Heute vor 70 Jahren - Untergang der WILHELM GUSTLOFF

Begonnen von hillus, 30 Januar 2012, 21:27:32

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Trimmer

Thomas- ich gehe mit Dir in soweit konform wenn Du einen "Weltflüchtlingstag " meinst- gibt es ja am 20.Juni jedes Jahres. Dort kann man auch der Opfer z.B. auch der "Gustloff" gedenken. Wir brauchen keine weiteren Gedenktage es sei denn man will bewußt andere Völker provozieren. Wir haben auch noch  den Volkstrauertag- in diesem Jahr der 18.November - durchaus ein Tag wo auch an diese Opfer gedacht wird.Bestes Beispiel ist dann der Soldatenfriedhof in Halbe. Meine ich aber in Hinsicht auf ein stilles Gedenken und nicht als Aufmarschgebiet bestimmter Kreise.
Ich denke das man die Toten viel besser ehrt in dem man an sie in Stille denkt und dafür sorgt das so etwas nie wieder passiert.

Gruß - Achim-Trimmer dessen zwei Onkels in fremder Erde liegen. 
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

igor

Here in Russia Marinesko is Hero not for sinking woman and childern. He is top-ranged u-boat ace - nobody sunk more than him in tonnage. He was discriminated after war by authorities, otherwise he gained Hero-title and memorials on 60th years. From his positins sinking both Gustloff and Steuben was valid. Nobody from u-boat mens know about refugees on board these ships.
Even today some people in Russia didn't believe in so many civilians on board Gustloff. "Where is the proofs?" - say them. "Where lists of embarked children - we see only lists of u-boot trainee! We didn't believe to words, we believe only in documents and see none of thems". Some people still thinks that there was only 3700 soldiers on board and with them - thousands of "nazi bonzes" (i.e. high ranking NS, SS and so on).

mhorgran

Hallo

ZitatIch denke das man die Toten viel besser ehrt in dem man an sie in Stille denkt und dafür sorgt das so etwas nie wieder passiert.
Nur, es "passiert" immer wieder. Seit Jahren werden afrikanische Flüchtlinge in den nordafrikanischen Staaten "interniert" damit sie nicht nach Europa kommen, jedes Jahr ersaufen (oder kommen auf andere Arten zu Tode) viele im Mittelmeer.

Die öffentlichen europäischen Verlautbarungen zu Flüchtlingsbewegungen und Krieg sind im deutlichen Gegensatz zu ihren eigenen Handlungen.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Hastei

muß auch meinen Senf dazugeben.
wir haben Gedektage - Volkstrauertag - da gehe ich seit fast 35 Jahren hin !!  Dort ist der Platz,an dem man auch an die ertrunkenen Flüchtlinge der z.B. Gustloff gedenken kann . Ich finde, da braucht man keinen extra Tag. Achim sagte es schon, wer ist der Urheber dieser elenden Geschichte. Kommt mir jetzt bitte nicht mit Versailles und was weiß ich noch.
Das Denkmal für Marinesko stört mich pers. nicht, auch das Denkmal für Bomber-Harry in GB stört mich nicht., was nicht heißt , das ich es gut finde.
Gustloff betrifft mich, weil ich beinahe nicht hiersitzen würde, wenn meine Mutter wie geplat da mitgefahren wäre und Bomber-Harry hat meine Urgroßeltern verbrannt .! Aber wenn ich Bilder der KZ sehe, bin ich ganz ruhig.

es grüßt der Hastei

Trimmer

Danke Harald - - vielleicht sind wir "Alten " doch in mancher Hinsicht etwas "Klüger ". 

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

kalli

Achims und Hasteis Auffassungen zu Gedenktagen und Denkmalen kann ich nur zustimmen. Noch kurz zu Marinesko und was aus meiner Sicht auch noch dazu gehört. Bis zum heutigen Tag gibt es eine Vielzahl von Veröffentlichungen zu unseren U-Boothelden. Das sind ja auch in gewisser Form Denkmale. Und wir haben ja in Möltenhort auch ein U-Boot Ehrenmahl. Oft genug werden auch unkritisch die Versenkungserfolge und Auszeichnungen der Helden gepriesen oder auch nur aufgelistet. Ich will die Tatsache an sich nicht kritisieren, man kann sich ja damit auseinandersetzen, so wie wir das hier im Forum auch tun.
Heldenverehrungen gibt es in jedem Land seit es überhaupt Kriege und Eroberungen gibt. Wahrscheinlich braucht eine Nation gerade auch Kriegshelden? Bei Marinesko liegt die Sache nicht viel anders. Zu dem, was Igor dargelegt hat kommt allerdings, dass ihm nach dem Krieg ziemlich übel mitgespielt wurde. Gegen Ende der Sowjetunion wurde er dann rehabilitiert und er bekam die Auszeichnung, die ihm nach den Versenkungen wegen der Tonnage ,,zustand". Im Marinemuseum in Sankt Petersburg ist dieser Tatsache, inklusive der von Gorbatschow unterzeichneten Urkunde und der Schiffsglocke von S13, eine Vitrine gewidmet. Durch diese Ehrung kam er erst wieder in das Blickfeld. Und was den Geschmack von Denkmalen und Grabsteinen in Russland angeht da gibt es doch einige Unterschiede zu hier. Da könnte ich interessante Beispiele zeigen ( z.B. Büste General mit Telefon u.s.w.). Allerdings habe ich mir auch einmal die Grabstätte von Dönitz angesehen. Na, ja..
Und damit ich nicht falsch verstanden werde. Die Schicksale der Opfer der Steuben, Gustloff, Goya, Cap Arcona berühren mich sehr, weil sie so sinnlos waren wie so viele andere auch.
Unter den Opfern der Gustloff befanden sich nebenbei gesagt auch viele Seemannsfrauen, die sich am Standort (z.B. der Lützow) aufgehalten hatten. Darunter befand sich auch meine Mutter, die aber  auf dem Schiff keinen Platz mehr fand und dadurch dem Schicksal der vielen Flüchtlinge entging.

kalli

Hier noch die Aufnahme von der Marinesko-Vitrine im Marinemuseum von Sankt Petersburg

jockel

Heute in der Onlineausgabe "Neue Westfälische"...

ZitatLetzter Wunsch erfüllt...

....Dichter Nebel wabert über der polnischen Ostsee. Die grau-grüne Wasseroberfläche ist spiegelglatt, an Bord ist es still. Kapitän Wojt Jechna kippt ein Glas Rum ins Wasser, Luise Schneider wirft rote Nelken hinterher. 50 Meter weiter unten legt ihr Mann Matthias die Urne von Heinz Schön auf das Wrack der "Wilhelm Gustloff", daneben eine Gedenktafel. Der letzte Wunsch des langjährigen Herforder Verkehrsdirektors, Theaterleiters und Buchautors ist damit erfüllt...hier weiterlesen



Gruß
Klaus

t-geronimo

Oh, ich wußte gar nicht, dass Heinz Schön gestorben ist.

Prima, dass sein Wunsch erfüllt werden konnte! Möge er dort in Frieden ruhen!  :MG:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Taucher

Wusste ich auch nicht !

Möge er in Frieden ruhen  :MG:
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Baunummer 509

Hallo zusammen,

heute bin ich eher zufällig auf folgende Seite gestoßen:
http://www.highend-archaeology.eu/gustloff.htm

Dort wird die Vermutung geäußert dass die Sowjets versucht haben sollen große Teile der Gustloff zu bergen. Unter anderem wird dort behauptet dass weite Teile vom Schiff abgetragen und die sterblichen Überreste der Toten vom Meeresgrund geholt worden sein sollen.

Das höre ich so zum ersten Mal und hat mich ziemlich erstaunt. Was für Gründe sollte es für solch ein Vorhaben gegeben haben?
Irgendwie kann ich das kaum glauben, allerdings lässt die Sidescan Aufnahme auch fast keinen anderen Schluss zu.

Ist in dieser Sache näheres bekannt?

chattius

Hallo

Konnte mich noch dunkel an eine Sea Hunters Episode erinnern. Ausschnitte:
http://www.youtube.com/watch?v=Zu2kiJiF_yM
Sie ist von 2003 und es verwundert den Taucher dass jedes Menschliche fehlt.

Gruss Chattius

Teddy Suhren

Hai

Ich kann mich erinnern, wie komisch mir das vorkam als ich zum ersten mal gehört hab das im Prinzip nur noch der Bug und Heck vom Wrack vorhanden ist.
Weil damals keine weiteren Erklärungen geliefert wurden, dachte ich: Naja, ist da nicht ganz so tief, wird irgendwie vom Rost aufgelöst und zusammengefallen sein. Das das Wrack auseinander gebaut wurde ist ja ein Ding. Ist wohl 10 Jahre an mir vorbeigegangen.
Was die Leichen angeht - ist nicht das einzige Beispiel wo wenig Rücksicht auf Verlierer Pietät genommen wurde.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

juergenwaldmann

Hallo im Forum ,
im DSM Bremerhaven ist ein sehr schönes Modell im M 1/100 ausgestellt !

Fotos hier im ru Forum ganz unten auf der Seite !!

http://forums.airbase.ru/2013/08/t87721,9--vystavka-5.9846.html

Gruss  Jürgen

hillus

Moin,

melde mich wieder zu Wort. Warum, ganz einfach, damit die GUSTLOFF-Katastrophe nie in Vergessenheit gerät, so etwas sich nicht wiederholt und letztlich der "Erfolg" von Marinesko immer wieder kritisch betrachtet werden möge. Heute ist der 69. Jahrestag des Untergangs der WILHELM GUSTLOFF!!!

Anbei eine Gedenkadresse eines guten Freundes von meinem Marinefreund Bernhard Mroß, Vadim Gazizov, der auch mir ein guter Freund ist. Wenn wir die ganze Journaille beiseite lassen, d. h. was nicht alles über Rußland, Putin, Olympische Spiele in Sotschi etc. geschrieben und gefaselt wird, dann bleibt der russische Bürger übrig, eben genau wie wir es als Deutsche sind. Es ist zutieftst traurig, dass ich in der heutigen Tagespresse, ohne 100%-ig zu sein, nichts über ein Gedenken an die Katastrophe gelesen habe. Es musste ein russischer Staatsbürger sein, der uns daran erinnerte.

In Absprache mit meinem Freund Bernhard Mroß übermitteln wir Euch das Gedenken eines Russen an die GUSTLOFF. :BangHead:

Bis bald!

hillus

E-Mail an mich:

Lieber Jochen,
hier eine Gedenkadresse, die ich von meinem Freund Vadim erhalten habe. Bei uns spricht niemand davon, dass unschuldige deutsche Menschen ihr Leben verloren haben. Das Leid haben nur die Anderen erlitten, wir sind ja das Verbrechervolk und so geschah es uns zurecht.

Beste Grüße

Bernhard

BERNHARD MROß
Vereidigter Dolmetscher und Übersetzer für die russ. u. poln. Sprache



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