Aktuelle Nachrichten aus der Schifffahrt

Begonnen von Albatros, 19 Februar 2012, 11:08:55

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halina

Schon wieder ist auf einem Kreuzfahrtschiff ein Feuer ausgebrochen , diesmal auf dem Luxusliner "GRANDEUR of The SEAS" vor den
Bahamas gestern morgen . Das Feuer auf dem Achterschiff konnte jedoch von der Besatzung gelöscht werden , die Reise musste
somit unplanmässig beendet werden , Passagiere sind wohl nicht zu Schaden gekommen .
                                                                                                                                                                           Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RonnyM

...und hier ein Bild vom heissen Achtersteven... :MZ:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

halina

Moin Ronny,vielen Dank für die schnelle Foto-Beigabe zum aktuellen Geschehen , an Bord waren über 3000 Personen, Grüsse Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Albatros

Schiffsunfälle am häufigsten in Ostasien, Mittelmeer und Nordsee
http://www.wwf.de/2013/juni/brennpunkt-schifffahrt-die-gefaehrlichsten-meere-der-welt/

Und die Flagge eines Schiffes sollte  an den Eigentümer gebunden werden, fordert der WWF.
Da könnten sich glaube ich auch andere mit einverstanden erklären...... :MZ:

:MG:

Manfred

RePe

Aus den "Nürnberger Nachrichten" vom 29.05.2013, Wirtschaftsteil:

"Deutsche Werften trotzen der konjunkturellen Flaute"

Heimische Unternehmen reagieren mit Spezialisierung auf weltweite Krise der Branche - Begeisterung für Offshore-Geschäft sinkt

Der deutsche Schiffbau hat es nicht leicht: Riesige Überkapazitäten in Asien drücken auf die Preise. Die gesamt Schiffahrt steckt in einer
hartnäckigen, tiefen Krise. Doch bislang hat sich die mittelständische Werftenindustrie recht ordentlich geschlagen. Was ist ihr Geheimnis?
     HAMBURG - Die deutsche Schiffbauindustrie hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert und glaubt fest an eine erfolg-
reiche Zukunft. "Die Umstellung vom Handels- auf den Spezialschiffbau ist uns gut gelungen", sagt Harald Fassmer, Vorsitzer des Verbandes
für Schiffbau und Meerestechnik (VSM). Angesichts der enormen Herausforderungen setzten die Werften auf innovative Hochtechnologie
und deutsche Ingenieurskunst. Damit können sie in den weltweiten maritimen Wachstumsmärkten bestehen.
Im abgelaufenen Jahr konnten die Werften Aufträge über 3,4 Mrd. € in ihre Bücher nehmen, elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Auftrags-
bestand erhöhte sich damit um 1,2 Prozent auf 8,5 Mrd. €, davon 80 Prozent Passagierschiffe und Yachten. Der Umsatz der deutschen
Schiffbaubetriebe, der abrechnungsbedingt von Jahr zu Jahr stark schwanken kann, lag mit 5,1 Mrd. € um zehn Prozent über dem relativ
schwachen Vorjahr.
Noch 2004 bestand die Produktion der deutschen Werften zu zwei Dritteln aus Containerschiffen. Inzwischen haben sich die Schiffbauer
völlig vom Handelsschiffbau verabschiedet. "Das war eine Reaktion auf die gewaltigen Umwälzungen der Märkte", sagte Fassmer. Heute
werden auf den deutschen Werften Fähren und Yachten, Passagier- und Forschungsschiffe entworfen und gebaut. Aufträge für neue See-
schiffe kommen in der Regel aus dem Ausland. Insgesamt liegt der Exportanteil der Branche bei 72 Prozent.
Weltweit steckt der Schiffbau in einer tiefen Krise. Die asiatischen Länder, allen voran Korea und China, haben in einem atemberaubenden
Tempo riesige Kapazitäten aufgebaut. Noch immer arbeiten diese Werften alte Bestellungen aus der Zeit vor der Schifffahrtskrise ab, noch
immer wächst die Welt-Handelsflotte. Aber dann kommt ein Loch. Die Nachfrage nach Containerschiffen ist fast zusammengebrochen. Bei
vielen Schiffstypen sind die Neubaupreise auf das Niveau von vor zehn Jahren gefallen. Damit lassen sich die Kosten nicht decken. "Die
Hilfsmassnahmen der koreanischen und chinesischen Regierungen werden die notwendigen Kapazitätsanpassungen verschleppen",
sagt Fassmer. Das habe erhebliche Auswirkungen auch auf die internationalen Schifffahrts- und Schiffbaumärkte.
Der Ausbau der Offshore-Energiegewinnung aus Öl, Gas und Wind wird in der Branche inzwischen nicht mehr als grosser Heilsbringer an-
gesehen. "Das ist ein schwieriger Markt, der erheblich unter Preisdruck steht", erklärt der VSM-Vorsitzende. An die deutschen Schiffbau-
betriebe sind bislang nur vereinzelte Aufträge für Offshore-Spezialschiffe gegangen.
     Besser als der Ruf
Die Hamburger Sietas-Werft etwa arbeitet gerade an einem hoch komplexen Errichterschiff. Weil ein Nachfolgeauftrag fehlt, muss die
insolvente Werft jedoch vermutlich im Laufe des Jahres ihren Betrieb einstellen. Besser läuft es bei Offshore-Strukturen: Hier konnten die
Werften Order über sieben Grossplattformen im Wert von 750 Mio. € verbuchen.
Die Krisen und Insolvenzen - insgesamt acht in den vergangenen Jahren - haben das öffentliche Bild der Branche stärker geprägt, als es
den Verbandsoberen selbst lieb ist. "Nur ein Betrieb hat aufgegeben, für fünf andere wurden zukunftsfähige Lösungen gefunden", betont
daher Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken ausdrücklich. Der Schiffbau sei nicht eine Branche in Not wie der Kohlebergbau, sondern eine
zukunftsfähige Hightech-Industrie.
     Eckart Gienke (dpa)"

In meinen Augen ist diese Beschreibung ein Mix aus positiven und negativen Bewertungen. Ist diese Darstellung realistisch?

     RePe


RonnyM

...naja, was ist schon realistisch. M.E. war der überstürzte Ausstieg aus der Kernenergie mit Ursache der derzeitigen Krise. Das Gezanke um die Stromtrassen (Motto: Nicht bei uns, aber als Atomgegner in der ersten Reihe stehen) mit den daraus resultierenden Stockungen, sieht man nicht nur in Bremerhaven. Leider sind die Tripods schlecht zu stapeln. :-D

Das alles verursacht Kurzarbeit bis hin zu Entlassungen. Aber alles in allem typisch DEUTSCH. Von ein Extrem zum Anderen. :police:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Langensiepen

#82
Tach Ronny, nun ma ne Stufe nach unten geschaltet. Das was in dem Report steht ist simpel eine Außendarstellung eines Lobbyisten Vereins. Was den deutschen Schiffbau angeht, so geht es ihm wie jedem anderen Industriezweig in der BRD. Wo ich was billiger bekomme, da kaufe ich. Macht jeder von uns. Oder? Es wird weiterhin ein Industriezweig nach dem anderen sich aus diesem unserem Lande verabschieden. Das trifft nicht nur uns hier in der BRD , sondern ist ein weltweiter Bereich. So ist es z.B. heute so, das die türkischen Reeder ausflaggen, weil unter Usbekistan oder Vietnam man Kosten spart. Es gibt ja auch Leute die um Steuern zu sparren in die Karibik abwandern. So sparrt jeder wo er kann. Die Beispiele könnte man beliebig erweitern.
Es ist alles nicht ,,typisch deutsch" ,es ist die Globalisierung.
Ronny, als dein Vater und ich ohne Hast und Eile beim NDL mit viel Handarbeit Schiffe in stand gesetzt haben, da waren wir im Weltvergleich ,,Leichtlöhner" ( mein erster Gesellenwochenlohn  1964  98 DM netto )Es rechnete sich also damals für den Reeder hier bauen und ( oder) reparieren zu lassen. Uns gingen damals die  Werftarbeiter in China , Japan der Türkei und sonst wo am Arsch vorbei. Heute sind wir in deren Situation , aber mit  Absicherungen, die größer als deren Arbeitslöhne sind .
Is so, die Batteriestraße ist ja auch nicht mehr das was sie mal war!  :-D

RonnyM

Moin Bernd,

ich will mal ohne Globalisierung auskommen, weil hausgemacht. Warum stoppen die Konzerne den Ausbau :? Die setzen doch nicht Millionen buchstäblich in den Sand, weil´s an Land nicht weitergeht. Das ist der Grund. Die Trassen an Land müssen sich erst erklagt werden und das dauert. :x

Und das ist doch typisch deutsch :-D Schau mal das Südende der Stromkaje. Da verdrängen die Pods immer mehr die Container. Aber nur weil es draussen nicht weitergeht. Siehe das BLG-Bild. Da stehen sie schon hinter den Container-Brücken. Links neben dem Schuhkarton...

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Langensiepen

#84
Ach Ronny! Du als Rentner und die Globalisierung. Muß mit leben! Das ist so wie dazumal als die Langensiepen im Niederbergischen die sich als Bandwirker mühsam und arm durchs Leben schlugen durch den mechanischen Webstuhl ins Elend gestürzt wurden. Sie lernten damit zu leben und wurden Schlosser, Weber,Bäcker oder gingen zur Marine.   :roll:
Deine PODs sind doch nicht ernsthaft die ,,Rettung" für den Werft-Stahlbau. Es wird damit genau so gehen wie mit allem. Mittelfristig heiße Luft. Jetzt sollen die Werften ( die es kaum mehr gibt)  mit diesen simpel Stahlstücken gerettet werden, vorher waren es ,,Jachten" davor ,, Spezialschiffe" davor ,,Marine" davor ,,Containerschiffe ,, davor ... :embarassed:
Eine einfache Technologie mit viel Handarbeit wird sich in Zentraleuropa kaum halt. Es wird gehen wie immer. Hier wird etwas entwickelt dann ,,geklaut" und billig durch ,,Billigländer" auf den Markt geworfen. Das wir dagegen kaum bis nix machen können zeigt ja der ,,Solar-Krieg" mit China. Aber wir rüsten uns ja zum Kampf um die Weltmärkte. Holen uns unausgebildete oft lernunwillige Menschen ins Land und trieben ,,Eliten" außer Landes. Ist so, für deutsche Sozialpädagogik gibt uns keiner auch nur ein Barrel Öl und ,,jörman Streewörkers" werden auch nicht gerade gesucht. Da liegt vielleicht eines der Probleme und nicht so sehr bei POD die in BHV auffe Pier stehn.  :O-|
Gruß Bernd
PS: Die Sauerei ist, dass durch die Stromkaienverlängerung man jetzt beim Schloss Morgenstern auffe Terrasse gegen einen Wand von Leercontainern starrt und nicht mehr Dampfer auffe Weser gucken kam.   :ROFL:

RePe

Weil hier von "Globalisierung" - und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen die Rede ist, mal ein Beispiel aus eigenem Erleben
(so etwas ist natürlich subjektiv, aber vielleicht dennoch geeignet, einem abstrakten Begriff konkreten Inhalt beizugeben):

Zunächst vorausgeschickt: Die letzten 36 Jahre meines Berufslebens war ich Mitarbeiter des Arbeitsamtes Nürnberg in verschiedenen
Funktionen (irgendwann muss ich mir doch mal die Zeit nehmen mich hier im Forum vorzustellen). Da bekommt man natürlich so einiges aus
dem Wirtschaftsleben - und der Arbeitsmarktpolitik - mit.

Konkret: Bis vor ca. 10 Jahren hatte eine grosse internationale Firma aus dem Bereich Telekommunikation mit Sitz in Schweden (und einem
typisch schwedischen Namen, - fängt mit E an - mehr darf ich Gründen des Sozialdatenschutzes auch heute noch nicht sagen) auch einen
Standort in Nürnberg mit damals rd. 250 Beschäftigten. Dieser Standort sollte seiner Zeit geschlossen werden (ist er auch inzwischen).
Natürlich wurde versucht - insbesondere von gewerkschaftlicher Seite - die Schliessung abzuwenden um die Arbeitsplätze zu erhalten.
Also traf man sich - trotz Unlust der Konzernleitung - beim Wirtschaftsreferenten der Stadt zu einem Gespräch (Konferenzsprache war
natürlich englisch). Wir vom Arbeitsamt legten dar, was man von unserer Seite beitragen könne zum Erhalt des Standorts und der Arbeits-
plätze (z.B. Kurzarbeit, Qualifizierung der Mitarbeiter, Beachtung des Kündigungsschutzes u.a.m.). Die Herrschaften der Firma hörten sich
das Ganze höflich an um dann die Diskussion - high and dry - abzuschliessen mit der Bemerkung:
"We have places to consider all around the world. Nuremberg is just another point on the map!"

Zufällig betrifft das einen schwedischen Konzern. Ähnliche Beispiele könnte ich auch von deutschen berichten (bereffend die Region Nürnberg
denke ich in diesem Zusammenhang besonders an einen grossen deutschen Elektrokonzern).

     RePe

Albatros

Aus für Mittel und Langwelle – Deutsche Küsten werden eventuell unsicherer, denn den Seewetter-Bericht wird es dann nicht mehr geben.

http://www.welt.de/motor/boote-yachten/article117540933/Aus-fuer-Mittelwelle-Deutsche-Kueste-wird-unsicherer.html

:MG:

Manfred

halina

#87
Moin, dass Abschalten der Mittel-und Langwellensender für die Seewetterberichte verursacht keine Beeinträchtigung der Sicherheit
des Schiffsverkehrs in unseren Seegebieten der Nord-und Ostsee . Auch weiterhin wird von Deutschlandradio über Kurzwelle auf
der Frequenz 6.190 KHZ täglich um o1:05 , 06:40 , 11:05 und um 21:05 Uhr der Seewetterbericht ausgestrahlt .
                                                                                                                                                                                   Gruss Halina

Edit: Sollten demnächst noch weitere Radiostationen die Seewetterberichte einstellen so bleibt auch weiterhin die Ausstrahlung
der Seewetterberichte des Deutschen Wetterdienstes vom Sender Pinneberg über Lang -und Kurzwelle mehrmals täglich erhalten
sogar mit Wetterkarte über Kurzwelle . Dieser Dienst erfolgt im Rahmen des SOLAS - Abkommens zur Sicherheit im Schiffsverkehr .
Für den Skipper könnte dies bedeuten bei besserer Information neue Hard-und Software . Zum  jetzigen Zeitpunkt ist noch völlig
unklar wie es konkret 2014 aussehen wird und ob es evtl. eine Übergangsfrist geben wird . Auch über den Sender Westerland
werden mehrmals täglich Seewetterberichte für die Küstenschifffahrt ausgestrahlt über das  DVB-T  System mit terrestischen Frequenzen wie früher auf UKW ,auch viele private Mobilfunkanbieter senden zum Wochenpreis von ca. 6,- Euro
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Albatros

Zitat von: halina am 29 Juni 2013, 11:52:34
Moin, dass Abschalten der Mittel-und Langwellensender für die Seewetterberichte verursacht keine Beeinträchtigung der Sicherheit
des Schiffsverkehrs in unseren Seegebieten der Nord-und Ostsee . Auch weiterhin wird von Deutschlandradio über Kurzwelle auf
der Frequenz 6.190 KHZ täglich um o1:05 , 06:40 , 11:05 und um 21:05 Uhr der Seewetterbericht ausgestrahlt .
                                                                                                                                                                                   Gruss Halina

Hallo Halina, Danke Dir für die Info, dann weiß ich gar nicht warum die da so einen Hallas von machen...... :O/Y

:MG:

Manfred

halina

Die Unterhaltung und der Betrieb von Mittelwellen -und Langwellensendern ist sehr kostenintensiv, da mit bis zu 2000 KW Sende -
Leistung je nach Reichweite erforderlich ist . Inzwischen sind nur noch wenige dieser Stationen in Betrieb , der Grosssender Nauen
bei Berlin der im WK II den U-Boot-Funkverkehr über Höchstlangwellen abwickelte , sendet nur noch mit Richtfunkantennen auf
verschiedene KW-Frequenzen mit weltweitem Empfang . Da ohnehin schon der Nachrichtendienst zwischen Landstationen und dem
Bordfunk über Satellitenfunk auf grösseren Schiffseinheiten abgewickelt wird ist die Inanspruchnahme auch im Land-Landverkehr
deutlich zurückgegangen so dass diese nicht mehr kostenneutral arbeiten können , der KW-Funk für die Skipper bleibt erhalten .

Foto einer neuen KW -Richtfunkantenne in Nauen , Foto vom15.9.2010 ,Author:Ricostorch , Lizenz:CC-BY-SA 3.0 Unported       :MG:
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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