Einsatz Kirov

Begonnen von Admiral Kummetz, 27 Juli 2012, 10:24:31

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Admiral Kummetz

Hab mal eine Frage, hatten die Russen 1944/45 noch soviel Respekt vor der Kriegsmarine, das die größeren Schiffe (ab Zerstörer) gar nicht eingesetzt wurden, oder was waren eurer Meinung nach die Gründe gegen den Einsatz der Kirov?

Trimmer

Hallo Admiral K..... - das war u.a. eine Entscheidung Stalins seine Flotte - die größeren Einheiten - zu schonen sprich für spätere Auseinandersetzungen mit zukünftigen Gegnern ( USA; England ) Stalin ist davon ausgegangen das die bestehende Allianz  nicht mehr lange hält was sich ja auch dann bestätigte.

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Admiral Kummetz

Hab davon auch schon gehört, dachte aber es gäbe weitere Gründe

kalli

Von welchen großen Schiffen ist denn hier für 1944/45 die Rede und auf welchen Schauplätzen ?
Die Threadüberschrift nennt sich ,,Einsatz Kirow". Also vermute ich mal, dass sich die Frage auf die Projekte 26 und 26 – bis bezieht.

Da haben wir Projekt 26, Typ Kirow mit den Einheiten Kirow und Woroschilow.
Kirow, Baltische Flotte, nahm an der Verteidigung von Tallin und Leningrad teil, 1942 durch Bomben beschädigt, repariert und wieder in Dienst (02.1943) gestellt. Was sollte der Kreuzer ab 1943 in der Ostsee wohl machen ?

Woroschiliow, Schwarzmeerflotte, 31.10.41 2 Fliegerbombentreffer, Reparatur, 02.1942 wieder i.O., dann Beschädigung durch Minen, wieder Reparatur und ab 01.1944 i.O. Was macht 1944 ein sowjetischer Kreuzer gegen die allgegenwärtige deutsche Kriegsmarine im Schwarzen Meer ? Na klar, verstecken und sich für die Amerikaner aufheben.

Kommen wir zum Projekt 26 – bis, Typ Maxim Gorki mit den Einheiten Maxim Gorki, Molotow, Kalinin und Kaganowitsch

Maxim Gorki, Baltische Flotte, 23.06.41 Mine, im selben Jahr Reparatur, Situation Ostsee wie Kirow

Molotow, Schwarzmeerflotte, Verteidigung Sewastopol, schwer beschädigt (Torpedo), zur Reparatur wurde Frunse ausgeschlachtet. Molotow bekam das Vorschiff von Frunse. Ende 43 wieder i.O.
Keine Kampfhandlungen mehr, um sich auf den Kampf mit der US-Flotte vorzubereiten?

Kalinin, Pazifikflotte, Mangels Vorhandensein deutscher Kriegsschiffe Zurückhaltung für den Kampf gegen US- Flugzeugträger

Kaganowitsch, ebenfalls Pazifikflotte, siehe Kalinin.

Anzumerken ist, dass Kalinin und Kaganowitsch einige konstruktive Veränderung zu Maxim Gorki und Molotow aufweisen.

Übrigens wurden während des Krieges Katapulte, Kräne und andere Dinge auf den Kreuzern abgebaut. An deren Stelle kamen Flakwaffen. So etwas tut man, wenn man kämpfen will.

Diese 6 Kreuzer sind unabhängig vom Kriegseinsatz interessante Entwürfe, die auf Anfang der 30-er Jahre zurück gehen und einer engen Zusammenarbeit mit der italienischen Ansaldo Werft entspringen. Natürlich gibt es Streit darum, ob es sich um eine gute Variante oder eine Verschlimmbesserung handelt. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.
Über die Schlachtschiffe schweige ich mich aus, das dürfte allseits bekannt sein.

Admiral Kummetz

Wie im Thread steht hauptsächlich Kirov

Ritchie

Die Kirov sank am 17.10.1945 auslaufend Kronstadt nach einem Minentreffer, wurde am 28.10.45 gehoben und bis 20.12.1946 repariert.

Bereits am 24.04.1942 wurde sie in Kronstadt durch 3 Bombentreffer schwer beschädigt und erlitt schwere Verluste (86 Tote und 46 Verwundete).

Genau diese Situation wollte man 44/45 umgehen, die Schiffe waren extrem gefährdet und eigentlich zu wertvoll. Vermutlich gab es in der russischen SKL den Ansatz, dass man die anstehenden Aufgaben mit Seefliegerkräften und Kleinkampfmitteln durchführen kann.

Grüße

Ritchie

kalli

Die Sommeroffensive 1944 brachte die Sowjetische Armee bis zur Weichsel. Ende Januar 1945 war sie bis zur Oder gekommen. Ostpreußen war längst abgeschnitten.
Von einer Gefährdung der Kirow durch Bombentreffer kann keine Rede sein. Der Verlust durch Minen war allerdings sehr wahrscheinlich.

Die Kriegsmarine  begann in der Ostsee eine großangelegte Rettungsaktion, die bis Mai 1945 ungefähr 1, 5 Millionen Zivilisten und rund 500.000 Wehrmachtssoldaten aus Ostpreußen, Pommern und Kurland nach Dänemark und Schleswig-Holstein brachte.
Was sollte in dieser Situation die Kirow in dieser minenverseuchten Ostsee wohl machen ? Etwa z.B. die festsitzende Lützow von Seeseite bekämpfen ? Oder die Gustloff und andere Evakuierungsschiffe versenken ? Die sowjetische Armee hatte in dieser Kriegsphase wirkungsvollere Mittel im Kampf gegen die Wehrmacht.

Glasisch

Hallo,
die hatten auch kaum Leute, um diese schweren Schiffe, die noch nach jahrenalngem tatenlosen Stehen, und technisch waren sie auch nicht mehr auf der Höhe des Jahres 1941, zu besetzen. Die  sowjetische Ubottwaffe und Torpedokutter hatten Vorang, weil die Sowjets nichts Anderes aufzubieten hatten.
Gruß
Micha
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

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