Deutsche Marine - Aktuelle Nachrichten

Begonnen von Albatros, 15 November 2011, 16:57:10

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smutje505

Hallo   ...Rostock. Mit dem Einlaufen der zwei Schnellboote ,,Wiesel" und ,,Zobel" in den Heimathafen Rostock-Warnemünde endet am Freitag für die Deutsche Marine die Ära der Schnellboote. Beide Boote waren im Unifil-Einsatz vor der Küste des Libanons unterwegs. Nach Angaben des Marinekommandos waren dies die letzten internationalen Einsätze von Schnellbooten.
Die verbleibenden acht Boote des 7. Schnellboot-Geschwaders sollen nach und nach außer Dienst gestellt werden. Ende 2016 werden die vier letzten ausgemustert. Bis dahin sollen sie unter anderem zur Ausbildung genutzt werden. Sie werden durch die Korvetten ersetzt. (OZ)

Kajot

#646
Ich halte das für einen Fehler. Die Korvetten sind für Auslandseinsätze natürlich besser geeignet, aber unter Umständen könnten uns die kleinen, wendigen Boote in den Ostsee-Ausgängen noch einmal schmerzhaft fehlen.

Rheinmetall

Moin !

Ich finde allgemein diesen Abrüstungs-Wahn bei der Bundeswehr für einen riesen Fehler !
Und alles nur des liebe Geld wegen...
Wie schnell eskaliert irgendwo die Lage (z.B. in der Ostukraine) und man ist dann froh, über passende Wehrmittel zu verfügen, um sein Land zu schützen.

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Trimmer

Wenn ich es richtig verstanden habe geht dann damit auch die Ära der S-Boot-Fahrer zu Ende. Ob man es aber wirklich verstehen muß was da abläuft   :BangHead:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

ede144

Zitat von: Kajot am 15 Oktober 2014, 13:12:00
Ich halte das für einen Fehler. Die Korvetten sind für Auslandseinsätze natürlich besser geeignet, aber unter Umständen könnten uns die kleinen, wendigen Boote in den Ostsee-Ausgängen noch einmal schmerzhaft fehlen.

Vor allem wenn man Nachfolger auf den neuesten technischen Stand bringt, wie z. B. die Visby Klasse

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kajot am 15 Oktober 2014, 13:12:00
.. unter Umständen könnten uns die kleinen, wendigen Boote in den Ostsee-Ausgängen noch einmal schmerzhaft fehlen.
Das woll'n wir 'mal nicht hoffen ... das wäre nämlich in einer Auseinandersetzung mit Rußland ..

Zitat von: Rheinmetall am 15 Oktober 2014, 13:44:02
Ich finde allgemein diesen Abrüstungs-Wahn bei der Bundeswehr für einen riesen Fehler !
Und alles nur des liebe Geld wegen...
Nur indirekt ... die Boote sind nun 30 Jahre alt. Da ist bei einem Holzrumpf mit Alu-Spanten, der länger und härter als geplant gefahren wurde, eben einmal das Ende der Fahnenstange erreicht.

Zitat von: Trimmer am 15 Oktober 2014, 14:05:31
..geht dann damit auch die Ära der S-Boot-Fahrer zu Ende.
Die Ära der S-Boote ... vielleicht  :|
Die Ära der S-Boot-Fahrer ... noch lange nicht  :wink: :O/Y :MZ:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Kajot

Natürlich dachte ich an Russland. Aber es muss nicht notwendigerweise ein Konflikt sein. Falls Putin noch länger regieren sollte, sehe ich uns früher oder später wieder in der alten Präventionsstrategie und da waren S-Boote ein wirksamer Teil zum Sperren besagter Ostsee-Zu-/Ausgänge.
Ich würde es begrüßen, wenn man eine neue Klasse auflegen würde, die neben moderner Technologie auch die bisherigen Erfahrungen mit einbringen könnte. Aber jetzt wird eine lange Entwicklungslinie gekappt und das ist nicht nur wegen der Ostsee-Zugänge fatal. Generell schreien doch die Bedingungen des deutschen Küstenvorfeldes speziell in der Ostsee nach kleinen wendigen Kampfschiffen.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kajot am 15 Oktober 2014, 21:15:14
.. in der alten Präventionsstrategie und da waren S-Boote ein wirksamer Teil
Das war zur Zeit des "Kalten Krieges" und dahin möchten wir doch wohl nicht zurückfallen.

Zitat von: Kajot am 15 Oktober 2014, 21:15:14
Aber jetzt wird eine lange Entwicklungslinie gekappt und das ist nicht nur wegen der Ostsee-Zugänge fatal.
Warum denn noch ?  Auch die Norweger bauen keine Verdrängerboote mehr, und deren Küstenvorfeld ist für S-Boote nun wirklich "ideal".

Zitat von: Kajot am 15 Oktober 2014, 21:15:14
Generell schreien doch die Bedingungen des deutschen Küstenvorfeldes speziell in der Ostsee nach kleinen wendigen Kampfschiffen.
Das gilt nur im Fall eines militärischen Konflikts. In einer Krise benötige ich Seestreitkräfte, die in der Ostsee tagelang auch bei schwerem Wetter in See stehen können. Die Korvetten könnten das, die Schnellboote nicht.

Frage: Welche Erfahrung(en) hast Du selbst mit dem Einsatz von Schnellbooten ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Blinki

Moin Urs,

Deine Argumente sind einleuchtend, auch wenn es einem ehemaligen S-Bootfahrer schmerzt.

Wie ist denn die Lebensdauer der Korvetten einzuschätzen? Die Korvetten haben ja auch jetzt schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ohne das die meisten richtig einsatzfähig sind.

Zur Lebensdauer der  Schnellboote 143a: "Da ist bei einem Holzrumpf mit Alu-Spanten, der länger und härter als geplant gefahren wurde, eben einmal das Ende der Fahnenstange erreicht" (Zitat Urs) Zusätzlich auch unter anderen klimatischen Bedingungen wie geplant.....

Kajot

Hallo Urs,

ja, Deine Argumente sind einleuchtend. Außer:
Ich habe zwar keine Erfahrungen in S-Boot-Einsätzen, aber ich war einige Male hautnah dabei und kenne diese Gewässer sehr gut.
Die Korvetten haben völlig andere Einsatzmerkmale, von daher ist es irgendwie blödsinnig, sie als S-Boot-Ersatz zu benennen.
Das stimmt doch nur in Bezug auf ihre Auslandsverwendung.

Vielleicht bin ich auch zu sehr Traditionalist? Aber in derartigen Gewässern wie Ostsee-Ausgänge halte ich kleine, kampfkräftige Boote für deutlich geeigneter als Korvetten, die so groß sind wie WK2-Zerstörer, auch wenn sie Stealth-Eigenschaften haben.

Trimmer

#655
Nun ich möchte diesen Gedanken mal etwas weiter verfolgen und ganz böswillig sagen/fragen "Brauchen wir dann noch Panzer oder Artillerie ".

Gruß - Achim - Trimmer

PS:  www.youtube.com/watch?v=8QgGVUSjwhM     Sally, they areeselling the Army    :-D
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

ede144

ZitatNun ich möchte diesen Gedanken mal etwas weiter verfolgen und ganz böswillig sagen/fragen "Brauchen wir dann noch Panzer oder Artillerie ".

Böswillige Spotter in anderen Formen bezeichnen die BW durchaus auch mal als THW in grün. Und bei dem momentanen Zustand der BW könnte das auch wirklich so sein.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kajot am 16 Oktober 2014, 14:24:02
Die Korvetten haben völlig andere Einsatzmerkmale, von daher ist es irgendwie blödsinnig, sie als S-Boot-Ersatz zu benennen. Das stimmt doch nur in Bezug auf ihre Auslandsverwendung.
Eben .. also doch nicht "blödsinnig".
Die Korvetten decken eine Fähigkeitslücke (5-7 Tage dauerndes Operieren in Randmeeren mit meteorologisch hochseeähnlichen Bedingungen) ab, die die Schnellboote nur marginal und mit Mühe abdecken konnten. Ich erinnere an den Einsatz vor Somalia und in der Straße von Gibraltar.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Zitat von: Urs Heßling am 16 Oktober 2014, 18:22:26
moin,

Zitat von: Kajot am 16 Oktober 2014, 14:24:02
Die Korvetten haben völlig andere Einsatzmerkmale, von daher ist es irgendwie blödsinnig, sie als S-Boot-Ersatz zu benennen. Das stimmt doch nur in Bezug auf ihre Auslandsverwendung.
Eben .. also doch nicht "blödsinnig".
Die Korvetten decken eine Fähigkeitslücke (5-7 Tage dauerndes Operieren in Randmeeren mit meteorologisch hochseeähnlichen Bedingungen) ab, die die Schnellboote nur marginal und mit Mühe abdecken konnten. Ich erinnere an den Einsatz vor Somalia und in der Straße von Gibraltar.

Gruß, Urs

Aber ist es möglich mit den Korvetten die gleichen Aufgaben in der Ostsee zu erfüllen, die die Schnellboote hatten?

Big A

Zitatber ist es möglich mit den Korvetten die gleichen Aufgaben in der Ostsee zu erfüllen, die die Schnellboote hatten?

Auch wenn die S-Boot-Fahrer Lobby (andere sagen da eher Begriffe die zu süditalienischen Vereinigungen passen  8-) :-P) heftig widersprechen wird, behaupte ich mal schlankweg ja! Einziger Wehmutstropfen ist die geringe Anzahl.

@Urs

Unter optimalen Bedingungen sind die Korvetten bis zu 21 Tagen autark

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

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