Aktuelle Nachrichten aus der Schifffahrt

Begonnen von Albatros, 19 Februar 2012, 11:08:55

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halina

#195
Auf dem Frachter "Purple Beach" ist gestern Abend in einem Laderaum mit Düngemittel ein Brand ausgesprochen .  Das ca.
190 meter lange Schiff liegt jetzt westlich von Helgoland vor Anker .             Das Havariekommando von Cuxhaven hat die
Gesamteinsatzleitung übernommen , vor Ort ist bereits das Mehrzweckschiff  "MELLUM" vom WSA  Wilhelmshaven und auch
Seenotkreuzer der DGzRS sind beim Havaristen .
                                                                                                                                                      :MG:  halina

Aktualisierung :  Nach Angabe des Havariekommandos ist die gesamte Besatzung des Frachters per Hubschrauber evakuiert
                         und zur ärztlichen Untersuchung übergeben worden . Inzwischen befinden sich 5 Spezialfahrzeuge in der
                          Nähe des Frachters , der nicht betreten werden kann .  Die Aussenhaut des Schiffes beträgt bereits
                         45° Celsius , so dass eine Explosion nicht auszuschliessen ist .
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#196
Wie das Havariekommando heute bekanntgab , haben die Rauchwolken mit Geruchsbelästigung inzwischen die Küste
erreicht , so dass für die Kreise Wittmund , Friesland , Cuxhaven , Ammerland , Wesermarsch , und für die Städte WHV und
BHV eine Gefahrenmeldung herausgegeben wurde mit der Aufforderung , möglichst Fenster und Türen geschlossen zu halten .
Momentan sind die "NORDIC" und "NEUWERK" damit beschäftigt , die Ausbreitung der Rauchwolken mit massiven Wasser -
Fontänen zu reduzieren . Beide Schiffe arbeiten im Gasschutzbetrieb und sind bis auf 100 meter vor dem Havaristen im
Einsatz ,  wann das Schiff mit Sicherheitspersonal betreten werden kann ist noch  unklar .
                                                                                                                                                           :MG:   halina

Aktualisierung :  Die Löscheinsätze der beiden Schiffe waren erfolgreich , so dass inzwischen 4 Spezialisten an Bord gebracht
                        werden konnten die in die Luken des betreffenden Laderaums bereits  500 cbm Wasser eingepumpt haben ,
                        auch in der Nacht gehen die Einsätze weiter , damit möglichst bald der Havarist aus der stark frequentierten
                        Schifffahrtsstrasse  herausgeschleppt werden kann , die "NORDIC" und "MELLUM" sind vor Ort .


Hier mal das Foto vom Havaristen  von gestern nachmittag mit starker Rauchentwicklung , als Ergänzung zur Meldung

Quelle  :  Havariekommando Cuxhaven
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

bettika61

Hallo ,
was mich wundert
ZitatPressemitteilung Nr.1
Die Besatzung setzte daraufhin die
bordeigene Kohlendioxid-Löschanlage ein und riegelte den betroffenen Laderaum ab
Sicherheitsdatenblatt des betroffenen Düngemittel Nitrophoska ® 15+15+15(+2 S)
http://www.fld-ducherow.de/pdf/psd_daten/Duenger_612.html
ZitatMASSNAHMEN ZUR BRANDBEKÄMPFUNG
Geeignete Löschmittel
:
Beim Umgang mit in Zersetzung befindlichem Produkt:
Wasser (Achtung, zum Stoppen der thermischen Zersetzung sind größere Mengen erforderlich)
Löschmittel, die aus Sicherheitsgründen nicht zu verwenden sind
:
Sand
Schaum
Kohlendioxid (CO2)
Trockenlöschmittel
Besondere Gefahren bei der Brandbekämpfung
:
Bei Temperaturen oberhalb 130 °C können gefährliche Zersetzungsprodukte freigesetzt werden:
Stickstoffmonoxyd, Stickstoffdioxyd, Distickstoffoxyd, Ammoniak, Chlor, Chlorwasserstoff.
Besondere Schutzausrüstung für die Brandbekämpfung
:
Im Brandfall umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät tragen.
Weitere Information
:
Brandrückstände und kontaminiertes Löschwasser müssen entsprechend den örtlichen behördlichen Vorschriften entsorgt werden.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

halina

Nachdem gestern einige technische Schwierigkeiten auftraten und für die Einsatzkräfte eine kleine wohlverdiente Pause
angesagt war, wurden nun heute die Löscharbeiten bis in die Abendstunden fortgesetzt, so konnten bereits mehrere
Löschschläuche von der "NEUWERK" zum Havaristen fixiert werden , so dass bisher ca. 2000 cbm Seewasser in den
Laderaum gepumpt wurden , die Arbeiten werden morgen früh wieder aufgenommen , "Nordic" + "Mellum" bleiben auch
weiterhin in der Nähe des Havaristen .
                                                                                                                                                       :MG:   halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Nach Mitteilung des Havariekommandos ist das Einpumpen von Seewasser in den erhitzten Laderaum der "Purple Beach"
zunächst beendet worden , nachdem bereits ca. 6000 cbm eingefüllt und die Rauchentwicklung gestoppt wurde .
Das Schiff hat ca. 6000 t  Düngemittel geladen und wird weiter von einer Analytic Task Force auf mögliche Schadstoffe in der
Luft untersucht , erst wenn diese nicht mehr nachzuweisen sind kann das Abschleppen erfolgen .
                                                                                                                                                       :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

smutje505

Hallo  aus der OZ:Swinemünde/Zinnowitz
Ein Toter nach Schiffsunglück auf Ostsee
Der Schoner ,,Down North" ist vor Usedom in Seenot geraten und gesunken.
Swinemünde. Eine polnische Jacht ist in der Ostsee, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Swinemünde vor der Insel Usedom in Höhe Zinnowitz, in Seenot geraten und gesunken. Der deutsche Kutter ,,Palucca" eilte der Crew in der Nacht zum Sonntag zu Hilfe und nahm alle zwölf Personen von einem Rettungsboot auf.
Einer der Segler habe die Strapazen aber nicht überlebt, sagte ein Sprecher der polnischen Seenotrettung am Sonntag im Sender TVN24. Der polnische Seenotkreuzer ,,Pasat" habe die Schiffbrüchigen übernommen und an Land gebracht.
Der 23-Meter-Schoner ,,Down North" war auf dem Weg nach Spitzbergen. Die Fahrt des Segelschiffs sollte die Modernisierung der polnischen Polarforschungsstation Hornsund-Fjord vor 30 Jahren markieren.

halina

Und hier nun die letzte Meldung vom Havariekommando :  Die Sicherheitsüberprüfung auf der "Purple Beach" hat ergeben ,
dass das Schiff schleppfähig ist und morgen als Notfallhafen zum JWP verbracht wird , sicherlich wird der Aufenthalt wohl
nicht so lange dauern wie es seinerzeit bei der "Flaminia" der Fall war .
                                                                                                                                                     :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

FAUN

Ein Bericht zur Stromversorgung der Aida-Schiffe im Hamburger Hafen. In den Leserkommentaren toben sich die "Experten" wieder aus.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/hamburger-hafen-versorgt-kreuzfahrtschiffe-mit-gruenem-strom-a-1036486.html

Big A

Als Hamburger kann ich das nur begrüßen, wenn wenigstens das "etwas sauberere" Gas anstelle von Schweröl verbrannt wird.
Auf die Schnelle wüsste ich auch keine Alternative dazu, denn ein Kraftwerk an Land ist wohl kaum innenpolitisch durchsetzbar.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

halina

#205
Nach einer Fahrt von ca. 13 Stunden hat gestern abend der Schleppverband mit der havarierten "Purple Beach" den JWP
erreicht und  am äussersten Nordende des Terminals festgemacht .  Die Schleppreise gestaltete sich ziemlich schwierig
da der Frachter wegen der grossen Seewassermenge im Bauch und dem sehr tiefliegenden Vorschiff mit ca. 15 meter Tg
mit dem Heck voraus bugsiert werden musste , zudem herrschte bei Minsener Oog sehr starker Ebbstrom , so dass noch
ein 2. Schlepper dazukam um überhaupt einigermassen voran zu kommen .  Das Havariekommando leitet noch bis auf
weiteres die notwendigen Massnahmen , zuerst wohl die Klärung wohin mit der "Düngemittel-Suppe" .
                                                                                                                                                            :MG:  halina

Hierzu noch eine Bemerkung :  Vom Sicherheitsaspekt aus betrachtet war es nach meiner Meinung ziemlich waghalsig durch
                                             die  Verkehrstrennungswege des vielbefahrenen Schifffahrtsweges "Deutsche Bucht" mit nur
einem relativ schwachen Schlepper und dazu noch über Heck fahrend des total manöverierunfähigen Havaristen diese
Schleppreise zu starten , obwohl bekannt sein musste dass bei Ebbstrom vor Minsener Ooog durch das Leitwerk ,  auch
"Spinne" genannt eine Strömungs-Geschwindigkeit von bis zu 7 Kn erreicht wird . Erst als der Schleppverband fast nicht
mehr vorankam wurde ein 2. Schlepper angefordert .
Wäre es auf dem Schiffahrtsweg zum Reissen der Schleppverbindung gekommen , hätte dies zu einer bedrohlichen Situation
für andere Schiffe werden können , und ausserdem die mögliche Strandung des Havaristen auf einer Sandbank .


Bild  # 1 , Foto vom 1.6. , Quelle : Havariekommando ,  der Schleppverband auf dem Weg zum JWP .
                                      Deutlich zu sehen das tiefliegende Vorschiff , ausserdem leichte Backbord-Schlagseite .

Bild # 2 , Foto vom  2.6. , Quelle : Havariekommando ,   der Frachter liegt gut vertäut am Terminal des JWP .
   
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
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                      Phil Borman

halina

#206
Vor kurzem hat die Meyer-Werft in Papenburg von der Kreuzfahrtreederei  AIDA-Cruises einen weiteren Auftrag zum Bau von
2 grossen Kreuzfahrern erhalten , dazu noch eine Kauf-Absichtserklärung über  2  weitere Schiffsneubauten .
An sich wäre diese Meldung nicht von so grosser Tragweite um diese hier einzustellen , doch hier geht es um die Einführung
einer weltweit erstmaligen  Technik von Generatoren-Aggregaten auf Kreuzfahrtschiffen die mit Flüssig-Erdgas betrieben werden, für den Umweltschutz der in Deutschland einen hohen Stellenwert hat sicher eine gute Nachricht und auch für
die Anlieger in den Häfen die über die dunklen Rauchfahnen vom Schweröl nicht gerade erfreut sind .
Auf grund ihrer modernsten Schiffbautechnik gehört die Meyer-Werft heute zu der Welt-Spitzenklasse im Passagier-Schiffsbau , seit dem Einstieg in diese Schiffsklasse 1986 mit dem Bau des ersten Kreuzfahrtschiffes der "HOMERIC mit einer
Vermessung von ca. 47.000 BRZ das noch im Freien querab von der Helling ablief , sind bis heute ca. 40 Ozean-Liner gebaut
worden , der derzeitige Auftragsbestand beträgt 14 Einheiten, von denen werden 5 Schiffe auf der Meyer-Werft im finnischen
Turku gebaut , und auch die 1997 übernommene Neptun-Werft in Rostock ist an diesen Fertigungen beteiligt .
Mit den grossen überdachten Baudocks von 338 und 362 meter nutzbarer Länge zählen diese mit zu den weltgrössten ,
ausserdem gehört zu dem letzgenannten noch eine separate Kammer von 120 meter Länge , in der die grossen Sektoren
gefertigt werden .  Mit über 3.100 Beschäftigten ist die Meyer-Werft der grösste Arbeitgeber im Emsland und Ostfriesland ,
hinzu kommen noch fast so viele Fachkräfte von Zulieferfirmen die werftnah angesiedelt sind , denn ca. 70 % der Baukosten
dieser Schiffsklasse entfallen auf Fremdleistungen , bis mindestens 2020 sind somit alle in Arbeit und Brot .
                                                                                                                                                            :MG:   halina

Hier das Foto vom ersten Kreuzfahrer die "Homeric" , nach vielen Umbauten und Modernisierungen immer noch in Fahrt ,
jedoch mit verschiedenen Eignern und anderen Namen , der da lautet " Costa Europa" , seit 2010 ist es "Thomson Dream"
                                    Foto vom 23.3. 2010 im Hafen von Olbia , Urheber: Waerfeln , Lizenz:  CC-BY-SA 3.0

Und hier das letzte und grösste bisher gebaute Kreuzfahrtschiff , die mit fast 169.000 BRZ vermessene "Anthem of the Seas"
beim Verholen im Hafen der Meyer-Werft , Foto vom 22.2.2015 , Urheber: Dickelbers , Lizenz: CC-BY-SA 4.0  international


" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Big A

ZitatHOMERIC mit einer Vermessung von ca. 47.000 BRZ

Neben der habe ich mit der schönen F 120 "Braunschweig" in Hamilton / Bermudas gelegen, wirklich noch ein schönes Schiff und kein Fleischdampfer mit tausenden von Touris...

Naja, soll wohl so sein

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
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smutje505


halina

Moin Hartmut , danke fürs Foto , da ist die SIEMENS AG bei der ich 26 Jahre im Dienst war ganz schön im Geschäft mit der
                       Installation der Windkraftwerke , besonders auch in Bezug auf die laufenden kostspieligen Wartungsarbeiten.

                                                                                                                                                Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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