Mögliches Projekt "Chronik des Seekriegs 1914-1918" ?

Begonnen von Urs Heßling, 10 Juni 2012, 19:37:36

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Münchner

 
Danke für die Erfolgswünsche.

Danke auch für den Link. Sie überlassen uns bzw mich... meinen Gedanken.
Schade, in vielerlei Hinsicht.
et si omnes, ego non!
(Wenn auch alle, ich nicht. - Ein Bibelzitat.)

harold

Mein lieber Bernd,
vielleicht sollt ich Dir auch mal böse (so mit  :W/( ganz knoblauchstinkig? ) werden? - nä, jetzt nicht so wirklich ... aber unterschätz' doch mal bitte nicht den Enthusiasmos, die Freud' an der Sach' ... da wollen die Jungs was ansteuern und beisteuern : machs ihnen doch nicht gleich so mies.-

Mal so am Rande: für Deine Flandernboote hab ich Dir doch damals (2007 in HRO) die Quadratkarte runter bis zur letzten Sandbank umgezeichnet, ja alle diversen Bänke und Wasserlinien (die ja heute bissl anders sind) dann noch nach historischen Karten recherchiert - soll'n wir's nun in die Tonne treten?
Oder wird noch was draus?
Arbeit an historischen Themen ist immer: Ein Netz knüpfen - je enger die Maschen werden, desto mehr fängt sich drin.
Stückchen fangen, und einordnen.
Je länger her, desto mühsamer kommt man dran... oder: es tun sich neue Fund-Sachen auf, von denen bislang nur gemunkelt wurde.

Da sagen nun n paar Leute, "diese Mühe wärs uns wert".
Mensch Bernd, gib Dir doch den Ruck - mach mit, und freu Dich am Interesse an "Deinen Themen",
sagt der
Harold  :MG:
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Langensiepen

#32
Nun aber zum letzten Mal:   :-D   in echt!   8-)
Harold. Ich bin nicht der Nabel der Welt.
a) Es wurde schon von anderer Seite der Versuch gestartet so was wie eine 14-18 Chronik zu erstellen. Die Versuche ( von Leuten die vom Fach sind ) wurde rasch eingestellt. Der Arbeitsaufwand ist gewaltig , die Resonanz gering. Nur mal so. Rohwer und Co haben den Grundstock für die vorbildliche 39-45 Chronik schon um 1955 herum gelegt.
b) Die Mannschaft. Es ist ja wirklich nett das sich einige Herren aus dem Forum bereit erklären aktiv zu werden. Wo sind denn aber die Auskenner ? Spee ? HJH ?  Lt.Werner ?  ..wer noch ? Wenn das Haus brennt brauch ich die Feuerwehr, nette Nachbarn die helfen wollen nützen da wenig.
c) Zielgruppe. Da liegt bei mir nach dem  Zeitaufwand der nächste Stolperstein. Meine Erfahren ist die, spricht man FMA Leser, die den Eindruck machen das die kaiserliche Marine sie interessiert , auf das MNB an erhalte ich zu oft die Antwort : "Nö, das ich dafür 25€ im Jahr ausgeben, nö soviel ist mir die Sache nicht wert. Krich ich für lau im Forum .Das Forum ist Spaß". Gut, ist legitim, aber warum soll ich Zeit und Geld investieren, teilweise dumme Fragen beantworten nur um im Forum eine Gruppe zu befriedigen, die andere für sich arbeiten lässt und das dann alles zum Nulltarif einfordert. Da schreibe ich lieber im MNB. Den muss man kaufen. Ergo habe ich Leser denen das Thema ,,was wert" ist. 
d) Quellenlage. Gehen wir davon aus, dass nicht eine Billig-Chronik geplant ist, sieht die Quellenlage gewaltig mager aus. Anders aus als beim Nazi-Krieg sind ganze Bereiche überhaupt noch nicht aktenmäßig erschlossen. Ausnahme die UBoote. Beispiel: Ich versuche seit längerem eine Arbeit über die Sondergruppe zu schreiben. Das betr. KTB habe ich .Aber, mit jedem Schritt vorwärts kommen Fragen auf die erst wieder an Hand von anderen Akten , Anfragen usw geklärt werden müssen. Es tauchen Begriffe auf die man nicht einordnen kann und die auch Experten nichts sagen.Und das soll hier alles ruckzuck gehen?
Zu der Anregung Aktive aus dem Ausland zu gewinnen, auch dafür meine Erfahrungen.
GB: Es gibt dort Leute die im PRO Akten betr. U-Bootskrieg sich raus ziehen, aber von solchen die sich z.B. mit Minenlegeroperation 1918 oder Zerstöreroperationen nach dem April 1917 interessieren habe ich noch nie was gehört. Ich bin in der glücklichen Lage das Capt. MM ret. G. Boxhall im PRO oder dem Archiv der Admiralität für mich Material an Land zieht.  F: Ist mehr als oberflächlich (Ausnahmen gibt es wie überall )   USA: Gut archiviert und bekannt. Ist aber für 14/18 Seekrieg nicht so von Wichtigkeit. Was bleibt? Nun BRD und BRÖ ( nicht meckern) Lieber Harold, was die Forscher aus diesen Regionen betrefft hast du ja Spee genau das gesagt was ich auch sage.
e) Persönliche  -letztliche- Anmerkung
Ich werde nicht Zeit für des Projekt opfern. Da ich nicht so wichtig bin wird es auch ohne mich gehen. Mehr als eine kurze Chronik wird kaum zu erstellen sein. Es wird Grabenkämpfe geben, Befindlichkeiten usw.
Wahrscheinlich aber ist, das alles garnicht erst ins Rollen kommt .
Harold! Flandern!    ,,Unser" Flandernmacker heißt Spee. Sprecht das mal bei euerem nächsten Hühnerfressen in Wern durch   :roll:
 
Gruß
Bernd


Peter Strasser

Ich habe so ein Projekt zusammen mit Spee und teilweise mit Bernds Unterstützung ja auch schon einmal versucht. Das Problem ist allerdings, dass man recht schnell feststellt, dass man mit fundiertem Halbwissen (nicht abwertend gemeint, mir ging es damals ja auch so) nicht weiter kommt, wenn man so etwas aufbauen will. Also fängt man an Bücher zu lesen, viele Bücher zu lesen...

Dann merkt man, dass Bücher nicht alles sind, häufig voneinander abschreiben und oft nur an der Oberfläche kratzen. Also fängt man an Akten zu lesen, viele Akten zu lesen...

Und dann steckt man irgendwann so tief drin und entdeckt so vieles neues - gerade zum WK1 -, dass man gar nicht mehr zu dem ursprünglichen Projekt zurück kommt.

Soweit meine Erfahrung mit dem Thema WK1.

Dem Projekt wünsche ich alles Gute und ein besseres Gelingen als bei unserem Versuch.

Kleiner Tipp dazu noch. Wenn man wirklich auf ältere Werke aufbauen möchte (auch Jagow bietet sich hier an), dann sollte man diese doch sehr (!) kritisch prüfen. Zudem hat so eine Chronik nach meinem Geschmack nur eine geringe Aussagekraft, wenn Politik und Landkrieg nicht berücksichtigt werden.

Gruß
Piet

Münchner

 
Guten Abend Piet,

ZitatZudem hat so eine Chronik nach meinem Geschmack nur eine geringe Aussagekraft, wenn Politik und Landkrieg nicht berücksichtigt werden.

Als meine Freunde ihre ersten Mopeds frisiert haben, saß ich über Büchern über den Land- und Luftkrieg. Galland durfte ich auf einem Flugtag mal die Hand drücken, Douhets Theorien, die Kammhuberlinie, Guderian, der Kursker Bogen... Ich hatte keine Ahnung von Zündkerzen, aber als Teenager kannte ich bereits die Leistungsunterschiede zwischen Me 109 und HE 100.  

Die 'Chronik des Seekrieges' fiel mir erst sehr viel später in einem Antiquariat in die Hand, und ich wusste, dass dieses Buch genau das ist, was ich gesucht hatte. - Eine Chronik der Ereignisse.
Durch dieses Buch wurde auch mein Interesse am Seekrieg geweckt. - Und ich brauchte bald eine neue Regalreihe für die Bücher, die ich mir in den Jahren danach zu Themen der maritimen Kriegführung gekauft habe.

Eine Chronik ist ein Leitfaden, sie verschafft einen Überblick und weckt die Neugier, bestimmte Zusammenhänge genauer zu erforschen.


Ich bin auch der Meinung, dass eine Chronik einen eng gesteckten (Themen-)Rahmen haben und eben NICHT die politischen Ereignisse, oder den Landkrieg beinhalten sollte.
Rohwer / Hümmelchen deuten diese nur an (beispielsweise der Hinweis auf die Konferernz von Casablanca), und das ist nach meiner Meinung völlig ausreichend.

Grüße vom Micha
et si omnes, ego non!
(Wenn auch alle, ich nicht. - Ein Bibelzitat.)

Münchner

 
"Jetzt hat er sich doch nochmal geäußert..."

Nein, ich möchte nicht in der dritten Person von Ihnen schreiben, Bernd.
Zunächst hatte ich es bedauert, dass eine Kapazität wie Sie derart gegen eine solche Idee wettert.

Vielleicht ist es für das Projekt (sollte es über das Anfangsstadium der Idee hinauskommen) ganz gut, Sie als externen Kritiker im Hintergrund zu wissen, der von Zeit zu Zeit die kleinen Fortschritte der Arbeit 'In der Luft zerfetzt'.

Wenn... man Sie und Ihre Äußerungen aus einer gewissen Distanz betrachtet, ihre Kritik analysiert und sich nicht von Ihnen demoralisieren lässt.

Sieht man sich über Ihre Beiträge den Menschen etwas genauer an, ist das Einhalten einer respektvollen Distanz möglich, und somit sind die Breitseiten der eigenen Arbeit insgesamt förderlich.

Grüße vom Micha.
et si omnes, ego non!
(Wenn auch alle, ich nicht. - Ein Bibelzitat.)

Urs Heßling

moin,

da ich diese Thema eröffnet habe, fällt es mir auch wohl zu, das offenbar tote Pferd zu begraben :cry:

... auch um auf eine nette Anspielung in einem anderen Thread zu reagieren  :-D

Theo, nein, ich hatte kein "Grundkonzept" und schon gar kein "fertiges".

Ich war davon ausgegangen, daß eine solche Idee beim AK 14-18 existiere und ggf. aus Personalmangel nicht verfolgt wurde. Deswegen bot ich meine Mitarbeit an und hoffte auf einen "Werbeeffekt" hier im Forum. Diese Annahmen scheinen nur teilweise richtig gewesen zu sein.

Ich hielt das Projekt auch für eine gute Idee als "Dauerthema" in den zukünftigen MNB, dessen Themen ja eher "spotlight"-artig gewählt sind. Da lag ich wohl "daneben".

Was mich doch überraschte, war die kategorische Ablehnung seitens des AK und die Zustimmung zur Ablehnung durch Peter Strasser, dessen Beiträge ich schätze.

Ohne die zahlreiche schriftliche Original-Unterlagen des AK und das Fachwissen seiner Mitarbeiter geht meiner Meinung nach "gar nichts".

Damit ist für mich das Thema  flop geschlossen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Langensiepen

Folgendes schreibe ich als ,,Privatperson" nicht im Auftrage der AG Seekrieg 14-18.
Es ist meine Meinung zu diesem Thema. Nicht mehr, auch nicht weniger


Lieber Urs, ich glaube du machst es dir doch etwas einfach. Die AG ist eine Arbeitsgemeinschaft  und keine Firma. ( Die Ersteller der 39/45 Chronik haben diese zum Großteil als Projekt der  Uni Stuttgart und Freiburg  erstellt.Während der Arbeitszeit und gegen Vergütung )
Die Vereinsmitglieder investieren in ihrer Freizeit für ihr jeweiliges Fachgebiet viel Geld und Zeit. Sie schreiben nicht aus dem Internet ab und verlassen sich nicht auf Literatur ( wie schlecht oder gut diese auch sei) Die anerkannt hohe Qualität der Beiträge ist Ergebnis eines intensiven Quellenstudium, was wiederum Zeit beansprucht. Weiterhin haben die  Schreiber durchweg einen Arbeitsplatz und oft Familie. Dazu kommt noch ein Berg an Arbeit für die Erstellung, Versand des MNB, der Vereinsverwaltungsarbeit und ähnlichem.
Man sollte nicht schmollen , wenn dargelegt wird, das man eine solch Planung schon vor Zeiten angedacht hat und diese leider verworfen musste. Deine Auffassung erinnert mich an meine Enkel ,,Opa kanst du mal die Fahrräder heile machen? ,, ,,Jo, aber ihr putzt sie vorher" ,,Nö, lass man, geht auch so"
Also mein ,,Angebot".  Aus dem Kreis FMA über nehmen ca. 10 Leute je ein Thema. Ich würde dann von Zeit zu Zeit mal einen Blick auf das Arbeitsergebnis werden.
So Urs, erfreu dich weiterhin am MNB ( Heft9 wird dich bald erreichen ) und schreib doch  mal selbst was.
Mit christlich , brüderlichen Gruß
Dein Bernd

Urs Heßling

moin, Bernd,

Zitat von: Langensiepen am 23 Juni 2012, 09:45:32
Man sollte nicht schmollen , wenn dargelegt wird, das man eine solch Planung schon vor Zeiten angedacht hat und diese leider verworfen musste.

Das war es auch nicht (und ich kann es nach nochmaligem Lesen meiner eigenen mail auch nicht feststellen)  :-)

Es war lediglich ein leises, bedauerndes Seufzen  :-D

So wie "behüt Euch Gott, es wär`so schön gewesen"  :wink:

Gruß, Urs

P.S. und an den von Dir richtig und klar dargestellten Unterschied zwischen Oldenburg und Stuttgart hatte ich so nicht gedacht  :MG:

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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