Deutsch-Südwestafrika, geschichtliche Aufarbeitung

Begonnen von The Voice, 02 März 2012, 17:31:55

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The Voice

Die Frankfurter Rundschau und der Deutsche Bundestag beschäftigen sich heute mit dem Thema:

"Jeder Herero wird erschossen"

Deutsche Kolonialherren löschten im heutigen Namibia vor mehr als 100 Jahren fast den gesamten Stamm der Herero aus. Keine deutsche Regierung wollte das Verbrechen bislang als Völkermord anerkennen.
Heute befasst sich der Bundestag mit diesem Teil deutscher Vergangenheit.

Um die Frage vorweg zu beantworten, was dieses Thema hier soll:
Es waren Deutsche Marinesoldaten, die in diesem Krieg aktiv waren (Auch wenn ihr Kommandeur ein Generalleutnant war.


Zum Artikel (auf 2 Seiten): fr-online
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Langensiepen

Keine deutsche Regierung wollte das Verbrechen bislang als Völkermord anerkennen.  Anerkennen heißt auch zahlen!
Gibt's eigentlich noch ethisch Deutsche zum Sühnen oder soll meine ukrainisch – polnische Schwiegertochter auch dafür zahlen? ( Ihre Vorfahren war damals russischen Staatsbürger ) Und was ist mit meinen drei Enkeln die knapp 100 Jahre danach geboren sind? Halbpolen ! Müssen die nur die Hälfte zahlen?
Lustig auch dies: In meinem Schulbus habe ich ausschließlich deutsche Staatsbürger aber kaum ethisch Deutsche. Z.B. Ein  deutschen Staatsbürger dessen Vater ein echter Afrikaner aus dem Kamerun ist, seine Mutter stammt aus den USA. Wie solln die das den mit der Sühne halten?
Da hier ja Millionen Türken leben und deren Regierung meint die Armenier hätten sich 1915 im Wald verlaufen, können wir doch auch das noch mit übernehmen. Gibt ja Leute in der türkischen Regierung die sowieso der Meinung sind der böse Deutsche war`s...das mit dem im Wald verlaufen. Wir haben ja sonst keine Probleme   :roll:

PS: Oder sind es unsere Freunde aus den ehm. europäischen Kolonialstaaten die darauf bestehn, daß wir das man lassen...von wegen Präzedenzfall ( Belgisch Kongo..schon mal was davon gehört? ) :-D

RePe

Manche Formulierungen im Artikel strotzen geradezu vor "politischer Korrektheit". Das ist der politischen
Ausrichtung der "Frankfurter Rundschau" geschuldet, das sei ihr unbenommen.
Immerhin wird auch erwähnt, dass Deutschland Namibia nicht unbeträchtlich Entwicklungshilfe leistet.
Dass sich die europäischen Kolonialmächte in ihren Kolonien sehr häufig nicht gerade "zivilisiert" verhielten,
ist Tatsache. Das britische Weltreich z.B. entstand nicht durch Überredungskunst. Ich war auch ein
paar Jahre in Algerien, was glaubt ihr wohl, was die von den Franzosen erzählen.
Aber wo endet aus diesen Geschehnissen die moralische Wiedergutmachung, wo fängt eine finanzielle
(falls überhaupt möglich) an? Geschichte ist kein Amtsgericht, wo ich auf Schadensersatz klagen kann.

     RePe

Hades

Zitat von: Langensiepen am 02 März 2012, 18:31:46
PS: Oder sind es unsere Freunde aus den ehm. europäischen Kolonialstaaten die darauf bestehn, daß wir das man lassen...von wegen Präzedenzfall ( Belgisch Kongo..schon mal was davon gehört? ) :-D

ach was, das war humanitäre Hilfe bzw. nach heutiger Lesart "man hat den Menschen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte gebracht".
Manche lesen es aber anders: politische, kulturelle, finanzielle Versklawung.
Servus
Lothar

Urs Heßling

moin,

immerhin war eine literarische "geschichtliche Aufarbeitung" in Deutschland 1978 kein Problem http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/TimmUwe

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Mario

Ist denn nun schon von den Geschichtsforschern eindeutig geklärt worden, wo die Hunnen ursprünglich siedelten ???  Vieleicht kann ich ja noch irgendwelche Schadenersatzansprüche anmelden. Aber womöglich werden wir dann noch von Italien verklagt, weil Arminius den Varus ganz böse besiegt hat.

Ganz im Ernst, es ist wichtig, daß die Geschichte eines jeden Landes aufgearbeitet wird, (auch, um die Welt vieleicht ein ganz klein wenig besser zu machen) , aber irgendwann muß doch mal Schluss sein, mit dem ständigen Rufen nach Wiedergutmachung.

The Voice

N-TV berichtet online:
Der Bundestag entscheidet heute über einen Antrag der Linksfraktion, in dem diese fordert, das Parlament möge den Krieg gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika als Völkermord anerkennen.

Quelle: N-TV
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