Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA

Begonnen von hillus, 24 November 2011, 12:01:56

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hillus

Schon lange darauf gewartet, aber trotzdem eine Sensation!!

Wie soeben bei http://flotprom.ru/news/ gemeldet, wird das Programm zur Einführung der nicht atomaren U-Boote des Projektes 677 LADA nicht mehr weiter verfolgt und storniert, teilte eine dem Marine-Hauptstab der russischen Seekriegsflotte nahestehende Quelle mit.

Das einzige bisher fertiggestellte U-Boot B-585 ST. PETERBURG wird nicht in den Kampfbestand der Seekriegsflotte übernommen und bleibt als Versuchs-U-Boot erhalten.

Die Unausgereiftheit des Projektes und die dauerhaften Defekte der B-585 ST. PETERBURG des Projektes 677 LADA, vor allem der nur wenig funktionierende Antrieb, der unfertige hydroakustische Komplex, das anfällige Informations- und Führungssystem LITHIUM, die den Erwartungen nicht entsprechenden Torpedos ТЭ-2 zwingen die russische Seekriegsflotte, zur Bestellung der erforderlichen neuen U-Boote zum durchgearbeiteten und bewährten Projekt VARSHAVYANKA (sprich KILO-Klasse) zurückzukehren.

In der Konsequenz führte diese Entscheidung auch zur Unterbrechung des Baus von zwei weiteren U-Booten des Projektes 677, der B-586 KRONSHADT und B-587 SEVASTOPOL, deren Bootskörper praktisch vollständig fertig sind.

Kommentar hillus:
Die B-585 ST. PETERBURG, am 26.12.1997 auf Stapel gelegt, am 28.10.2004 zu Wasser gelassen und am 07.05.2010, obwohl nicht von der staatlichen Abnahmekommission freigegeben, in Dienst der Baltischen Flotte gestellt, ist nie richtig in Fahrt gekommen. Die Indienststellung war also ein Politikum! Obwohl am Tag der Seekriegsflotte ständig zur Flottenschau präsent, musste das Boot nach jeder Testfahrt wieder für längere zeit in die Werft. Fazit ist, das Boot war schiffbau- und antriebstechnisch eine Katastrophe.
Die Mängel des Antriebes führten im Jahre 2000 zu einer Anfrage bei der deutschen HDW zwecks Kauf ober Nachbaus der AIP-Antriebe. Nach der deutschen Absage gingen die Russen mit Italien ein Joint-Venture-Geschäft ein, um durch die Hintertür an die deutschen Antriebe heranzukommen. Diese kamen aber für die Italiener auch aus Deutschland und wieder war es nichts.
Die nunmehrige Stornierung des Projektes 677 hat auch politische Hintergründe. Der venezolanische Präsident Chavez strebte die Lieferung von sechs U-Booten für Venezuela an. Es war sein Ziel, die 677-ziger LADA's zu erwerben. Dem machte die russische Regierung einen Strich durch die Rechnung, natürlich wohlweislich um die Probleme dieser U-Boote wissend und den Folgen des Verkaufs solcher ,,Totgeborenen"!
Jetzt sind noch zwei Nachfolgebauten zu betrachte. Ein Umbau hinsichtlich zur KILO-Klasse ist ausgeschlossen. Die LADA's sind wesentlich schlanker und die Sektionen somit nicht anpassbar. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Antriebssektion herausschneiden und adäquate Antriebe einsetzen. Hier war wahrscheinlich die Kostenfrage entscheidend und auch die Frage, was bringt uns das! Solange der Platz für diese beiden Boote nicht für neue nationale bzw. Exportaufträge von den Admiralitätswerften gebraucht wird, werden sie da unfertig liegen bleiben. Was danach kommt, wollen wir alle abwarten! Die Russen kommen oft mit völlig unerwarteten Lösungen, aber auch der Schneidbrenner kann ihr Schicksal besiegeln.

Von den OAO Admiralitätswerften in St. Petersburg liegen noch keine Statements vor.

TTD Projekt 677
Einhüllenboot
Wasserverdrängung ü. W. - 1765 Tonnen
Länge ü. a. - 66,8 Meter
Breite max. - 7,1 Meter
Vmax. ü. W. - 10 Knoten
Vmax. u. W - 21 Knoten
Tauchtiefe nom. - 250 Meter
Tauchtiefe max. - 300 Meter
Fahrstrecke u. W. – 650 sm bei 3 Knoten
Seeausdauer 45 Tage
Maschinennlage: dieselelektrisch, Dieselmotoren D49, 1x4100 PS
Bewaffnung: 6 Torpedoapparate Kalibers 533 mm USET-80K, Gefechtsvorrat 18 Torpedos, Raketentorpedos und Raketen oder bis zu 44 Minen, Handraketenkomplex IGLA-1M, 6 Raketen
Besatzung - 35 Mann

Aus dem sonnigen Braunschweig

hillus


hillus

So wie ich gerade bei NOVOSTI gelesen habe,

gibt es auf meinen vorherigen Bericht schon wieder ein Dementi. In Wahrheit soll es um die Modernisierung der U-Boote Projekt 677 LADA gehen. Ich werde ertst mal alles sacken lassen, weiter abwarten, was noch alles kommt und meine Querverbindungen in Gang setzen. Das ist doch wieder übelste Verwirrung, die man in Rußland betreibt. Es ist doch immer die Frage, wer sagt etwas und der russische Marine-Hauptstab (wir sagen Admiralität) ist doch nicht irgendwer.

Der verwirrte hillus

hillus

Wie http://flotprom.ru/news, lenta.ru und Novosti berichten, ist nun doch wieder alles ganz anders!!!

Die russischen dieselelektrischen U-Boote des Projektes die 677 LADA werden nach einem überarbeiteten technischen Projekt modernisiert, erklärte der Generaldirektor des Petersburger Zentralen Konstruktionsbüros für Marinetechnik RUBIN, Andrej Djatschkow. Seinen Worten nach soll die Nacharbeit des Projektes unter Berücksichtigung der gewonnenen Betriebserfahrungen in zwei Jahren beendet sein. Die Modernisierung des bereits fertigen U-Bootes (Er meint B-585 ST. PETERBURG-Ergänzung hillus) dürfte damit 2013 beendet sein und die zwei im Bau befindlichen Boote (B-586 KRONSHSTADT und B-587 SEVASTOPOL-Ergänzung hillus) werdend erst nach 2013 fertiggebaut sein.

Gegenwärtig ist das ZKBM RUBIN damit beschäftigt, bei der bereits im Bestand der Baltischen Flotte stehenden B-585 ST. PETERBURG die Nacharbeit auf der Grundlage des überarbeiteten technischen Projektes unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen des Betriebes auf der ST. PETERBURG bis 2013 zu beenden, erklärte Djatschkow weiter. Kommentar hillus-Diese Erfahrungen werden bereits seit 2005 gesammelt und da sollte man doch langsam etwas über die Fehler wissen!!!

Gegenwärtig wird auch der Bau des zweiten und dritten U-Bootes des Projektes 677 weitergeführt. Laut Angaben des Marine Hauptstabes der russischen Seekriegsflotte, dessen Chef Admiral Tatarinow ist,(Ergänzung hillus) werden diese U-Boote unter Berücksichtigung der Modernisierung des Projektes nach 2013 fertiggestellt sein. Es liegen RUBIN keine Angaben vor, dass der Bau der U-Boote eingefroren sei.

Ich frage mich, was soll das alles. Wollte man über die Öffentlichkeit Druck machen, um zu konkreten Aussagen über dieses totgeborene Projekt zu gelangen??
Trotzdem bleibe ich bei meinen Aussagen im ersten Bericht. Die Mängel sind nun mal bekannt und die Fachwelt schätzt das Projekt als schlecht ein!! Ich hoffe, hier ist nicht die nächste unendliche Beschichte. :-D :-D :-D

Euer Dementi betreibender hillus

olpe

Hallo,
erst mal ein Riesen-Dankeschön an @hillus für die Mordsarbeit im Hinblick auf die news und die Übersetzung ...  top top :MG:
Ungeachtet der medialen Verwirrungen der Presse bezogen auf die Meldungen über die U-Boote des Projektes 677 LADA sind die Entwicklungen der Serie schon erstaunlich ... aber aus meiner Sicht auch folgerichtig. So recht zufrieden war die russische Marine mit dem ersten Boot, der B-585 "SANKT PETERBURG" wohl nicht. Ein Grund der Unzufriedenheit war wohl auch - neben den technischen Unzulänglichkeiten - die bewiesene Leistungsfähigkeit der deutschen AIP-U-Boote der Klasse 212A ... neben dem MESMA-Antrieb Frankreichs und dem Sterling-Motor Schwedens. Das russische Fuell-Cell-Modul "Kristall-27B" ist augenscheinlich noch lange nicht so weit ...

Während der Marineausstellung IMDS-2005 in St. Petersburg habe ich den damaligen Chef des Konstruktionsbüros RUBIN, Igor Dmitievich Spasski, gesehen. Der war eigentlich immer umschwärmt von einer Traube von Presseleuten ... das Lob über die "SANKT PETERBURG", damals noch unter Werftflagge fahrend, riss nicht ab. Eher zufällig traf ich mit ihm in einer ruhigen Minute draußen zusammen und fragte in eher scherzhaft: "Igor Dmitievich, welches Boot ist nach Ihrer Meinung besser, das deutsche oder Ihres ...?". Klar was er antwortete: "Unseres ist besser .... ". Ich quetschte mir ein Lächeln ab und meinte sinngemäß: "Na, schaun wir mal" ('Nu, posmotrim'). Die Bestätigung steht oben ...

Unten noch einige Bilder (Q: OLPE)
Grüsse
OLPE


der erste


Urs Heßling

moin,

Zitat von: olpe am 24 November 2011, 22:20:04
erst mal ein Riesen-Dankeschön an @hillus für die Mordsarbeit im Hinblick auf die news und die Übersetzung ...  top top :MG:
an Euch beide  top :MG:

solche Verwirrung gab es aber auch schon bei NATO-Manövern  :roll: was dann zu dem (Humor-) Spruch STANDBY TO CANCEL MY NEXT MESSAGE (Halten Sie sich bereit, meinen nächsten Spruch zu streichen) führte .. :MLL:

eine Frage an Jochen und OLPE: wenn ich es richtig beobachtet habe, tragen Boote verschiedener Klassen Städtenamen.

Gibt es auch bei den russischen U-Booten eine Regel, welche Namen welchen Typen zugeordnet werden ?
(bei den Überwasserschiffen war und ist es ja recht deutlich)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

hillus

Moin Urs,

also auch bei der NATO gab es solche Verwirrungen. Bei den russischen Nachrichten erleben wir aber öfters solches Hin und Her.
Zu der Namensgebung. Vorausschickend ist wichtig, dass nur der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte, derzeit ja noch Admiral Wyssozkij, mit einem entsprechendem Befehl Schiffsnamen vergeben darf. Deshalb wunderten sich die Experten vor einiger Zeit über folgendes:
"Im Jahre 1996, erhielt der U-Kreuzer K-456 (Projekt 949-A NATO Code OSCAR II-Erg. hillus) entsprechend der Direktive des Hauptstabes der Seekriegsflotte Nr. 730/1/0190 vom 20. März den neuen Namen ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск"). Die Administration der Stadt Wiljutschinsk nahm enge Verbindungen mit der Besatzung auf und arbeitete bis vor kurzem aktiv mit den Patenschafts-U-Bootfahrern zusammen.
Der Befehl des gegenwärtigen Oberbefehlshabers der russischen Seekriegsflotte Admiral W. S. Wysozkij Nr. 33 vom 28.01.2011 über die Umbenennung des Atom-U-Bootes ,,KASATKA" (,,Касатка") in ,,TVER" (,,Тверь"), der am 1.Februar 2011 in den Massenmedien veröffentlicht wurde, rief sowohl in der Administration der Stadt Wiljutschinsk, als auch bei vielen U-Bootfahrern Verwunderung hervor, da der Unterwasserkreuzer ,,K-456" bereits 15 Jahre unter dem Namen ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") bekannt war.
Eine informierte Quelle in der Militärverwaltung erklärte die Situation, indem sie mitteilte, daß Kriegsschiffsnamen nur durch einen Befehl des Oberbefehlshabers der Seekriegsflotte und nicht durch eine Direktive des Chefs der Hauptstabs der Seekriegsflotte verliehen werden kann. Auf diese Weise war der Name ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") für eine lange Zeit nur ein inoffizieller Name, während der im Bestand der Seekriegsflotte offiziell das Atom-U-Boot ,,KASATKA" (,,Касатка") geführt wurde. Leider hat diese örtliche Initiative viele (darunter auch U-Bootfahrer) irregeführt, die aufrichtig meinten, daß ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") der offizielle Name des Unterwasserkreuzers war. (Übersetzung Kaschube_29, die er mir zumailte)

Das kurz zum formalen Weg bei den Russen. Allerdings haben sie eine andere Beziehung als wir zu Ruhm und Ehre des Vaterlandes. So kann eine finanzkräftige Stadt, ein Oblast, Bezirk, Region etc. den Antrag stellen, dass ein Kriegsschiff den Ehrennamen ihrer Stadt etc. erhält. Sie verpflichtet sich damit auch gleichzeitig, Schiff und Besatzung mit Finanzspritzen am Leben zu erhalten. Wer für Heraldik Interessse hat, kann dann auch, z. B. am U-Bootturm, das entsprechende Emblem betrachten. Dieser Schritt der "Ehre" wird auch andersherum gehandhabt, dass einerseits auch U-Boot-Veteranenverbände Vorschläge zur Namensgebung unterbreiten und andererseits auch von oberster Stelle dem Auserwähltem seine große Ehre klargemacht wird!!!

Bei der Namensgebung mit Personennamen ist es ähnlich, jedoch sind da keine finanziellen Gedanken im Hintergrund, also tatsächlich nur die Ehre vor dem Volk und Ausland. Manche Namen sollte man aber streichen, wie beim wieder in Dienst gekommenen BPK VITSEADMIRAL KULAKOV. Aber darüber wurde bereits im Forum geschrieben.

Aus dem sonnigen Braunschweig grüßt Dich

hillus






Urs Heßling

moin, Jochen,
ein herzliches Danke auf kurzer Strecke (H -> BS)  :MG:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

hillus

Hallo Urs,

da wäre doch mal ein Glasbier-Geschäft zwischen uns möglich! Endlich mal ein Shiplover bei mir in der Nähe!

Jochen

Urs Heßling

moin, Jochen,

ja, (fast) jederzeit  :-) ... oder mein nächsten "Hannover"-Treff kommst Du dazu ...  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

hillus

Moin Urs,

dann mal schnell den Spielplan vom nächsten Hannover-Treff rübermailen. Ich war hier immer nur Einzelkämpfer,
obwohl die Kette der Marinefreunde riesengroß ist. Aber alle richtig weit weg. Zu Kaschube_29 nach Flensburg ist ja auch ein recht langer Törn.

Beste Grüße  :OuuO:

Jochen

Urs Heßling

moin,

Zitat von: hillus am 25 November 2011, 17:17:32
dann mal schnell den Spielplan vom nächsten Hannover-Treff rübermailen.

ist noch nicht festgelegt. Das sind bis jetzt "einfach mal so"-Treffen ...  :wink:

aber jetzt haben wir ja wieder einen neuen Anlaß ...  :-)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

hillus

Diese Mitteilung hat keine Schockwirkung

Russland ist dabei, die Prüfstandtests einer grundlegend neuen - luftunabhängigen - Antriebsanlage für konventionelle U-Boote - abzuschließen und bereitet sich auf den Bau eines Versuchsmusters vor. Das teilte Andrej Djatschkow, Generaldirektor der Schiffswerft OAO PO SEVMASH und des Zentralen Konstruktionsbüros für Marinetechnik RUBIN, in einem Interview für RIA Novosti mit.

Djatschkow zufolge hat RUBIN die Entwicklung einer luftunabhängigen Antriebsanlage mit elektrochemischem Generator bereits weit vorangetrieben. Die Erprobungen des Prüfstandmusters stehen praktisch vor dem Abschluss, hieß es. Es sei geplant, das Projekt einer indischen Delegation zu zeigen.

Nach den Worten des Generaldirektors haben die RUBIN-Spezialisten die technische Möglichkeit für die Erzeugung von Wasserstoff unmittelbar an Bord des U-Bootes bestätigt.
Dieses Schema macht es möglich, Wasserstoff nicht an Bord, wie bei den neuen deutschen U-Booten, zu lagern, sondern ihn unmittelbar auf dem U-Boot zu erzeugen.

Außerdem  ermögliche die aussichtsreiche russische luftunabhängige Antriebsanlage die Nutzung von Dieselkraftstoff und erfordere keine komplizierte Wartung an Land. Dabei hat sie keine beweglichen Teile. Das ist für uns ein großer Vorzug hinsichtlich der Akustik, betonte Djatschkow.

Wie der Generaldirektor weiter berichtete, sei es für die Umsetzung eines derart umfassenden Projekts wie der Entwicklung einer luftunabhängigen Antriebsanlage notwendig, in Zukunft ein föderales Zielprogramm auszuarbeiten, um RUBIN die sehr kostspielige Herstellung eines Versuchsmusters zu ermöglichen. Ansonsten müsse man diese Arbeiten in Kooperation mit anderen Unternehmen durchführen.

Zuvor hatte ein ranghoher Vertreter des Marine-Hauptstabes der russischen Seekriegsflotte RIA Novosti mitgeteilt, dass Russland die Absicht habe, in Zukunft U-Boote mit grundsätzlich neuem Antrieb zu bauen. Derzeit werden alle russischen konventionellen U-Boote dieselelektrisch angetrieben.

Wir bleiben erst einmal bei unseren Weltklasse-U-Booten!

hillus

P.S. Bitte noch einmal weiter oben bei Olpe vom 24.11.2011 reinschauen! Hier geht es um den - wie Olpe schreibt: Das russische Fuell-Cell-Modul "Kristall-27B" ist augenscheinlich noch lange nicht so weit ... und das kann man oben ja herauslesen!


olpe

Zitat von: hillus am 02 Dezember 2011, 09:56:36
Dieses Schema macht es möglich, Wasserstoff nicht an Bord, wie bei den neuen deutschen U-Booten, zu lagern, sondern ihn unmittelbar auf dem U-Boot zu erzeugen.
Hallo,
nun ja, eine reiner Brennstoffzellenantrieb (fuel-cell-propulsion) ist ingenieurtechnisch sicher nicht so einfach beherrschbar, aber dann noch die Wasserstofferzeugung (auf Elektrolysebasis? - wahrscheinlich) an Bord ... die russischen Firmen trauen sich ja was zu ...  :-D ... Aber: seeing is believing ...
Unten einige Impressionen - wieder von der IMDS-2003 in St. Petersburg: der Fuel-Cell-Modul "Kristall-27B" als Modell ...
(Q: OLPE)
Grüsse
OLPE

Bild 1: ein Modell der AMUR-1650
Bild 2: der Modul als Modell
Bild 3: kurze Beschreibung: "Der Sektions- bzw. Abteilungsmodul der Antriebsanlage mit dem elektrochemischen Generator"
Bild 4: der Modul als Modell
Bild 5: Modell eines AIP-U-Bootes

olpe

#14
Hallo,
ergänzend eine Mitteilung aus http://flotprom.ru/, zu deren Übersetzung mich unser Freund @hillus in einer PN angeregt hat:


Russland nimmt an der indischen Ausschreibung für U-Boote teil
"Russland wird an der indischen Ausschreibung für nicht-nukleare U-Boote mit dem Projekt "AMUR-1650" teilnehmen", sagte in einem Interview mit RIA Novosti der Generaldirektor von "Sevmash" und des Zentralen Konstruktionsbüros "Rubin" Andrey D'yachkov.
"Wahrscheinlich Mitte 2012 findet die indische Ausschreibung für Diesel-U-Boote statt, die, wie ich hoffe, wir gewinnen können. Wir bieten ein ausgewogenes Boot mit vielen Einsatz- und Gefechtsmöglihckeiten an. Es geht um das Projekt AMUR-1650", sagte D'yachkov.

Ihm zufolge ist (Anm. OLPE: bisher vorgesehen), das Boot mit dem Flugkörperkomplex "Club-S" zu bewaffnen. "Unterhalb dieses Komplexes läuft die gemeinsame russisch-indische Raketenentwicklung "BrahMos". Wir schlagen die Ausrüstung der AMUR-1650 damit vor, mit diesem gehen wir in die Ausschreibung, mit dieser Starteinrichtung", merkte der Interwievpartner an. Er sagte, dass das Konstruktionsbüro "Rubin" Vorarbeiten zu einem solchen Projekt machte. "Wir konnten diese Raketen in eine vertikale Position bringen", so D'yachkov.

Die U-Boote werden in den "Admiraltätswerken" gebaut, nach dem Exportprojekt des Konstruktionsbüros "Rubin". In dem neuen Projekt ist erfolgreich das Problem der Verbesserung der Taktisch-Technischen Charakteristiken des nicht-atomaren Antriebes der vorangegangenen dritten Generation gelöst worden. Die AMUR-1650 erhält im Ergebnis der Entwicklung die Salvenstartfähigkeit gegenüber Überwasserschiffen sowohl im Einzelstart- als auch im Gruppenstartverfahren.

Des Weiteren konnte im Projekt das Niveau der akustischen Siganturen im Vergleich zu den früheren Modellen mehrfach gesenkt werden.
Es kommen neue Generationen elektronischer Geräte mit einer einheitlichen Bauelementebasis zur Anwendung, weiterhin ist ein komlexes System zur automatisierten Schiffs- und Gefechtsführung sowie der Steuerung der technischen Anlagen vorgesehen. Ein neu entwickelter E-Antrieb für die Abdeckung aller Fahrregime gehöhrt ebenso zur Ausstattung wie eine Akkumulatorenbatterie mit erhöhter Lebensdauer.
Daten:

  • Wasserverdrängung (ÜW): 1765 t
  • L/B/T: 67m/7m/
  • Geschwindigkeit: 21 Knoten
  • maximale Tauchtiefe: 300m
  • Autonomie: 45 Tage
  • Mannschaft:35 Mann

Soweit der Text. Mal schauen, inwieweit sich die russischen Boote gegenüber den anderen Anbietern durchsetzen können ...
AMUR-1650 (Skizze):
Bild vom Konstruktionsbüro RUBIN
Grüsse
OLPE

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