Neues aus der Roten Flotte

Begonnen von hillus, 29 Juli 2011, 14:36:21

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Kieler-Sprotte

#585
Hallo,
schöne Fotos.... top.einen typischen Eisbrecher Bug hat die AKADEMIK KOVALEV, ist etwas zu den Leistungen im Eis der AKADEMIK KOVALEV bekannt und wie viele BULAVA-Raketen soll sie transportieren können?
Das sollte die AKADEMIK KOVALEV sein http://en.portnews.ru/news/212186/  aber welches Schiff ist hier gemeint? https://www.vesselfinder.com/vessels/AKADEMIK-KOVALEV-IMO-0-MMSI-273548720 .......AKADEMIK KOVALEV has 87m length overall and beam of 14m.

:MG:



hillus

Moin auch bei mir im Neuen Jahr!

Heute eine Meldung, auf die die Fachleute schon lange warten, nämlich die Übernahme des Such-und Rettungsapparates "BESTER-1" in die Flotte.

Der Such-und Rettungsapparat "BESTER-1" wurde in die Pazifik Flotte geliefert

Der tieftauchende Such-und Rettungsapparat "BESTER-1" wird die Aufgaben der Hilfeleistung von in Not geratenen U-Boot-Besatzungen erfüllen. Er befindet sich an Bord des Rettungsschiffes "ALAGEZ".

Novosti: Der einzigartige russische tieftauchende Such-und Rettungsapparat (ГПСА-GPSA) "BESTER-1" wurde zu seinem ständigen Stationierungsort bei die Pazifikflotte geliefert, berichtete der Chef des Havarie-, Rettungs- und Bergungsdienstes der SKF, KzS Damir Schajchutdinow. Der GPSA (ГПСА) "BESTER-1" wurde per Flugzeug von St. Petersburg zur Pazifik Flotte transportiert. Vorher hatte er die staatlichen Tests erfolgreich durchlaufen.

"Der einzigartige tieftauchende Such-und Rettungsapparat "BESTER-1"befindet sich an Bord der ALAGEZ und ging in den Bestand des Havarie-, Rettungs- und Bergungsdienstes der Pazifik Flotte ein. Bis zu seinem neuen Stützpunkt bei der Pazifik Flotte befand sich "BESTER-1" an Bord der IGOR BELOUSOV.
Die Besatzung von "BESTER-1" besteht aus sechs Mann, wobei - drei Mann den Tauchvorgang gewährleisten, und die anderen drei Mann sind verantwortlich für die Bootsführung und die Tiefseearbeiten.

ГПСА = глубоководный поисково-спасательный аппарат - tieftauchender Such-und Rettungsapparat

Bis die Tage
hillus

Kieler-Sprotte

#587
Zitat von: Kieler-Sprotte am 05 Januar 2016, 22:09:58
Hallo,
schöne Fotos.... top.einen typischen Eisbrecher Bug hat die AKADEMIK KOVALEV, ist etwas zu den Leistungen im Eis der AKADEMIK KOVALEV bekannt und wie viele BULAVA-Raketen soll sie transportieren können?
Das sollte die AKADEMIK KOVALEV sein http://en.portnews.ru/news/212186/  aber welches Schiff ist hier gemeint? https://www.vesselfinder.com/vessels/AKADEMIK-KOVALEV-IMO-0-MMSI-273548720 .......AKADEMIK KOVALEV has 87m length overall and beam of 14m.

:MG:

Im Flottenkalender Jane's Fighting Ships 2009-10 ist die AKADEMIK KOVALEV  vom Projekt ( 20181 / 20180TV ( ? ) ) noch nicht vertreten aber die beiden Seagoing armament transport ships vom Projekt 1791, es soll aber laut http://russianships.info/eng/support/project_1791.htm nur noch Amga im Dienst sein. Ich gehe davon aus das diese auch durch ein Schiff vom Projekt ( 20181 / 20180TV ( ? ) ) irgendwann ersetzt wird.
Mir sind solche Raketentransportschiffe bei anderen Marinen nicht bekannt, warum benötigt die Russische Marine diese Schiffe ?
Sind es die fehlenden Stützpunkte oder die teilweise arktischen Bedingungen?

:MG:

der erste

Das ist ein Munitionstransporter, hauptsächlich zum Transport von strat. Raketen und zum Transport von Flügelraketen vorgesehen. Was nicht ausschließt, das auch jede andere Art von Munition damit transportiert werden kann. Zum einen kann er U-Boote und andere Schiffe direkt in See beladen (z.B. Übungsraketen wurden verschossen, scharfe müssen nachgeladen werden; nicht funktionierenden Raketen müssen von Bord genommen werden). Die betroffenen Schiffe müssen nicht extra wieder in Häfen einlaufen. Schiffe, die in den Weiten des Ozeans unterwegs sind, können unterwegs nachgeladen werden. Natürlich wird auch der Transport von Bewaffnung an andere Stützpunkte durchgeführt werden.
Hier sind noch Links zu Bildern vom Schiff.
http://www.sdelanounas.ru/blogs/72548/#cut
http://bastion-karpenko.ru/20180tv/

Kieler-Sprotte

Hallo,

Danke für die Erklärungen und die Links,

Zitat von: der erste am 06 Januar 2016, 14:17:04
Die betroffenen Schiffe müssen nicht extra wieder in Häfen einlaufen. Schiffe, die in den Weiten des Ozeans unterwegs sind, können unterwegs nachgeladen werden.

Das dürfte aber wohl nur in Friedenszeiten möglich sein.Ist eigentlich eine Bewaffnung vorgesehen und nur noch nicht in Friedenszeiten an Bord oder verzichtet man gänzlich darauf?

:MG:

RonnyM

...komisch, bei den Bildern von Kieler Sprotte habe ich gleich gedacht, warum man die Brücke nicht nach vorne gesetzt hat. :?

Ist das Planung gewesen oder nur eine Zwischenlösung :?

Grüße Ronny

PS Und Raketenübergabe auf hoher See lassen bei mir Zweifel aufkommen. :-o
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

der erste

Zitat von: Kieler-Sprotte am 06 Januar 2016, 14:51:37
Hallo,
...
Das dürfte aber wohl nur in Friedenszeiten möglich sein. :MG:

Wie so vieles andere auch. An Bewaffnung zur Selbstverteidigung werden sie wohl schwere MG`s, MPi`s und Einmann Flaraketen haben. Ansonsten sind ja genug Raketen an Bord  :-)

Trimmer

Hallo Ronny - warum Zweifel an Raketenübernahme auf hoher See - das haben die " Milchkühe " der U-Bootwaffe - ok in etwas kleinerer Form - auch schon geschafft - Torpedoübernahme.
Holger - danke für Deinen Hinweis auf " Bastion " . Musste gleich mal wieder " Zeitungsschau " machen  :-D

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

moin,

Zitat von: der erste am 06 Januar 2016, 14:17:04
Zum einen kann er U-Boote und andere Schiffe direkt in See beladen (z.B. Übungsraketen wurden verschossen, scharfe müssen nachgeladen werden; nicht funktionierenden Raketen müssen von Bord genommen werden). Die betroffenen Schiffe müssen nicht extra wieder in Häfen einlaufen. Schiffe, die in den Weiten des Ozeans unterwegs sind, können unterwegs nachgeladen werden.
Ich schließe mich den von Ronny geäußerten Zweifeln an.
Eine Übernahme in atlantischer Dünung und in Fahrt (RAS-gleich) halte ich auch für unmöglich.
Ich denke, hier ist eher an eine Übergabe in See im Landschutz von einer der zahlreichen sibirischen Inseln gedacht und zwar bei gestoppt treibendem oder vor Anker liegendem Schiff.

Zitat von: Trimmer am 06 Januar 2016, 15:09:33
.. das haben die " Milchkühe " der U-Bootwaffe - .. - auch schon geschafft - Torpedoübernahme.
Meines Wissens wurden die Torpedos schwimmend  mit Hilfe von Schlauchbooten von Boot zu Boot übergeben, aber nicht von Bord zu Bord.
Das dürfte mit Flugkörpern bzw. Raketen nicht gewollt sein :-D

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Urs - ich stimme Dir in soweit zu das dieses Manöver nur in ruhigen Gewässern möglich ist. Es gibt aber z.B. ein Bild wo S 16 Torpedos von " Tsingtau " übernimmt oder wo zwei U-Boote direkt zusammen liegen und mit Hilfe ihrer Hebetechnik Torpedos übernehmen.

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

der erste

Ja, dem stimme ich zu. Keiner wird wohl bei starkem Seegang Raketen übernehmen wollen. Bei ruhiger See sollte es vielleicht möglich sein. Es ist doch aber auch so, das bestimmte Eigenschaften vorgegeben werden, die das Schiff erfüllen soll und kann. Ob man sie dann praktisch auch umsetzen wird, ist ein ganz andere Sache. Das Schiff hat eine Positionierungsanlage an Bord, die das Halten der Position bei Wind-,See- und Wellengang erlaubt, einen 90t Kran und einen Kipptisch(das wird das Gestell auf den Lukenabdeckungen sein) und besitzt die Eisklasse Arc-5 (https://de.wikipedia.org/wiki/Eisklasse ).
Ach so, fast vergessen, er kann bis zu 16 ballistische Raketen an Bord nehmen.

Ulrich Rudofsky

Das Schiff ist ja auch ein gutes Ziel!  16 ballistische Raketen auf einen Schlag. 
Ulrich Rudofsky

RonnyM

...die Positionierungsanlage nützt aber nix, wenn der Dampfer in der Dünung steht. Die Übergabe erfolgt doch wohl im senkrechten Zustand. Bei der Höhe des Krans denke ich nur an: Let him swing...
Also wie Urs schon schrieb - nur in geschützten Gewässern.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

der erste

Verbleiben wir doch einfach mal so- die Genossen werden sich schon etwas dabei gedacht haben.

olpe

Hallo,
hier eine artist impression aus vergangenen Tagen bezogen auf ein ähnliches Raketen-Transportschiff der Nordflotte, die "ALEKSANDR BRYKIN" für den Transport und Übergabe der u-bootgestützten strategischen Interkontinentalraketen R-39 (NATO: SS-N-20 STURGEON).

Die Übergabe fand sicher nicht auf hoher See statt, sondern in gedeckten Dislozierungspunkten - so in Buchten und Fjorden. Die nuklear-strategischen U-Boote der DELTA-IV und TYPHOON-Klassen sollten aus stark gesicherten s.g. 'Bastionen' (später dann sogar aus 'inneren Bastionen') im erweiterten bzw. näheren Küstenbereich heraus handeln und nicht im ozeanischen Terrain ... die hohe Reichweite der Raketen machte diese Handlungsoption möglich ... und eben auch das 'Nachladen' ...

Grüsse
OLPE


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