Sperrbrecher VII - ex. Sauerland 2

Begonnen von Torpedotaucher, 16 Februar 2012, 14:51:58

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Torpedotaucher

Hallo,

ich stell mal drei Dokumente ein zu einem, der deutschen Sperrbrecher..
Wer hat mehr Erkenntnisse zum Wirken der CPVA bei solchen Schadens-Untersuchungen?

Gruß TT

bettika61

#1
Hallo TT,
ging es Dir an disem Beispiel um Schadensuntersuchungen an Schiffen oder um Sprengversuche der CPVA an Schiffen?
Bei der Kriegsmarine war nur die CPVA berechtigt Sprengversuche beliebiger Art durchzuführen. Bis 1940  erfolgte die Messung der Wirkung an aufwändigen Schiffswandmodellen, wobei die Ergebnisse auch noch ungenau waren.
Danach fand Dr.Keller eine Methode der Messung , die mit 1/100 des bisherigen Aufwands auskam. Die Berechnungen dafür lieferte Dr.Keil.
Nachzulesen in "Markus Köberl -Der Toplitzsee-"

Interessant dürfte das darin erwähnte "Lehrbuch der Sprengkunde" von Dr.Buchmann sein.
Edit. Dies ursprünglich 1937 als Grundlage  für den Untericht an Sperrschulen entwickelte Buch wurde 1944 von Dr.Wunderlich überarbeitet, war aber bei Kriegende erst zur Hälfte fertig.
Im Auftrag der alliierten Kontrollkommission (CCG) wurde das Werk dann bis 31.08.1945 fertig gestellt und hieß dann "Einführung in das Unterwassersprengwesen"
Zu finden hier
(aus Preuss/Eitelberg HGS Kiel-Dietrichsdorf).

Wie ist der Schaden am Sperrbrecher VII eigentlich entstanden?

Grüsse
Beate

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

TD

Hallo zusammen,

viele Minenschäden, glaube aber auch Beschuss-Schäden, wurden später von der CPVA untersucht.

Trefferwirkung, Leckabwehr u.a. .

Das ganze diente auch dazu die Sinksicherheit  der Schiffe zu erhöhen.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Torpedotaucher

Hallo,

@Beate + Theo - mich würde mal das ganze Prozedere: 
Schadenuntersuchung-Auswertung mit eventueller Vergleichssprengung bzw. Abgleich mit vorliegenden Erkenntnissen-Einfluss auf Neubauten/ Umrüstungen bei den Werften [hier mal umrissen]
an einem Beispiel interessieren.

Die CPVA, eine für mich hoch interessante Geschichte in Verbindung mit der TVA. Leider finden sich immer nur Bruchstücke zu den gelaufenen Versuchen. :-(

Zu den aufgeführten Personen habe ich folgendes in meiner Personenliste:
* Dr. Keller, ? - CPVA_Kiel (Toplitzsee); Messungen der Geschwindigkeit und der Beschleunigung von Schiffsrumpfplatten unter Explosionsdruck
* Dr. Keil, ? - CPVA_Kiel, Physikalische Abt. (P)
* MinRat Dr. Buchmann, Erich *1904 - CPVA_Kiel, Physikalische Abt. (P) 04.34-09.39 Sprengstoffe; WFM, AK Hochdruck; MarRüst/FEP I Leiter u. FEP II Leiter ab 08.44
* Dr.habil. Wunderlich, Walter *06.03.1910 - Marineartillerie 1940; CPVA_Kiel+Bad Frankenhausen, ziviler wissenschaftlicher Mitarbeiter d. Abt. Sprengphysik ab 1942 [Lehrbuch]

Eine Ergänzung der Daten zu den Mitarbeitern wäre sehr willkommen!!

Das dt. Lehrbuch "Einführung in das Unterwassersprengwesen" steht auf meiner Suchliste ganz weit oben.
Mein Dank für den Tipp, den dort hatte ich noch nicht danach gesucht.

Viel Grüße TT

Peter K.

Das erwähnte Buch klingt auch für mich hochinteressant ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

bettika61

Zitat von: Torpedotaucher am 04 November 2014, 00:00:19
* Dr.habil. Wunderlich, Walter *06.03.1910 - Marineartillerie 1940; CPVA_Kiel+Bad Frankenhausen, ziviler wissenschaftlicher Mitarbeiter d. Abt. Sprengphysik ab 1942 [Lehrbuch]
Eine Ergänzung der Daten zu den Mitarbeitern wäre sehr willkommen!!
Hallo TT,
Walter Wunderlich bei wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Wunderlich
Im Nachruf von Helmuth Stachel der Hinweis auf "Einführung in das Unterwassersprengwesen",
das Lehrbuch das  "in seiner Literaturliste niemals angeführt" wird und  die Arbeit  über "auf akustische Signale reagierenden "Geräuschtorpedos" "

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Peter K.

DANKE, an dieser "Einführung in das Unterwassersprengwesen" wäre ich schon interessiert und würde auch die englische Ausgabe nehmen ...  :-D

... ein anderer Artikel von WUNDERLICH mit Marinebezug
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Torpedotaucher

Hallo,

@Beate - Du hast nach dem ursächlichen Vorfall der Beschädigung des Sperrbrecher VII gefragt

Leider kann ich Dir diese Frage nicht beantworten. Habe dazu nichts in der mir zur Verfügung stehenden Literatur gefunden, ist aber auch nicht mein Spezialgebiet.
Auf den Zeichnungen findet sich das "Aufnahme-Datum" 13.05.1940 - grenzt die Sache zumindest ein.

Gruß TT

Trimmer

#8
Hallo - kann es der Minentreffer am 13.05. 1940 vor Warnemünde gewesen sein  :? - siehe  Akte RM 96/238 - Sperrbrecher VII - Vielleicht besitzt im Forum Jemand diese Akte

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

TD


Hallo Beate,

die SAUERLAND ( als Sperrbrecher VII ) lief am 13.5.1940 vor Warnemünde auf eine brit. Magnetmine.
Die Schäden waren so groß das der Sperrbrecher aufgesetzt werden musste und bis zum 16.8.1941 in Reparatur war.

Mehr dazu ist im Buch  "Deutsche Sperrbrecher 1914-1945" von Peter Arndt zu finden.
Am besten in der erweiterten Auflage von 2005.

Gruß


Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

bettika61

Hallo ,
danke für die Hinweise, mit der Literaturangabe konnte ich das auch in meiner alten Ausgabe finden. :-D
Den nächsten Treffer erhielt der Sperrbrecher bereits am 30.8.1942 in La Pallice,
der ihn bis zum 2.4.1944 in die Werft zwang.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin, Theo,

Zitat von: TD am 06 November 2014, 12:20:30
die SAUERLAND ( als Sperrbrecher VII ) lief am 13.5.1940 vor Warnemünde auf eine brit. Magnetmine.
Bei allem Respekt für Deine Datensammlung ..
.. da möchte ich zumindest ein Fragezeichen setzen  :|
Hatte die RAF bereits 1940 eine Luftmine mit Magnetzünder und gingen die Verminungsaktionen bereits so weit nach Osten ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

#12
Zitat von: Urs Heßling am 11 November 2014, 18:49:02

.. da möchte ich zumindest ein Fragezeichen setzen  :|
Hatte die RAF bereits 1940 eine Luftmine mit Magnetzünder
Hallo Urs,
den 1.Teil der Frage kann ich mit ja beantworten.
Seit Mai 1940 war den Deutschen die britische Luftmine mit Magnetzünder durch einen Fund bekannt.
s.auch http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5152.msg68233.html#msg68233
die Aussage über den "1.Angriff mit Luftminen" am 21.7.1940 halte ich für falsch und dürfte aus der befohlenen strengen Geheimhaltung vom Fund resultieren.

Arndt schreibt in seinem Buch von einer "Magnetmine" als Ursache für den Schaden der "Sauerland".
Welche Herkunft könnte die Mine sonst haben  ?

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius

Hallo Urs,

Chronik hat nicht alle Daten, aber doch paar Einträge zu den brit. Luftmineneinsätzen.

--/>/> http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/40-04.htm

Zitat
13.– 26.4.1940
Luftkrieg Westeuropa
Britischer Luftmineneinsatz mit 15 Hampden-Bombern (Gruppe No.5 / 44., 49., 50., 61., 144. Sqn. RAF Bomber Command) in der Nacht vom 13./14.4. erstmals im Großen und Kleinen Belt, der Kieler Bucht und vor der Küste Dänemarks. Es folgen weitere Minenunternehmen: 14./15.4.: 23 Hampden wiederholen die o.g. Operation, 15./16.4.: 9 Beauforts in der Deutschen Bucht, 20./21.4.: 24 Hampden in Weser und Ems-Mündung, 21./22.4: 36 Hampden in Elb-Mündung, Großem und Kleinem Belt, 22./23.4.: 6 Swordfish der 816. Sqn werfen Minen nordöstl. Schiermonnikoog, 24./25.4.: 7 Swordfish der 815. Sqn in der Ems-Mündung, 25./26.4.: 28 Hampden in der Kieler-Bucht, Großem und Kleinem Belt. Etliche Verluste durch Luftminentreffer: Es sinken in der Ems-Mündung am 6.5. das Vorpostenboot V 811 / Hugo Homann (383 BRT), bei Drogden am Südausgang des Öresunds die Frachter Cronshagen (1787 BRT) am 24.4., Westerwald (ex Campinas, 4541 BRT) am 10.5. und Finkenau (916 BRT) am 30.5., bei Kiel Feuerschiff am 6.5. die Brage (5954 BRT) und in der Kieler Bucht am 23.5. die Franz Haniel (2188 BRT), in der Lübecker Bucht am 12.5. der Frachtsegler Käthe Jürgensen (345 BRT). Beschädigt werden bei Korsör am 15.4. der deutsche Sperrbrecher XI / Petropolis (4845 BRT, nach Reparatur als Transporter genutzt) und vor Travemünde am 24.4. Schiff 20 / Nerissa.

--/>/> http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/40-05.htm

Zitat1.– 14.5.1940
Luftkrieg Deutschland
Britische Luftmineneinsätze gegen dt. Seeverbindungswege. In der Nacht zum 1.5. werfen 15 Hampden-Bomber 7 Minen in die Elb-Mündung, in der Nacht 13./14.5. werden Minen in den Kaiser-Wilhelm-Kanal geworfen. In der Folge sind teilweise Sperrungen dieser Seewege notwendig.

Mal schauen ob ich noch andere Literatur ausmachen kann.

:MG:

Darius

Darius

Hi,

ich habe hier "Shores, Fledgling Eagles" als Buchempfehlung.
Wg. Magnetmine habe ich bisher nichts gefunden.

:MG:

Darius

Impressum & Datenschutzerklärung