Vertragskonforme Schiffe

Begonnen von Huszar, 19 April 2006, 18:41:48

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Huszar

Hallo Leute!

Ich tapeziere grad mal mein Büro mit 1:400-Zeichnungen von verschiedenen Kriegsschiffen neu.
Diesbezüglich( und teilweise durch den MA-Plan-Thread) stellte mich eine Frage:


Wie offentsichtlich war, dass einige Staaten kaum um Vertragsbeschränkungen scherten?

Ich denke hierbei an Schiffe, wie zB Zara, Hipper, die jap. schweren Kreuzer, die fr. Gross-Zerstörer...

Es sollte doch reichen, ein eigenes Schiff (dessen Verdrägung bekannt ist), neben einen dieser zu parken, und dann wäre sofort klar, dass die die 10.000-Tonnen-Grenze nicht eingehalten haben (zB das Berühmte Bild PE und DEvonshire auf dem WEg nach Wilhelmshaven). Sowas wäre auch nicht unbedingt schwer zu bewerkstelligen gewesen sein?


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

ufo

Das Unterwasserschiff kann erstaunliche Ab- oder Zuschläge bringen. Ein kurzer aber dickbäuchiger Dampfer bequem einen langen, schlanken Dampfer um etliche 1ooo tons übertreffen.
So riesig einfach war's also nicht allein aus Photos vom Schiff im Wasser schlüssige Werte zu bekommen.

Ich denke aber in erster Linie war das so eine Art Gentlemen's Agreement: Du guckst meinem Dampfer nicht zu tief in die Augen, ich gucke Deinem Dampfer nicht zu tief in die Augen und wir alle halten uns wenn schon nicht an die Zahlen so doch an den Geist der Abkommen.

Um genaue Zahlen zu bekommen gab es einfachere Methoden.

Man hatte gegenseitig die Bauwerften mit Spionen gepflastert. Einen halbwegs genauen Spantenriss zu bekommen war nicht so das Ding.

Und schliesslich konnte der Britische Marineattaché auch einfach in der Mittagspause in den Buchladen gehen und sich den neuesten Loef's Modellbaubogen kaufen. Die waren erstaunlich genau. Anhand des Bogens sollte man Hippers Tonnage auf plus minus wenige 1oo tons berechnen können.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass der Modellbaubogen zu Bismarck und Tirpitz erst nach dem Kriege herauskam.  

Aber was half's schon, wenn man die Zahlen hatte. In Friedenszeiten wollte man eher seine Ruhe haben und in Kriegszeiten addierte der Propagandaminister sowieso 1ooo tons zu jedem versenkten Gegnerschiff. (3ooo tons, wenn das Gegnerschiff das eigene versenkt hatte.)


Nettes Projekt by the way! Alle Bilder aus einem Guss von einem Zeichner oder verschiedene Stile?
Muss toll aussehen!


UFo

Mario

Als die genannten Schiffe auf den Hellingen heranwuchsen, kümmerte sich kaum noch jemand ernsthaft um die Vertragsbestimmungen. Politisch gab es viel ernstere Brandherde, die nicht gelöscht wurden.

Huszar

@Mario:
na, als die jap. Kreuzer gebaut wurden, wurden die Verträge noch recht ernst genommen. Und auch die fr. Grosszerstörer wurden in dieser Zeit gebaut.
Anscheinend nach nur England und die USA den Vertrag ernst...


@Ufo:
Leider von mehreren Zeichnern - sieht aber schon klasse aus!
Fertig sind: Yamato, Bismarck, Alabama, Graf Spee, Viribus Unitis, Zuikaku, Junyo, Chokai, Tone, Suzuya, Trieste, Krasniy Kawkaz, De Ruyter, Oyodo, Agano, Tatsuta, Cadorna, Abercrombie, Delhi, Perth, Swiftsure, Duguay-Truoin, Gotland, Katori, Galissioniere, Savoia.
An Taiho und Akagi arbeite ich noch, Béarn, Dunkerque, Richelieu, Aoba liegen noch auf der Seite, und morgen werd ich noch den Fock mit ins Büro nehmen  :D
(meiner Kollegin gefällts nicht unbedingt, sie ist aber geduldig...)
BTW: hat wer gute Links zu Zeichnungen?


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Spee

@Huszar,

Italien und Frankreich kannst du nicht als "Vertragsbrecher" nehmen, da beide Staaten den Vertrag von 1930 nicht unterzeichnet haben.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Ralf

Gruß
Ralf
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