Sieger schreiben Geschichte

Begonnen von Seekrieg, 16 September 2011, 12:55:01

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Seekrieg

Hallo,
es lohnt sich in uralten Zeitungen zu schmökern. Manchmal fallen einem unbekannte Details in die Hand. Da wird u. a. Geschichte wieder fassbar. Dass sie von den Siegern geschrieben wird, ist ja bekannt. Die Autoren der Dokumentationen über den II. Weltkrieg hatten es einfach, denn die Sieger verboten 1945 den Besiegten, u. a. jede Art von Dokumentationen.
Als man in der SU den 1. Film über Stalingrad drehte, (noch mit deutschen Kriegsgefangenen), begehrte ein höherer deutscher Offizier der Panzerwaffe  (ich habe den Namen vergessen) auf: ,,So war´s nicht!" Was passierte? Man nutzte seinen Sachverstand bis zum Ende der Dreharbeiten.
Meistens ging aber viel von dem persönliches Wissen unwiederbringlich verloren. Im östlichen Teil von Deutschland bestand die Schweigepflicht bis 1989.

Trimmer

Hallo Jürgen- ist ein interessanter "Befehl" - nun fragt sich nur wie lange der Bestand hatte. Soweit mir bekannt ist wurde ja auch schon in der DDR bzw. sogar in der sowjetisch besetztenZone  aber auch in den andern drei Zonen wieder eine Polizei aufgebaut und Dienstgrade verwendet. Wenn man dann weiter hier in der DDR den Aufbau der KVP - später NVA verfolgt so lehrten an den Schulen Offiziere der Wehrmacht ( Paulus, Adam als Beispiel )bzw. waren als Berater tätig.  Schweigepflicht bis 1989 - nun das ist mir aber völlig unbekannt. Das bestimmte Ablaufe und Geschehnisse verdreht bzw. "angepasst" wurden stimmt aber es gab genug auch in der DDR Schriftsteller die über den 2.WK geschrieben haben.( Günter Hofe´ - Roter Schnee,Merci,Kamerad, Schlußakkord oder Ruth Kraft - Insel ohne Leuchtfeuer ( V-Waffen- Peenemünde ) sowie "Der Tod auf allen Meeren " - Paul Herbert Freyer ( U-Boote ), " Der Tod ist mein Beruf " von Robert Merle ( über den KZ -Lagerkommandant Rudolf Höß )  - war jetzt nur mal ein Auszug aus einer langen Bücherliste.
Dokumente wurden auch in der DDR veröffentlicht . Siehe das Buch über General Gehlen " Hitlers Spionagegeneräle sagen aus" von Julius Marder. Das solche Sachen immer System angepasst waren streite ich nicht ab aber Schweigepflicht ? Wer erinnert sich nicht noch an " Stunde der toten Augen " von Harry Thürk ?

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Seekrieg

Hallo,
ja richtig. Die Erlaubnis erfolgte aber auf höchsten Befehl, wenn es irgendwie nütztlich war! Harry Türk wurde nur in einer geringen Auflage gedruckt. Überlebende von der Bismarck haben ein Buch geschrieben, die Rechte hatte die Kulturabteilung. Das Buch ist meines Wissens nie gedruckt worden. Einige wollten einen Marineverein gründen, durften nicht! Es war alles im Kulturbund vereint und natürlich kontrolliert. Bis 1951 war die Parole. "Kein Gewehr mehr anfassen. Das blieb in den Köpfen. 1952 marschierte die FDJ in Leipzig mit Luftgewehren auf! Weil man aber die Kasernen in der DDR nicht mit Freiwilligen füllen konnte, wurden wir Studenten während des Studiums zwangsweise dem Militärdienst zugeführt: Reservistenausbildung bei den Mot.-Schützen in Prora (Panzer), 1959 u.a. unter einem Wehrmachts-Offizier abgeleistet. Erst nach 1961, nach dem die BRD auch mit dem Finger auf braune Stellen in der DDR, u.a. in der Volkskammer zeigte, verzichtete man auf diese Kräfte. Es gäbe dazu viel zu sagen, aber wen interessiert das heute noch. -

Trimmer

Jürgen - so würde ich es nicht sehen. Auch das ist Teil unserer Geschichte und wer sich ernsthaft dafür interessiert sollte auch diesen Teil kennen. Ich persönlich bin auf alle Fälle daran interessiert denn " Ein Volk was seine Vergangenheit nicht kennt - kennt auch nicht seine Zukunft "

Gruß - Achim- Trimmer :MG:
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Glasisch

gewisse Kreise sind besessen darauf - politische Korrektheit laesst gruessen - mann, oh Mann - am liebsten sollte man die Geschichte seit 1945 anfangen zu schreiben, der Befreiung des dt. Volkes vom Hitlerfaschismus...
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

mhorgran

mag sein.
Auf der "anderen Seite" gab (und gibt) ja noch die "Abwiegler"  -die Wehrmacht (vor allem das Heer)war in keinerlei Verbrechen verwickelt, sie hat immer und überall einen anständigen Kampf gekämpft oder die Vorstellung Hitler hätte alle Deutschen gezwungen seinen Zielen / Verbrechen zu folgen oder die Westmächte wollten (schon seit Versailles) Deutschland zerstören usw..
Die eigenen Ziele / Wert dieser "Kreise" durch die Zeiträume wurden (und werden) nicht einmal im Ansatz reflektiert. Und wie diese Ziele auf die Nachbarstaaten wirken und welche Reaktionen sie auslösen.

Ich denke das muß man als System sehen.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

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