Was wäre 1918 passiert wenn

Begonnen von Trimmer, 26 April 2012, 19:13:17

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UC 67

Moin Achim,

U-Deutschland war 1916 unterwegs!!! Wir reden hier von 1918. Da hatte es in der Zwischenzeit bei der UAW einen Quantensprung gegeben. Die Engländer hatten erkannt, daß man den U-Booten nach Möglichkeit den Weg ins Operationsgebiet verlegen bzw. verzögern mußte. In der Nordsee lagen nicht nur tausende von Minen in allen Wassertiefen, sondern an den Auslaufwegen lauerten ständig U-Boote. Lies mal die KTB's der U-Boote, die 1918 in Richtung Atlantik unterwegs waren. Man war nur am Tauchen vor Fliegern und Luftschiffen bzw. Ausweichen vor gegnerischen Torpedos. Übrigens, die HSF wäre bestimmt auch nicht in voller Stärke auf dem Schlachtfeld angekommen...
Ach ja, deutsche U-Boot-Kommandanten wurden in Harwich u.a. befragt, wovor sie am meisten Angst gehabt haben. Die Antwort war, Minen und U-Boote. Das sagt doch sehr viel.
Gruß aus Potsdam

Simon

Spee

Servus,

um an Simon anzuschliessen; ... wenn sie denn dorthin gekommen wäre. Der Ausbildungsstand in der Hochseeflotte war 1918 deutlich schlechter als 1916. Fast alle guten Leute der Flotte von 1916 saßen 1918 in U-Booten oder auf T-Booten und Minensuchern. Selbst der Flottenchef zweifelte Mitte 1918 an der erfolgreichen Abwehr eines Angriffes der Grand Fleet in die Deutsche Bucht, weil kaum brauchbares Personal an Bord der Hochseeflotte war. Weizsäcker beschreibt in seinen Aufzeichnungen sehr deutlich, daß man eine ausgequetsche Zitrone versucht weiterhin auszupressen, um das Personal für die U-Boote zu bekommen. Insgesamt war die personelle Situation der HSF 1918 erbärmlich.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Langensiepen

Ich möchte die Sache nicht auf die Spitze treiben, nur mal so ein kleiner ungeordneter Hinweis für die wenigen die sich für das Thema wirklich interessieren ( nicht rumsabbeln) .
  a) Die Geleit- Minensuch- und Vorpostenflottillen ( die letztlich im Herbst 1918 nur noch am Minen räumen waren ) waren nicht in der Lage auch nur für Tage einen der vielen ,,Wege" frei zuhalten
c) Der U-Bootskrieg war praktisch am Ende und zwar nicht nur durch die  US Minensperren im Norden , die britischen in der südlichen Nordsee  sondern auch ganz nebenbei durch die Spanische Gruppe , den Küstengeleitzügen und ähnliche Kleinigkeiten.
b)  Mannschaft und Moral: Das Thema ist fast durchgängig nur ideologisch  abgehandelt. Darunter fallen auch die Arbeiten der BRD/ DDR-Marine-Fachhistoriker.   So haben die Kleinbootleute keineswegs treu zur Fahne gehalten, sondern auch ihre Forderungen gestellt ( siehe z.B. 2. G-Flo., Emden ) so war es nicht so das auf den großen Einheiten ( fast )alle  Fähnriche und Leutnants von der Besatzung abgelehnt wurde  ( Siehe Liste der sich von Bord zu begebenden Offizier vom 10.11.1918 des Soldatenrates auf   Seydlitz ) 
c) Die Industrie ( auch die Werften ) waren ausgelaugt und am Ende. Die Qualität der ab Mitte 1917 an die Front gehenden Fahrzeuge war unterste Sorte , die Facharbeiter fehlten, Stahl fehlte, Butter fehlte, Kohle fehlte, Schuhleder fehlte und selbst Steckrüben waren nicht immer zu haben
d) Man sieht die Detailgeschichte des 1.WK ist in weiten Bereichen überhaupt noch nicht erarbeitet. Da sollte unsere Energie für verbraucht werden. Für unrealistischen Spielchen sollte man keine Zeit opfern. ( Oder es ganz klar als Sabbeln ankündigen ) Anscheinend werden diese Sachen im Forum immer beliebter. Wenn man z.B. die gerade laufende Arie um den Z-Plan sieht, muss man ( ich bin mal so direkt) sich fragen was in manchen Köpfen abgeht:  Eine Riesenflotte mit 1000 Landungsbooten , 300 U-Booten , 100 Zerstörern und T-Booten, davon was und davon was. Dazu Hermann seine Riesen- Luftwaffe und das Heer ( will ja ,,Seelöwe" siegreich durchführen ) hier mal ne neue Division , Pferde weg Panzer her. Liebe Leute wie sollte das finanziert werden, wenn nicht durch  Ausplünderung fremder Länder, Kzler usw, usw..... nein danke es reicht.

Q

Zitat von: UC 67 am 10 Mai 2012, 18:24:43
...
Da hatte es in der Zwischenzeit bei der UAW einen Quantensprung gegeben.
...

Also wenn es nur ein Quantensprung ist, wuerd ich mir da wirklich keine Sorgen machen.


Don`t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Harry64

Zitat von: Langensiepen am 10 Mai 2012, 18:38:28
...ganz nebenbei durch die Spanische Gruppe ,...

Hallo Bernd,

ich korrigier mal auf Spanische Grippe, nicht daß manche noch auf den Gedanken kommen, Spanien wäre 1918 mit seiner Flotte auf dem Weg in die Nordsee gewesen.. :wink:

Harry

Langensiepen

Danke dir!  top
Das kommt davon wenn Alterssenilität , Flatterhaftigkeit , Legasthenie und arschkaltes Regenwetter zusammen treffen. Im Arbeitsleben war doch stets mein Motto : ,,Schnell aber nicht richtig"   :wink:
..Nochmals ein kleiner Einwurf wenn wir schon  beim Thema 1918 sind. Eine bekannte auswärtige Fernsehgesellschaft ( die mit den drei Buchstaben )  hat mich durch ihren deutschen Ableger ( den mit den drei Buchstaben ) fragen lassen, ob ich im Besitz bin oder weiß wer im Besitz von unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen deutscher Marinesoldaten ( Matrosen, Heizer bis zum Deckoffizier ) ist. Für den unwahrscheinliche Fall das sich jemand angesprochen fühlt sollte er mir schreiben. Ich vermittle dann die Kontaktaufnahme.   :MG:

Garf

Sie sind Herr Bernd verwechselt. Die U-Boote Krieg war noch nicht fertig. Beatty sagte der U-Boote Waffe war wichtig, aber die Hochseeflotte war auch für diese Waffe unverzichtbar. Sie sind richtig, doch sind weitere Anstrengungen in diesem Bereich erforderlich. Grüße.

t-geronimo

Do you speak english?

If so you better should write in english because translation websites sometimes produce very strange sentences and their content often gets lost or misunderstood. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Garf

Ich muss Ihr schlechtes Englisch ertragen. Sie müssen meinen armen Deutschen ertragen. :wink:

ede144

Zitat von: Garf am 20 Mai 2012, 03:18:27
Ich muss Ihr schlechtes Englisch ertragen. Sie müssen meinen armen Deutschen ertragen. :wink:
Nevertheless, please write in English. Most members understand English better, than they can answer. But there is no rule without exception.


Teddy Suhren

Hai

Es liegt wohl weniger an unserem vermeintlich schlechten Englisch als an der Grütze die diese Übersetzungsmaschinen ausspucken. Wenn das dann noch in zwei Richtungen funktionieren soll ist die Sinnlosigkeit vorprogrammiert.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

vizeadmiral

Ich möchte auf das Buch von Ferguson, Der falsche Krieg (The Pity of War) hinweisen. Marinefragen werden nur am Rande behandelt, allerdings die "was wäre wenn" Frage bezüglich des Heeres im Jahre 1918. Darüber hinaus ist das Buch höchst lesenswert und hat in vielen Punkten nicht die übliche Sichtweise.

Niall Ferguson ist Professor für Geschichte in Harvard und lehrte vorher in Oxford, Cambridge und NYU. Die hier von einigen wenig geschätzte kontrafaktische Geschichte wird von ihm - ich meine zurecht - ausdrücklich als Disziplin vertreten (vgl. seine Abhandlungen in Virtual History: Alternatives and Counterfactuals).

Spee

Servus,

Die hier von einigen wenig geschätzte kontrafaktische Geschichte wird von ihm - ich meine zurecht - ausdrücklich als Disziplin vertreten

Bedingt "wenig geschätzt".
Ein "was wäre wenn" mit offenem Ausgang kann spannend sein, aber leider versanden gefühlte 90% dieser Themen schon im vorgeplanten "Endsieg".
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Langensiepen

Spee: Ich hab da mal eine " was wäre wenn " Frage betr. den Seekrieg 14- 18. Was wäre wenn man sich mal intensiv mit der Detailgeschichte befasst.
Mal neben KzS, Wiki u.a auch mal sich die Akten greift und dann los legt...Werde ich wohl nicht erleben.  :cry:
PS: Heute nix mit der Post  :cry:

Spee

Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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