Stichwort “Regenbogen“

Begonnen von TD, 19 März 2012, 17:30:33

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TD

Stichwort "Regenbogen"

Habe ja heute Morgen beim Suchen nach Tarnbezeichnungen auch die Prüfnummer 1 des Befehls  Stichwort "Regenbogen" in einen alten Ordner gefunden.

Hier ist einmal die Urfassung dieses Befehles, welcher ja später bei den U-Booten trotz Gegenbefehl noch durchgeführt wurde.

Vielleicht eine alte Kamelle, ich hatte aber schon ganz vergessen wie dieser Befehl lautete.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Maurice Laarman

Interessant Theo, danke fürs zeigen. Schön ein Befehl das so bekannt ist, mal zu sehen in Orginal. Was ich mich gleich abfrage, hatte dann zb die Lützow, Prinz Eugen und Schnellboote sich auch nicht selbst versenken mussen? Es ist eigentlich nur von den U-Boten bekannt?

Herzliche Gruss,

Maurice

F.B.

Hallo Maurice,

Laut dem gezeigten Befehl hätten sich auch Dickschiffe,Zerstörer usw, selbstversenken sollen. Nach Aufhebung des Befehls haben sich aber wohl nur U-Boote gezielt selbst vesenkt.

MfG

Frank

Maurice Laarman

Deswege Frank. Nur die U-Bootekommandanten 'hörte nich zu'.

Gruss,

Maurice

F.B.

Hallo,

Doch zugehört haben die schon. Aber dann so gehandelt wie in der Marine Tradition war. Und in meinen Augen war das auch o.k.

MfG

Frank

Baunummer 509

Hmmm. Das heißt dann doch aber auch, dass in der U Waffe ein anderer "Geist" (etwas vorbelastet in diesem Kontext) geherrscht hat als auf den Überwassereinheiten, oder? Für mich irgendwie schwer vorstellbar.

Oder war es vielleicht das Bewusstsein wie Aussichtslos es war den Kampf fortzuführen? Ich könnte mir vorstellen dass zumindest die Kommandanten der älteren Boote insgeheim erleichtert waren ihre Boote versenken zu können/dürfen. Kampfgeist hin oder her, denen war doch allen klar das sie mit den alten Booten kaum eine Überlebenschance hatten.

TD

Kampfgeist war sicher mehr bei den U-Booten vorhanden wie auf den jahrelang durch Freiwilligenmeldung zur U-Boot-Waffe ausgedünnten  großen Kampfschiffen.

Die U-Boot-Beatzungen waren ja teilweise unter gut 20/25 jährigen Kommandanten eine eingeschworene Mannschaft in welcher einer den Anderen mitzog.

Die U-Boot-Leute  fühlten sich ja als  Elite  bei der Marine wie andere in den dunklen Uniformen bei der Wehrmacht  oder Jagdflieger bei der Luftwaffe.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Maurice Laarman

Theo, was du erwähnst kann man meines Erachtens auch für das S-Bootswaffe behaupten. Die haben jedoch nicht ihrer Boote versenkt, in wie weit ich weiss.

Gruss,

Maurice

F.B.

#8
Hallo,

Es gibt aber vielleicht noch einen andere Aspekt dabei. Einige der Überwassereinheiten haben ja noch an den Evakuierungen über die Ostsee mitgewirkt, und das  quasi bis zu letzten Minute. Zudem Zeitpunkt waren die meisten U-Boote schon versenkt, welche ja auch für solche Einsätze nur bedingt tauglich gewesen wären. Vielleicht auch ein Grund weshalb sich kein Zerstörer, T-Boot oder S-Boot selbstversenkt hat. Ferner haben S-Boote auch Besatzungen von selbstversenkten U-Booten beim ausbooten usw. unterstützt.

MfG

Frank   

TD

Hallo Frank,

vielleicht spielte es auch eine Rolle dass die Kommandanten und Offiziere weitsichtige waren ?

Diese hatten ja in der Regel das Ende des ersten Weltkrieges erlebt und waren politisch nicht so erzogen
wie di e meist jungen U-Boot- Kommandanten.

Weiterhin waren ja wohl in den Ungültigkeitsbefehlen zu ,,Regenbogen" Hinweise auf Sieger- Maßnahmen und ja
besonders auf die Möglichkeit bis zur letzten Minute an der Ostfront Menschen retten zu können.

Ich habe die Aufhebungsbefehle zu ,,Regenbogen" vor gut 25  Jahre gelesen, wenn man die hätte wüsste man
schon wieder viel mehr.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

F.B.

Hallo,

Auch Kommandanten von U-Booten der Typen XXI und XXIII haben zum Teil weitsichtig gehandelt, indem beim versenken der Boote darauf geachtet wurden das sie zwar dem Zugriff durch den Gegner entzogen werden aber gleichzeitig eine spätere Bergung und Verwendung in einer "neuen" deutschen Marine möglich sind. Dieser Fall ist dann ja auch wenige Jahre später eingetreten.

MfG

Frank 

Baunummer 509

Hallo Frank,

was genau meinst Du mit
Zitatindem beim versenken der Boote darauf geachtet wurden das sie zwar dem Zugriff durch den Gegner entzogen werden aber gleichzeitig eine spätere Bergung ..... möglich sind

Wie sieht denn so eine "schonende" Selbstversenkung aus? Wurden denn Boote mit verschlossenen Abteilungen versenkt? Oder bezog sich das auf die Stelle an der die Boote versenkt wurden?

Gruß

Sebastian

F.B.

#12
Hallo,

Der Versenkungsort spielt auch eine Rolle, z.b. die Wassertiefe oder Schiff-Fahrtswege. Aber natürlich auch die Art und Weise der Versenkung. Einige der älteren Boote wurden einfach gesprengt. Da wäre eine Wiederinstandsetzung logischer Weise schwierig. Man kann ein Boot aber auch einfach durch Fluten versenken. Dann ist das Boot zwar versenkt und voll mit Wasser, aber ansonsten unbeschädigt, so das eine eventuelle Instandsetzung nach einer Bergung viel einfacher ist. Das dauert zwar etwas länger als eine Sprengung, aber diese Zeit hatte man z.b. im Raum Kiel locker. Theoretisch lässt sich gerade ein U-Boot ja auch versenken ohne das Bootsinnere zu fluten. Ob das allerdings praktiziert wurde entzieht sich meiner Kenntnis.   

MfG

Frank

Edit:R.F.

Maurice Laarman

Zitat von: F.B. am 20 März 2012, 12:49:30
Hallo,
Es gibt aber vielleicht noch einen andere Aspekt dabei. Einige der Überwassereinheiten haben ja noch an den Evakuierungen über die Ostsee mitgewirkt, und das  quasi bis zu letzten Minute. Zudem Zeitpunkt waren die meisten U-Boote schon versenkt, welche ja auch für solche Einsätze nur bedingt tauglich gewesen wären. Vielleicht auch ein Grund weshalb sich kein Zerstörer, T-Boot oder S-Boot selbstversenkt hat. Ferner haben S-Boote auch Besatzungen von selbstversenkten U-Booten beim ausbooten usw. unterstützt.

MfG

Frank   

Stimmt grossenteils, aber man konnte sich dann fragen warum die S-Boote im Westen; 21 in Holland, 9 in Norwegen, 1 in Lorient, sich nicht selbstversenkt haben. (die übrige 44 lagen in Geltinger Bucht und waren teilweise beschäftigt gewesen mit die Evakuierung) Auch hatte das dort noch passieren können in ein 'Scapa Flow Style action'.. Es passierte aber nicht, nur die U-Boote taten das. Also, grundsatzlich ist etwas anderes damit. Was genau, ist die Frage.

In das Buch 'Gesunken und Verschollen, Menschen und Schiffsschicksale Ostsee 1945' von Wolfgang Müller und Reinhard Kramer wird geschrieben das es seit Kriegsbeginn ein ständige Dienstanweisung in Kraft war wonach jedes Kriegsschiff das in Feindeshanden zu fallen droht, zu vernichten sei. Diese Dienstanweisung wurde 1943 auch für U-Boote ergänzt. (warum erst dann?) Das wurde am 30 april 1945 bestätigt, auf das Stichwort Regenbogen. Das Stichwort blieb aber aus, aber viele Kommandanten haben doch ihrer Boote versenkt gegen die Befehlen und Bekantmachungen ein.

Sehe auch: http://www.kbismarck.com/u-boot/urainbow.htm  Im Buch von W.Lüdde-Neurath konnte ich das Besuch der Kommandanten nicht finden. Ob die Mythos die der Auteur erwähnt auch stimmt, lass ich jeder für sich entscheiden. Ein aufmerksame Geschichte ist es aber sicher.

Gruss,

Maurice

bettika61

Hallo,
beim Thema "Regenbogen " ist m.E vor allem eines unklar:
Wurde vor Beginn der Teilkapitulation ein entsprechender Befehl gefunkt und wurde er vor  Inkraftreten  der Teilkapitulation am 6.Mai 1945 8 Uhr widerrufen ?
Entsprechende Funksprüche als Dokument habe ich bisher nicht gesehen.

Weiterhelfen könnten dabei entschlüsselte Funksprüche in den DEFE Akten.
Zu betrachten ist  dabei auch , wer hat wann an wen gefunkt.
Ich hänge einige Funksprüche aus ZTPG an und bitte um Erläuterung  der möglichen Bedeutung.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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