Schlachtschiff Gneisenau und der geplante Umbau 1942

Begonnen von Rheinmetall, 15 April 2012, 18:36:59

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Rheinmetall

Guten Abend !

Habe vorhin beim Stöbern im Netz diese Zeichnung hier gefunden.



Es zeigt die Gneisenau, wie sie nach dem geplanten Umbau 1942 aussehen sollte.
Demnach war vogesehen, die schwere Artillerie von Drillings- auf Zwillingstürme umzurüsten.

Dazu habe ich bei Wikipedia folgende Textpassage gefunden:

ZitatUm keine Konflikte mit Großbritannien zu provozieren, wurden jedoch die für Schlachtschiffe dieser Zeit unterdimensionierten Geschütze mit dem Kaliber 28 cm in Drillingstürmen wie die der Deutschland-Klasse vorgesehen. Eine spätere Aufrüstung auf Zwillingstürme mit 38-cm-Kanonen wurde konstruktiv vorbereitet.

Mehr konnte ich bezüglich dieser Aufrüstung leider nicht in Erfahrung bringen.
War diese Umrüstung auch für die Scharnhorst vorgesehen ?
Bis wann hatte man überhaupt geplant, die Türme und Geschütze für das Kaliber 38 cm fertig zu stellen und wie lange sollte die dafür notwendige Werftliegezeit dauern ?

Fragen über Fragen...  :-D
Würde mich wie immer über Antworten freuen.

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

t-geronimo

Dazu findest Du einiges hier im Forum.

Einfach die Suchfunktion benutzen.  :MZ:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

kawa1705

Scharnhorst / Gneisenau sollten eigentlich von anfang an größere Geschütze bekommen, doch die Entwicklung der 38 er war noch nicht so weit. so mußte man auf die erprobten 28 er zurückgreifen. Mann wollte eigentlich später auch die Scharnhorst umrüsten, doch das Zeitalter der Schlachtschiffe ging langsam dem Ende zu. Selbst wenn der Krieg sich anders entschieden hätte, wäre es wohl bei der Scharnhorst nicht mehr umgebaut wurden.

Gruß aus der Heide

Stichling

Hallo Rheinmetall !

     Habe die "Gneisenau" Juli 1944 im Hafenbecken 7 in Gotenhafen gesehen. Vorschiff war weg, Tarnanstrich wie Panzerkampwagen, gelb,grün,braun. Konnte nicht beobachten das irgend eine Tätigkeit von Werftpersonal erfolgt.Bauvorhaben wahrscheinlich schon aufgegeben.

Grüße Stichling

halina

hallo , die "GNEISENAU" lag schon seit Ende 1943 an der langen Innenmole von Gotenhafen unter Tarnnetzen vertäut ohne jede Aktivität , die gesamte
Artillerie und technische Einrichtungen waren demontiert .
                                                                                                                                                                      Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Rheinmetall

Guten Abend in die Runde !

Danke für Eure bisherigen Antworten.
@ Stichling: Muß schon ein komischer Anblick gewesen zu sein, eines der nur vier deutschen Schlachtschiffe in so einem Zustand gesehen zu haben, oder ?
Das die Artillerie der Geneisenau ausgebaut und in Küstenbatterien Verwendung fand, wußte ich.
Aber wie kamen die hunderte von Tonnen schweren Türme ("B" & "C") und Rohre nach Norwegen  ?

Rheinmetall

Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

kawa1705

Schau hier mal rein.

www.gneisenau.vip24.ch/norwegen-austratt-rundgang-5.htm

:MG:

Koehl

Hallo,
ich wollte das Thema nochmal auffrischen. Zwar wurde oben geschrieben, dass dieses Thema schon in diesem Forum vertreten sei, doch leider habe ich auch nichts in der Suchfunktion gefunden.
Naja, wie dem auch sei. In letzter Zeit bin ich des öfteren über das Thema Gneisenau gestoßen und interessierte mich vor allem für den geplanten Umbau im Jahre 1942/43. Doch meine Quellen geben zu diesem Thema teils stark abweichende Angaben. Da haben wir zum einen wie auf der Scharnhorst die lang geplante Umrüstung der SA von 9x28cm auf 6x38cm, darin stimmen beide Quellen noch überein Doch kommt man zum Thema MA, so gib es schon gewaltige Unterschiede: Gröner Band 1 (1998) zeigt wie in der hier geposteten Skizze (die anscheinden auch aus seinem Werk stammt) eine unveränderte Form der MA mit 12x15cm und 14x10,5cm und macht keine weiteren Angaben zu diesem Thema in seiner Schiffsbeschreibung. Breyer hingegen zeigt eine völlig veränderte MA mit 22x12,8cm-SK. Hinzugefügt sollte werden, dass Breyer seine Skizze als Giß bezeichnet! Sollte Gröners Skizze auch als Giß deklariert werden? Weiter sollte noch die Position des Mastes beachtet werden. Auf Gröners Gneisenau ist dieser der Scharnhorst angeglichen, bei Breyer hat dieser noch seine ursprüngliche Position. In einem anderen Thread, bei dem es um den Umbau der Gneisenau 1942 in Brest geht, schrieb ein Mitglied:
ZitatJa, die Gneisenau sollte auch einen Dreibeinmast wie Scharnhorst erhalten. Dies sollte in Brest geschehen, wo auch der neue Flugzeughangar eingebaut wurde. Er wurde dann aber nicht mehr eingebaut, dies sollte dann später bei der Umrüstung auf die 38cm Geschütze geschehen.
Sollte dies der Wahrheit entsprechen und es dazu etwaige Unterlagen gegeben haben, stelle ich mir die Frage: War dies Breyer 1994 nicht bekannt?
Auch frage ich mich, ob irgentwelche Dokumente zu diesem Umbau zugänglich sind, dass man mal Klarheit in diesen Fall bekommt und belegbare Fakten hat. Im Großen und Ganzen doch ein interessantes Thema wie ich finde.

Grüße vom Festland

Antonio Bonomi

Hello everybody,

... just a couple of options ...  for Gneisenau refit ...   :O/Y

         Bye / Gruss  Antonio  :MG:
'' ... Ich habe keine besondere begabung, sondern bin leidenschaftlich neugierig ''.    A. Einstein

Herr Nilsson

Zitat von: Koehl am 30 Oktober 2012, 20:18:55
....Weiter sollte noch die Position des Mastes beachtet werden. Auf Gröners Gneisenau ist dieser der Scharnhorst angeglichen, bei Breyer hat dieser noch seine ursprüngliche Position. In einem anderen Thread, bei dem es um den Umbau der Gneisenau 1942 in Brest geht, schrieb ein Mitglied:
ZitatJa, die Gneisenau sollte auch einen Dreibeinmast wie Scharnhorst erhalten. Dies sollte in Brest geschehen, wo auch der neue Flugzeughangar eingebaut wurde. Er wurde dann aber nicht mehr eingebaut, dies sollte dann später bei der Umrüstung auf die 38cm Geschütze geschehen.
Sollte dies der Wahrheit entsprechen und es dazu etwaige Unterlagen gegeben haben, stelle ich mir die Frage: War dies Breyer 1994 nicht bekannt?
Auch frage ich mich, ob irgentwelche Dokumente zu diesem Umbau zugänglich sind, dass man mal Klarheit in diesen Fall bekommt und belegbare Fakten hat.

Klick mich
Gruß Marc

Koehl

Also kann man sagen, dass aus dem Schriftstück heraus geht, dass man definitiv geplant hatte, den Mast nach achtern zu versetzen. Sogar eine etwaige Vorhabe der Scheinwerfer und Flakvierling geht hervor. Ich frage mich daher, weshalb Breyer dies nicht berücksichtigte. Interessant wäre auch ein Dokument über die (evtl.?) geplanten 12,8cm Geschütze als MA, welche Breyer angibt. Zu der obigen wirklich gelungenen Zeichnung möchte ich Gratulieren, wie all zu den Zeichnungen diesen Schöpfers. Wie ich sehe, diente Gröner Skizze als Vorlage.

Grüße  :MG:

MP

Hi

Auch wenn der Threat schon etwas älter ist ... was mich interessieren würde ist, wie sich die Daten und Leistungen des Schiffes geändert hätten, wenn der Umbau erfolgt wäre. Sprich, wie viel wär sie länger gewurden, wie viel schwerer, wie hätte sich das auf ihre Fahrleistungen und -eigenschaften ausgewirkt und was ist bekannt über die weiteren geplanten Veränderungen an der Bewaffnung, speziel im Bereich der FlaK?

Gruß
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Matrose71

Salve MP,

hier ein paar Aussagen von Harold zur geplanten Rumpfverlängerung, die 10m am Bug betragen sollte.

http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5099.msg67527.html#msg67527

Gewichte

Rumpf: 180t
SA: 300t pro Turm ~ 900t
Munition ~ 150t

Dann gibt es wohl noch die Behauptung, dass auch die MII hätte erhöht werden müssen, hier streiten sich aber die Geister, aber vielleicht sollte man 150t zusätzlich mit einrechnen.

Macht eine Gewichtszuhnahme von ~ 1380-1400t.

Die MA und Flak lasse ich mal draußen, da es darüber sehr widersprüchliche Aussagen gibt und wohl dann doch gar nichts geändert werden sollte an der 15cm und 10,5cm Flak Bewaffnung.

Viele Grüße

Carsten

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