Das Flugboot DO-X in Wilhelmshaven 1932

Begonnen von halina, 02 Juli 2012, 21:31:30

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halina

  Es war ein maritimes Ereignis besonderer Art , als am 8.August 1932 das weltgrösste Flugboot-(schiff) vor dem
Fliegerdeich in Wilhelmshaven unter Führung von Flugkapitän Christiansen wasserte und somit die "Sehleute"
anlockte , die sich diese einmalige Gelegenheit auch nicht entgehen liess , auch nicht von meinem Vater und mir,
denn es gelang uns über die Buhne laufend ziemlich nahe an die DO-X heranzukommen , es war schon sehr
beeindruckend das Boot mit einer Flügelspannweite von 48 meter und einer Höhe von fast 10 m sowie den 12
Motoren vor sich zu haben , leider war eine Besichtigung nicht möglich.
Das Flugboot wurde von Claude Dornier konstruiert und begann 1929 mit Probeflügen auf dem Bodensee , wo
auch am 21. Oktober der Weltrekordflug bei längerem Kreisen über dem See mit 159 Passagieren und 10 Besat-
zungsangehörigen an Bord absolviert wurde und noch für weitere 20 Jahre Bestand haben sollte .
Waren anfangs noch luftgekühlte Motoren im Einsatz , erfolgte 1930 der Einbau von Curtis-wassergekühlten
Motoren mit einer Leistung von ca.7.600 PS , womit eine Geschwindigkeit von ca.210 Km/h erreicht wurde .
Das Startgewicht lag bei max. 52.000 Kg , bedingt durch den grossen benötigten Treibstoffanteil .
Im November 1930 startete die DO-X zu ihrem ersten Flug über europäische Häfen nach Süd- und Nordamerika,
gesteuert von Luft-Hansa Piloten . Ein besondes Ereignis war die Wasserung auf dem Hudson-River in New-York
unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung .
Wegen einiger Pannen und Setzen anderer Prioritäten wurde das Flugboot in der zweiten Jahreshälfte 1933 aus
dem Verkehr gezogen und in Travemünde zerlegt , später in Berlin aufbewahrt und durch Kriegseinwirkung und
späteren Plünderungen dem Verfall preisgegeben .
                                                                                                        Grüsse Halina               
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

moin , im Nachtrag noch einige Fotos die dankend von WIKI entnommen wurden .                  Gruss Halina   
                                                                                                                               
Bild #1  Einschiffung zum Weltrekordflug der DO-X am 21.10.29  B.-Arch. Bild 102-08578 / CC-BY-SA 3.0

Bild #2 Das Flugboot mit den Sternmotoren im Januar 1930        B.-Arch. Bild 102-12963 / CC-BY-SA 3.0

Bild #3 Hier die DO-X mit den Curtis-Motoren im August 1930    B.-Arch . Bild 102-10270/Georg Pahl/ CC-BY SA

Bild #4 der Motoren-Leitstand im November 1930                      B.-Arch. Bild  102- 10658 / CC-BY-SA 3.0

Bild #5 Das gewaltige Leitwerk der DO-X  November 1930          B.-Arch. Bild  102 -10660 /CC-BY SA 3.0

Bild #6 Das Flugboot beim Start zum Europa-und Amerika -Flug im November 1930 
                             
                   wie auch die anderen Fotos  Attribution : B.-Arch. Bild 102- 10659 /CC-BY-SA 3.0
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Hastei

darüber ist mir nichts bekannt, weiß man mehr davon,dass Italien  auch diese Dinger bekam ?                          Was ist aus ihnen geworden ? Oder ist das eine Fotomontage ?

redfort

Zitat von: Hastei am 02 Juli 2012, 22:22:09
darüber ist mir nichts bekannt, weiß man mehr davon,dass Italien  auch diese Dinger bekam ?                          Was ist aus ihnen geworden ? Oder ist das eine Fotomontage ?

Hallo Hastei,
am 30.08.31 ist Do X 2,  I-REDI an Italien ausgeliefert.
am 13.03.32 ist Do X 3,  I-ABBN an Italien ausgeliefert.
Beide wurden Ende der dreißiger Jahre stillgelegt und schließlich verschrottet.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

s142

Moin Hastei

Demnach sind die "Dinger" wirklich Flugboote....
und keine Fotomontage.... ???
Warum auch ????

MfG
Chris

Hastei


redfort

#6
Kleiner Nachtrag:
Zitat....erfolgte 1930 der Einbau von Curtis-wassergekühlten
Motoren mit einer Leistung von ca.7.600 PS , womit eine Geschwindigkeit von ca.210 Km/h erreicht wurde .
Das Startgewicht lag bei max. 52.000 Kg.....

Zum Teil richtig,
Die 52.000 kg erreichte man mit den alten Siemens luftgekühlten "Jupiter VI" Motoren ( 12x 480 PS = 5760 PS), aber das diese Motoren ständig mit überlasst gefahren werden mussten wurden diese im Sommer 1930 ausgetauscht bzw. erfolgte die Umrüstung. Mit den neuen Motoren ( 12x 660 PS = 7920 PS, Curtiss "Conqueror" ) lag das Startgewicht jetzt bei ca. 56.000 kg.  Am 21. Mai 1932 startet die Do X , D 1929 von Neufundland aus mit 57.500 kg Startgewicht mit nur 1 Passagier und 27.000 l Sprit an Bord.
Kleine Anmerkung das Flugboot BV 222 ereichte nur 49.000 kg Startgewicht bei fast gleicher PS-Leistung.

Die Do X, D-1929, wurde während ihrer Lebensdauer mehrmals beschädigt, wie z.B. am 29.11.1930 brannte diese in Lissabon ( 8 Wochen Zwangspause). Am 31.01.1931 erneute beschädigtung während des Starts in Las Palmas ( wieder 6 Wochen Pause). Am 09.03.1933 brach das Leitwerk bei der Landung am Passauer Stausee ab. Dies war das Ende der Do X als Passagierflugboot.

Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Hastei

da habe ich auch was gefunden. Müsste der Bruch auf dem Stausee sein
Gruß Hastei

halina

moin Hastei , ja das war das Unglück , als beim missglücktem Aufsetzen das Leitwerk abbrach .      Gruss Halina
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                      Phil Borman

Taucher

@halina

klasse Bilder, vielen Dank fürs teilen  top
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

halina

moin Taucher , freut mich und Grüsse nach Penzberg .      Halina
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                      Phil Borman

Trimmer

Hallo Freunde - zum Tag der Briefmarke 2004 erschien die DO-X auf einer Briefmarke. - siehe Bild -

Gleichzeitig aber wurde festgestellt das die Beschriftung Flugboot falsch ist. Laut der Aussage von Kennern ist die DO-X ein Flugschiff.

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

halina

moin , für die Forumsfreunde die gerne weitere Fotos anschauen möchten , noch 2 Bilder im Anhang :

Bild # 1 Der Start der DO-X beim Flug von Amsterdam nach England im November 1930 mit 38 Passagieren an Bord

                                                             Bundesarchiv: Bild 102-10704/CC-BY-SA 3.0

Bild # 2 Die DO-X3 als "Alessandrio Guidoni" als eine der nach Italien gelieferten Eimheiten .      Gruss Halina
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                      Phil Borman

halina

Aber auch in den USA begann man mit einem Flugschiff-Bauprogramm , so wurden von 1938-1941 zwölf Einheiten
unter der Bezeichnung "BOEING-CLIPPER 314" produziert mit Aufnahme des commerziellen Linienfluges ab 1939 .
Mit einer grossen Reichweite konnte die Strecke Southampton - New-York in ca. 24 Stunden überbrückt werden .
Hatte die DO-X noch ein Startgewicht von ca. 55.000 Kg bei Aufnahme von 66 Passagieren und 10-14 Mann Bord-
Personal , so waren es bei der B-314 nur ca. 37.000 kg mit 74 Passagieren und 10 Besatzungsmitglieder .

Im Anhang noch ein Foto von dem "YANKEE-CLIPPER" der Pan-Am von 1939 ,gesunken am 22.2. 1943 im Dienst
der US-NAVY bei einer missglückten Wasserung auf dem TEJO in Lissabon .
                                                                                                                               Gruss Halina
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                      Phil Borman

Tostan

Zitat von: halina am 04 Juli 2012, 13:10:57
"BOEING-CLIPPER 314"

Zu diesen gibt es einen Artikel mit netten Fotos bei spiegel.de

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