baden gehen wollten "

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

smutje505

Hallo Norbert und Achim hier habt ihr mal das "Fluchtobjekt der Begierde"..liegt heute in Kopenhagen(1954-1972 Station).

habichtnorbert

Moin, moin,

heute mal wieder was Neues von der "Undine" ,

der restliche Rumpf der Undine, in Dresden, nach der Werfrpleite, doch noch nicht Verschrottet, wurde inzwischen wieder schwimmfähig hergerichtet und soll wieder nach Rostock geholt werden, für die Überführung von Dresden nach Rostock werden vom Verein Undine etwa 24000,00 € benötigt, bisher sind etwa 7000,00 € durch Spenden vorhanden, es wird um weitere Spenden gebeten,
das Schiff soll wieder Aufgebaut werden, dazu fehlt auch noch weiteres Geld, ob es aber wieder Fahrfähig wird oder als Denkmal aufgestellt wird, ist noch nicht geklärt, stand heute in der SVZ, 
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

smutje505

Hallo Norbert ..das ist aber nur dem neuen Eigentümer aus Siegen-Reinhard Saal-zu verdanken,der die Werft in Laubegast 2013 übernommen hat.
Wenn es klappen sollte mit der "Undine" nach Rostock hoffentlich geht es ihr nicht so wie mit der "G.Büchner"und der "Stefan Jantzen".
Hier noch einige Bilder vorher +nachher

smutje505

Hallo heute in der Sächsischen Zeitung:
Sächsische Zeitung vom 06.10.2014
Rostiger Ostseekahn fährt weg
Einst als ,,Kronprinz Wilhelm" gebaut, dümpelte das Schiff in Laubegast vor sich hin. Nun geht es zurück in die Heimatwerft.
Werft-Vorarbeiter Falk Naumann hat den Rumpf der ,,Kronprinz Wilhelm" 2006 aus dem Wasser geholt und nun wieder seetüchtig gemacht. Heute soll sie ab Laubegast in See stechen und durch die Dresdner Altstadt nach Norden geschleppt werden.
Es ist fast schon eine Epoche, die heute in der Laubegaster Werft zu Ende geht: Der Rumpf des historischen Seebäderschiffs ,,Kronprinz Wilhelm" soll über die Elbe nach Rostock geschafft werden. Für den rostigen Kahn dürfte es die letzte große Reise sein: 600 Kilometer Fluss, dazu 60 durch den Elbe-Lübeck-Kanal und noch einmal rund 100 durch die Ostsee. Rund fünf Tage soll das dauern. ,,Den letzten Abschnitt schafft das Schiff aber nur, wenn kaum Wellengang ist", sagt Werft-Vorarbeiter Falk Naumann, der den Abtransport organisiert. Seit Monaten haben er und seine Kollegen das 1910 gebaute Schiff seetüchtig gemacht, neue Planken aufgenagelt und eine Reling gebaut – Sicherheitsvorschriften müssen auch bei Schrottschiffen eingehalten werden.

,,Am längsten hat es gedauert, sämtliche Löcher und undichten Stellen zu finden", sagt der 49-Jährige. Denn als das Schiff im Dezember 2006 nach Laubegast kam, waren diese auch nur notdürftig mit Blechen verkleidet, erinnert sich Naumann. Seither hat die Korrosion unbarmherzig zugeschlagen. Sogar kleine Bäume und Büsche sind in dem Wrack gewachsen, das nun zurück in seine Heimatwerft gebracht wird, zumindest in ihre Nachbarschaft. Neben der alten Neptunwerft könnte die auch unter dem Namen ,,Undine" bekannte ,,Kronprinz Wilhelm" auf Land gezogen und als einzigartiges Zeugnis des Stahlschiffbaus ausgestellt werden. So will es der 2013 gegründete Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock.

Einzigartig ist das Schiff, weil es Beispiele der historischen Niettechnik, mit der es gebaut wurde, kaum mehr gibt. Dafür braucht es Experten. Das war auch der Grund, warum der alte Kahn nach Dresden kam. Denn die Laubegaster Werft gehört zu einer Handvoll Betriebe in Deutschland, die diese Technik noch beherrschen. Sponsorengelder und Fördermittel sollten die 4,4 Millionen Euro teure Rekonstruktion finanzieren. Doch die blieben aus.

Nach der Pleite der Laubegaster Werft ging schließlich auch der ursprüngliche Besitzer, ein Förderverein aus Mecklenburg-Vorpommern, in die Insolvenz. Nach SZ-Informationen deshalb, weil der Verein plötzlich Liegegebühren zahlen sollte. Mit dem früheren Werftbesitzer Torsten Müller war jedoch vereinbart worden, dass der Liegeplatz kostenlos ist, weil die Werft das Schiff ohnehin wieder aufbauen sollte. Der Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock kaufte die ,,Kronprinz Wilhelm" schließlich für 1,19 Euro vom insolventen Förderverein, sagt Vize-Chef Steffen Wiechmann. Auch wenn das Schiff inzwischen in noch schlechterem Zustand ist, als noch 2006. Wiechmann zeigt sich dennoch zufrieden mit der jetzt gefundenen Lösung, weil Werft-Besitzer Reinhard Saal dafür bezahlt hat, dass der historische Ostseekahn wieder seetüchtig ist. ,,Wir sind Herrn Saal total dankbar", sagt Wiechmann. ,,Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand dafür einfach so mehrere Tausend Euro ausgibt, der mit dem Schiff eigentlich nichts zu tun hat." Für die Überfahrt nach Rostock haben vor allem Privatleute gespendet, darunter viele aus Dresden. Allein für die Versicherung muss der Freundeskreis 3500 Euro bezahlen. Dass die ,,Kronprinz Wilhelm" noch einmal Ausflugsfahrten auf der Ostsee erleben wird, ist unwahrscheinlich.

Dabei war sie 1910 genau dafür an der Warnow gebaut worden. Und war zwei Jahre später unverschuldet an einer Katastrophe beteiligt. Als das Schiff im Juli 1912 an der Seebrücke von Binz auf Rügen anlegen sollte, stürzte die Seebrücke ein, weil sich darauf zu viele Menschen befanden. Danach steuerte es vor allem die Seebäder Heiligendamm, Graal-Müritz, Kühlungsborn und gelegentlich auch die dänische Insel Møn an. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte es die Kaiserliche Marine als Hilfsschiff in Dienst, um damit die vor der Nordseeküste ankernden Schlachtschiffe zu versorgen. Nach dem Krieg erfolgte die Umbenennung in ,,Kronprinz Wilhelm" und der Einsatz auf der Strecke nach Pillau in Ostpreußen.

Die Weltwirtschaftskrise ruinierte auch die Reederei der ,,Kronprinz Wilhelm", sodass sie 1932 zwangsversteigert wurde. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Minensuchboot, bis Bombentreffer das Schiff zerstörten. Nach dem Wiederaufbau fuhr es als Abfalltransporter für die Rote Armee. 1951 erhielt es den Namen ,,Undine" und war wieder als Passagierdampfer eingesetzt. Einige Male diente es zu DDR-Zeiten auch als Kulisse für Dreharbeiten, unter anderem für den Film ,,Das Traumschiff". 1993 lief es im Bodden zwischen der Halbinsel Darß und dem Festland auf Grund. Erst 1995 konnte es geborgen werden. Seither ging es durch viele Hände, nur nicht mehr in den Liniendienst.

,,Wir wollen jetzt wenigstens den Rumpf wieder nach Hause holen", sagt Freundeskreis-Vize Wiechmann. Ein Jahr darf es dann im Rostocker Hafen liegen, bis ein Liegeplatz an Land gefunden ist. Später könnte es mit einem provisorischen Kabinenaufbau als Galerie oder für Veranstaltungen dienen. Oder es liegt als Denkmal der städtischen Schiffbaugeschichte einfach im öffentlichen Raum, so Wiechmann, Hauptsache wieder in Rostock.

bettika61

Hallo,
Der Freundeskreis maritimes Erbe hat sich mit der UNDINE übernommen  :MV:
und will das Schiff der Stadt Rostock schenken
ZitatUnser Ziel ist, das Schiff an die Stadt zu übergeben", bestätigt Steffen Wiechmann als Sprecher des Freundeskreises entsprechende Informationen von Kulturamtsleiterin Michaela Selling. Das werde aktuell vorbereitet, erläutert sie. Im Oktober 2014 wurde die Rest-,,Undine" mit viel Aufwand aus Dresden geholt, wo der Rumpf verschrottet werden sollte. Große Pläne hatte der Freundeskreis maritimes Erbe – vom kompletten Wiederaufbau oder von einer attraktiven Nutzung an Land war die Rede. Für einen Verein nicht finanzierbar, muss Steffen Wiechmann heute eingestehen
http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Bad-Doberan/Rostock-legt-geschenkte-Undine-an-Land

Bleibt die Frage ,ob sich die Stadt Rostock ein weiteres kostenträchtiges "Maritimes Erbe" leisten will.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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