Deutsche Marine - Aktuelle Nachrichten

Begonnen von Albatros, 15 November 2011, 16:57:10

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Blinki

@ Axel Lobby ist gut, die angedeuteten Begriffe sind mir völlig fremd  :? und entbehren jeder Grundlage  :zz:

Urs Heßling

moin,

Zitat von: ede144 am 16 Oktober 2014, 18:48:40
Aber ist es möglich mit den Korvetten die gleichen Aufgaben in der Ostsee zu erfüllen, die die Schnellboote hatten?
Die Korvetten sind nicht dafür konzipiert, die gleichen Aufgaben wie die Schnellboote zu erfüllen.
Die Schnellboote der Klassen 143 und 143A sind "Kinder des Kalten Krieges", in dessen Zeit eine militärische Auseinandersetzung in der Ostsee als möglich erschien. Eine Hauptaufgabe war die Verteidigung der Ostseezugänge gegen amphibische oder andere maritime Operationen.

Die Korvetten sind nach dem Ende des "Kalten Krieges" konzipiert aus der Erkenntnis, daß die deutsche Marine als Instrument der Krisenbewältigung eine Plattform braucht, die in Randmeeren Überwachungs- und Einsatzaufgaben auch unterhalb der Schwelle des Waffeneinsatzes durchführen kann.

Den Korvetten fehlt die Möglichkeit des Einsatzes von Torpedos als "unit kill"-Waffe, wie sie die Boote der Klasse 143 hatten. Das ist aber (nur) eine Option des Waffeneinsatzes im militärischen Konflikt und keine "Krisen"-Waffe wie das 76 mm-Geschütz, mit dem man einen "Schuß vor den Bug" machen kann.

Im Krisenfall kann eine Korvette - bei Bornholm oder bei Zypern - Überwachungsaufgaben übernehmen, für deren Durchführung - im "überschlagenden Einsatz" - 3-4 Schnellboote eingesetzt werden müßten, und das mit besserem Stehvermögen bei schwerem Wetter.

Andererseits können 5 Schiffe mit V = 26 kn im Seegebiet der Ostseezugänge nicht so leicht verteilt/disloziert werden wie 10 + Boote mit V = 35 kn

Also lautet die Antwort auf Deine Frage: einerseits nein, andrerseits ja, und sogar besser.
Gemein, nicht wahr ? :wink:

Zitat von: Big A am 17 Oktober 2014, 10:47:27
Einziger Wehmutstropfen ist die geringe Anzahl.
Du meinst Wermutstropfen  :-D Aber mit französischen Getränken kennen sich die S-Boots-Fahrer  :O/Y halt besser aus.
Abgesehen davon ... und die Geschwindigkeit (<< 30 kn)

Zitat von: Big A am 17 Oktober 2014, 10:47:27
Unter optimalen Bedingungen sind die Korvetten bis zu 21 Tagen autark
Also das wär mir neu.
Meines Wissens: 5-7 Tage, und bis zu 21 Tage(n) bei Nachversorgung in See.

Gruß, Urs


"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Kajot

Das Ende des "Kalten Krieges" könnte aber sehr schnell obsolet werden, wenn die Entwicklung so weiter geht. Und es erscheint mir nicht zukunftsweisend und im Interesse Deutschlands zu sein, darauf zu hoffen, dass Putin und seine Nachfolger wieder auf einen nicht-expansiven Kurs zurückkehren. Zumindest sprechen die letzten Ereignisse und die massive Erhöhung des russischen Wehretats eine andere Sprache. Daher pro Weiterentwicklung der S-Boote.

Außerdem ist das Verteidigungsministerium doch mehr als berüchtigt für die langsam mahlenden Mühlen. Momentan arbeiten sie wahrscheinlich gerade an den Anforderungen für Auslandseinsätze und 2020 bekommen sie einen Schreck, dass man die eigene Haustür vernachlässigt hat.

Ulrich Rudofsky

Wache auf! Das Ende vom Kalten Krieg gab es nie......  Am Ende vom Kalten Krieg, lese Russland vs. USA, haette man ja die NATO aufloesen koennen....... 
Ulrich Rudofsky

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kajot am 17 Oktober 2014, 23:19:43
Daher pro Weiterentwicklung der S-Boote.
Eine eigene Neu- bzw. Weiterentwicklung ist z.Z. weder konzeptionell noch finanziell vorstellbar.
.. und Weiterentwicklung: was mehr als SKJOLD ?

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 18 Oktober 2014, 00:04:33
Wache auf!
Yes, Sir ! :MG: (siehe Uhrzeit) :O/Y

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Kajot

Ja, Skjold scheint momentan "state of the art" zu sein. Aber es gab noch nie etwas, das nicht weiterentwickelt werden konnte.
Im übrigen sind das S-Boote und keine Korvetten, egal wie man sie offiziell klassifiziert.  :-D
Finanziell nicht machbar? Wenn nicht jetzt, wann dann?

Tostan

Zitat von: Urs Heßling am 17 Oktober 2014, 22:21:02
Den Korvetten fehlt die Möglichkeit des Einsatzes von Torpedos als "unit kill"-Waffe, wie sie die Boote der Klasse 143 hatten.

Hm, da muss man sich die Frage stellen, braucht man das heute noch? Eine gute Langstreckenrakete ist fast so gut wie selbst da gewesen... und die LRASM scheint ja reicht weit zu sein in der Entwicklung....

Die Skjold-Klasse ist ja auch dazu da, die Norwegischen Fjorde zu überwachen, die aus der Luft schlecht überwachbar sind .... die Geografie an den Ostseezugängen ist hingegen etwas anders. Dort könnten durchaus Flugzeuge mit Seezielflugkörpern den Job der Torpedoschnellboote übernehmen(wenn unsere Luftwaffe denn mal wieder flugfähig ist)

The Voice

Zitat von: Tostan am 18 Oktober 2014, 20:21:53
................Dort könnten durchaus Flugzeuge mit Seezielflugkörpern den Job der Torpedoschnellboote übernehmen(wenn unsere Luftwaffe denn mal wieder flugfähig ist)
Moin!
Selbst wenn die Luftwaffe wieder fliegen kann (Ironie-Modus aus), hat man die Fähigkeit zur Seezielbekämpfung fast in Gänze aufgegeben.
Vor der Abgabe der Marine - Tornados an die Luftwaffe, sagte ein Admiral sehr treffend:
"Marineflieger führen keinen Luftkrieg über See, sondern Seekrieg aus der Luft!"
- Der KORMORAN II soll am Ende seiner Verwendungsdauer stehen.
- Ein Nachfolger ist mir nicht bekannt.
- Der erfolgreiche Einsatz von HARM und LGB (Laser - gelenkte Bomben) gegen agile Seeziele wird angezweifelt.
- Der Einsatz von Bordkanone oder ungelenkten Bomben führt zu einer nicht zu akzeptierenden Eigengefährdung des Lfz.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Tostan

ich dachte eher an die amerikanischen LRASM ... bei einer Reichweite von 500sm könnte auch ein an Land stationiertes VLS die Ostseezugänge komplett abdecken. Noch in der Entwicklung, aber scheinbar recht fortgeschritten....

Bzw. die kleinere Variante ... die norwegischen NSM, zum Beispiel helikoptergestützt.... Inwieweit die auch Eurofighter-tauglich gemacht werden könnte, ist mir nicht bekannt.

The Voice

Moin,
ja mittelfristig / langfristig gewiss machbar.
LRASM könnte am einfachsten auf der F124 integriert werden (dann nicht Ostsee),
man könnte sogar die uralte Idee von Küsten Flugkörpern wieder ausgraben (MM 40 Block 3 beispielsweise).

Eine Adaptierung  des NSM auf EUROFIGHTER ist sicher machbar, mehr als zwei könnte er wohl nicht tragen. Auch wäre das Projekt teuer und steht daher wohl auch nicht zur Debatte.

Weiterhin ist der SEA SKUA (für Lynx und nach Einbau Rüstsatz auch SEA KING) auch am Ende seiner Lebensdauer. Nachfolger: Nicht in Sicht.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Tostan

Hallo,

Zitat von: The Voice am 18 Oktober 2014, 21:39:51
Eine Adaptierung  des NSM auf EUROFIGHTER ist sicher machbar, mehr als zwei könnte er wohl nicht tragen. Auch wäre das Projekt teuer und steht daher wohl auch nicht zur Debatte.

Weiterhin ist der SEA SKUA (für Lynx und nach Einbau Rüstsatz auch SEA KING) auch am Ende seiner Lebensdauer. Nachfolger: Nicht in Sicht.

sicher, derzeit nichts in Sicht, aber die Situation wandelt sich gerade wieder, die letzten 25 Jahre war ja kein akuter Bedarf da. Nachfolger der Sea Skua könnte die NSM wohl problemloser werden als eine Adaptierung auf den EF - die ist ja speziell für Einsatz von leichten Einheiten und Helikoptern entworfen worden.

Auch eine Adaptierung auf den EF - die deutsche Luftwaffe ist ja nicht die einzige, die das Teil fliegt, anderswo könnte doch durchaus auch Bedarf bestehen so dass sich die Kosten aufteilen. Kanada ist ja z.B. auch an neuen Kampfflugzeugen interessiert(nachdem der Kauf der F-35 abgesagt wurde) und soviel ich weiß ist eine Forderung, dass Seezielflugkörper benutzbar sein sollen, wie die JSM(==NSM) beim F-35.

Wie gesagt, die Situation wandelt sich gerade, und jetzt sollte reagiert werden.

Matrose71

Mal eine kurze Offtopic Frage an die eher professionelle Fraktion, ich möchte den Thread nicht entern, aber kann es sein, dass sich die F-35 zum größten Flop aller Zeiten entwickelt?

Das Ding kann nie einen adäquaten Jäger spielen und der Rest sieht so aus, als wenn es für verdammt viel Geld eher bescheidene Leistung gibt. Liegt hier nicht eine "neue" Chance für den Eurofighter?
Viele Grüße

Carsten

Ulrich Rudofsky

Die F-35 wird von der allmächtigen Waffenindustrie angepriesen und die Entwicklungsvarianten werden weiter getestet solang das Geld reicht.  :BangHead:
https://www.f35.com/
http://www.businessinsider.com/another-sign-of-the-f-35s-expense-2014-10 
Ulrich Rudofsky

Tostan

Zitat von: Matrose71 am 18 Oktober 2014, 22:56:37
Mal eine kurze Offtopic Frage an die eher professionelle Fraktion, ich möchte den Thread nicht entern, aber kann es sein, dass sich die F-35 zum größten Flop aller Zeiten entwickelt?

Schwenk zurück zum maritimen ... Wenn der F-35 der größte Flop aller Zeiten wird, dann sind die Queen Elizabeths wohl endgültig der größte Maritime Flop ... denn ein Ersatz für die F-35 B/C ist wohl weit und breit nicht in Sicht.

Zitat von: Matrose71 am 18 Oktober 2014, 22:56:37
Das Ding kann nie einen adäquaten Jäger spielen und der Rest sieht so aus, als wenn es für verdammt viel Geld eher bescheidene Leistung gibt. Liegt hier nicht eine "neue" Chance für den Eurofighter?

Naja, es gibt ja nicht nur den Eurofighter ... die Rafale hofft dann wohl auch auf ein größeres Stück vom Kuchen. Mal sehen wie es sich in Kanada entwickelt. Und selbst wenn der F-35 absolut floppt ... auf dem größten Markt hat eh weder der EF noch Rafale Chancen - die USA wird wohl nie ein ausländisches Kampfflugzeug kaufen, egal wie mies die F-35 ist.

Matrose71

Hallo Tostan,

Mit den USA gebe ich dir recht!

Aber vielleicht England, Niederlande, Dänemark. Norwegen, Süd Korea etc.?

ZitatSchwenk zurück zum maritimen ... Wenn der F-35 der größte Flop aller Zeiten wird, dann sind die Queen Elizabeths wohl endgültig der größte Maritime Flop ... denn ein Ersatz für die F-35 B/C ist wohl weit und breit nicht in Sicht.

Wieso können das die Rafale oder ein angepasster Eurofighter nicht?
Viele Grüße

Carsten

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