Wird K-3 LENINSKIY KOMSOMOL Museums-U-Boot???

Begonnen von hillus, 01 November 2011, 17:54:41

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hillus

Noch ein U-Bootmuseum??? :roll:

Im Oktober 2011 trafen sich die Delegationen der Vereinigten Schiffsbaugesellschaft (OSK) und des OAO Zentrums für Schiffreparaturen MP ZVEZDOCHKA (russisch OAO ЦC MП Звездочка) zu einem Arbeitsbesuch bei der SRZ NERPA (russisch СРЗ Нерпа).

Neben anderen Fragen ging es um das weitere Schicksal des ersten einheimischen atomaren U-Bootes К-3 LENINSKIY KOMSOMOL (russisch К-3 Ленинский комсомол) des Projektes 627А (NATO Code NOVEMBER). Das Boot befindet sich z. Zt. zur bevorstehenden Verschrottung auf einem Platz der Werft, der bald anderweitig benötigt wird.

Deshalb ist es eine dringliche Aufgabe der SRZ NERPA, die eine Filiale der OAO MP TsS ZVEZDOCHKA ist, K-3 wieder zu Wasser zu lassen!!! Das Schiff befindet sich seit 2005 bei NERPA. Mehrmals schon wurden Versuche unternommen, das Atom-U-Boot zu verwerten, aber dank den Werftarbeitern, den Veteranen der Seekriegsflotte, der Verwaltung der Stadt Murmansk und ihres Gebietes gelang es, das Boot vor der Verschrottung zu retten.

In 2010 fasste das Verteidigungsministerium den Beschluss, das Atom-U-Boot К-3 nicht zu verschrotten. Auf Antrag der Veteranen der Seekriegsflotte, der Projektanten und Erbauer des Bootes würde das St.-Petersburger Büro MALACHIT das atomare U-Boot К-3 in ein schwimmendes Museum umwandeln. Bisher wurden verschiedene Standorte des Museums diskutiert, ursprünglich in Sankt Petersburg nicht weit vom Kreuzer AURORA, jetzt in Murmansk neben dem atomaren Eisbrecher LENIN. Es gibt auch den Vorschlag es bei SEVMASH aufzustellen, wo mehr als ein halbes Jahrhundert Atom-U-Boote gebaut wurden.

Bei der SRZ NERPA sind alle notwendigen Vorbereitungen zur Aufbewahrung des Bootskörpers getroffen. Die endgültige Lösung der Frage über die Umgestaltung von К-3 in einen Museumskomplex wird aber derzeit aus Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten zurückgehalten.

Grüße aus Braunschweig

hillus

Kaschube_29

#1
Moin Moin,

was lange währt, wird anscheinend doch noch etwas, wie gestern RIA Novosti berichtete:

Quelle ria.ru vom Dienstag, den 21.April 2015 (13.56):

Das erste russische Atomunterseeboot ,,Leninskiy komsomol" (,,Ленинский комсoмол") wird ein Museum

Murmansk, 21.April – RIA Novosti. Das erste russische Atomunterseeboot ,,Leninskiy komsomol" (,,Ленинский комсoмол") wird nach der Abdichtung auf einem Schiffbauwerk zu Wasser gelassen, wonach man seine Umwandlung in ein Museum beginnt, teilte gegenüber RIA Novosti das Mitglied des Marinekollegiums bei der Regierung der Russischen Föderation, der Abgeordnete der Murmansker Gebietsduma Wjatscheslaw Popow (Bячеслав Попов) mit.

Die ,,Leninskiy komsomol" ([,,Ленинский комсoмол"] ,,K-3"), die im Jahre 1991 aus dem Bestand der Nordflotte herausgenommen wurde, ist im Jahre 2005 von Gremicha zum Werk ,,Nerpa" im Murmansker Gebiet verbracht worden. Seit dieser Zeit befindet es sich auf dem Bauplatz des Schiffsinstandsetzungswerks. Alle diese Jahre trug das Werk die Verluste, weil die ,,K-3" Produktionsflächen in Beschlag nahm.

Das weitere Schicksal des Bootes war lange Zeit unbestimmt, aber jetzt hat das Verteidigungsministerium Gelder zur Konvertierung (dem Zuschweißen aller Außenbordsöffnungen) des Unterseebootes zugewiesen. ,,Gegenwärtig findet diese Konvertierung statt. Das ist nötig, um das Boot wieder zu Wasser lassen zu können. Weiter soll dann noch die Entscheidung über die Wahl der Projektorganisation erfolgen, der dann das Projekt für die Umgestaltung des Bootes in ein Museum ausführt", sagte Popow.

Die Pressesekretärin von ,,Nerpa" Irina Ansulatowa (Ирина Анзулатова) bestätigte, dass gegenwärtig im Werk die Arbeiten zur Konvertierung des Bootes stattfinden. ,,Zum Sommer werden wir es zu Wasser lassen. Dann muß noch die Entscheidung getroffen werden, wie aus ihm ein Museum gemacht wird. Die Hauptsache ist, dass es sich in einem sicheren Zustand befindet", sagte Ansulatowa gegenüber RIA Novosti.

Nach den Worten von Popow soll gemäß dem Umstand, wie das U-Boot in ein Museum umgewandelt werden soll, auch die Entscheidung über den Standort des Bootes getroffen werden. Es werden unterschiedliche Varianten vorgeschlagen, aber ein Vertreter des Marinekollegiums aus der Polarregion meint, dass es gerecht wäre, wenn das Boot seinen letzten Liegeplatz im Murmansker Gebiet findet: in der Nähe des ersten Atom-Eisbrechers ,,Lenin" (,,Ленин"), der ebenfalls in ein Museum umgewandelt wurde. ,,Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für eine Entscheidung zugunsten des Murmansker Gebietes zum gegenwärtigen Tag mit 80% ein", merkte Popow an.

An Bord des Atomunterseebootes ,,Leninskiy komsomol" (,,Ленинский комсoмол") ereignete sich im September 1967 eine Tragödie am 56.Tag einer Fahrt bei der Rückkehr des Unterseebootes in Unterwasserlage von einem Gefechtsdienst. In der 1.Abteilung gab es einen Brand. Der Befehlshabende der zweiten Abteilung Kapitänleutnant Anatolij Maljar (Aнатолий Маляр) traf die einzige richtige Entscheidung und schloß von innen die Schott-Tür zwischen der zweiten und der dritten Abteilung, brachte die Ausbreitung des Feuers hiermit zum Halten, damit rettete er das U-Boot vor dem Untergang. 39 Mann wurden Opfer der Tragödie.

Hier ist die Meldung nachzulesen: http://ria.ru/defense_safety/20150421/1059961623.html

Hier ist noch anzumerken, dass die ,,K-3",,Leninskiy komsomol" (,,K-3",,Ленинский комсoмол" [NATO-Bezeichnung: "November"-Klasse, russische Projektnummer 627]) seit geraumer Zeit in drei Teilen auf der Werft liegt; die Reaktorsektion wurde herausgetrennt im Rahmen der Atom-U-Bootentsorgung und eine naturgetreue Sektion wurde als Ersatz hierfür nachgebaut. Diese Sektion muß dann noch in den U-Bootrumpf eingefügt werden und dann folgt die Ausgestaltung des Museums.
Die Entscheidung zur Herrichtung des ersten sowjetischen/russischen Atomunterseebootes ist schon vor einigen Jahren getroffen worden, aber der Eigentümer, das russische Verteidigungsministerium mit der russischen Seekriegsflotte, hatte über längere Zeit keine Gelder für die Anfangsarbeiten auftreiben können.

Mal sehen, wo der Standort des neuen russischen U-Bootmuseums tatsächlich sein wird.


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kaschube_29 am 22 April 2015, 22:55:14
Mal sehen, wo der Standort des neuen russischen U-Bootmuseums tatsächlich sein wird.
Wenn es sich selbst finanzieren soll (Eintrittsgelder Touristen), kann eigentlich nur St. Petersburg in Frage kommen, als Kontrastprogramm zur Eremitage, zum Winterpalais und zu Zarskoje Selo und natürlich längsseits der "Avrora"

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Das muss sich nicht selbst finanzieren. Es ist ja nicht wie hier, wo fast jedes Museum sehen muss wie es klar kommt. Wenn dort auf höchster Ebene die Entscheidung für ein Museum getroffen wird, wird es auch finanziert. Sicherlich beweisen auch dort Ausnahmen die Regel, das waren dann aber private Initiativen. Gerade jetzt wo die patriotische Erziehung seit einigen Jahren wieder in den Vordergrund gestellt wird, könnte dieses U-Boot als erstes sowjetisches Atom U-Boot eine Art Prestigeobjekt werden. Aber das wird ja noch einige Jahre dauern. Russland ist groß und der Zar ist weit. Auf alle Fälle muss in der Weft der Stapelplatz frei gemacht werden.

Albatros


olpe

#5
Hallo,
das Schicksal des künftigen Museums-U-Bootes K-3 "LENINSKIY KOMSOMOL" neigt sich augenscheinlich zum Posititiven. Das Boot befindet sich zwar immer noch im Dock der "Nerpa"-Werft in Snezhnogorsk in der Olenya-Guba (Olenya-Bucht), ein Schließen des Druckkörpers nach Entnahme der Reaktorsektion mit nachfolgendem Ausdocken ist absehbar.
Hier aktuelle Bilder aus 07/2015:
Hier noch weitere Bilder aus den vergangenen Jahren:
Noch kurz ein Gedanke zur "LEPSE". Dieses Schiff lag längere Zeit beim Bereich "Atomflot" im Kola-Fjord nördlich von Murmansk, dort, wo die Atom-Eisbrecher liegen. Sie diente zur Lagerung der verbrauchten Brennstäbe und ist dementsprechend radioaktiv verseucht. Der Lagerbereich im Schiff soll nun entfernt und an die Stelle in der Sayda-Guba (Sayda-Bucht) verbracht werden, wo auch die Reaktorsektionen verschrotteter Atom-U-Boote liegen  --/>/> klick.
Grüsse
OLPE

P.S.: ich wollte noch die Position des Bootes bei Google Earth mittels .kmz-File anhängen ... leider nimmt das Forenprogramm die Dateiendung nicht ... Wie geht es trotzdem?

bettika61

Hallo olpe
ZitatP.S.: ich wollte noch die Position des Bootes bei Google Earth mittels .kmz-File anhängen ... leider nimmt das Forenprogramm die Dateiendung nicht ... Wie geht es trotzdem?
GE wird vom "FMA Programm" nicht unterstützt  :-(
alternativ mit google maps verlinken
BeispielSajda-Bucht
http://goo.gl/maps/vtmXX
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

olpe

Zitat von: bettika61 am 02 August 2015, 21:05:19
alternativ mit google maps verlinken
Hallo,
vielen Dank Beate  :-) ... so richtig habe ich die Einbettung der Koordinaten leider nicht hinbekommen.
Ich hoffe, dass die unten aufgeführte Methode auch funktioniert:

  • die Koordinaten des U-Bootes als Dezimalgrade: 69.214912, 33.311761
  • Koordinaten kopieren
  • Klicken: Google Maps
  • in das Suchfeld die Koordinaten hineinkopieren
  • unten links auf Earth klicken
  • K-3 im Dock
Recht gut in dieser Aufnahme ist die augenscheinlich bereits ersetzte Reaktorsektion (Nr. 5) zu erkennen.
Hier eine Skizze (Projektzustand 1958):

Grüsse
OLPE

olpe

#8
Hallo,
K-3 hat es im September d.J. nun geschafft: das (ex) Atom-U-Boot wurde in der Nerpa-Werft zu Wasser gelassen ...  Ein weiterer Schritt hin zum Museumsboot, wie viele Veteranen und Marineleute es sich wünschen ... so nichts dazwischenkommt ...

Hier liegt das Boot noch auf dem Trockenen:


Im Schwimmdock I (größer: --/>/>klick)


Im Schwimmdock II (größer: --/>/>klick)


K-3 schwimmt I ... (größer:  --/>/> klick)


K-3 schwimmt II ... (größer:  --/>/> klick)


(Q Links: balancer.ru, sdelanounas.ru)
Grüsse
OLPE

Kaschube_29

Moin Moin,

nach langem Schweigen zu diesem Thema wurde vorgestern durch die russische Nachrichtenagentur TASS eine Meldung zum weiteren Liegeplatz des außer Dienst gestellten russischen Atom-U-Bootes  ,,Leninskiy komsomol" ([,,Ленинский комсoмол"] ,,K-3") veröffentlicht, das seinerzeit die Projektnummer 627 erhielt.

Der geplante Liegeplatz soll sich in Kronstadt (Кронштадт) vor den Toren Sankt-Petersburgs befinden und das außer Dienst gestellte Atomunterseeboot ein Exponat das "Museums für maritimen Ruhm" ("Muzey voyenno-morskoy slavy" ["Музей военно-морской славы"]) werden.

Autor zur Entwicklung des historischen Museumsclusters (muzeyno-istoricheskiy klaster [музейно-исторический кластер]) ist die ´autonome nichtkommerzielle Organisation "Insel der Forts" ´(avtonomnaya nekommercheskaya organizatsiya "Ostrov fortov" [автономная некоммерческая организация (АНО) "Остров фортов"]).

Diese Organisation hofft, im Jahre 2023 die ersten Besucher auf dem Museums-U-Boot ,,Leninskiy komsomol" ([,,Ленинский комсoмол"] ,,K-3") begrüßen zu können.

Hier ist die Originalmeldung nachzulesen: https://tass.ru/obschestvo/9793007

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Kaschube_29

Moin,

inzwischen wird die Angelegenheit rund um das Museums-U-Boot  ,,K-3" ,,Leninskiy komsomol"  (,,K-3" ,,Ленинский комсoмол") deutlich konkreter. Ende Juli dockte das U-Boot in das Schwimmdock "Pallada" ("Паллада") ein, damit der Sonardom abgebaut werden konnte; dies erfolgte, damit man es leichter in das Schwimmdock "Sviyaga" ("Свияга") der Hauptverwaltung für Tiefseeforschung (GUGI) eindocken und festgemacht werden kann.

In Kürze wird das Schwimmdock "Sviyaga" ("Свияга") mit  der eingedockten ,,K-3" ,,Leninskiy komsomol"  (,,K-3" ,,Ленинский комсoмол") auf Binnenwasserwegen (über den Weißmeer-Ostsee-Kanal) in den Bereich von Sankt-Petersburg verlegen.

Der Aufstellungsort der ,,K-3" ,,Leninskiy komsomol"  (,,K-3" ,,Ленинский комсoмол") wird in Kronstadt sein.

Übersetzungen dazu folgen in Kürze.


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Kaschube_29

Moin,

heute wurde gemeldet, dass das außer Dienst gestellte U-Boot ,,K-3" ,,Leninskiy komsomol"  (,,K-3" ,,Ленинский комсoмол") eingedockt die Verlegung nach Kronstadt begonnen hat. Die Dauer der Verlegung wird mit 10 - 14 Tagen veranschlagt. Hier ist diese Meldung nachzulesen:

https://tass.ru/armiya-i-opk/12174961

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

der erste

Das Schiff ist in St. Petersburg angekommen. Hier einige Aufnahmen vom Einschwimmen, Überfahrt und Ankunft. Auch ein bisschen Geschichte noch dazu. https://tvzvezda.ru/news/2021921750-sctcn.html

Kaschube_29

#13
Moin,

inzwischen ist die ,,K-3" ,,Leninskiy komsomol"  (,,K-3" ,,Ленинский комсoмол")  in Sankt-Petersburg im Bereich der Nordwerft aus dem Transportdock ausgeschwommen und wurde mit Schlepperhilfe nach Kronstadt verlegt.

In diesem Artikel sind auch einige Aufnahmen von der Verlegung zu finden: https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12386516@egNews

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

P. S.: hier wurde noch ein Video auf "youtube" eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=hQ11d6STZYE&t=2s
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

kalli


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