Panzerfort Hoek van Holland, Schießrechner Gneisenau

Begonnen von Seekrieg, 09 Oktober 2011, 11:24:54

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Seekrieg

Hoek van Holland.
mit einem Lausitzer Reisebüro (Insiderwissen) besichtigte ich das Panzerfort Hoek van Holland. Es wurde am Nieuwe Waterweg gebaut und sperrte die ca. 20 Kilometer lange Wasserstraße zum Rotterdamer Hafen. Die im Jahr 1889 in Dienst gestellte Befestigungsanlage präsentiert sich jetzt als Museum. Interessantes aus der Vergangenheit der Festung, Szenen aus dem Alltag der Soldaten, historische Ereignisse werden eindrucksvoll dargestellt. Hier findet man seltene Exponate  aus dem I. und. II. Weltkrieg, wie z. B. die einen Teil der Richtmittel der ,,Gneisenau".

Jürgen

Mario

#1
interessante Geschichte, jetzt müßte man nur noch wissen, was die Einrichtungen darstellen und wie damit gearbeitet wurde.
Habt Ihr dafür Erklärungen im Museum bekommen ?

Hier noch ein Link dazu ---> http://www.forthvh.nl/site/nl/home

Seekrieg

Hallo Mario,
eine Erklärung zu dem mechanischen Rechner gab es nicht. Die Thematik beherschten nur ausgebildete Leute. Man kann sich aber vorstellen, daß alle mögliche Komponenten - Wind, eigener Kurs, Kurs des Gegners, Entfernung, spezifische Angaben zur Granate (Panzerspreng-, Gewicht, Ballistik) usw. eingegeben werden mußten. Der Rechner war, genau so wie die U-Boot-Torpedorechner eine mathematische und feinmechanische Meisterleistung.
Jürgen

Peter K.

Die Bilder "Richtmittel Gneisenau (2)" und "Richtmittel Gneisenau (3)" zeigen einen sogenannten "TV-Rechentisch C/39", der in allen größeren Marineküstenbatterien vorhanden war und alle ankommenden geometrischen Werte in Schußwerte umzurechnen hatte.

Sobald ein Ziel richtungsmässig von der Zielsäule und entfernungsmässig von einem Entfernungsmessgerät erfasst wurde, mussten die Werte vom Rw-Empfänger (die beiden linken runden Anzeigen) und E-Empfänger (die beiden rechten runden Anzeigen) abgelesen und am TV-Rechenschieber (Bereich vor den runden Anzeigen) sowie an der EA-Uhr (rechts vom TV-Rechenschieber, nicht sichtbar) eingestellt werden.
Der TV-Rechenschieber errechnete dann aufgrund der Zielrichtung, der Entfernung, der Gegnerwerte (Kurs, Fahrt) und der außen- und innenballistischen Daten die Werte für Entfernungs- und Seitenverbesserung.
Dann wurde die Seitenverbesserung SV an der SV-Anzeige (die beiden mittleren runden Anzeigen) eingedreht und gleichzeitig elektrisch an die Geschütze übertragen.
Ebenso wurde die Entfernungsverbesserung EV samt gemessener Entfernung in die EA-Uhr eingedreht und dieser Wert elektrisch an die Geschütze übertragen.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Mario


Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

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