Euro "Rettung"

[Trimmer]

Hallo Stefan- man könnte ja mit den Aussagen der Wagenknecht eigentlich "schwanger gehen " wenn - ja wenn auch aus dieser Ecke zumindest zur Zeit der Mitregierung hier in Berlin plötzlich ganz anders gehandelt wurde als bei den Wahlen versprochen. Ja und da trifft ja dann wohl das alte Sprichwort zu " Wer einmal lügt dem glaubt man nicht auch wenn er dann die Wahrheit spricht". Klugredner ( Klugscheisser ) gibt es hier im Lande bei unsern Politikern  sehr viele - Macher leider wenig.

Gruß - Achim-Trimmer

[mhorgran]

Ich hatte den Spiegel mal im Abo. Inzwischen hat es die Qualität der Bild erreicht. Nur mal ein paar "Ausschnitte":

Die brutal-liberale Alternative lautet: Lasst sie doch pleitegehen, die Südstaaten, die Zockerbanken! Sicher, die Rezession, die dann folgt, wird furchtbar sein. Doch sie ist gleichsam die notwendige Katharsis für vergangene Schuldenexzesse.

    Und dann wäre da noch die links-naive Strategie: Euro-Bonds und Bankenunion sofort - die deutschen Steuerzahler sollen mithaften für alle Staatsschulden der Euro-Zone - und der Einlagensicherungsfonds für die Stabilität aller europäischen Banken.

Es gibt genügend Konzepte die nicht derart "vermischend" sind wie das die Bild (äh. ne der Spiegel) präsentiert - eben wie die Gleichsetzung der "Südstaaten" und "Zockerbanken". Wer hat den von der Ausgabenpolitik der südl. EU-Staaten (und nicht nur der) profitiert? Die Zockerbanken allen vorran die deutsche Bank.
Im übrigen - "Südstaaten" was für eine Bezeichnung - bei Südstaaten denke ich an die Südstaaten der USA -- aber auch diese Spiegelbezeichnung wird seinen Grund haben für diese Bezeichnung.

"links-naive Strategie"? Merkel fährt also eine "linke" Strategie? Mit Sicherheit nicht, denn ihre Politik ist auf die Interessen von Banken und Konzerne abgestimmt.  Deren Interessen (Genossenschaftsbanken rausgelassen) sind mit Sicherheit nicht "links".
Ergo eine weitere Verdummungsaktion von Spiegel.

Dann kurz die Biografie von Sarah Wagenknecht mit der Einschätzung "Vielleicht liegt es an diesen leicht gruseligen Eckdaten". Da könntest nur noch das kotzen kriegen. Was hat eine solche Berichterstattung mit möglichst objektiv zu tun?

Weiter soll ihr Vorschlag "in seinem Kern erzliberal" sein. Das kann man nur noch als Schwachsinn bezeichnen.


Und ähnliche Vorschläge wurden schon bei den Bankenpleiten vorgelegt. Ist also nur für Spiegelleser etwas Neues.

Übrigens der Spiegel gehört zum Bertelsmannverlag und die damit verbandelte Bertelsmannstiftung ist DER größte neoliberale deutsche Thinktank mit weitreichenden Einflüssen.

[jockel]

Vorab: Was der Spiegel und Bertelsmann gemeinsam haben und für welche Politik sie stehen, ist mir nicht unbekannt. Deshalb finde ich es lustig, dass je weiter die "Finanzkrise" (welche die Finanzindustrie clever zu einer Staatsschuldenkrise umdeutete) um sich greift, immer mehr Thesen aus der Ecke der LINKE publiziert und anschließend von den Blockparteien (CDU/CSU, SPD,GRÜNE) als eigene Weisheiten verkauft werden. Der Knaller war dann kürzlich Gabriel mit seinem Bankenbashing.


Gruß
Klaus

[mhorgran]

Auch interessant:
http://www.welt.de/finanzen/article13407540/Im-Wuergegriff-der-Mafia-aus-Finanzwelt-und-Politik.html

mal kurz am Ende eingehakt:

Welt Online: Warum gibt es keine politische Debatte über die Verantwortung?

Hetzer: Dafür habe ich auch keine Erklärung. Im Gegenteil, man geht über die Machenschaften der Finanzmafia, die für mich ihre eigene Obszönität haben, achselzuckend hinweg. Da wurden Millionen Menschen um ihre Lebenschancen, um ihre Zukunft betrogen. Was da gemacht wurde, war existenzvernichtend für ganze Gesellschaften. Aber es bleibt ungestraft.

Dafür kann evtl. Noam Chomsky einige Antworten liefern.
http://zmag.de/artikel/Warum-die-Mainstreammedien-Mainstream-sind/

oder
http://le-bohemien.net/2011/06/16/10-strategien-die-gesellschaft-zu-manipulieren/

[mhorgran]

Deutschland - Rettungssanitäter oder Teil des europäischen Problems
"...
...
Die gab es freilich schon lange. Seit Monaten erinnern Ökonomen, soziale Initiativen und auch Politiker vor allem aus den südeuropäischen Staaten daran, dass die Wirtschafts- und Niedriglohnpolitik Deutschlands das zentrale Problem in der Eurozone ist. Diese Kritik hat man im politischen Berlin aber weitgehend ignorieren können. Doch nun hat die Verschärfung der Krise den Streit in das sogenannte Kerneuropa getragen, für das zu sprechen die deutsche Politik immer beansprucht hat. Die Auseinandersetzung wird die Krise schon deshalb vergrößern, weil natürlich die berühmten Märkte einen solchen Streit als Ausdruck der Krise sehen und entsprechen reagieren.

Doch das Problem liegt tiefer. Es sind die Konstruktionsfehler der Eurozone, in der wirtschaftlich nicht kompatible Ökonomien zusammengebracht wurden, um auf dem Weltmarkt gegen China und die USA zu konkurrieren. Es ist das kapitalistische Wertgesetz, dass sich hier gegen die Politik Geltung verschafft. In der Krise fällt nun den Politikern allen Parteien nur ein, hinter ihrem heimischen Standort in Deckung zu geben. Schließlich leben dort ihre Wähler. Dabei müsste jeder europäische Politiker, der es ehrlich meint, das Scheitern dieses gegen jede ökonomischen Gesetze zusammengebastelten Euromodells konstatieren und Modelle einer Rückabwicklung, ohne nationalistische und populistische Anwandlungen gemeinsam mit der Bevölkerung entwickeln
...
..."

[mhorgran]

http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/07/25/diener-zweier-herren-wie-groskanzleien-die-bundesregierung-in-der-eurokrise-beraten/

Auch "nicht schlecht".