Fahnenbänder

Begonnen von Timm, 13 März 2012, 22:03:53

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Timm

Bei ihrer Ankunft in Tsingtau waren die Ablösungstransporter nicht nur mit jeder Menge Wimpeln geschmückt, sondern trugen an ihren Masten beschriftete Fahnenbänder. Leider konnte ich lediglich auf einem Band die Aufschrift ,,M.A.K. 1913" entziffern. Kann jemand etwas zu diesen Fahnenbändern und deren Hintergrund sagen. Ich habe einige Bilder angehängt, die hoffentlich besser erklären, was ich meine.

•   Königin Luise
•   Rugia
•   Patricia
•   Oldenburg
•   Neckar
•   Fahnenband M.A.K. 1913

Danke und Gruß
Timm

Teddy Suhren

Hai

Wie lange waren die Schiffe den unterwegs? Die Abzulösenden in der Auslandsstation?
Heimatwimpel?
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Ulrich Rudofsky

Es gibt/gab Regeln für "Homeward-bound Pennants" und "Commissioning Pennants".  Ich glaube die Bänder sind manchmal die halbe Länge vom Schiff. 
http://mysite.verizon.net/vzeohzt4/Seaflags/customs/customs.html#homebound
http://mysite.verizon.net/vzeohzt4/Seaflags/customs/customs.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Pennant_(commissioning)
Ulrich Rudofsky

Timm

Hallo Ulrich,

sehr interessant, das klingt so als wäre dies eine internationale Tradition gewesen. Besten Dank für die Links.

Viele Grüße
Timm

Ulrich Rudofsky

#4
Es gibt auch solche Berichte  :-)  Mein bester Freund (r.i.p.) war Kommandant von einem winzigen Minensucher: USN, WW2, Pazifik.  Auf dem kleinen Boot alias "The Rust Bucket" (Der rostige Kübel) wurde am Kriegsende einfach die US Flagge in Streifen zerschnitten, sodass jeder Offizier einen kleinen Teil als "homecoming pennant" bekam; natürlich bekam der Kommandent den besten Teil wie man hier sieht.    https://picasaweb.google.com/116219861399977821152/TALISMANMorgan34#
Ulrich Rudofsky

Seebatailloner

Zitat von: Timm am 13 März 2012, 22:03:53
•   Fahnenband M.A.K. 1913
Danke und Gruß
Tim

M.A.K. deute ich als Marine-Ablösungs-Kommando mit der entsprechenden Jahreszahl.

Bernd

Peter K.

In der Kriegsmarine konnte der Heimatwimpel von Kriegsschiffen anstelle des Kommandowimpels gesetzt werden, wenn sich das betreffende Schiff 12 Monate - Schulkreuzer 10 Monate - außerhalb der der heimischen Gewässer aufgehalten oder in mndestens 6-monatiger Fahrt die Erde umfahren hatte. Er wurde dann am Tage des Auslaufens aus dem letzten Auslandshafen gesetzt und nach dem Eintreffen im deutschen Hauptliegehafen niedergeholt.

Ab 1930 durften auch Transportdampfer den Heimatwimpel setzen, wenn sie abgelöste Besatzungsmitglieder eines Kriegsschiffes von einem Auslandshafen nach Hause brachten und diese eine der oben genannten Bedingungen erfüllte.

Ab 1935 durften Schulkreuzer, die Fahrten von weniger als 10 Monaten Dauer hinter sich hatten, den Heimatwimpel beim Einlaufen in deutsche Hoheitsgewässer setzen.

Der Heimatwimpel hatte ein Verhältnis von Breite zu Länge von etwa 1 zu 120 und die Größe war so zu wählen, dass er bei leichter Brise frei vom Schiff achteraus das Wasser berührte.

Quelle: Schlicht, Angolia
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Seebatailloner

Die Ablösungstransporter der Kaiserlichen Marine von und nach dem Pachtgebiet Kiautschou waren angemietete Dampfer deutsche Reedereien. Damit waren die Transporter n i c h t automatisch Kriegsschiffe. Die Schiffsleitung lag beim zivilen Kapitän des Schiffes (der zumeist Reserveoffizier war), während das militärische Kommando über die an Bord befindlichen Truppen beim Ablösungstransportführer lag.
Da es sich also um ein ziviles Schiff handelte, müssen auch nicht automatisch die Bestimmungen des Flaggenbuches Anwendung gefunden haben.

Bernd

Peter K.

Das war ja auch in der Kriegsmarine so, denn die erwähnten Transportdampfer mit der abgelösten Besatzung eines Kriegsschiffes galten natürlich ebenfalls nicht automatisch als Kriegsschiffe!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Ulrich Rudofsky

So ungefähr lese ich die USN Regeln: Wenn ein Handlesschiff eine große Anzahl Truppen als Passagiere nach Hause mitnimmt bleibt es ein Handelsschiff ohne Fahnenband.  Aber wenn die Marine ein Handelsschiff auch nur für kurze Zeit chartert (US Military Sealift Command), dann ist es nicht mehr ein zivil Schiff obwohl der Kapitän und die Crew zivil bzw. in der Handelsmarine sind.  NTP-13(B), Flags, Pennants and Customs gibt eine Einsicht wie kompliziert die Fahnenregeln sind. http://www.ushistory.org/betsy/images/ntp13b.pdf
Aber ich weiss nicht genau, ob ein USNS Schiff (also nicht ein USS Schiff) ein "homeward-bound" Fahnenband hisst. Auf alle Fälle müssen diese Fahnenbänder der US Schiffe nicht offiziell gehisst werden und sind nur Traditionsgebrauch. Die US Küstenwache benutzt auch "homeward bound" Fahnenbänder.

Ein typisches USN Fahnenband: http://php.guampdn.com/sites/jre/index.php?option=com_content&view=article&id=289:frank-cable-flies-homeward-bound-pennant
Ulrich Rudofsky

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